Samstag, 25. Juni 2022

"Wer den Sonntag zur Pflicht erklärt, hat Eucharistie nicht verstanden"

Wer den Sonntag zur Pflicht erklärt, hat Eucharistie nicht verstanden“.


Mit dieser mirakulösen Überschrift verwirrte Kath de sicher nicht nur mich, aber der Artikel brachte dann das Gemeinte ans Licht. Es ging um die Causa,daß es für einen Katholiken eine Pflicht ist, am Sonntag eine hl. Messe aufzusuchen. Ein Besuch eines Gottesdienstes ohne die Eucharistie genügt aber dieser Sonntagspflicht nicht, darum dürfen „ökumenische Gottesdienste“ nicht an einem Sonntag oder einem anderen kirchlichen Feiertag abgehalten werden.

Gegen diese Bestimmung polemisiert nun der so betitelte Artikel, was einen aufmerksamen Leser nun nicht irritieren wird, denn gegen was Katholisches polemisiert diese Internetseite nicht. Das Hauptargument gegen die Sonntagsmeßpflicht spricht dann aber auch für die Qualität dieser Internetseite. So unsinnig es sei, wenn in Köln die Teilnahme an einem Rosenmontagsumzug zur Pflicht erklärte würde, so unsinnig sei es, die Sonntagsmesse zu einer Pflichtveranstaltung zu erklären. Der diesen Erguß verantwortende „Pastoraltheologe“ kennt also keinen Qualitätsunterschied zwischen einem Gottesdienst und einer Rosenmontagsfeier!

Der Karneval soll eine unterhaltsame Freizeitvergnügungsveranstaltung sein, so wird das wenigstens von den daran sich beteiligenden Akteuren beurteilt, wohingegen der Gottesdienst eine Veranstaltung ist, in der der Mensch seinem Gott gegenüber seine Pflicht erfüllt, Gott zu ehren, ihm für seine Wohltaten zu danken, und ihn um Gnade und Erbarmen zu bitten.Im Zentrum eines Gottesdienstes steht somit das kirchliche Meßopfer als Dank- und Bittopfer und als isb als Versöhnungsopfer, das auch als Sakrament zelebriert wird als Heilsmittel für die Kommunizierenden.

Warum kann nun das, was des Menschen Pflicht seinem Gott gegenüber ist, keine Pflicht mehr sein? Ganz einfach, indem völlig vergessen wird, daß der Primärzweck der hl. Messe die Verehrung Gottes ist. Wird das vergessen, wird aus dem Gottesdienst eine für Menschen ausgerichtete Veranstaltung, die die Menschen dann auch nicht aufsuchen können, wenn die ihnen, wie man heutzutage gern salopp formuliert, „nichts bringt“. „Bringt mir das was?“ Jetzt ist der Gottesdienst eben ein Freizeitangebot neben vielen anderen damit konkurrierenden. Er hat nun die freie Wahl. Hier kann es keine Pflicht mehr geben, denn im Raume der Freizeit gibt es überhaupt keine Pflicht. Das ernste Leben ist eines voller Pflichten, aber die Freizeit ist dann zur Erholung und zur Wiederherstellung der Fähigkeit, seinen Pflichten nachzukommen, ein pflichtfreier Raum. Nun könnte man noch einwenden, ob es nicht auch Pflichten gegen sich selbst geben könnte und daß die dann auch in der Freizeit erfüllt werden könnten. Aber dagegen spricht einfach, daß solche Pflichttätigkeiten keine Freizeittätigkeiten wären, auch wenn sie in der freien Zeit ausgeübt würden. Nein, eine Freizeittätigkeit ist nur etwas rein freiwillig Getätigtes, dem keine Pflicht zugrunde liegt.

Im Religiösen gäbe es somit keine Pflichten, weder Gott noch sich noch seinem Nächsten gegenüber sondern nur Freizeitgestaltungsangebote, denen man folgen oder auch nicht folgen kann. Der eine entspannt sich bei einem Rosenmontagsumzug, der andere bei einer Fronleichnamsprozession. (Unverbesserliche Preußen ziehen dann dem eine schneidige Militärparade vor und Österreicher einen Walzer!)

Wer keinen Wesensunterschied zwischen solchen Freizeitvergnügungen und dem Kult der Gottesverehrung , dem hl. Meßopfer kennt, dem muß bescheinigt werden, daß er nicht weiß, daß der Gott, der uns erschaffen und uns erlösen will, von uns geehrt und verehrt werden will: Der weiß so nichts von Gott. So ein praktischer Atheismus muß aber zum Ruin der Kirche führen und den erleben und erleiden wir nun ja aber auch.


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen