Kirche= Täterorganisation ? Oder Täterschutz über alles
In dem Standpunktkommentar vom 13.6. des Jahres, diesem Thema gewidmet heißt es, daß in den Mißbrauchsfalluntersuchungen Spezifika der Katholischen Kirche als Ursachen für diese Fälle angesehen werden, isb:
das Amtsverständnis, die Bischofsherrschaft,das Geschlechterbild und die unplausible Sexualmoral.
Daraus ergäbe sich dann der Schluß, daß die Katholische Kirche ob dieser Eigentümlichkeiten als „Täterorganisation“ zu begreifen und auch zu vermaledeien sei. Ist das wirklich plausibel. Eine unbestreitbare Tatsache ist, daß die Mehrzahl sexueller Mißbräuche nicht sich in der Kirche noch im Wald sondern im familiären Bereich sich ereignen. Nun können für die Mehrzahl sexueller Übergriffe und insbesondere der Vergewaltigungen somit nicht auf eine unplausible Sexualmoral noch auf das Amtsverständnis und das Geschlechterbild der Kirche zurückgeführt werden. In der Gesellschaft herrscht doch eher eine laxe Sexualmorallehre vor, sodaß inzwischen gar sadistisch-masochistische Sexpraktiken toleriert werden und alles andere sowieso. Unmöglich kann also die Sexualmorallehre der Kirche für die sexuellen Übergriffe in der Kirche verantortlich sein. Das gilt so auch für das Geschlechterbild und das katholische Amtsverständnis.
Wenn außerhalb und innerhalb der Kirche Vergewaltigungen geschehen, warum sollen dann die in der Kirche sich ereignenden ganz andere Ursachen haben als die außerhalb der Kirche? Gleiche Ereignisse lassen doch eher auf gleiche Ursachen schließen! Daß eine laxe Sexualmorallehre etwa für den sexuellen Mißbrauch von Minderjährigen förderlich ist, ist in sich evident: Der Täter kann sich dann nämlich sagen: Sex mit Kindern schadet ihnen gar nicht, eigentlich wollen die gar Sex mit Erwachsenen, nur eine „reaktionäre“ und „kinderfeindliche“ Morallehre verurteile das. Der Täter kann so Kinder mit einem guten Gewissen mißbrauchen und das fördert die Bereitschaft zu solchem Mißbrauch. So darf gemutmaßt werden, daß die Nichtakzeptanz der kirchlichen Morallehre und die Bejahung einer laxen Moral auch in der Kirche die Bereitschaft zum Mißbrauch fördert.
Wenn es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Mißbräuchsfällen in der Kirche und denen in der Umwelt der Kirche gäbe, wäre es so inkonsequent, für die Vorfälle in der Kirche kirchenspezifische Faktoren verantwortlich zu machen. Noch verdächtiger werden aber diese angeblichen Faktoren, wenn berücksichtigt wird, daß die Kritik an ihnen schon lange vor dem Bekanntwerden der Mißbräuchsfälle erhoben wurde und zwar von kirchlichen Linksliberalismus. „Wir sind Kirche“, ihr „Kirchenvolksbegehren“ proklamierte ja schon damals das gesamte Reformprogramm, das jetzt als Maßnahmenkatalog gegen die Mißbräuchsfälle verkauft wird. Wie kann es sein, daß ein „Reformprogramm“, das nichts mit den Mißbräuchsfällen zu tuen hatte, jetzt plötzlich die Agenda zur Prävention gegen sexuelle Mißbräuche sein soll? Das kommt einem vor wie ein Arzt, der zu jedem seiner Patienten sagt: Sie essen zu viel Zucker und Fett- wenn Sie gesund sich ernähren, werden Sie wieder gesunden. So ein Arzt braucht nicht mehr einen Patienten zu untersuchen, eine Diagnose zu erstellen, weil er für alle Erkrankungen die richtige Therapie schon im Voraus kennt: o Zucker, o Fett!
Aber es gibt einen charakteristischen Unterschied der kirchlichen Mißbräuchsfällen zu den außerkirchlichen: Überall außerhalb der Kirche sind die Opfer mehrheitlich weiblichen Geschlechtes und nur in der Kirche mehrheitlich männlichen Geschlechtes. Aber genau dies Alleinstellungsmerkmal wird in den Gutachten zu den Mißbräuchsfällen nicht berücksichtigt! Wenn die Mißbräuchsfälle in der Kirche kirchenspezifische Ursachen hätten, dann müßten das solche sein, die diese Besonderheit der kirchlichen Mißbräuchsfälle erklärt. Eine Besonderheit der Katholischen Kirche ist nun, daß überdurchschnittlich viele Homosexuelle in ihr tätig sind. Wo Heterosexuelle überwiegen, überwiegen Mädchen und Frauen als Opfer, wo viele Homosexuelle sind, überwiegen die männlichen Opfer. Es gibt keine zuverlässigen Zahlen, wie viel Prozent der kirchlichen Mitarbeiter homosexuell sind, manchmal wird gar von 40 Prozent geschrieben, aber wenn 80 Prozent der Opfer männlichen Geschlechtes sind, dann darf gemutmaßt werden, daß die Mehrzahl der Täter homosexuell sind.
So drängt sich der Verdacht auf, daß diese Faktoren: das Amtsverständnis, das Geschlechterbild und die unplausible Morallehre nur genannt werden, um die wahren Täter zu schützen. Je mehr das Amtsverständnis der Kirche ins Visier der Kritik gerät, desto mehr verschwindet das Problem der Homosexualität. Natürlich werden die Mißbräuchsfälle auch dazu instrumentalisiert, die linksliberalen Reformprogramme endlich durchzusetzen, um so die Kirche zu entkatholisieren, aber es darf dabei der Aspekt des Täterschutzes nicht übersehen werden: Wenn der Klerikalismus und die unzeitgemäße Sexualmoral die Schuld an diesen Fällen haben, dann haben die Homosexuellen keinerlei Schuld daran, denn die sind ja antiklerikal und lehnen die Sexualmorallehre der Kirche ja vehement ab und sie teilen auch nicht das altmodische Geschlechterverständnis!
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