Montag, 27. Juni 2022

Kardinal Marx Jein zum Priestertum in der Katholischen Kirche

Kardinal Marx Jein zum Priestertum in der Katholischen Kirche


Der mit Mehrheit des „Synodalen Irrweges“ angenommene Beschluß, zu prüfen, ob es in der Kirche nicht auch ohne Priester ginge, offenbarte so eindeutig die antikatholische Tendenz diese „Räubersynode“,daß nun auch Kardinal Marx auf Distanz gehen möchte. „Marx: Es gibt keine katholische Kirche ohne Priester“, so der Titel von Kath de am 25.6.2022 zu dieser Causa, wäre eine Aussage, der jeder Katholik aus ganzem Herzen zustimmen würde, stammte sie nicht von diesem Kardinal: Ist der etwa katholisch geworden? Das wäre doch so als wenn sich der jetzige Präsident der USA, Herr Biden für das Lebensrecht der ungeborenen Kinder sich ausspräche.

Nicht sei es wahr, daß auf dem „Synodalen Weg“ eine Mehrheit für eine priesterlose Kirche gäbe. Tatsächlich, es soll nur geprüft werden, ob es ohne Priester nicht auch ginge. Daß dieser Antrag aber in der Hoffnung gestellt wurde, daß das Ergebnis lauten wird: Die Kirche braucht keine Priester!, ist aber sehr wahrscheinlich. Der Skandal ist nämlich schon, daß dies aus Katholiken bestehende Gremium überhaupt es als überprüfenswert erachtete, die Notwendigkeit des Priesteramtes in Frage zu stellen. Wer behauptete, daß die Demokratie auch ohne politische Parteien sein könnte, wird sicher als extremistischer Verfassungsfeind deklariert und genauso wenig kann es die Kirche ohne ein Priesteramt geben.

Aber das, was so sonnenklar ist, ist und wird ja durch die Ökumene in Frage gestellt, denn da wollen katholische Ökumeniker die protestantischen Religionsgemeinschaften als Kirche anerkennen, obgleich in ihnen das Priesteramt abgeschafft ist. Es war geradezu ein Herzensanliegen Luthers, das Priestertum in der Kirche abzuschaffen mit der Begründung, daß, wenn die Eucharistie kein Opfer mehr sein dürfe, es auch kein Priesteramt mehr geben könne. Denn wo es kein kirchliches Meßopfer mehr gäbe, kann es auch kein Priestertum mehr geben.

Was sagt nun Kardinal Marx dazu? Der Priester sei in der Kirche notwendig, weil er in ihr Christus repräsentiere. Nur, warum muß in der Kirche wer dasein, um Christus zu repräsentieren? Was macht denn das Priesterliche des Priesters aus. (Wer sich knapp und präzise über das, was die Kirche als wahr und zu glauben lehrt, informieren möchte: Ludwig Ott,Grundriß der Dogmatik ist immer noch eine der besten Quellen dafür, denn hier wird der Glaube der Kirche ohne kreatives Sondergut und bewunderswerte Innovationen dargelegt.) Dem Priester wird durch die Weihe durch den Bischof „eine geistliche Gewalt übertragen und Gnade zur gottwohlgefälligen Ausübung derselben verliehen.“ (Das Sakrament der Weihe (Ordo), §1 Begriff und Sakramentalität der Weihe) „Der Priester erhält hauptsächlich die Konsekrations-und die Absolutionsgewalt“. (§4. 2 Das Weihesakrament prägt dem Empfänger einen Charakter ein).

Durch das Sakrament der Weihe wird so der Priester befähigt, Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi zu verwandeln und so als Opfer Gott in der Messe darzubringen. Und der Priester empfängt so die Vollmacht, gültig Sünden vergeben zu können. In der Beichte bittet der Priester nicht um die Sündenvergebung, sondern er spricht sie gültig aus.

Wie kann nun der Kardinal hier von der Notwendigkeit des Priesteramtes sprechen, aber seine 2 wichtigsten und sein Priesteramt ausmachende Aufgaben nicht erwähnen? In „Lumen gentium heißt es dazu: „er vollzieht in der Person Christi das eucharistische Opfer und bringt es im Namen des ganzen Volkes Gott dar“. Wenn die vorkonziliare Theologie, soweit ich sie überblicke nicht lehrt, daß der Priester Christus repräsentiere,sondern daß er bevollmächtigt das Meßopfer Gott darbringt, sagt nun Lumen Gentium (Denzinger Hünermann, 2005, 4126, daß der Priester „in persona Christi“ das Meßopfer darbringe. Das darf selbstredend nicht so gedeutet werden, als wenn nicht der Priester sondern Jesus Christus das Opfer darbringe. Dieses „in“ bedeutet die Teilhabe, die Methaxis an dem Priestertum Jesu Christi. Der Priester ist sozusagen das Abbild des einzig wahren Priesters, seines Urbildes und so abbildlich auch ein Priester. Wenn man dies als eine Repräsentationsfunktion deuten will, dann müßte aber klar hervorgehoben werden, daß es hier um den Priester Jesus Christus geht, daß die Repräsentation ein Moment des kirchlichen Meßopfers ist.

Aber wenn es kein Meßopfer und keine Beichte mehr in der Kirche gibt, dann könnte die Kirche auch ohne Priester auskommen, dann wäre sie aber ohne die Eucharistie, wenn sie stattdessen nur noch ein protestantisches Abendmahl feierte, auch keine Katholische Kirche mehr. Aber ist nicht unübersehbar eine objektive Tendenz zur Selbstverprotestantisierung auf diesem „Synodalen Irrweg“ vorherrschend.

Der Kardinal sagt so Ja zum Priestertum und Nein, indem er das das Priestertum Konstituierende, daß er Gott Opfer darbringt, einfach vergißt- aber ohne einen Opferkult kann es auch keine Priester in der Kirche geben. Der Reformator Luther wußte das und indem er das kirchliche Meßopfer abschuf, beseitigte er auch folgerichtig das Priestertum. Das Priestertum aber conservieren zu wollen gegen die starke Tendenz der Verprotestantisierung der Katholischen Kirche, ohne das kirchliche Meßopfer wieder in den Vordergrund zu stellen, das ist absurd.


 

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