Donnerstag, 2. Juni 2022

Zur Lust an der Selbstvernichtung der Katholischen Kirche - oder der Wille zur Selbstsäkularisation

Die Zukunft der Katholischen Kirche? Ihre Selbstsäkularisierung!


Auf kath de am 2.6. 2022 wird zustimmend ein Theologenartikel der antikirchlichen Internetseite: „feinschwarz net: „Was fehlt der katholischen Kirche“ vom 1.6. rezipiert. Die Analyse der Krise der Kirche besticht durch ihre Schlichtheit und Dürftigkeit, daß sie, wenn sie nicht endlich die normativen Grundlagen der modernen Gesellschaft anerkennt und sie sich aneignet, keine Zukunft habe. Diese normativen Grundlagen seien: die Gewaltenteilung,die Menschenrechte,die Rechtsstaatlichkeit, die Demokratie, checks and balances und das Ziel der Stärkung der Zivilgesellschaft.

Die Kirche habe die Säkularität des modernen Menschen anzuerkennen und insbesondere seine religiöse Autonomie. Sie solle aufhören, den Menschen ihre religiösen Antworten vermitteln zu wollen, sondern mit dem modernen Bürger zusammen zu fragen nach dem, was ihm in seinem Leben fehle. Die Kirche habe sich als ein Dienstunternehmen für den Menschen und für die Gesellschaft zu verstehen. Ihre jetzige Sozialgestalt sei dagegen immer noch die der konstantinischen Epoche, und so titelt Kath de auch: „die Kirche hat aus dem 20.Jahrhundert nicht gelernt“und deshalb dysfunktional für ihre jetzigen Aufgaben.

Die Tagesordnung der Welt habe so die Tagesordnung der Kirche zu sein.In diesem Sinne muß wohl der letzte aber auch die vorherigen katholischen Kirchentage als besonders gelungen gelten, bestimmten doch der Ukrainekrieg, die Klimaproblematik und der Kampf gegen den Popularismus diese Veranstaltung. Da der säkularisierte Bürger der modern-demokratischen Gesellschaft keinen Sinn mehr fürs Religiöse habe, lasse man das einfach weg, indem man sich den Fragen und Problemen der heutigen Menschen zuwende und ihn dann nicht mit traditionell theologischen Fragen und Antworten enerviere. So interessiere heutzutage keinen Schüler die Theodizeefrage mehr, weil es für sie keinen Gott gäbe.

Das Fundament der neuen zeitgemäßen Kirche müsse so die Affirmation der Grundwerte der demokratisch-pluralistischen Gesellschaft sein. Das ist kurz und bündig formuliert der Aufruf an die Kirche, sich selbst aufzugeben, um als Sozialagentur humanistischer Ausrichtung sich dann als nützlich für die Gesellschaft zu etablieren.

Wer meint, das „Reformlager“ innerhalb der Katholischen Kirche erstrebe nur ein paar Abänderungen, damit die Kirche besser bei ihren Zeitgenossen ankäme, irrt, nein die Substanz der Kirche soll vernichtet werden, der Marsch durch die Institutionen ihr erfolgreiches Ende erreichen in der völligen Selbstsäkularisation der Kirche, die nur noch ein Humanitätsverein sein will.


Die „Welt“ kommentierte den letzten Katholikentag, zitiert nach Kath net vom 30.5. treffend so: „Auf dem Katholikentag ist vom katholischen Glauben wenig bis nichts zu spüren.Irgendwann weiß keiner mehr,ob man in der SPD-Zukunftswerkstatt, beim Diversy-Event von Google oder im Sommercamp der „Grünen Jugend“ ist.“ Die Katholische Kirche zumindest in Deutschland ist dabei, sich selbst abzuschaffen.


 

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