Montag, 16. Januar 2023

Das Christentum, die christliche Religion – eine Erfindung des 2.Jahrhundertes

Das Christentum, die christliche Religion – eine Erfindung des 2.Jahrhundertes Kath de startet durch in seinem Kampf gegen die Katholische Kirche und das Christentum überhaupt. Als Angreifer erwählte man sich einen philosemitischen Exegeten des Neuen Testamentes, den „Theologen“ Wengst. Am 15. Jänner lautete dann die Überschrift: „Meine These: Im ersten Jahrhundert gab es noch kein "Christentum“. Ausformuliert heißt das: „Meine These: Es gab im 1. Jahrhundert noch kein "Christentum", also eine Gemeinschaft von Menschen, die sich unter dieser Bezeichnung als eine andere Religion im Unterschied zum Judentum verstanden hätte. Ein solches Christentum entsteht erst in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts.“ Ein Urchristentum gab es nicht, die Apostel waren keine Christen und die Evangelien bezeugen einen rein jüdischen Messiasglauben, daß Jesus nur ein Mensch war, der zum Messias gesalbt worden war, in innerjüdische Kontroversen der Gesetzesauslegung involviert war und den Gott dann von den Toten auferweckte, sodaß dies als Zeichen der Nähe des Reich Gottes ganz jüdisch gedeutet wurde. Da die „Messiasgläubigen“ mit ihrem energischen Ja zu Jesus als den Messias in Streit gerieten mit anderen Juden, die dies bestritten, separierten sich diese „Messiasgläubigen“, blieben aber ganz in der jüdischen Religion. Die Evangelien und alle anderen Schriften dürfen so nicht als christliche Werke gelesen werden sondern von der jüdischen Schrift (Mose und den Propheten) her, denn diese bilden die Auslegungsnorm! Das heißt konkreter: Diese Schriften verstoßen als rein jüdische nicht gegen den klaren jüdischen Monotheismus: Jesus kann so nur ein Mensch gewesen sein, mit dem oder durch den Gott handelte. Die „Messiasgläubigen“ verstanden sich so als jüdisch Glaubende und nicht als Christen! Im 2. Jahrhundert änderte sich das. Erstens waren viele der jetzigen Gemeindemitglieder Heidenchristen, denen es am Verständnis für das Jüdische fehlte, während die Zahl der Gottesfürchtigen, das waren Heiden, die sich angezogen fühlten vom jüdischen Monotheismus, aber keine Juden werden wollten und die Zahl der messiasgläubigen Juden anteilig zurückging. Einfach gesagt: Diese ethnische Überfremdung löste die Einbindung der Messiasgläubigengemeinden in die jüdische Religion. Jetzt erst konstituierte sich die christliche Religion durch ihren Gegensatz zur jüdischen. Die Septuaginta, die rein jüdische Bibel wurde verchristianisiert und die Evangelien und sonstigen Schriften antijüdisch gedeutet. Im Zentrum dieses Abfalles vom ursprünglich rein jüdischen Glauben steht dann die Vergottung Jesu. Ja, Theologen verstiegen sich gar zu der Vorstellung, daß Gott in Jesus Mensch geworden sei, (was leider noch heute in Weihnachtsgottesdiensten zu hören sei!) Das Christentum sei also der Abfall von dem rein jüdischen Messiasglauben des ersten Jahrhundertes, verursacht durch die vielen nichtjüdischen Gemeindemitgliedern, die kein Verständnis mehr für das rein Jüdische hatten. Das, was wir heute das „Neue Testament“ nennen, sind so keine christlichen Schriften und müßten so streng vom jüdischen Monotheismus her gelesen werden. Denn hier ist alles streng jüdisch gemeint, jüdisch im religiösen Sinne. Das Christentum dagegen ist der Abfall von der jüdischen Religion, der Geburtsfehler der Kirche sei dann ihr Antijudaismus, daß sie aus rein antijüdischer Intention erschaffen worden sei. Die „Messiasgläubigen“ hätten aber wohl von Anfang an ob ihrer Impertinenz, mit der sie Jesus als den Messias proklamierten und mit ihrer Deutung der Zerstörung Jerusalems 70 n. Chr als Strafgericht Gottes über die Weigerung, Jesus als den Messias anzuerkennen, den Bruch mit dem Judentum präfiguriert. So ist dieser „Exeget“ ein anschauliches Beispiel für die Parole der „Christologischen Abrüstung“ des christlich-jüdischen Dialoges, daß wir Christen Jesus zu einem bloßen Menschen zu reduzieren haben um des Gelingens dieses Dialoges willen. Daß Wengst nun darüber hinaus objektiv das ganze Christentum als eine Fehlentwickelung abschreibt, demonstriert aber nicht nur die Früchte dieses Dialoges sondern auch eine Krise der Grundlagen der christlichen Religion: Man möchte sich selbst abschaffen und substituieren durch einen monotheistisch fundierten Humanitarismus des Glaubens an das Gute in jedem Menschen im Verbund mit der Hoffnung auf die Verbesserbarkeit der Welt. Dafür ist aber die ganze christliche Theologie überflüssig und der Sohn Gottes allemal! Corollarium Die interreligiösen Dialoge scheinen ein besonders gutes Biotob für die Transformation der christlichen Religion in einen theozentrisch letztbegründeten Humanitarismus zu sein.

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