Samstag, 7. Januar 2023

Eine Antiutopie- hören wir auf, von "Europa" zu träumen!

Eine Antiutopie – hören wir auf, von „Europa“ zu träumen ! Einst moderierte Herr Kulenkampff die Sendung: „Einer wird gewinnen“, eine im Vergleich zum heutigen Fernsehprogramm erstaunlich niveauvolle Unter-haltungssendung, in der die Wahrheit der nach 1945 gegründeten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) sich manifestierte: Nur wer wird der Gewinner sein?Zuvörderst standen bei dieser Neugeburt die westlichen Siegermächte Pate, die aber mit dieser Namensgebung, daß sich dieser Bund westeuropäischer Staaten „europäisch“ nannten, von Anfang an klar stellten, daß alle osteuropäischen Staaten, damals noch im Verbund mit der Sowjetunion existierend in die EWG aufgenommen werden sollten: Ihr Platz ist in und nur in dieser EWG. Rußland gehörte von Anfang an nicht zu den potentiellen aufzunehmenden Ländern. Bis zum Ende des 2.Weltkrieges gehörte Rußland selbstverständlich zu Europa. In allen antirevolutionären Thronbündnissen europäischer Staaten gegen den französischen Revolutionsvirus galt gerade das zaristische Rußland als Bollwerk alles Antirevolutionären und war so den Monarchen Europas ein gern gesehnener Verbündeter. Europa war hier nicht primär eine geographische Einheit, sondern eine kulturell-politische, die der Thron-und Altarbündnisse der Monarchien mit den jeweiligen Kirchen. (Novalis erfaßte vielleicht als einziger die Idee Europas so tiefgründig wie er in seiner Schrift: Christentum oder Europa, als diese Idee sich schon auflöste.) Erst der kalte Krieg mit seiner EWG-Konzeption erschuf das heutige Europaverständnis, daß Rußland nicht zu Europa gehört, dagegen die USA ob der Wertegemeinschaft des „Freien Westens“ dazugehörig ist. England garantiert dabei insbesondere ob der ethnisch-kulturellen Zusammengehörigkeit die Präsens Amerikas in diesem Europakonstrukt. Die Rolle Westdeutschlands in der EWG, später in die EU umgefirmt war dabei ambivalent:Einerseits sollte Deutschland durch die EWG und seine Natozugehörigkeit klein gehalten werden und andererseits sollte es gegen den Osten stark gemacht werden als vorderster Frontstaat. Diese Ambivalenz ließ die Rede vom politisch schwachen aber ökonomisch starken Westdeutschland entstehen. Die Stalinnote 1953 bot uns Deutschen eine Alternative an: Das zweigeteilte Deutschland könne sich wiedervereinen, und seine internen Angelegenheiten selbst regulieren, wenn es außenpolitisch sich für neutral erklärte. Stalin erhoffte sich so einen neutralen Puffer zwischen sich und den aggressiven Expansionsstrebungen der Nato und der EWG und das wiedervereinte Deutschland als Unterstützer der notwendigen technologischen Modernisierung Rußlands. Aber die BRD-Regierung reprobierte diesen Vorschlag, da ihr die Westeinbindung wichtiger war als die nationale Einheit. So blieb es bei dem antirussischen Konfontationskurs mit der Doppeloption der Einbindung aller osteuropäischen Länder in die EU und die Nato bei dem gleichzeitigen Ausschluß Rußlands. Diese Konzeption erwies sich nun im Folgenden als sehr erfolgreich bis zur veruchten Integration der Ukraine als neuen Frontstaat der EU und der Nato gegen Rußland. Irritierend ist nun der Erfolg dieses Europakonstruktes auch in dem geopolitischen Diskurs der „Rechten“, daß Rußland aus Europa auszuschließen ist und daß alle europäischen Länder in einem Konzept vereint werden sollen. Seit der Reichsgründung durch Bismarck gilt Deutschland in den Augen Frankreichs und Englands als unberechtigter Mitkonkurrent um die Vorherrschaft in Europa. Denn Europa war immer ein umkämpfter Kontinent: Wer ist der Hegemon in Europa: Spanien, England oder Frankreich, nur Deutschland galt als Parvenünation, gegen die dann auch 2 Weltkriege geführt worden, um klar zu stellen, wer hier nichts zu sagen habe. Erst im „Kalten Krieg“ mußten die westlichen Siegermächte Deutschlands neue Stärke akzeptieren, damit es der Frontstaatrolle gerecht werden konnte. Dies „Europa“ ist so seit 1945 nie etwas anderes gewesen als eine unter der Hegemonialmacht der USA gestiftetes Bündnis westeuropäischer Staaten mit der Absicht, Osteuropa in den Westen zu integrieren und dabei letztendlich Deutschland klein zu halten und Rußland rauszuhalten. Der gemeinsame Feind überwand so die Interessengegensätze der westeuropäischen Staaten untereinander, aber seit dem das „sozialistische Lager“ des Ostens aufgelöst ist, verlor dies Europa nicht nur seinen äußeren Feind sondern damit auch den sie zusammenschweißenden äußeren Feind. Das ist die Geburtsstunde der sich revitalisierenden nationalen Interessengegensätze der westeuropäischen Staaten untereinander, gäbe es jetzt nicht den neuen, aber doch so alten Feind: Rußland. Da Deutschland auch als wiedervereintes nicht mehr als der Frontstaat gen Osten gebraucht wird, wird jetzt die antideutsche Ausrichtung der EU forciert: Keine Boykottkampagne der EU, die nicht in erster Linie unsere Exportnation schädigt,es sei an den Wirtschaftskrieg gegen Rußland und an die sich anbahnenden gegen China und den Iran erinnert. Es ist auch kein Zufall, daß die Migrationsströme zum Schaden Deutschlands zu uns durch die EU gelenkt werden- die Feindschaft wider uns revitalisiert sich, seit dem der Feind Sowjetunion besiegt ist, auch wenn um des Zusammenhaltes der EU der neue Feind Putin beschworen wird. (Wie erfolgreich dies neue Feindbild ist, demonstriert, daß das einstige Zentralorgan der Friedensbewegung, die TAZ zum Aufrüsten gen Putin aufrief, lang vor dem Krimkrieg!) Sollen nun Deutsche sich dies Europaprojekt zu eigen machen, um dann noch Optimierungsvorschläge einzureichen? Ist dies Europa nicht von seinen Grundlagen her ein antideutsches Konzept mit dem Willen,ganz Europa zu verwestlichen, das heißt der angloamerikanischen Kultur zu unterwerfen? Kulturell gehört Deutschland weder zu Westeuropa noch zu Osteuropa; am tiefgründigsten fundiert dies Thomas Mann in seinen „Unpolitischen Betrachtungen“. Sein Appell lautet, daß wir Deutschen Deutsche zu sein haben wollen und darin unser eigenes Volksleben haben werden und uns nicht verwestlichen lassen sollen. Es soll so kritisch angefragt werden: Manifestiert sich in dem geopolitischen Diskurs der Rechten nicht die Furcht vor dem Wagnis einer neuen nationalen Selbstständigkeit, nachdem die Antwort auf den 1871 gewagten Versuch 2 Weltkriege die europäische Antwort waren? 1953 haben wir mit dem Nein zur Stalinofferte Ja zur deutschen Unselbstständigkeit gesagt- warum dies Nein jetzt in einem neuen Europatraum wiederholen, der leicht zu einem neuen Albtraum für uns werden kann? Ein starkes auf sich selbst vertrauende Deutschland, das sich sorgfältig durch bilaterale Verträge Partner sucht, wäre so eine gute Alternative für Deutschland! Zudem: Theologisch geurteilt: Die Ausdifferenzierung der Menschheit in Völker gehört zu den Schöpfungsordnungen Gottes, so darf man nicht leichtfertig für ihre Auflösung in einen europäischen transnationalen Staat optieren!

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