Freitag, 13. Januar 2023
„Es gibt keine Verbrechen mehr“ Verschwindet der Bürger als Täter und der Mensch so als vor Gott Verantwortlicher?
„Es gibt keine Verbrechen mehr“ Verschwindet der Bürger als Täter?
„Da es bei uns keine Verbrecher mehr gibt,sondern nur noch soziales Fehlverhalten,ist das Sozialtechnikum für die Klärung der Sachlage zuständig.“So liest es sich in dem im Jahre 1985 geschriebenen Zukunftsroman: Thomas Ziegler, Unternehmen Thermoschild, Perry Rhodan Bd 1231. Hat sich diese „Verheißung“ jetzt schon erfüllt? Der Begriff des Verbrechens setzt einen Täter voraus, der für die Tat verantwortlich ist und ein Staatsrecht, das die begangene Tat als ein Verbrechen qualifiziert. In dieser Qualifizierung als ein Verbrechen schwingt auch ein moralisches Urteil mit, daß die Tat eine unmoralische, also verwerfliche sei.
Ein Fehlverhalten enthält nicht mehr diese moralische Qualifizierung, man assoziiert das mit einem Fehler, der irgendwie unterlaufen ist. Ein Verbrechen verlangt nach einer Bestrafung, ein Fehlverhalten eher nach dem Streben nach einer Fehlerkorrektur. Die Korrektur ist dann eine sozialtechnische, denn Fehler sind eben „technische“ Fehler. Spinnt man den Gedanken weiter, stößt man auf die Vorstellung eines Programierfehlers, der dann bei einem Menschen zu einer Fehlfunktion führte.Und damit sind wir endlich bei einem neohumanistischen Menschenverständnis: Von Natur aus sei er zwar zum Guten angelegt, aber negative äußere Einflüsse könnten die positive Festplattenprogramme des Menschen wie Schadviren infizieren. Durch Sozialtechniken ist nun der Mensch von diesen Viren zu purifizieren, damit er wieder gut funktioniert.
Einen für sein Tuen wirklich Verantwortlichen gibt es so nicht, er ist eben ein Opfer sozialer Manipulationen. Er müsse so therapiert und nicht bestraft werden. Aber noch eine Komponente spielt hier mit: Was ein soziales Fehlverhalten ist, definieren die Werte und Normen, die Spielregeln einer Gesellschaft, die aber für sich betrachtet kontingent sind. Notwendig ist zwar das Daß von Spielregeln für die Gesellschaft, aber welche Regeln gelten, das ist kontingent. So kann dann so geredet werden: Da der Alkoholkonsum erlaubt ist, ist der Gebrauch dieser Droge kein soziales Fehlverhalten, der Gebrauch von Rauschgiften aber wohl, weil diese Droge den unsrigen Spielregeln widerspricht. Genau umgekehrt könnte es auch geregelt sein. Das Fehlverhalten markiert so nur einen Verstoß gegen ein kontingent gesetztes Regelsystem. Ein solches Fehlverhalten ist aber kein unmoralisches Verhalten.
Darum soll nicht mehr gestraft sondern die Neigung zu sozialem Fehlverhalten wegtherapiert werden. Genau genommen ist nämlich die Tat, das Verbrechen gar nicht die Tat eines Täters, sie hat sich einfach ereignet als eine Fehlleistung eines nicht optimal Programierten. Damit ist nicht nur der Humanismus sondern auch der Mensch der christlichen Religion überwunden, der, der für sein Unterlassen und Tuen Selbstverantwortliche, der so Lohn aber auch Strafe sich verdienen kann. Die reformatorische Gnadenlehre entmündigte den Menschen, indem er ihm das Vermögen zu guten Werken absprach, die Postmoderne entmündigt ihn vollständig, weil er nun überhaupt nicht mehr für sein Tuen verantwortlich sein soll. Er ist eben nur noch der von seiner sozialen Umwelt Geprägter, der eben auch mal ungenügend sozialisiert sein kann wie jetzt etwa die Sylvesterrandalierer.
Das hat aber auch zur Folge, daß die christliche Verkündigung von der Gnade der Sündenvergebung nicht mehr verstanden werden kann, denn die präsumiert den Menschen als für sein Tuen und Unterlassen Verantwortlichen!
Zusatz - die "Freie Welt" berichtet am 13.Jänner 2023:
Weil er einen Tag Schulverweis bekommen hatte
Sinan messerte in Ibbenbühren seine Berufsschullehrerin
Sinan ist 17 Jahre alt, sieht aber wesentlich älter aus. Er geht zur Berufsschule in Ibbenbühren. Ein guter Schüler ist er nicht, fällt dafür regelmäßig durch Respektlosigkeit vor allen gegenüber Lehrerinnen auf. Dafür erhält er einen Schulverweis für einen Tag. Aus Rache für diese Zurückweisung mordete der Migrant seine Deutschlehrerin mit etlichen Messerstichen.
Das war kein Verbrechen und es gibt auch keinen Täter- das ist eben nur ein Ereignis einer nicht gelungenen Sozialisation.
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