Samstag, 14. Januar 2023

Wer über Sexualität redet, darf eines nicht verdrängen -oder die Aufgabe der kulturellen Regulierung der Sexualität

Wer über Sexualität redet, darf eines nicht verdrängen -oder die Aufgabe der kulturellen Regulierung der Sexualität Es ist nicht selbstverständlich, daß der Mensch sich fortpflanzt und wie er sich fortpflanzt. Eingedenk von A. Gehlens Anthropologie kann geurteilt werden, daß der Mensch sich durch eine defizitäre Selbstregulierung seiner Sexualität durch seinen Fort-pflanzungstrieb, besser formuliert durch sein Fortpflanzungs-programm auszeichnet. Daraus resultiert die Notwendigkeit einer kulturellen Normierung der Sexualität durch moralische Vorschriften und durch Institutionen, die den Einzelnen durch ihre Ordnung entlasten, selbst die eigene Sexualität gestalten zu müssen. Aus theologischer Perspektive ist aber,eingedenk der Kritik Humes an dem naturalistischen Fehlschluß, daß das, was natürlich sei, auch sein soll, wesentlich Gottes erstes Gebot an den Menschen: Seid fruchtbar und mehret Euch! Der Mensch pflanzt sich nicht einfach fort, er soll es auch! In diesem göttlichen Imperativ ist aber auch ein spezifisch menschliches Problem mitangesprochen, daß es nicht selbstverständlich ist, daß Menschen sich vermehren wollen und sich dann auch vermehren. These: Die westliche Kultur ist eine des Todes. Denn in allen westlich lebenden Regionen der Welt sterben jährlich mehr Menschen als geboren werden. Jetzt wird dies Geburtendefizit ausgeglichen durch den Massenimport von Menschen (den sogenannten Flüchtlingen und Asylanten) aus den Regionen, die noch einen Überschuß an Menschen hervorbringen. Die Menschheit wächst jetzt noch, aber wenn sich die westliche Kultur zur einzigen der Welt aufschwingt, (das wird „Globalisierung genannt), dann beginnt ein Schrumpfungsprozeß, der wohl oder übel mit dem Tode der Menschheit enden wird. Vor diesem biologischen Ende wird aber das Sozialleben kollabieren, denn es können nicht immer weniger Erwerbstätige immer mehr Nichtmehrerwerbsfähige das für sie Lebensnotwendige erwirtschaften. Das Gerede vom „sozialver-träglichen Frühabsterben“ ist eben keine Horrorromanphantasie, sondern wird wohl jetzt schon durch die vielen Gesundheitsreformen erstrebt. So beträgt jetzt schon die Lebenserwartung von Armen in Deutschland 70, von den Besserverdienern circa 80 Jahre. Durch eine systematisch betriebene Politik der Altersverarmung kann so dies Frühabsterben forciert werden. Die menschliche Sexualität ist so in der ganzen bisherigen Menschheitsgeschichte so kulturell moralisch reguliert worden, daß , sagen wir es mal salopp, genug Kinder hervorgebracht wurden. Moderne Staaten erfaßten das dann als ihre politische Aufgabe einer Bevölkerungspolitik, zu der gerade die Installation eines Gesundheitssystemes gehört. Die kulturelle Normierung der Sexualität hat also nicht vorrangig das Wohlergehen des Einzelnen im Auge, sondern die Notwendigkeit der Erhaltung der menschlichen Gattung durch die Fortpflanzung. Das in jedem Menschen eingeschriebene Fort-pflanzungsprogramm ist so etwas Transindividuelles im Einzel-subjekt und präfiguriert den Vorrang der Gattung vor dem Einzelexemplar der Gattung. Aber der Einzelmensch kann sich aus dieser ihm vorgegebenen natürlichen Ordnung emanzipieren, um sich selbst zum Mittelpunkt zu inthronisieren.Er will dann nur noch sich und andere nur als ein Mittel zur Steigerung seines Selbstgenusses. „Ich schaffe mir nur Kinder an, wenn die Mir was bringen an zu steigerndem Lebensgenuß!“ Die traditionelle Sexualmorallehre der Kirche war so auf das erste Gebot Gottes ausgerichtet und diente so dem Überleben des Menschen als der notwendigen Voraussetzung auch jedes Strebens nach einem guten Leben. Aber diese Grundausrichtung wird in der aktuellen Reformdebatte völlig ausgeblendet. Das Wie der zu lebenden Sexualität wird fast ausschließlich als eine Frage nach dem Wie eines guten Lebens für den Einzelnen erörtert. Wenn die Homosexualität ausgelebt Menschen befriedigt, warum darf sie dann von der Kirche diskriminiert werden? In Zeiten der Dekadenz und das sind immer auch Zeiten eines geschwächten Lebens- und Überlebenswillens muß die Sexualität in eine Krise geraten, da das natürliche Ziel der praktizierten Sexualität, das der Lebensbejahung durch die Fortpflanzung in Frage gestellt wird: Soll der Mensch den wirklich ewig fortleben? Die menschliche Sexualität kann nun auch denaturalisiert werden, weil der Mensch nicht durch sie determiniert wird: Er kann sich so widernatürlich verhalten und diese Möglichkeit ist selbst in seiner Eigennatur angelegt. Der Mensch bedarf so einer kulturellen Normierung seiner Sexualität, damit er sie so dann natürlich lebt.Nur diese kulturelle Normierung löst sich durch die Dekadenz auf und wird in Frage gestellt. Das beginnt damit, daß die Sexualität als etwas rein Privates imaginiert wird und so ihrer Transindividualität beraubt wird: Der Mensch wird sich so seines Gattungswesens verlustig als einer Entfremdung von sich selbst. (Vgl dazu Karl Marx Kritik der Menschenrechte) Corollarium: Nietzsches Konzept des Übermenschen ist nicht verstehbar,wenn das Konzept nicht auch gelesen wird als radicale Alternative zum Dekadenzmenschen, den er sich in der Philosophie Schopenhauers manifestieren sah.

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