Samstag, 8. April 2023

Wider ein beliebtes Narrativ: Das leere Grab sei eine nachösterliche Erfindung, eine Legende

Wider ein beliebtes Narrativ: Das leere Grab sei eine nachösterliche Erfindung, eine Legende Der Kirche und ihren Mitarbeitern traut man,historisch kritisch verbildet doch einen recht laxen Umgang mit der Wahrheit zu. So gehört es zum guten Ton, fast alle Heiligenwundergeschichten als „Legenden“ abzutuen, habe doch Jesus von Nazareth auch kein einziges Wunder gewirkt, es sei denn, es wäre rein weltimmanent erklärbar. Aber die damaligen Adressaten der christlichen Verkündigung seien eben wundersüchtig gewesen, die begehrten, von Wundertaten zu hören und da haben halt die Marketingabteilungen der Kirche das Erwünschte geliefert. Der modern-aufgeklärte Christ weiß dagegen: Gott wirkt keine Wunder! "Die Vorstellung, dass Gott außerhalb der Naturgesetze wirkt, ist überholt" "Es bleiben Fragen": Jesuit und Psychiater über "Resl von Konnersreuth" tönte es in einem Entlarvungsartikel von Kath de über Therese Neumann am 18.9.2022. Fraglich ist nun aber, ob Gott, solange die Vorstellung, dass Gott außerhalb der Naturgesetze wirke,noch nicht überholt war, so Wunder wirkte, dann das aber sein ließ, um die aufgeklärten Christen nicht in Verlegenheit zu bringen. Oder meint dieser Jesuit, daß Gott nie ein Wunder gewirkt habe, da es auch ihm nicht möglich sei, Naturgesetze auch nur punktuell außer Kraft zu setzen. Was aber so in der Macht jedes Staates liegt, gegebene Gesetze außer Kraft zu setzen, ja im Ausnahmezustand gar die ganze Verfassung, es sei hier an Carl Schmitts Definition des Ausnahmezustandes erinnert, daß darin sich die Souveränität des Staates erweise, das soll dem Allmächtigen nicht möglich sein? Das ist wahrlich ein sehr seltsamer Gott! Erst hätten die Urchristen an die Auferstehung Jesu geglaubt und dann aus apologetischen Gründen das leere Grab erfunden: Wenn Jesus wirklich leiblich auferstanden sei und nicht nur als Geist erschienen wäre wie etwa Hamlet seinem Sohn, um ihm seinen gewaltsamen Tod zu offenbaren, dann muß das Grab eben leer sein. Die Kreativabteilungen erfanden dann die Geschichten von der Auffindung des leeren Grabes. Moralische Skrupel kannten die Christen so von Anfang an nicht. Diese Erfindung muß nun schon recht früh von statten gegangen sein, da sie das Markusevangelium schon kennt. Daß Paulus das leere Grab in seinen Briefen nicht erwähnt, schließt die historische Kritik, daß zur Zeit seiner Briefe die Legende vom leeren Grab noch nicht erfunden worden war. Da dieser Apostel weder Maria, die Mutter Jesu noch seinen Stiefvater Joseph erwähnt, ist dann zu folgern, daß diese Eltern auch eine Kreativprodukt der Urgemeinden ist. Mit dem Protoevangelium des Jakobus, das uns so viel Bedeutsames über die Mutter Jesu mitteilt, geht die historische Kritik so um: alles frei erphantasiert, auch der Name der Mutter von Maria, der hl. Anna. Also zwischen 50 bis 70 n.Chr erfand man diese Legende. „Das Grab ist leer -denn Jesus ist leiblich von den Toten auferstanden!“ Es bedarf keiner Überanstrengung unserer Phantasie, um sich die Reaktion der Schriftgelehrten und Pharisäer vorzustellen: „Zeigt uns das leere Grab!“ 2 Reaktionsmöglichkeiten gab es darauf: Christen gingen mit ihren Kritikern zum „leeren Grab“ und dort fand man den Leichnam Jesu, bzw das, was noch von ihm vorhanden war. Die Osterbotschaft wäre als eine einzige Betrugsgeschichte entlarvt. Die zweite Option: „Wir wissen nicht mehr, wo das Grab ist!“ Wie konnten aber die Zeugen des leeren Grabes zu diesem Grabe gehen, wenn der Ort seines Grabes unbekannt war? Wenn der Grabort aber bekannt war, wie ist es dann möglich, daß dieser Ort so schnell in Vergessenheit geriet? Auch diese Option hätte das Osterevangelium ad acta gelegt: Alles nur Betrug! Wie reagierte die Synagoge aber wirklich auf die österliche Verkündigung: Jesus ist leiblich auferstanden – sein Grab ist leer. Wir lesen es im Matthäusevangelium: „Das Grab Jesu war leer, weil seine Anhänger seinen Leichnam entwendet haben.“ Damit wird das leere Grab bestätigt von den Gegnern der christlichen Religion: Ja, es war leer! Aber diese Tatsache wird anders interpretiert mit der Leichnamsraubthese. Wie viel leichter fiele die Kritik des Osterevangeliumes, hätten die Juden auf das nichtleere Grab Jesu verweisen können oder wenn sie schreiben gekonnt hätten: Das Grab Jesu, das die Christen leer fanden, können sie jetzt nicht mehr wiederfinden! Es sei verschwunden! So wie die Gegner Jesu nicht seine Wunder bestritten, er hat sie gewirkt, aber in der Kraft Satans, um uns Juden zu verführen, so bestritten sie auch nicht die Leerheit des Grabes. Tatsachen waren das, nur ihre Interpretation war strittig zwischen den Christen und der Synagoge. Jetzt bestreiten gar modernistische Christen die einst unstrittigen Tatsachen, weil sie Gott die Allmacht absprechen, Wunder wirken zu können. Corollarium Die eiinzige Möglichkeit, das Osterevangelium zu retten, wenn das Grab Jesu voll gewesen wäre: Die Urchristen wären den gnostischen Kritikern des Paulus gefolgt, (1. und 2. Korintherbrief), daß Jesus nur als Seele auferstanden sei, mit einem Scheinleib ausstaffiert.

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