Montag, 10. April 2023

Daß das Neue Testament kein sakrales Opferpriestertum kenne oder wie Luther die Katholische Kirche besiegt

Daß das Neue Testament kein sakrales Opferpriestertum kenne „Historisch-kritisch hat sich die Einsicht der Reformatoren bewährt, daß das NT keine hierarische Ordnung im eigentlichen Sinne kennt,sondern deren Grundlage im sakralen Opferpriestertum außer Kraft setzt,weil Christus in seinem Kreuzestod ein für allemal die Versöhnung vollbracht hat“, proklamiert P.Eicher in dem Lexikonartikel: Hierarchie, in:Neues Handbuch theologischer Grundbegriffe, Bd 2, S.195, hrsg P.Eicher. Mit dieser kritiklosen Zustimmung zu einer der Zentraldogmen der reformatorischen Theologie destruiert P. Eicher hier das Fundament der Kirche. Zutreffend wird hier als die Grundlage der hierarischen Ordnung der Kirche das sakrale Opferpriestertum erfaßt,um so diese Ordnung zur Disposition zu stellen. Erstaunlicher weise wird gerade im ökumenischen Dialog über die Frage der Möglichkeit einer wechselseitigen Anerkennung die Kirchenämter die logische Konsequenz aus dieser reformatorischen Einsicht, daß das Priesteramt abgeschafft werden muß, verdrängt: Ein evangelischer Pfarrer ist kein Priester und darf es auch nicht sein, weil es kein Oper mehr geben darf ob der Alleingenügsamkeit des Kreuzaltaropfers Jesu Christi. So tragen ja auch evangelische Pfarrer keine Priestergewänder sondern kleiden sich, wie im 16. Jahrhundert es Dozenten taten. Nun stellen sich natürlich Fragen: Stimmt es wirklich, daß alle, oder zumindest die Mehrheit der katholischen Exegeten der reformatorischen These sich angeschlossen haben? Die Katholische Kirche lehrt aber eindeutig, daß Jesus Christus selbst das sakrale Opferpriestertum am Gründonnerstag eingesetzt hat, indem er die Apostel und nur sie zu Priestern weihte. Seit dem Trienter Konzil gehört das zur verbindlichen Kirchenlehre und ist und konnte auch nicht vom 2.Vaticanum als überholt erklärt werden. Wenn der Hebräerbrief in seiner Ausdeutung des Opfers Christi zu der Auffassung gekommen wäre, daß es deshalb nun in der Kirche keine Priester mehr geben dürfe,wie kann dann im 13.Kapitel, Vers 10 statt von einem Abendmahlstisch von einem Altar die Rede sein, wo die hl. Kommunion empfangen wird? Ein Altar, auf dem nicht geopfert wird, wäre kein Altar und opfern können nur Priester. Das war schon im Alten Bund so wie es auch jetzt in der Kirche gilt. Die Betonung der Einmaligkeit des Opfers Christi (9,11-28) schließt ja nur aus, daß es neben diesem einen Opfer weitere andere geben könne, nicht aber, daß das eine Opfer als Urbild sich in den vielen Meßopfern abbildet und mit ihnen zusammen so das eine Opfer bildet. Das reformatorische Verständnis der Alleinigkeit des Kreuzaltaropfers macht es ja zudem unmöglich, die Opferpraxis des Alten Bundes zu begreifen, denn dann hätte Gott da den Opferkult eingesetzt, den er gar nicht hat wollen können! Dieser Opferkult war aber gar wirksam, denn sonst hätte Gott ja nicht den gefallenen makkabäischen Soldaten ihre Todsünde vergeben können ob des ihm dargebrachten Sühnopfer im Jerusalemer Tempel! (2.Makkabäer 12,32-45: einer der Texte, die die Reformatoren aus ihrer Bibel entfernten!) Dies so wirksame Sühnopfer kann nun aber kein anderes als das Sühnopfer Christi sein wie auch das Gott so wohlgefällige Opfer Noahs, (1.Mose 8,20f) um dessen willen Gott verhieß, die Welt nicht noch einmal durch eine Sintflut zu ertränken, das Opfer Christi gewesen sein muß. Das EINE Opfer Jesu Christi ist eben etwas sehr viel Komplexeres als es sich die vulgäre Interpretation der Reformatoren vorgestellt hat. Das EINE Opfer ist nämlich zu denken als die Einheit des Opfers Jesu Christi als dem Urbild mit den vielen Vorabbildungen dieses einen Opfers im Alten Bund und den vielen Nachabbildungen im Neuen Bund. Das ist eben eine Aufgabe für das theologische Denken. (Vgl dazu ausführlich mein Buch: Der zensierte Gott) Aber statt sich kritisch mit dieser reformatorischen These auseinanderzusetzen, gefällt es zumindest einigen „katholischen“ Theologen mehr,mit diesem protestantischen Dogma die hierarische Ordnung der Kirche zu destruieren. Zusatz: Wenn Gott das Amtspriestertum als ein gutes Ordnungselement des Alten Bundes angesehen hat, wie sollte Gott dann uns im Neuen Bund diese gute Ordnung vorenthalten?

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