Montag, 3. April 2023

„Dann wäre Christus vergeblich gestorben“ oder über das Unvermögen der modernen Theologie ,Karfreitag zu verstehen

„Dann wäre Christus vergeblich gestorben“ oder über das Unvermögen der mo-dernen Theologie ,Karfreitag zu verstehen. Der Apostelfürst Paulus schreibt in seinem Galaterbrief: „denn käme die Gerechtigkeit durch das Gesetz, so wäre Christus umsonst gestorben.“ (Gal, 2,21).“Durch das Gesetz“: im Kern meint Paulus, wenn man seine Ausführungen zum Gesetz des Römerbriefes mithinzuzieht, daß der Mensch kraft seines natürlichen Lebens so gut leben kann, daß er von Gott als gerecht beurteilt wird. Das, was das von Gott an Gutem verlangt wird, ist dem jüdischen Volk durch die Thora, den Heiden in ihrem Gewissen bekannt und zwar so, daß sie aus ihrem natürlichen Vermögen heraus dann das so von ihnen Gesollte auch realisieren können. Kant fundiert ja seine Freiheitslehre aus dem Gesetz heraus, bei ihm als Kategorischer Imperativ begriffen: Dieser Imperativ setzt die Freiheit des Menschen voraus, das Gesetz halten zu können oder auch nicht halten zu wollen. Im Kontrast zu den Naturgesetzen necessiert das moralische Gesetz den Menschen nicht, sondern appelliert an seine Freiheit, das so Gesollte auch zu tuen. Besäße der Mensch diese Freiheit, wozu bedürfte es dann noch des Kreuzestodes Christi, könnte so doch jeder ohne das Kreuz Christi ein Gerechter vor Gott werden! Ja, es ist sogar möglich, hier noch den Gedanken der Gnade miteinzuschreiben. Wenn der Mensch das an Gutem vollbrächte, was ihm in seiner individuellen Besonderheit an Gutem möglich sei, dann ergänze Gott das an seiner Gerechtigkeit Fehlende. Auch dann noch wäre Jesus Christus umsonst am Kreuze gestorben. Aber es geht noch vulgärer: Da Gott jeden Menschen als sein Geschöpf liebe,gern wird dann noch hinzugefügt wie eine Mutter ihre Kinder, so liebe er sie, auch wenn sie nicht so lieben, wie sie leben sollten – aber hört etwa eine Mutter ihre Kinder zu lieben auf, wenn die mal wieder etwas „ausgefressen“ haben? Sie mag wohl,pädagogisch inspiriert etwas mit ihnen schimpfen, aber spätestens wenn die Kleinen dann anfangen zu weinen, nimmt sie sie wieder in ihre Arme: „Alles wieder gut!“ Das Kreuz Christi wird so völlig überflüssig. Das genau macht die Crux der heutigen Karfreitagspredigten aus, irgendwie diesem soteriologisch völlig überflüssigem Ereignis noch irgendeinen Sinn einzuhauchen! So wunderschön auch die Verfilmung des Romanes: "Durch Liebe erlöst" von Hedwig Courths Mahler gelungen ist, als DVD erhältlich: Wir sind nicht einfach durch Gottes Liebe Erlöste sondern durch das Kreuz Christi; die Liebe motivierte wohl zu diesem Kreuzaltaropfer, aber erst dies Opfer erlöst uns.

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