Montag, 22. Januar 2024

Die neue Synodalkirche Deutschlands- eine ohne Moral und ohne Theologie?

 

Die neue Synodalkirche Deutschlands- eine ohne Moral und ohne Theologie?


Man könnte nun doch vom Ende der christlichen Prägung unserer postmodernen Gesellschaft sprechen, in derem Zentrum nun eine Morallosigkeit stünde, ja daß die Wüste des Nihilismus die Werte und Normen der bürgerlichen Welt versande und daß so auch der Synodale Weg der Kirche den Abschied von der Theologie naheläge und die christliche Moral nur noch in die Kirchenarchive als nicht mehr zeitgemäß verbannen möchte. Die Losigkeit bestimme so unsere Gegenwart als eine Epoche der Auflösungen.

Aber wie nun, wenn all das Alte nur abgestoßen, archiviert werden soll, um eine ganz neue Theologie und eine neue Moral in der Kirche einzuführen? Für die Morallehre ist dieser Austausch offenkundig: Die kirchliche Morallehre soll substituiert werden durch die neue Moral der Politischen Korrektheit mit all ihren Derivaten. Dazu gehört dann auch die Inplantation der Genderideologie und des Feminismus im Verbund mit dem Kampf gegen die traditionelle Geschlechterdifferenzvorstellung und gegen die Ordnung der Ehe und der Familie. Der innerkirchliche Widerstreit zwischen Traditionalisten und Modernisieren ist offenkundig, der Wille zur Übernahme der postmodernen Zeitgeistmoral unübersehbar.

Aber wie steht es um die Theologie, wie sie bis zum 2.Vaticanum gelehrt wurde und die dies Reformkonzil auch nicht einfach negiert hat, wie es Papst Benedikt XVI rechtens betont`? Ist denn nun auch eine neue Theologie erkennbar, aus dem heutigen theologischen Diskurs herauskristalisierbar? Meine These dazu lautet: Die Menschenrechtsideologie bildet das Fundament dieser neuen Theologie. Gott als der Schöpfergott und der seine Schöpfung Liebender fungiert dabei als eine Letztbegründung der Menschenrechtsvorstellung und der Rede von der Menschenwürde. Die Menschenrechtsideologie schwächelt ja selbst an ihrem Problem einer Begründung der Menschenwürde und der Menschenrechte. Je naturalistiischer der Mensch verstanden wird, um so schwieriger wird die Rede von seiner einzigartigen Würde und seinen unveräußerlichen Rechten begründbar und rechtfertgbar. Hier bietet sich die Theologie als eine mögliche Letztrechtfertigung dieser Rede von der Menschenwürde und der Menschenrechte an.

Damit einher schreitet notwendigerweise die Depotentierung der Christologie: Der Mensch bedürfe keiner Erlösung mehr sondern ihm müßte nur noch der Glaube an seine Menschenwürde vermittelt werden. Der Glaube an den Menschen bildet dann das Kernstück der Morallehre: Der Mensch habe das Recht, gemäß seiner Würde zu leben. Dazu einen Beitrag zu leisten, ist dann die Kernaufgabe der Kirche. Die christliche Religion ist in ihrem Wesen nichts anderes als der Aufruf zur Humanisierung der Welt, wobei der uns alle bejahende Gott als die Letztbegründung für diesen Humanitarismus fungiert. Die traditionelle Sünden- und Erlösungslehre ist somit hinfällig, nicht mehr integrierbar in das System dieser neuen Theologie.

Der Mensch wird als von seiner Natur her zum Guten Geneigter gedacht, den nur widrige gesellschaftliche Verhältnisse daran hindern, sein natürliches Gutsein zu realisieren. Alle anderen Religionen verkündeten so auch diesen Glauben an den Menschen, sodaß alle mit einander cooperierend ihren Beitrag zur Humanisierung der Welt leisten können. Die Perspektive auf das jenseitige Reich Gottes wird dabei konsequent zurückgestellt gegenüber der Parole der „Treue zur Erde“, dem Weltgestaltungsauftrag. Die Sakramente und Sakramentalien sollen dann nur noch Gottes Liebe zu uns allen darstellen, in Erinnerung rufen und somit den Menschen als Bejahten in das Zentrum stellen. Dem korrespondiert dann die anthropozentrisch ausgerichtete Liturgie des zeitgenössischen Gottesdienstes. Die Kirche ist nämlich für den Menschen dar.

Dies neue theologische System wird nun oft noch durch traditionalistische Vorstellungen und Lehren verdunkelt, setzt sich nicht klar völlig durch, aber dies System ist doch erkennbar als das sich jetzt Schritt für Schritt durchsetzende. Dabei wird der Glaube an Gott ersetzt durch den Glauben an den von Gott bedingungslos bejahten Menschen als dem Zentraldogma der neuen humanitaristischen Kirche. 

1. Zusatz:

So könnte man die jährliche Weihnchtsspende für Bedürftige in Afrika und die Teilnhme am Kampf gegen Rechts und gegen CO2 als die Praxis des zeitgenössischen christlichen Glaubens ansehen. 

2.Zusatz:

„Glaube ist also zunächst einmal Vertrauen in das Leben an sich und die Menschen um einen herum. Das braucht es gerade in einer hochgradig individualisierten Gesellschaft.“

 So definiert der Pastoraltheologe  Bernhard Spielberg den Glauben ganz in diesem Sinne der zeitgenössischen Theologie, als Glaube an den Menschen, an das Gutsein der Welt.Kath de an 22.Jänner 2024.

 

3.Zusatz:

Damit werden die für die christliche Religion konstitutiven Differenzen zwischen den Erwählten/Gläubigen und den Nichterwälten/Ungläubigen, der von Kirche und Welt, aber auch die der Lebensordnungen von Mann und Frau, der von Familienangehörigen und Nichtfamilenangehörigenn, von Volkszugehörigen und Nichtvolkszugehörigen negiert durch die Nivellierung all dieser Differenzen.

 

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