Sonntag, 7. Januar 2024

Wie ein deutscher Reformbischof die „Spaltung in Kirche und Gesellschaft“ überwinden möchte

 

Wie ein deutscher Reformbischof die „Spaltung in Kirche und Gesellschaft“ überwinden möchte


Kath de informiert nun ihre Leserschaft über Bischof Feiges Konzept zur Überwindung dieser Spaltung: „Bischof sieht Spaltung in Kirche und Gesellschaft

Feige: Traditionalisten empfinden Vielfalt als blasphemisch“ (6.Jänner 2024). Um die Spaltung zu überwinden ist zuvörderst eine Ursachenklärung notwendig! An der innerkirchliche Spaltung seien die „Traditionalisten“, im evangelischen Bereich die Evangelikalen und in der Gesellschaft gewisse politische Kräfte schuld:"Wir erfahren uns gesellschaftlich wie innerkirchlich inzwischen als gespalten. Dieses Gefühl großer Verunsicherung wird von bestimmten politischen Gruppen nur allzu gerne genutzt, um gegen die Vielfalt eine vermeintliche 'Volkseinheit' zu beschwören. Und traditionalistische oder evangelikale Christen sehen darin dekadente und blasphemische Züge", erläuterte Feige.“ Durch dies Ausnützen der Verunsicherung betrieben also diese Kräfte das Geschäft der Spaltung.

Bischof Feige setzt hierbei ganz auf die bewährte Praxis, einen Brand: „Feuer! Feuer!“ durch die Inhaftierung des Brandmeldenden zu löschen. Nun zeichnet sich die hier vom Bischof angewandte Verschwörungstheorie nicht gerade durch eine besondere Kreativität aus, auch verzichtet er darauf, auf das Zusammenwirken der „bestimmten politischen Gruppen“, gemeint ist damit natürlich die AfD und alle anderen Rechten mit den Traditionalisten und Evangelikalen hinzuweisen, wohl im Vertrauen darauf, daß die Hörer schon diese Zusammenhänge erkennen, wenn der Bischof sich eben aufs Andeuten beschränkt. Vielleicht hätte ja auch eine zu klare Parteipolitikrede von der einen bösen und den vielen guten Parteien kontraproduktiv gewirkt.

Was tun?“, ist nun mit Lenin zu fragen. Bischof Feige gibt uns eine klare Antwort:Papst Franziskus weist uns den rechten, Entschuldigung, den politisch korrekten Weg! Was kann damit dieser Bischof nur meinen? Die gut informierte Leserschaft von Kath de weiß da aber sofort Bescheid: Es ist vorrangig an Papst Franziskus heroischen Kampf wider die „Alte Messe“ erinnert, in dem er auch seinen Kampf gegen Papst Benedikt XVI krönt: So springt man mit den die Kirche spaltenden „Traditionalisten“ um. Genauso viel Bewunderung erheischt seine harte Hand gegen seine conservativen Kritiker, selbst das Gehalt und die Wohnung nimmt er einem seiner „Feinde“. Aber auch Papst Franziskus permanenten Kampfansagen an alle Conservativen, Rückwärtsgewandten begeistert wohl diesen Bischof.

Wie nun überwindet man damit aber die Spaltungstendenzen in der Gesellschaft und der Kirche? Hier erweist sich unser Reformbischof als großer Dialektiker: Die Spaltung überwindet man, indem man sie radicalisiert! Dazu dividiert man die in der Gefahr der Spaltung sich befindenden Einheit in die Bösen und die Guten: Die Bösen betrieben die Spaltung. Die müssen nun nur noch aus der gefährdeten Einheit ausgeschlossen werden, damit dadurch sich die Einheit neu konstituiert durch die Exkommunikation der Bösen.

Nicht ohne eine gewisse Raffinesse wird nun dieser Ausschluß der Unerwünschten als ein Votum für die Bejahung der Pluralität verkauft.Kritiker des postmodernistischen Relativismus müssen eben aus dem öffentlichen Diskurs entfernt werden, denn die Tugend der Toleranz verlangt eben die Intoleranz den Intoleranten gegenüber. Diese Argumentationsfigur ist ja nun schon fest beheimatet in der Anti-Rechts-Kampfrhetorik: Um der Buntheit willen sind alle Nichtpolitischkorrekten auszuschließen, sodaß sich die Vielfalt der erlaubten Farben auf Rot und Grün und auf die Homosexfahnenfarben reduziert. So wird die neue Einheit hervorgebracht, die auch damit alle Verunsicherungen in der Gesellschaft beseitigen wird durch die klare Ausgrenzung der Bösen aus dem öffentlichen Diskurs.Die „Volkseinheit“ wird so substituiert durch die Gemeinschaft der Gutmenschen, der Papst Franziskus als der große Kämpfer gegen alles Conservative und Traditionalistische voranschreitet.

Die Spaltung zu überwinden verlangt eben die konsequente Radicalisierung der Spaltung bis zum Ausschluß aller Unerwünschten!Es darf hier aber auch an die alte Römerweisheit: "Spalte und herrsche!" erinnert werden. Die Proklamation des inneren Feindes macht wie die Kirche so auch die Gesellschaft gut beherrschbar.

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