Aus den Giftküchen der Universitätstheologie- ein weiteres Anschauungsbeispiel
Die Kunst der Brunnenvergiftung, die Hauptbeschäftigung der katholischen Univeristätstheologie bringt immer wieder Blüten, sagen wir eher Distelgestrüppe besonderer Eigenart hervor. Am 2.Jänner 2024 beglückt Kath de die Welt mit einem besonderen Meisterwerk dieser Disziplin: „Jan Loffeld betont Bedeutung der Sakramentalität in der Kirche. Theologe: Amtsstruktur und Kompetenzgesellschaft stehen in Konflikt“.
Dieser Pastoraltheologe hat zuvörderst von dem Reformator Luther gelernt oder einfacher abgeschrieben, daß das Urchristentum priesterlos war. Später kam es dann, spätestens wohl mit der Konstantinischen Wende, die allen liberalen Theologen der Sündenfall der Kirche war, zu der Mißbildung der hierarischen Struktur der Kirche.Aber nun möchte diese Pastoraltheologe der „Sakramentalität der Kirche“ doch noch etwas Positives abgewinnen,um nicht der Forderung nach einer priesterlosen Kirche zuzustimmen: Wozu bedarf es neben dem allgemeinen noch des besondere Amtspriestertumes? Wer nun erwartet hat, daß er gut katholisch die Notwendigkeit das Amtspriestertumes aus dem zu erbringenden Meßopfer der Kirche erwartet, hegt illusionäre Vorstellung über die heutige Universitätstheologie.Nein, das wäre ja katholisch! Stattdessen wird die Kirche als ein neues Sakrament, angeblich vom 2.Vaticanum neu erfunden,in die Debatte eingeführt: „Die katholische Kirche, gerade wenn wir vom Konzil her denken, kann nicht ohne jene Dimension der Sakramentalität: dass Gott allein das Heil schenkt und die Kirche das Zeichen und Instrument dafür ist, ja dass Gott das Heil der Welt möchte, dass er jeden Menschen heilen möchte, dass er mit jedem Menschen eine Beziehung aufbauen möchte. Ohne diese Dimension kann die katholische Kirche nicht existieren.“ . Nun lehrt die Kirche zwar gegen Luther, daß Gottes Gnade nicht alleinwirkend sondern zusammen mit der Natur das Heil wirkt, aber so genau nimmt man das eben heute nicht mehr.
Zudem scheint hier die Aufgabe der Evangeliumsverkündigung mit der der Sakramentenspendung verwechselt zu werden. Dem Getauftwerdenden wird seine Sündenvergebung durch das hl. Sakrament der Taufe vermittelt, aber nicht verkündigt dies Sakrament allen Menschen so das Heil, sondern konkret nur dem jetzt so Getauftwerdenden. Alle Sakramente vermitteln Gottes Gnade nur dem Empfänger und individualisieren so den allgemeinen Heilswillen Gottes. Wenn aber die Kirche das Sakrament wäre, das den universalistischen Heilswillen Gottes zum Ausdruck bringen würde,dann würde aber die eigentliche Sakaramentenpraxis der Kirche außer Acht gelassen.
Lutherisch wird dann dazu noch ausgeführt:„Sakramentalität bedeutet unter anderem eine bedingungslose Bejahung meines Lebens, die nicht wieder durch ein "Nein" oder "Ja, aber" relativiert wird. Dass mein Leben mit allen Brüchen, mit all seinen Fragmentierungen, mit allem gehalten ist, dass es etwas gibt, dass es jemanden gibt, der das heilt, was ich selber nicht zu heilen vermag und auch kein Mensch zu heilen vermag.“ Das ist nun eine vulgäre Verformung der lutherischen sola-gratia Rechtfertigungslehre. Luther wußte noch von der Heilsnotwendigkeit des Glaubens und der Taufe und für ihn galt: Wer vom wahren Glauben abfällt, verliert sein Heil, aber von diesen Conditionen wollen modernistische Lutheraner nichts mehr wissen.
Ganz abstrus geht es dann weiter: „In einer Gesellschaft, die egalitär und kompetenzorientiert ist und Wert auf Authentizität legt, steht das mit der sakramentalen Amtsstruktur in Konflikt.“ Dieser Pseudokonflikt entsteht nun allein dadurch, daß die Wirksamkeit der Weihe völlig vergessen wird: Die Diakonen- Priester-und Bischofsweihe vermitteln ja gerade die geistliche Vollmacht als die zur Ausübung dieser Dienste notwendige Kompetenz.Ohne eine gültige Weihe kann so ein Priester keine Sünden vergeben oder das kirchliche Meßopfer darbringen.
Völlig unklar bleibt nun aber in diesem Geschreibsele über die Sakramentalität, wozu es denn überhaupt zum Priester Geweihte in der Kirche gibt, wenn doch schon die Kirche sakramental sei. Macht dann nicht etwa die Sakramentalität der Kirche die sieben wirklichen Sakramente gar überflüssig?
Viel frappierender ist nun aber die Vorstellung einer bedingungslosen Bejahung des Lebens: Wird etwa durch das Sakrament der Taufe der Getaufte zu einem von Gott Bejahten, dann und nur dann ist die Taufe als ein Heil bewirkendes Zeichen gedacht, also als ein Sakrament oder bezeichnet die Taufe nur das Geliebtwerden des Zutaufenden, zeigt nur an, daß er schon immer ein von Gott Affirmierter war, ist und sein wird unabhängig von seinem Getauftwerden? Im letzteren Falle wäre die Taufe kein Sakrament mehr, im ersteren Falle wäre die bedingungslose Bejahung jedes Menschen in Frage gestellt, so wie es der Gottessohn selbst lehrte: „Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet, wer aber nicht glaubt,wird verdammt werden.“ (Mk 16,16)- wahrscheinlich wußte der Sohn Gottes von der bedingungslosen Bejahung jedes Menschen durch Gott noch nichts und bedarf so der Belehrung durch die zeitgenössische Pastoraltheologie.
Prinzipieller formuliert: Die Voraussetzung jeder Sakramentenspendung ist, daß ein Heilsgut durch das Sakrament an den Empfänger vermittelt wird,wobei zu klären ist, wie der Spender und der Empfänger qualifiziert sein muß, damit das Sakrament wirksam ist.Zur Gültigkeit der Firmung,der Eucharistie, der Beichte und der letzten Ölung ist die Weihe zum Priester notwendig, zum Priester kann nur ein Bischof weihen. Wenn aber Gott nur noch vorgestellt wird als allliebender Gott und wenn die Sakramente dann nur noch diese jeden Menschen geltende Liebe darstellen sollen, können die Sakramente keine Sakramente mehr sein, sie wirkten dann nämlich nichts mehr. Hervorgehoben werden muß nun aber auch noch, daß die Eucharistie in erster Linie als sacrificium zelebriert wird und daß ohne einen dazu geweihten Priester kein Gott wohlgefälliges Opfer dargebracht werden kann. Erst ob des verhängnisvollen Einflusses Luthers begann man auch in der Katholischen Kirche über die Möglichkeit einer Kirche ohne Priester nachzusinnen, weil nun auch die Eucharistie nur noch eine Mahlfeier sein soll, in der uns die Liebe Gottes irgendwie begegne.
Nebenbemerkungen:
Authenzität meint heutzutage nichts anderes als eine schauspielerische Fähigkeit, etwa vor laufender Kamera den Satz: "Ich liebe Dich!" so zu sprechen, daß die Zuschauer auch in der ersten Reihe glauben, daß diese Aussage ehrlich gemeint ist. (Vgl dazu etwa sehr gediegen die Serie: "Sturm der Liebe". Daß die westlichen Gesellschaften egalitär seien, dem widersprechen die Frauenqoutenregeln, daß Menschen ob ihres weiblichen Geschlechtes Privilegien zukommen wie in den USA Farbigen, daß sie ob ihrer Rassenzugehörigkeit zu bevorzugen sind.
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