„Bischof Oster: Liberale Kirche läuft Gefahr, sich aufzulösen“
So titelte sicher viele Leser irritierend Kath de am 11.Jänner 2024, verkündigt dies Internetseite sonst fast täglich, daß die Kirche nur eine Zukunft haben könnte,wenn sie sich liberalisiert und genaugenommen alles Katholische als nicht mehr Zeitgemäße aus sich wegreformiert. Dabei gehört zum Liberalsein nicht die Tugend der Toleranz, nein eher gebiert sich da auch der katholische Liberalismus, als hätte er Carl Schmitt verinnerlicht, und bekämpft so alles Nichtliberale. Man könnte geradezu von einer Liebe zur Feindschaft sprechen, so kraftvoll wird alles Traditionalistische, Conservative, Rechtskatholische, Fundamentalistische bekriegt, ja das Liberale scheint sich fast in diesem bloßen Negieren zu gefallen. Substantiell hat der katholische Liberalismus ja nichts zu bieten, außer das Gerede der Welt zu wiederholen: Die Kirche solle einfach der Welt recht geben, ihr sagen, daß die Kirche ganz mit der vorherrschenden Meinung übereinstimmt.
Aber wenn die kirchliche Rede nur noch in der Zustimmung zur jeweiligen Regierungspolitik und der Anerkennung des Zeitgeistes besteht, wer braucht denn noch so eine Jasagerkirche? Die Regierungspolitik legitimiert sich durch ihre demokratische Legitimierung, die ihr zugewandten Medien unterstützen sie wort- und bildgewaltig und die jetzige den öffentlichen Diskurs regulierende Politische Korrektheit bedarf wirklich keines kirchlichen Segens, denn sie würde auch ohne einen kirchlichen Segen herrschen.
Wenn es keine Differenz der kirchlichen zur weltlichen Rede mehr gibt, löst sich tatsächlich die Kirche auf, denn alles existiert doch nur als etwas Bestimmtes durch seine Differenz zu allem anderen.Aber der Wille zur Anähnelung zur Welt bestimmt nun den ganzen binnenkirchlichen Reformdiskurs. Die Kirche soll so demokratisch organisiert werden wie ein jeder bürgerliche Verein oder wie der Staat und inhaltlich soll sie nur noch das Weltgerede wiederholen. Da nun der politische Diskurs in dem „Rechten“ den Feind schlechthin „erkannt“ hat, soll nun die Kirche dieser Feinderklärung uneingeschränkt zustimmen, was sie nun auch schon so praktiziert.So verliert sie aber ihr Eigenes und macht sich so selbst überflüssig. Sie will die Rolle des Souffleurs spielen, aber die Weltschauspieler kennen ihre Rollen so gut, daß sie dazu keine Kirchenhilfe brauchen.
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