Über einen neuen Naivitätsaufstand: Der Teufel – nicht mehr zeit(geist)gemäß
Wer sich für das Phänomen blauäugiger Naivität interessiert und dabei nicht nur an so markante Werbeparolen wie: „Döner macht schöner!“, oder „Omo wäscht weißer als weiß“ denkt sondern auch an theologische Tiefstleistungen interessiert ist,dem sei der kath net Artikel:„Dem Teufel auf der Spur“eindringlichst empfohlen. Ein „Theologe“ und ein „Historiker“ beweisen zum zigsten male, daß es den Teufel nicht gibt.
Paganini meint hier: „Ich als Theologe sehe in der Erfindung des Teufels einen billigen Trick, der uns hilft, die Existenz des Bösen in der Welt zu erklären. (…) Ich denke, dass die christliche Theologie auch ganz gut ohne Teufel auskommt.“ (S. 154 f.) Der Historiker Huncke ergänzt: „Der Teufel hat(te) eine ganz klare Sündenbockfunktion.“ (S. 155) Paganini meint weiter: „Anstatt sie mündig zu machen, versuchten religiöse und auch zivile Autoritäten die Menschen mit der Vorstellung von Teufeln, Dämonen und der Hölle einzuschüchtern. Ein aufgeklärter Glaube, der Gott ernst nimmt, braucht den Teufel nicht.“ (S. 156) Die Rede vom Teufel und Dämonen sei seiner Meinung nach „einfach nicht mehr zeitgemäß“, daher sei es „höchste Zeit, sich auch vom Teufel zu verabschieden“ (S. 160).
Die Niveaulosigkeit dieser Argumente zeigt an, wie tief die heutige Geisteswissenschaft gesunken ist. Der Teufel diene also dazu, zu erklären, warum Böses in der Welt sich ereigne. Warum ist nun die zugestandene Erklärungsfunktion des Teufels die eines billigen Trickes? Was wäre dann von der These zu halten, Sigmund Freud habe das „Unterbewußtsein“ nur erfunden,um mit so einer plumpen Vorstellung menschliches Fehlverhalten zu erklären? Oder religiöse Menschen hätten die Vorstellung eines Schöpfergottes nur sich erdacht,um die Existenz des Universums sich zu erklären, weil sie eben noch über keine Naturwissenschaften verfügten.
Nun wird behauptet, daß die christliche Theologie auch ohne den Teufel auskäme.Diese These ist genauso wahr, wie die, daß die christliche Theologie ohne die hl.Sakramente auskommen könne, da man ja eine Erlösungslehre konstruieren könnte,die ohne die auskäme. Nur ist eine Erlösungslehre ohne die Sakramente keine christliche Theologie wie auch eine Theologie ohne eine Satanalogie keine christliche Theologie ist.Denn sowohl die Sakramente als auch die Existenz und das Wirken des Teufels ist zweifelsfrei durch die hl. Schrift bezeugt. Wenn nun aber die Wahrheit dieses Fundamentes der christlichen Theologie bezweifelt wird,ja sie gar als unwahr angesehen wird, wie diese 2 Autoren es praktizieren: Jesu habe nie Wunder gewirkt, wobei die Begründung die Verneinung der Gottessohnschaft Jesu Christi ist,darf man wohl bezweifeln,ob diese Autoren christliche Theologie betreiben. Sie scheinen eher eine philosophische Gotteslehre zu bevorzugen.
Den Tiefpunkt wissenschaftlichen Denkens erreicht nun der Historiker, indem er die Existenz des Teufels verneint, weil durch die Satanalogie der Ursprung des Bösen erklärt wird, wobei er dann völlig unbegründet diese Erklärungsleistung als eine Sündenbocktheorie diffamiert. Da könnte man genauso gut behaupten, daß die Theologie und die Philosophie den freien Willen des Menschen erfunden hätten, um ihm so eine Schuld an seinem bösen Tuen einreden zu können. Das Konstrukt des freien Willens sei also der Sündenbock jeglicher Morallehre, die nur dazu diene, dem Menschen Schuldgefühle einzuflößen.
Aber der „Theologe“ Paganini kann noch primitiver argumentieren: Der Raucherkrebs sei doch nur eine Erfindung von Mißanthrophen, die ihren Mitmenschen den Tabakgenuß vergräulen wollen. Nein er sagt: Die Kirche habe den Teufel nur erfunden, um die Menschen zu verängstigen. Ein aufgeklärtes Schaf würde ja auch nicht an die Existenz von Wölfen glauben, weiß es doch,daß die Hirten diese Raubtiere nur erdichtet haben, um die so eingeschüchterte Herde besser leiten zu können.
Der Glaube an den Teufel und an seine Daimonen sei nicht mehr zeitgemäß. Nur wer garantiert uns, daß der Teufel und seine Daimonen einfach aufhören zu sein,nur weil zwei Zeitgeisthörige das Ende ihres Daseins fordern?Und was machen diese 2 Zeitgeisthörigen, wenn ihnen ein ganz Aufgeklärter erklärt, daß auch die Engel und Gott nicht mehr zeitgemäß seien, daß man doch gut ohne den Glauben an so was Übernatürliches auskäme: Gott sei doch auch nur ein billiger Trick,das Sein der Welt und ihr Gutsein zu erklären. Traurig ist es aber, daß ein solches Machwerk blauäugigster Naivität als wissenschaftlich sich deklarieren lassen kann!
Ich vermute,daß H.P.Lovecraft hier der Wahrheit und unserem Nichtwahrhabenwollen der Wahrheit gerechter wird als diese 2 Vulgäraufklärer! Lovecraft schreibt uns:
„Die größte Gnade auf dieser Welt ist, so scheint es mir, das Nichtvermögen des menschlichen Geistes, all ihre inneren Geschehnisse miteinander in Verbindung zu bringen. Wir leben auf einem friedlichen Eiland des Unwissens inmitten schwarzer Meere der Unendlichkeit, und es ist uns nicht bestimmt, diese zu bereisen. Die Wissenschaften-deren jede in eine eigene Richtung zielt-haben uns bis jetzt wenig bekümmert: aber eines Tages wird das Zusammenfügen der einzelnen Erkenntnisse so erschreckende Aspekte der Wirklichkeit eröffnen, daß wir durch diese Enthüllung entweder dem Wahnsinn verfallen oder aus dem tödlichen Licht in den Frieden und die Sicherheit eines neuen, dunklen Zeitalters fliehen werden“1
1Lovecraft, H.P. Cthulhus Ruf, in: Lovecraft, H.P., Cthulhu Geistergeschichten, Deutsch von H.C. Artmann, 1972, S.193.
Was ist denn diese Art von aufgeklärter Theologie anderes als das Nichtwahrhabenwollen der offenbarten Wahrheiten! Pseudowissenschaftlich soll so die Wahrheit des Bösen verdrängt werden um eines Schäfchenfriedens willen, der eben´den Wolf nicht mehr kennen will.
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