Sonntag, 31. März 2024

Eine fast schon skandalöse Aussage über die Auferstehung Jesu! Oder: Daß die Kirche das Alte Testament nicht mehr versteht!

 

Eine fast schon skandalöse Aussage über die Auferstehung Jesu!

Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse.“ So steht es im Johannesevangelium geschrieben (20,9): Mancher Theologe würde den 2 Satz gern streichen, überfordert er doch die heutige Theologie maßos.

Aber schon die erste Aussage verstößt gegen das theologische Axiom, daß der Ursprung des Auferstehungsglauben die Begegnung mit dem Auferstanden nach seiner Kreuzigung gewesen sei. Das leere Grab habe und könne den Glauben, daß Jesus lebt, obschon er am Kreuze gestorben ist, nicht fundieren, ja ganz Kritische meinen gar, daß das leere Grab eine Erfindung der nachösterlichen Kirche sei, um so nachträglich noch den Glauben an den leiblich Auferstanden zu stützen, daß er eben nicht als ein Totengeist den Seinigen erschienen sei wie etwa der ermordete Hamlet seinem Sohn erschien. Das leere Grab sei ja für sich genommen polyinterpretabel: Es könnte ja auch Jesu Leichnam einfach von wem auch immer entwendet worden sein.

Nur, es widersteht nun die Aussage: Der Lieblings „sah und glaubte“.Ob man vielleicht hier so argumentieren könnte: Dieser Schüler liebte Jesus und seine liebenden Augen sahen eben mehr als das Auge eines historisch-kritischen Forschers?Auch wer der zur Phrase verkommenden These: „Nur mit dem Herzen sieht man gut“, kritisch gegenübersteht, in diesem Falle könnte diese These doch zutreffen.

Aber der 2. Satz muß jeden Leser aus den gewohnten Denkbahnen herausreißen. Denn der Lieblingsjünger wird da kritisiert, daß er nur glaubt. Dem Glauben wird nämlich das Verstehen gegenübergestellt: Nicht sollte er glauben, sondern er sollte verstehen, daß Jesus Christus von den Toten auferstehen mußte! Wenn es verstehbar ist, daß die Auferstehung geschehen mußte, kann sie nicht mehr geglaubt werden. Man kann etwa nicht sagen: Ich glaube, daß ein Geköpfter nach seiner Köpfung sterben wird, weil jeder weiß, daß eine Enthauptung zum Tode des Geköpften führt, da dies eine notwendige Folge der Köpfung ist.

Es gibt Menschen, die bezeugen: Mir ist Jesus Christus nach dem Karfreitag als lebender erschienen und nicht als ein bloßer Totengeist: Er lebt wahrhaftig! Wenn die Begegnung mit dem Auferstandenden der Grund für den Glauben, daß Jesus wirklich lebt, ist, wie sollen dann die, denen Jesus nach Ostern nicht als Lebender erschienen ist, zu dem Glauben kommen: Er lebt? Sie müßten dem Bericht der Erfahrung der Begegnung anderer mit dem Auferstandenen Glauben schenken: Ich glaube, daß ihr aufrichtig berichtet habt über eure Begegnungserfahrung. Darin steckt ein Problem, daß nun dieser Glaube auf einem Vertrauen auf andere Menschen sich aufauen muß. Dem Johannesevangelium ist das nun eine zu schwache Fundierung dieses Glaubens. So sagt es nun zu uns: Wenn ihr das Alte Testament richtig verstehen würden, würdet ihr erkennen, daß Jesus Christus von den Toten auferstehen mußte. Denn diese hl.Schrift hat das vorausgesagt und da sie es voraussgte, mußte es auch geschehen, denn die Bibel irrt sich nicht in seinen prophetischen Voraussagen. Jesus selbst sagt nämlich zu den Juden: „Wenn ihr Mose glauben würdet, müßtet ihr auch mir glauben, denn über mich hat er geschrieben.“ (5,44) Das heißt nun: Wenn ihr das glaubt, was Moses und die Propheten gschrieben haben, dann müßt ihr da erkennen, daß sie meine Auferstehung vorausangekündigt haben und daß sie deshalb auch geschehen mußte. Das Fundament des Glaubens an Jesu Auferstehung soll somit nicht mehr eine Begegnungserfahrung mit dem lebenden Jesus nach dem Karfreitag sein, sondern das Studium des Alten Testamentes, das dies Ereignis vorausangekündigt hatte. Damit verwandelt sich aber der Glaube an Jesu Auferstehung in die Erkenntnis seines Auferstehenmüssens und der Glaube wird dadurch als eine defizitäre Erkenntnis qualifiziert.

Wer heutzutage aber das Alte Testament mit der Methodik der historischen Kritik liest, kann unmöglich in ihm eine solche Voraussage erkennen. Das gründet sich aber auch in dem Interesse, die jüdische Weise des Lesens des Alten Testamentes, daß es nicht Jesus Christus verheißen hat, daß somit Jesus nicht der erhoffte Messias war, zu rechtfertigen. Jesus hätte sich geirrt, als wenn nur der, der ihn als den Messias glaubt, auch Moses glaubt. Mitnichten: Man könne Moses glauben und nicht an Jesus glauben und glaubt doch wahrhaftig Mose. Die Weise, wie die Kirche früher das Alte Testament las und verstand, ist dem modernen Umgang mit ihr verloren gegangen und so wurde das Alte Testament der Kirche zu einem nicht mehr begreifbaren Buch, da sie ihm seine Mitte, daß es über Jesus Christus schreibt, raubt.

Samstag, 30. März 2024

Eine Skandalgeschichte: Was,wenn das Grab Jesu nicht leer gewesen wäre oder die wissenschaftliche Liebe zu einer Verschwörungstheorie!

 

Eine Skandalgeschichte: Was,wenn das Grab Jesu nicht leer gewesen wäre oder die wissenschaftliche Liebe zu einer Verschwörungstheorie!


Die Geschichte der Kirche war und ist auch immer eine ihrer intelligenten Kritiker,die ihr intellektuelles Vermögen in den Kampf wider die Kirche und die Wahrheit einsetzten und einsetzen. Seit Ostern verkündet die Kirche: Jesus Christus ist wahrhaft auferstanden. Wir gingen zu seinem Grabe und fanden es leer vor, denn unser Herr ist aus ihm entstanden, er erschien uns,um uns zu sagen: „Ich lebe!“

Was, wenn nun wer,skeptisch eingestellt,gefragt hätte: „Zeigt mir doch das leere Grab!“ Was hätten die Christen da antworten können?

Die 1.Möglichkeit:„Wir wissen nicht mehr, wo das Grab gelegen ist!“-Nein, diese Antwort wäre unmöglich gewesen, denn von zu vielen Christen wird erzählt, daß sie zu Jesu Grab gegangen waren, die so gewußt haben müssen, wo er beerdigt worden war.

Die 2.Möglichkeit: „Im Grab liegt zwar sein Leichnam,aber er ist doch auferstanden.“ Diese Behauptung wäre unvereinbar mit den urchristlichen Erzählungen von seinen österlichen Erscheinungen und zudem unvereinbar mit dem Begriff der Auferstehung bzw Auferweckung. Denn dann existierte Jesus nur als eine Art Geist nach seinem Kreuzestod weiter, aber das ist nicht nur in der Antike eine weitverbreitete Vorstellung über eine postmortale Weiterexistenz von Verstorbenen. Er wäre also tot und wäre dann nur als ein Totengeist erschienen.

Wenn das Grab nicht leer gewesen wäre, hätte die Kirche schon sehr bald auf das Osterevangelium verzichten müssen. Die Ausrede,es sei in Vergessenheit geraten, wo den Jesus begraben worden sei, wäre als zu simple Ausflucht schnell durchschaut geworden.

Was unternahmen nun die Kritiker der Kirche? Sie waren klug,sodaß sie nicht das Leersein des Grabes Jesu bestritten,sondern diese Verschwörungstheorie konzipierten: Anhänger von diesem Jesus hätten seinen Leichnam aus dem Grabe entfernt, um dann die Mär von seiner Auferstehung in die Welt zu setzen. Diese Polemik setzt nun aber die Leerheit des Grabes voraus, daß die Kritiker außer Stande sich sahen,zu sagen:“Nein,das Grab ist voll, der Herr Jesus liegt noch in seinem Grabe!“, und zu beweisen, daß es leer war.

So wie die ersten Kritiker der Kirche nicht die Wunder Jesu bestritten, sondern ihr Geschehensein akzeptierten, um dann sie aber anders zu interpretieren,Jesus habe sie in der Kraft des Teufels gewirkt, um Juden zu einem Irrglauben zu verführen, so akzeptierten sie auch das Leersein des Grabes, um dann dies Faktum nur anders zu interpretieren mit dem Verschwörungsnarrativ des Leichnamraubes.

Beide Kritiken waren nun wirklich intelligenter als die Vulgärthese modernistischer Theologie, daß die Christen sowohl das leere Grab wie auch alle Wunder Jesu Christi nur erfunden hätten als eine für die damalige Zeit wohl recht effektive Werbekampagne für den christlichen Glauben.Denn wie hätte die Kirche die Erzählungen von den Wundertaten Jesu verbreiten können, wenn jeder Kritiker die benannten Orte der Wundertaten aufgesucht haben könnte um dann melden zu können: „Da hat niemand je etwas von so gearteten Wundern gehört!“ Da aber Jesu Wundertaten, so berichten es die Evangelien so bekannt wurden, daß, wenn Jesus sich irgendwo sehen ließ,Menschen hinströmten, um sich oder andere heilen zu lassen, wie hätte dann die Kirche ihren Kritikern erklären sollen, daß sie nun schon alle vergessen worden wären,obzwar Jesus so gewaltige gewirkt hatte.

Ein wenig Recherche und die Evangeliumsverkündigung wäre erledigt gewesen: Die Wunder haben nie stattgefunden, sie haben die Christen frei erfunden,nur um ihren Jesus populär zu machen.Was den ersten Kritikern der Kirche so eine zu plumpe Kritik gewesen war, einfach zu behaupten, daß alle Wunder Jesu reine Phantasieprodukte der Kirche gewesen seien, weil die Erinnerung an sie noch lebendig war, das gilt nun im Namen der Wissenschaft, der historisch-kritischen Methode als die Erkenntnis aufklärerischen Denkens, daß wie das leere Grab so auch alle Wunder Jesu nur phantastische Erzählungen seien, erfunden,um Jesus marketingmäßig besser verkaufen zu können.

So fundiert eine so simpel gestrickte Verschwörungstheorie die heutige sich als wissenschaftlich verstehende Kritik der Kirche, sie habe schon von ihren ersten Anfängen an es nicht so genau genommen mit der Wahrheit, schließlich galt es doch, einen am Ende seines Lebens recht Unpopulären, wie viele riefen doch: „Kreuzige,kreuzige ihn!“,den selbst seine Anhänger in Stich gelassen hatten, nicht nur Petrus, als den Messias des jüdischen Volkes und der ganzen Welt zu propagieren!

Da ist doch die jüdische Kritik, Christen hätten Jesu Leichnam entwendet und er habe all die von ihm berichteten Wunder wirklich vollbracht, nur eben in der Kraft des Satans, viel kreativer als die modernistische Verschwörungstheorie der bloßen Phantasietätigkeit der ersten Christen. 

Merksatz:

Vernünftiges, wissenschaftliches Denken kann nicht darin bestehen, zu  behaupten, daß Gott nicht existiere oder wenn er existiert, er nichts wirken könne, sodaß alle Ereignisse in der Welt immer nur weltimmanent zu erklären seien und daß ein Ereignis, was nicht weltimmanent erklärbar sei, kein reales Ereignis sein könne. Das ist ein naiver Dogmatismus, der selbst nicht ein Produkt wissenschaftlichen Denkens ist sondern im präzisen Sinne ein pures Vorurteil!



Freitag, 29. März 2024

Ostern:der Sieg des Lebens über den Tod? Eine nicht mehr verstehbare und somit verdrängte Botschaft?

 

Ostern:der Sieg des Lebens über den Tod? Eine nicht mehr verstehbare und somit verdrängte Botschaft?


Wer nie in seinem Leben ernsthaft erkrankte, wie soll der die Botschaft: „Du wirst wieder gesunden!“verstehen können? Wie soll sich ihm der Wert der Gesundheit erschließen? Es ist zwar ein Allgemeinplatz,daß erst der Verlust von etwas uns den Wert davon erschließt, aber das ist wahr. Wem das als eine maßlose Übertreibung vorkommt, dem rate ich zu diesem Selbstexperiment: Ich wache am frühen Morgen auf, dunkel ist alles um mich, ich schalte meine ertastete Nachttischlampe an: Es bleibt dunkel....es braucht eine Zeit, bis mir das Entsetzliche vor meinen Augen steht. Über Nacht bin ich erblindet. Nur noch ein Wunsch beherrscht mich: O könnte ich doch wieder sehen, das wäre mein größtes Glück! Jeden Tag wachen wir des Morgens auf: Danken wir unserem Schöpfer, daß wir nicht blind sondern sehend erwachten?

Wer über das Leben, gar das ewige wahrhaftig sprechen will, kann das so nur, wenn er wahrhaftig über den Tod eine Auskunft geben kann. Wüßten wir nichts vom Tod, blieb uns die Botschaft von dem verheißenden ewigen Leben etwas unbegreiflich Mirakulöses.

Meine These lautet nun, daß der moderne/postmoderne Mensch zu gut über den Tod Bescheid weiß, als daß ihn die Verkündigung eines ewigen Lebens als die Osterbotschaft noch erreichen könnte.Auch wenn wohl nur noch philosophisch Gebildete den Philosophen Epikur namentlich kennen oder gar irgendetwas von seiner Lehre wissen, hat sein Verständnis des Todes sich in der Welt durchgesetzt. Sein Anliegen ist ein wahrhaft therapeutisches, denn er wollte die Menschen vor ihrer Furcht vor dem Tode befreien,womit er objektiv zu dem Antipoden zur christlichen Überwindung der Furcht vor dem Tode durch das Osterevangelium wurde, wohl zu dem erfolgreichsten. Er stellte sich der Frage: Wie muß das Todsein gedacht werden, damit unsere Erwartung unseres Todseins nicht zu einer Angst vor unserem Todsein wird? Diese Konstruktion des Todseins fand er, um diese Furcht zu überwinden und den Menschen mit seinem Geschick des Sterbenmüssens und seines Todseins zu versöhnen: „Solange ich lebe,ist der Tod nicht und wenn der Tod ist, bin nicht Ich, also kann es meinen Tod gar nicht geben. „Meinen Tod“ gibt es nur für die Anderen.Unser menschliches Lebensziel, gut zu leben, bedeutet, alle möglichen Leiderfahrungen zu minimieren und alle möglichen Lusterfahrungen zu erleben. Das Todsein ist somit ein ewig währender Zustand, in dem es für mich zwar keine Lusterfahrungen mehr geben kann aber genauso wenig Leiderfahrungen, denn das Ich, durch das etwas Erfahrenes zu meiner Erfahrung erst werden kann, nichtet der Tod und verunmöglicht so irgendein Erleben für mich.

Wie wenn ein Geschäftsmann sein Geschäft auflöst,wenn er statt Gewinne zu erwirtschaften nur noch Verluste schreibt und keine Hoffnung mehr auf „schwarze Zahlen“ hegt,so könne der Mensch auch sein Leben beenden, wenn er nur noch Negativerfahrungen für sein weiteres Leben erwartet. Stirbt er, freiwilllig oder ungewollt, dann kann er sich damit trösten,nie mehr Leid erfahren zu müssen,obschon er dann auch nichts Positives mehr erfahren werden kann. Die ewige „Ruhe“ des Todes tröstet dann gar. (Ursprünglich meint die „Ruhe“ in der Bibel etwas völlig anderes, daß nämlich Gott sein Volk Israel vor seinen Feinden so schützt, daß sie eine Zeitlang im Frieden leben konnten, das ist ohne mit Kriegen überzogen zu werden.)Wer daraufhin die Todesanzeigen in den Zeitungen aber auch in Beerdigungsansprachen kritisch mithört, kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß das „ewige Ruhen in Gott“ sich kaum noch von der Verheißung Epikurs, nie mehr leiden zu müssen, wenn man verstorben ist, unterscheidet.Statt ewig zu leben, schlafe man ewig traum-und alptraumlos.

Die Vorherrschaft eines biologistisch-naturalistischen Menschenverständnisses erleichtert dann die Akzeptanz eines so gearteten epikureischen Todesverständnisses: „Nie mehr wirst Du leiden, bist Du erst tot!“ Eine Epoche der Dekadenz, des geschwächten Lebenswillens, also gerade auch die unserige ist dann noch besonders anfällig für dies Todesverständnis. So denkt sich jeder, der den Freitod erwählt, sein Todsein im Sinne Epikurs, daß er dann zwar nichts Positives mehr erleben können wird aber auch und gerade nichts Negatives mehr!

Die christliche Religion versteht nun aber das Todsein völlig anders und findet in Platon ihre philosophische Fundierung: Der Tod ist die Trennung der unsterblichen Seele von ihrem Leibe, der zwar zerfällt, aber nicht löst sich die Seele ebenso auf. Mein Ich erfährt und erleidet so sein eigenes Todsein. Jesu Christi Hinabstieg in das Reich des Todes, früher sagte die Kirche noch klarer in das Reich der Hölle, ist das Geschick jeder Seele nach ihrem Auszug aus seinem Körper. Die Weiterexistenz in der „Unterwelt“, griechisch der „Hades“, hebräisch: die „Sheol“ ist so unser aller Geschick. Dieser Zustand wird erlitten, denn das Subjekt, das Ich, durch das etwas zu meiner Erfahrung erst werden kann, wird nicht durch den Tod ausgelöscht und nur deshalb gibt es meinen Tod. Die Unsterblichkeit meiner Seele ist so die denknotwendige Voraussetzung dafür, daß es meinen Tod auch wirklich geben kann.Darum erfreut sich eben auch ein rein materialistisches Menschenverständnis so großer Beliebtheit, denn nur dann kann das Todsein als ein einfaches Nichtmehrsein vorgestellt werden.

Theologisch wird die Weiterexistenz der Seele, des Iches in der „Unterwelt“ als das radicale Getrenntsein von Gott begriffen, ein Sein in der völligen Gottverlassenheit.Gottes Liebe hat den Verstorbenen verlassen, wie Gott seinen Sohn am Kreuze verließ. Darum kann die Bibel auch von den Sündern sprechen wie von Toten, es gibt also schon ein Todsein vor dem Sterben, wenn der Sünder sich ganz von Gott abgewendet hat. Ostern rettete Gott seinen Sohn aus der Unterwelt, aus seiner Gottverlassenheit, indem er ihn zum ewigen Leben auferweckte.

Das Osterevangelium sagt eben nicht, daß Jesus nie von Gott verlassen gestorben ist, sondern daß der wahrhaft tot Gewesenen von Gott in ein neues Leben gerufen worden ist. Ist das Todsein so das ewige Getrenntsein der Seele von Gott in seinem Dasein in der „Unterwelt“, der Welt außerhalb der Liebe Gottes so ist das ewige Leben das ewige Sein in Gottes Liebe zu uns, die wir selbst auch als diese erfahren.Nur dies Osterevangelium steht heute im Widerstreit zu dem „Evangelium“ Epikurs, daß es den meinigen Tod für mich gar nicht gibt, daß der Tod zum Leben natürlich dazugehört und das Positive, nie mehr leiden zu müssen, als seine Verheißung in sich birgt. 

Merksätze:

Ostern ist nicht die Widerlegung Jesu Schmerzensausruf: "Mein Gott, warum hast Du mich verlassen", das war das schlimmste Kreuzesleiden des Sohnes Gottes, als hätte er sich da halt geirrt, nein: Ostern ist Gottes  Rettungstat aus dem Tode, der Gottverlassenheit Jesu Christi.

Eine Theologie, die auf jegliche philoophische Fundierung zu verzichten meint zu können, also eine biblizistische destruiert sich selbst. Aber nicht jede Philosophie ist gleich gut geeignet für die Theologie- der Platonismus ist gewiß die nützlichste Philosophie für das theologische Denken.   


Donnerstag, 28. März 2024

Über Karfreitagsphraselogien- oder tausendmal gehört und nichts dabei gedacht

 

Über Karfreitagsphraselogien- oder tausendmal gehört und nichts dabei gedacht


Phrasen werden für wahr erachtet, weil sie so oft gehört und so ganz vertraut geworden als wahr angenommen werden. So photographieren Zigtausende Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge, befrägt man aber die Photo-graphierbegeisterten, was denn die Sonne wohl getan hätte, bevor sie aufging und wo sie denn wohl gewesen wäre,bevor sie gedachte, aufzugehen,wird man nur völlig irritiert angeschaut:So reden doch alle, gedacht habe man sich dabei halt gar nichts.

So wird es auch in den Karfreitagsprdigten praktiziert und niemand, fast niemand nimmt daran dann einen Anstoß: Sollte ich als ein Predgtkonsument gar da mitdenken und das Gehörte bedenken?

Eine der häufigsten Karfreitagsphrasen: Gott erweist seine Liebe am Kreuze Jesu. Nun soll diese Aussage durchdacht werden, statt sie einfach als etwasWohlvertrautes zu akzeptieren.

Erweist Gott seinem Sohn seine Liebe, indem er ihn am Kreuze sterben läßt? Hier kann die Antwort nur „Nein!“ lauten, denn es kann keinen größeren Verstoß der Liebe des Vaters zu seinem Kinde geben, als es getötet werden zu lassen,obschon der Vater sein Kind leicht hätte retten können. Was sollten dann aber wir Christen von diesem Vater halten, der seinen eigenen Sohn ermordet werden läßt, obzwar er ihn hätte retten können? Niemand käme auf den Gedanken, darin eine Tat der väterlichen Liebe zu seinem Sohn zu sehen.

Oder erweist Gott uns seine Liebe zu uns, indem er seinen Sohn so getötet werden läßt? Solch abwegige Theorien kann man dazu dann vernehmen: Aus Solidarität mit uns Menschen erlitt Jesus diesen schrecklichen Tod: Er wollte wie wir Menschen auf Erden leben und sterben, um unser Schicksal zu teilen. Man imaginiere sich diese Szene: Ein armer blinder Bettler sitzt am Straßenrande, ein junger Mann setzt sich neben ihn und sagt: „Aus Solidarität mit Dir bin ich so arm wie Du geworden, habe mich geblendet, um blind zu werden wie Du und nun bettele ich wie Du!“ Was wird der Arme darauf antworten, wird er sagen: „Dankbar bin ich für Deine Solidarität mit mir!“? Würde er nicht ehrlicher sagen: „Lieber wäre es mir, Du wärest reich und schenktest mir ein reichliches Almosen“? Was hätte den dieser arme blinde Bettler von dieser so praktizierten Solidarität? „Nichts“ muß geantwortet werden.

Oder soll dem Armen gar geantwortet werden: „Du darfst Dich über Dein Schicksal nicht beschweren und darüber klagen, weil es dem neben Dir Sitzenden genauso ergeht“? Wer also im Sinne der Theodizeefrage: „Warum läßt Du, Gott es zu, daß wir Menschen auf Erden so viel leiden müssen, obzwar Du allmächtig bist und uns Menschen liebend, sodaß Du alles Leiden beenden könntest, frägt, bekäme die Antwort: „Ich habe meinen einzigen Sohn all das auch erleiden lassen, was Du auf Erden zu erleiden hast“? Nur die Anfrage an Gott bliebe unbeantwortet bestehen : „Du hättest doch ob Deiner Allmacht es verhindern können, daß auch nur ein einziger Mensch leiden muß!“ Gottes Liebe zu uns Menschen kann doch nicht daran bestehen, statt uns von unserem Leiden zu erlösen, seinen eigenen Sohn nun auch so leiden zu lassen!

Aber Gott ist doch die Liebe und alles was er tut, tut er aus seiner Liebe, ergo müsse auch der Kreuzestod Jesu,die Zulassung dieses Todes eine Tat der Liebe Gottes sein. Wem nun aber die hl. Schrift keine Ansammlung menschlich – allzumenschlicher Meinungen über Gott und alles mit ihm Zugehörige ist, der muß nun auch in diesen Punkten widersprechen: Erstens ließ Gott das Kreuz Jesu Christi nicht zu, sondern er wollte, daß sein Sohn gekreuzigt wurde. Zweitens ist Gott die Liebe aber nicht ausschließlich, denn er ist genauso auch die Gerechtigkeit, die Wahrheit. Die Bibel spricht viel häufiger vom Zorn Gottes über uns Menschen als von seiner Liebe zu uns! So schreibt der Apostelfürst Paulus etwa in seinem Römerbrief: „Weil du aber starrsinnig bist und dein Herz nicht umkehrt,sammelst du den Zorn gegen dich für den Tag des Zornes,den Tag der Offenbarung von Gottes gerechtem Gericht.“ (2,5) Paulus schreibt hier von dem Zorn Gottes wider den Sünder in seinem Endgericht!


Wo man aber von diesem Zorn Gottes, dem gerechten über uns Sünder nichts mehr wissen will, da kann das Kreuz Christi nicht mehr begriffen werden, weil es monokausal aus der Liebe Gottes zu uns nicht verstanden werden kann! Ohne ein Mitbedenken des göttlichen Zornes endet jeder Versuch eines Verstehens des Kreuzes Jesu Christi in Absurditäten. Daß faktisch aus dem theologischen Diskurs der Begriff des Zornes Gottes eskamotiert worden ist, hat nichts mit einem Fortschritt in der Gotteserkenntnis zu tuen, sondern ist allein ein Ergebnis unreflektierten naiven Wunschdenkens, das das Wirkliche einfach mit dem Wünschenswerten vertauscht: Wahr ist und kann nur das mir Gefallende sein. Also: „Unheilbar krank kann ich nicht sein, weil ich es nicht sein will!“

Zusatz:

Ein sehr effektives Kriterium der Prüfung der Richtigkeit einer Karfeitagspredigt ist die Frage: Wenn Jesus Christus nicht am  Kreuze gestorben wäre, würde sich dadurch die Beziehung Gottes zu uns Menschen im Vergleich zu der, wie sie jetzt ist, nicht verändern, wenn die jetzt gehörte Predigt wahr wäre. Einfacher gesagt: Zeigt uns das Kreuz nur die Liebe Gottes zu uns Menschen an, die uns genauso gälten würde, wäre Jesus nicht am Kreuze für uns gestorben? Das Kreuz Jesu bewirkte also nicht zu unser Erlösung und informiert uns nur darüber, daß wir alle von Gott Geliebte sind und somit auch Erlöste.



Mittwoch, 27. März 2024

Notizen aus Absurdistan: Alles Gute Dir- verwerflich?

 

Notizen aus Absurdistan: Alles Gute Dir- verwerflich?


Es dürfte wohl keinen Menschen geben, der den Wunsch: „Alles Gute Dir“ als unmoralisch , verwerflich,ja als bei der Justiz als anzeigwürdig ansehen würde,und doch ist dies in Deutschland eine geläufige Praxis.Ob des Wunsches: „Alles für Deutschland“ ist nun wieder ein AfD-Politiker angeklagt. „Alles“ meint hier natürlich: Alles Gute. Der Wunsch: „Alles Gute für“ kann so als solcher nicht als etwas Unmoralisches und als etwas Strafwürdiges beurteilt werden, die Unmoralität kann also nur in der Adressierung, „für Deutschland“ begründet sein.

Als sich der oberste Repräsentant des deutschen Volkes,Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier,im Januar in Israel aufhielt, berichtete die Presse, er habe nicht deutsch gesprochen. >Steinmeier wolle den Zuhörern nicht Deutsch, sie <Sprache der Täte< zumuten.“ (zitiert nach: Konrad Low, Fairer Jude kämpft gegen Kollektivschuldthese, in „Theologisches,März/April 2024,Sp.172) Das ist der selbe Politiker, der die Musikband:“Feine Sahne, Fischfilet“ für ihren Einsatz gegen Rechts lobte, deren bekanntestes Lied lautet:“Deutschland verrecke,das wäre wunderbar“.Einem Volk,dem man den Tod wünscht, darf man eben nicht: „Alles Gute Dir“ wünschen.

Das Land der Täter“, diese Formulierung zeigt die Begründung für diese antideutsche Haltung an. Als den Anfang der moralischen Verdammung des deutschen Volkes ist wohl der Versaier-Vertrag anzusehen, in dem unserem Volke die Alleinschuld an dem 1.Weltkrieg zudiktiert worden ist. Dabei wurde die Unterschrift der deutschen Delegation unter diese Bestimmung des Versaier-Vertrages durch die Drohung, daß ansonsten der Krieg gegen Deutschland fortgesetzt würde,von den Siegermächten erpreßt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde wiederum die Alleinschuld Deutschlands an diesem Weltkrieg durch die „Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse“ festgeschrieben und gehört seit dem zur offiziellen Geschichtsschreibung Deutschlandes. Daß Josef Stalin dagegen urteilte, daß der 2.Weltkrieg erst zu einem Weltkrieg wurde durch die Kriegserklärung Englands und Frankreich 1939,davor sei es ein bilateraler Krieg gewesen, wird selbstverständlich mißachtet, obgleich man dem Regierungschef der Sowjetunion schwerlich klammheimliche Sympathien für Hitler vorwerfen kann.

Der Terminus „Das Land der Täter“gehört zu dem Vorstellugskomplex einer Kollektivschuld des deutschen Volkes. Der Wikipediaartikel: „Kollektivschuld“ erteilt dazu ´diese Informationen: „Bereits im Jahr 1944 hatten prominente Meinungsführer in den USA eine Propagandakampagne (die bis 1948 fortgesetzt wurde) für einen harten Frieden für Deutschland mit dem Ziel initiiert, die scheinbare amerikanische Gewohnheit zu beenden, Nationalsozialisten und deutsches Volk als getrennte Einheiten zu betrachten." Einfacher formuliert: Jeder Deutscher sei ein Nazi und so müsse die USA gegen das deutsche Volk nach deren militärischen Besiegung verfahren, daß das ganze Volk an allen Kriegsverbrechen der Deutschen die Schuld habe. Das ist die Kernaussage der Kollektivschullehre, die dann dadurch vertieft wird, daß Hitler als der Politiker Deutschlands war, der das vollbrachte, was das deutsche Volk schon immer wollte, daß in ihm sich eben der wahre Volkscharakter unseres Volkes offenbart habe.

Um das deutsche Volk in diesem Sinne zu erziehen, wurde die Reeducation, die Umerziehung des deutschen Volkes in Westdeutschland durchgeführt. Ihr Anliegen:

Direktive Nr. 1 von Robert A. McClure, Leiter der Information Control Division und Spezialist für Psychologische Kriegsführung, an die USA Heeresgruppenpresse erläutert das Verfahren:

Die ersten Schritte der Reeducation werden sich streng darauf beschränken, den Deutschen unwiderlegbare Fakten zu präsentieren, um ein Bewusstsein von Deutschlands Kriegsschuld zu erzeugen sowie einer Kollektivschuld für solche Verbrechen, wie sie in den Konzentrationslagern begangen wurden.“ Zitiert nach Wikipedia. In dieser Tradition singt dann „Feine Sahne,Fischfilet“: „“Deutschland verrecke“, wird vom „Volke der Täter“ gesprochen und bedauert, daß circa nur 20.000 Deutsche bei der Bombardierung Dresdens den Tod fanden.
Aber dann änderte sich etwas:Warum wurde nach 1948 die Propagierung der Kollektivschuld des deutschen Volkes mehr oder weniger eingestellt? Darauf gibt es eine klare Antwort: Ob des einsetzenden „Kalten Krieges“ sollte Westdeutschland als der Frontstaat gegen den Osten ausgebaut werden, in die Nato und die EU integriert werden und dazu verhielte sich die Weiterpropagierung unserer Kollektivschuld kontraproduktiv. Wir sollten ja zu Kriegswilligen gegen die Sowjetunion erzogen und motiviert werden.
Aber seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Paktes änderte sich die Großwetterlage wieder. Westdeutschland brauchten die Westmächte nicht mehr als ihren Frontstaat wider den Osten und als in Ostdeutschland auf den Straßen statt: „Wir sind das Volk“ „Wir sind ein Volk“ gerufen wurde, sah man eine Renaissance eines deutschen Nationalismus. In Westdeutschland organisierten daraufhin Linke und Grüne Demonstrationen gegen die drohende Wiedervereinigung Deutschlands: „Nie wieder Deutschland“, „Deutschland verrecke“, das war die Stunde dieser und ähnlich lautender Parolen, auch die Geburtsstunde der sich selbst als „Antideutsche“ bezeichnende Bewegung. Seit dem gehört es zur Politischen Korrektheit, antideutsch zu sein.
Der Bundeskanzler Adenauer konnte 1953 noch sich gegen eine Kollektivschuld des deutschen Volkes aussprechen: „Das deutsche Volk hat in seiner überwiegenden Mehrheit die an den Juden begangen Verbrechen verabscheut und hat sich an ihnen nicht beteiligt.“ (Sp 173) Aber heute wird so geredet: „Wir sind ein Land,in dem ein Hitler an die Macht kam,ohne Militärputsch,demokratisch,wenn auch ohne Mehrheit in einer freien Wahl,...In dem eine verbrecherische Clique an der Staatsspitze sich auf Hunderttausende,vielleicht gar Millionen von Mittätern,Mitläufern und Mitwissern verlassen konnte...Wer,wenn nicht wir, soll denn dafür verantwortlich sein! Da scheinen sich in diesem unseren Land auch alle einig zu sein: Kollektivschuld -nein-...kollektive Verantwortung: Ja!“(Sp.173)
Was ist da nun passiert? Die Ideologie des Liberalismus, die seit ihrem Sieg über den Sozialismus 1989f zu der einzigen Ideologie des Freien Westens sich gemausert hat, kann unmöglich die Vorstellung einer Kollektivschuld in sich aufnehmen, da es dieser Ideologie nach gar keine Kollektive gibt, nur die Einzeletwasse in der philosophischen Tradition des Nominalismus stehend, daß allen Allgemeinbegriffen keine Realität außerhalb des Denkens zukommt. Es gibt keine Völker,nur Individuen mit ähnlichen Eigenschaften. Die Nato und die ihr subordinierte EU ist nun aber nur gegründet worden, um Westdeutschland und später ganz Deutschland klein zu halten, Rußland rauszuhalten aus Europa und die USA reinzuholen in ein Europa, in dem dann alle Völker Europas integriert sein sollen bis auf Rußland, damit es von den USA beherrscht werden kann.
Um Deutschland kleinzuhalten wurde so die Kollektivschuld des deutschen Volkes konstruiert, aber sie ist nun ein erratischer Fremdkörper in der Ideologie des Westens und kann so nicht aufrechterhalten werden. So versucht der politische Diskurs, an dem Anliegen der Kollektivschuld festzuhalten und gleichzeitig irgendwie kompatibel zu gestalten mit der Ideologie des Liberalismus. So sollen alle Deutschen verantwortlich für alle Kriegsverbrechen des 3.Reiches sein und es soll doch keine Kollektivschuld sein. Die politische Konsequenz ist nun, daß: „Alles für Deutschland“, alles Gute für Deutschland als eine unerlaubte Äußerung gilt,für die man gar bestraft werden kann, wohingegen: „Deutschland verrecke“ in den höchsten Tönen gelobt wird als eine Kampfparole gegen Rechts.
Nun könnte eingewandt werden, daß Hitler sich doch selbst als ein deutscher Patriot verstand, wenn er etwa über sich selbst aussagte: "Das Höchste aber, was mir Gott auf dieser Welt gegeben hat, ist mein Volk! In ihm ruht mein Glaube, ihm diene ich mit meinem Willen, und ihm gebe ich mein Leben." zitiert nach: "Wofür kämpfen wir", Personal-Amt des Heeres 1945, S.77. In diesem Buch wird die Lage Deutschlands in fast schon paronoiahaften Weise geschildert: Die ganze Welt habe sich unter der Führung des Judentumes gegen das deutsche Volk verschworen, um es nun zu vernichten aber das deutsche Volk kämpfe nun um seinen Selbsterhalt. Es muß aber doch gefragt werden dürfen, daß, wenn auch Hitler sich als ein Patriot verstand, deshalb jeder wie auch immer geartete Patriotismus uns Deutschen verboten sein muß. Die politisch Korrekten sehen das aber so.
Zusatz: 
Löw behauptet (Sp.174), daß Adolf Hitler "am Ende seiner Tage dem deutschen Volk den Untergang gegönnt" habe, da es sich als zu schwach erwiesen hätte. Gerade weil diese Behauptung öfters getätigt wird: Niemand konnte mir dafür eine Quellenangabe zeigen, ich halte diese Behauptung für mehr als unwahrscheinlich. Einen deutschen Patriotismus zu legitimieren zu versuchen, indem man den Nationalsozialisten abspricht, patriotisch ausgerichtet gewesen zu sein, erachte ich als indiskutabel.





Dienstag, 26. März 2024

Ein weiterer Beitrag zum Kampf gegen das Kreuz Christi – ein Kardinal dekonstruiert Jesu Sühnetod

 


 

Ein weiterer Beitrag zum Kampf gegen das Kreuz Christi – ein Kardinal dekonstruiert Jesu Sühnetod


Tück: Wenn die Juden nicht verantwortlich sind für den Kreuzestod Jesu, was bedeutet dann der Ruf: "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder"?

Kasper: Es handelt sich um einen Zusatz, der sich im Matthäusevangelium (Mt 27,25) findet, der in der Geschichte leider viel Leid und auch Hass über das jüdische Volk gebracht hat. Das Zweite Vatikanische Konzil hat festgestellt: Das Blut Jesu ist kein Fluch, es ist das Blut der Versöhnung. Jesus ist als Jude für sein Volk in den Tod gegangen. Es ist das Volk, das aufgrund von Gottes Erwählung das Volk des ersten Bundes ist und bleibt.“


So steht es in der Internetseite „Communio“ in dem Artikel:"Seine Gegner beschlossen schon früh, ihn aus dem Weg zu räumen": Kardinal Kasper über die Ereignisse der Karwoche und ihre Bedeutung – Erster Teil“ geschrieben, ein Interview des Theologen Tück mit diesem Kardinal. "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder" soll also bedeuten,daß die so rufenden Juden wünschten,daß das Blut Christi als die Menschen mit Gott versöhnende über sie käme. Das implizierte aber, daß die Rufer an die versöhnende Kraft des Blutes Christi geglaubt hätten.

Der Kontext dieser Aussage erhellt aber eindeutig die Bedeutung dieser Aussage. Pilatus sagt: „Ich bin unschuldig am Blute dieses Menschen.“ (V24). Darauf respondieren die Juden so und erklären damit, daß sie die Schuld am Blute Jesu Christi auf sich nehmen. So sei nicht Pilatus sondern die so rufenden Juden schuld am Kreuzestod Jesu. Und sie fügen gar hinzu, daß auch ihre Nachkommen die Schuld an diesem Blute tragen werden.

Es ist nun aber sehr verständlich, daß diese Aussage als für den christlich-jüdischen Dialog störend empfunden wird, aber sie ist trotzdem wahr. Ganz im Sinne dieses Dialoges behauptet nun der Kardinal darüberhinausgehend, daß das jüdische Volk das von Gott erwählte bliebe. Auch dies ist falsch,denn nicht nur der Apostelfürst Paulus schreibt genau das Gegenteil, gerade in den Kapiteln 9 bis 11 seines Römerbriefes, die genau dieser Frage gewidmet sind:Ob ihres Unglaubens an Jesus Christus hat Gott sie aus dem Bund entlassen, aber wenn sie sich bekehren, will Gott sie wieder aufnehmen in den Bund, ja Paulus hofft, daß am Ende der Zeiten ganz Israel sich bekehren wird. Zur Veranschaulichung:Wenn ein Arbeitgeber jemanden wegen regelmäßiger Trunkenheit am Arbeitsplatz entläßt und ihm aber verheißt, daß, wenn er seinen Alkoholkonsum in den Griff bekommen wird, er ihn neu einstellen wird,dann würde niemand von einem nie gekündigten Arbeitsvertrag sprechen.

Gott will durch das Kreuz Jesu Christi uns mit sich versöhnen, aber die Erlösung des Kreuzes ist nur wirksam für den Gläubigen, der, der glaubt, daß der Erlöser für ihn gestorben ist. Für Juden kann so der Erlöser auch ihr Erlöser werden, aber nur insofern sie an ihn glauben.

Der Kardial behauptet dann: „Der eigentliche Grund war das Zentrum der Botschaft Jesu, sein Evangelium von Gott, der nicht rächt, sondern befreit, dem reuigen Sünder vergibt und einen neuen Anfang schenkt, Gott, für den nicht der Mensch für den Sabbat, sondern der Sabbat für den Menschen da ist (Mk 2,27).“ Offenkundig hat der Kardinal Paulus Römerbrief nicht zur Kenntnis genommen, denn da sagt Paulus über Gott aus: „Mein ist die Rache,ich werde vergelten, spricht der Herr:“ (Röm 12,19) Jesus verkündet nicht nur in Mt 25,31-46 Gottes Endgericht, in dem Gott jedem nach seinen Werken vergelten wird und es war ganz im Sinne solcher Endgerichtspredigten,wenn die kirchliche Liturgie den „Dies irae“, betete,an den Tag des Zornesgerichtes Gottes erinnernd ermahnend.

Den Gott des Kardinales Koch hat so Jesus so nie verkündet und deshalb konnte er deswegen auch nicht getötet werden sollen. Den wahren Grund, warum der Hohe Rat der Juden den Tod Jesu wollte,offenbart uns aber das Johannesevangelium 11,50: „Ihr bedenkt nicht, daß es besser für euch ist,wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht.“ Die Pointe ist nun aber,daß dies der Hohepriester nicht von sich aus sagte,sondern:daß er es „prophetischer Eingebung“ sagte. (V 51)Dann fügt V 52 hinzu: „Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben,sondern auch,um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln.Ergo, der Hohepriester Kajaphas handelte im Sinne Gottes, als er urteilte,Jesus zu opfern, um die Vielen so zu retten. Er mißverstand die Intention Gottes, weil er meinte, es gälte den Aufrührer Jesus den Römern auszuliefern, damit die Römer nicht Strafmaßnahmen gegen das ganze jüdische Volk ergriffen, da sie einen jüdischen Aufstand gegen Rom befürchteten, der dann ja auch kurz nach Jesu Tod ausbrach,70 n.Chr. Aber der Hohepriester tat doch das Richtige,indem er Jesus auslieferte zur Kreuzigung zum Heile der Vielen als das von Gott gewollte Sühnopfer.

Was ist nun aber nach Kardinal Kasper die Botschaft des Kreuzes Christi: „Gott, der sich am Kreuz offenbart, ist ein Gott des Lebens. So ist das Kreuz eine gute Botschaft, die uns Trost und Hoffnung schenkt: Gott ist mit uns und bei uns auf dem Weg durch die Passionsgeschichte unserer Tage.“ Wo Jesus ausruft: „Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ da bringt dieser Kardinal das Kreuzereignis einfach zum Verschwinden und redet so, als hätte es das Kreuz gar nicht gegeben. Jesus Christus sei nie von Gott verlassen worden, damit wir erkennen, daß Gott auch uns nie verläßt. Das ist eine Neuauflage des Doketismus, daß Jesus in Wirklichkeit gar nicht gelitten habe, da nach Kardinal Kasper Gott immer mit ihm war. Nur zu dumm, daß der Sohn Gottes das gar nicht bemerkt hatte und dann ausrief: „Warum hast Du,mein Gott mich verlassen?“

Zum Schluß stellt sich so nur noch eine Frage: Ist der Gott, von dem Kardinal Kaspers spricht, vielleicht ein Gott,der nur in den Phantasiewelten liberaler Theologie existiert? 

Die verdrängte Wahrheit: Der Tag des Zornes Gottes, nach Wikipedia, lateinisch und in 2 Übersetzungen, einer wörtlichen und einer freieren:

Dies irae dies illa,
Solvet saeclum in favilla:
Teste David cum Sibylla.

Tag des Zornes, jener Tag
wird die zeitliche Welt in Asche auflösen
gemäß dem Zeugnis Davids und der Sibylla.

Tag der Rache, Tag der Sünden,
Wird das Weltall sich entzünden,
wie Sibyll und David künden.

Quantus tremor est futurus,
Quando iudex est venturus,
Cuncta stricte discussurus!

Welch großes Beben wird sein,
wenn der Richter erscheint
zur strengen Prüfung von allem.

Welch ein Graus wird sein und Zagen,
Wenn der Richter kommt, mit Fragen
Streng zu prüfen alle Klagen!

Tuba mirum spargens sonum
Per sepulcra regionum
Coget omnes ante thronum.

Der schrille Klang der Posaune
Durch die Gräber der Regionen,
zwingt alle vor den Thron.

Laut wird die Posaune klingen,
Durch der Erde Gräber dringen,
Alle hin zum Throne zwingen.

Mors stupebit et natura,
Cum resurget creatura,
Iudicanti responsura.

Es staunt der Tod und die Natur,
wenn sich die Kreatur erhebt,
um dem Richter zu antworten.

Schaudernd sehen Tod und Leben
Sich die Kreatur erheben,
Rechenschaft dem Herrn zu geben.

Liber scriptus proferetur,
In quo totum continetur,
Unde mundus iudicetur.

Ein beschriebenes Buch wird vorgetragen,
in welchem alles enthalten ist,
wonach die Welt zu richten ist.

Und ein Buch wird aufgeschlagen,
Treu darin ist eingetragen
Jede Schuld aus Erdentagen.

Iudex ergo cum sedebit,
Quidquid latet apparebit:
Nil inultum remanebit.

Wenn der Richter also dort sitzt,
wird alles Verborgene ans Tageslicht kommen,
nichts bleibt ungesühnt zurück.

Sitzt der Richter dann zu richten,
Wird sich das Verborgne lichten;
Nichts kann vor der Strafe flüchten.

Quid sum miser tunc dicturus?
Quem patronum rogaturus,
Cum vix iustus sit securus?

Was werde ich Armer dann sagen,
welchen Schutzpatron mir suchen,
wenn ein Gerechter kaum sicher ist?

Weh! Was werd ich Armer sagen?
Welchen Anwalt mir erfragen,
Wenn Gerechte selbst verzagen?

Rex tremendae maiestatis,
Qui salvandos salvas gratis:
Salva me, fons pietatis.

König von schrecklicher Gewalt,
was zu retten ist, rettest du umsonst,
rette mich, Quelle der Güte.

König schrecklicher Gewalten,
Frei ist Deiner Gnade Schalten:
Gnadenquell, lass Gnade walten!

Recordare Iesu pie,
Quod sum causa tuae viae:
Ne me perdas illa die.

Denke daran, gütiger Jesus,
ich bin die Ursache deines Lebensweges,
vernichte mich nicht an jenem Tage.

Milder Jesus, wollst erwägen,
Dass Du kamest meinetwegen,
Schleudre mir nicht Fluch entgegen.

Quaerens me, sedisti lassus:
Redemisti crucem passus:
Tantus labor non sit cassus.

Auf der Suche nach mir setztest du dich erschöpft nieder,
erlittest das Kreuz zur Erlösung,
solche Mühe soll nicht vergebens sein.

Bist mich suchend müd gegangen,
Mir zum Heil am Kreuz gehangen,
Mög dies Mühn zum Ziel gelangen.

Iuste iudex ultionis,
Donum fac remissionis,
Ante diem rationis.

Gerechter Richter der Rache,
mach ein Geschenk der Vergebung
vor dem Tag des letzten Gerichts.

Richter Du gerechter Rache,
Nachsicht üb in meiner Sache
Eh ich zum Gericht erwache.

Ingemisco, tamquam reus:
Culpa rubet vultus meus:
Supplicanti parce Deus.

Ich seufze auf wie ein Schuldiger,
die Schuld rötet mein Gesicht,
den Bittenden verschone, Gott.

Seufzend steh ich schuldbefangen,
Schamrot glühen meine Wangen,
Lass mein Bitten Gnad erlangen.

Qui Mariam absolvisti,
Et latronem exaudisti,
Mihi quoque spem dedisti.

Der du Maria freigesprochen hast,
und den Schächer erhört hast,
hast du auch mir Hoffnung gegeben.

Hast vergeben einst Marien,
Hast dem Schächer dann verziehen,
Hast auch Hoffnung mir verliehen.

Preces meae non sunt dignae:
Sed tu bonus fac benigne,
Ne perenni cremer igne.

Meine Bitten sind nicht würdig,
doch du, Guter, gib in deiner Güte,
dass ich nicht im ewigen Feuer verbrenne.

Wenig gilt vor Dir mein Flehen;
Doch aus Gnade lass geschehen,
Dass ich mög der Höll entgehen.

Inter oves locum praesta,
Et ab haedis me sequestra,
Statuens in parte dextra.

Gewähre mir einen Ort unter den Schafen,
scheide mich von den Böcken,
stelle mich auf die richtige Seite.

Bei den Schafen gib mir Weide,
Von der Böcke Schar mich scheide,
Stell mich auf die rechte Seite.

Confutatis maledictis,
Flammis acribus addictis,
Voca me cum benedictis.

Wenn die Üblen verdammt
und den grausamen Flammen übergeben sind,
rufe mich mit den Seligen.

Wird die Hölle ohne Schonung
Den Verdammten zur Belohnung,
Ruf mich zu der Sel’gen Wohnung.

Oro supplex et acclinis,
Cor contritum quasi cinis:
Gere curam mei finis.

Demütig und geneigt bete ich,
das Herz zerrieben wie Asche,
nimm meines Endes dich an.

Schuldgebeugt zu Dir ich schreie,
Tief zerknirscht in Herzensreue,
Sel’ges Ende mir verleihe.

Lacrimosa dies illa,
Qua resurget ex favilla

Ein Tränentag, jener Tag,
an dem aus dem Feuerbrand aufsteht

Tag der Zähren, Tag der Wehen,
Da vom Grabe wird erstehen

Iudicandus homo reus:
Huic ergo parce Deus.

der schuldige Mensch zum Gericht:
Schone ihn also, o Gott,

Zum Gericht der Mensch voll Sünden;
Lass ihn, Gott, Erbarmen finden.

Pie Iesu Domine,
dona eis requiem. Amen.
gütiger Herr Jesus,
gib ihnen Ruhe. Amen.
Milder Jesus, Herrscher Du,
Schenk den Toten ew’ge Ruh. Amen
  

 Zusatz: Im offiziellen Gesangbuch des Bistumes München heißt es in der 1.Station des Kreuzweges: "Solange ich aber den Menschen zu gefallen suche,kann ich dein Diener nicht sein." Heute wollen die Kardinäle und Bischofe nur noch den Menschen gefallen und reden so nur noch Ohrengefälliges. 

 

Montag, 25. März 2024

Papst Franziskus: Was und wie die Medien zu berichten haben

 

Papst Franziskus: Was und wie die Medien zu berichten haben


Kath net berichtet über dies Anliegen des Papstes (24.3.2024): Der Papst fordert von den Medien: „ein entschiedenes Vorgehen gegen Fake News und "hinterhältige Pläne" jener, "die versuchen, die öffentliche Meinung auf ideologische Weise zu beeinflussen, zu lügen und das soziale Gefüge zu zersetzen". In: „Papst erinnert öffentlich-rechtliche Medien an ihren Auftrag“

Papst Franziskus ruft hier nicht wie ein einsamer Umkehrprediger in der Wüste, nein er stimmt damit ein in den großen Chorgesang all derer, die in einem Zuviel an Meinungsfreiheit eine ernste Gefahr der Demokratie erblicken. Gott war zwar ein so großer Liebhaber der Meinungsfreiheit, daß er gar dem Teufel ein Rederecht im Paradiese zubilligte, aber davon ist der heutige politische Diskurs über die Meinungsfreiheit Lichtjahre entfernt. Begeistert wurde so das Verbot von „Rußland heute“ gefeiert, da würde nicht ausgewogen, also proukrainisch über den Krieg berichtet, der amerikanische Präsident will „Tik-Tok“ verbieten,weil ihm die politische Tendenz mißfalle.

Ja im Internet,in den sozialen Medien würde die Meinungsfreiheit zu oft mißbraucht, statt der offiziösen Darstellungen würden Verschwörungstheorien publiziert. Was meint nun Papst Franziskus, wenn man sein Wortgeklingele auf ihren Gehalt hin analysiert? Fake News sind Tatsachenbehauptungen, die der Politischen Korrektheit widersprechen. So gibt es zum Beispiel keinen mit der Religion des Islam legitimierten „heiligen Krieg“ gegen Ungläubige sondern nur Menschen, die diese so friedliebende Religion für kriminelle Zwecke mißbräuchten. Es gibt auch keine Ausländerkriminalität usw...Vor langer Zeit, als Herr Wulff noch der Regierungschef Niedersachsens war, wollte er eine Muslimin zu einer Ministerin küren, die dann schon vor ihr Amtseinsetzung nicht nur die Abschaffung aller Kruzifixe aus den öffentlichen Gebäuden verlangte sondern auch eine Vorzensur für die Berichterstattung der Medien über Ausländer.

Wer beeinflußt nun in ideologischer Weise die öffentliche Meinung? Seit dem Kollaps der sozialistischen Länder 1989f reüssierte die Ideologie des Liberalismus und avancierte zu der vorherrschenden in Westeuropa. Alle anderen Ideologien werden nun seit dem als „Ideologien“ im pejorativen Sinne abqualifiziert, wohingegen der Liberalismus als eine Nichtideologie vermarktet wird: Ideologen sind immer nur die Anderen, während der Liberalismus einfach für Sachlichkeit und Vernünftigkeit stünde. (Vgl dazu Alexander Dugin) Nichtliberale „lügen“ und „zersetzen“. Als Papst dürfte er da zuvörderst an die Ewiggestrigen, die Reaktionäre, eben alle Conservativen und Traditionalisten in der Kirche denken und politisch engagiert an alle, die rechts denken. Für Linke hegt der Papst ja größte Sympathien, auch wenn die dann nicht ganz liberal sind.

Das „soziale Gefüge“ wird dann eben in Europa durch die rechtspopulistischen Parteien und ihrer Gefolgsleute „zersetzt“ und darum kämpft die Kirche gegen alles , was rechts ist. Rechtes Gedankengut keinen Platz in den Medien zu gewähren, sei so das Gebot der Stunde. In Deutschland arbeiten die Öffentlich-Rechtlichen Medien so schon geradezu vorbildlich, nur die sozialen Medien bereiten den Regierenden noch Probleme: Mehr Zensur ist hier notwendig!Schließlich ist die antifaschistisch ausgerichtete DDR ja auch an der Meinungsfreiheit zugrunde gegangen, konnte sie die Beeinflussung der Bevölkerung durch die in der DDR empfangbaren Westmedien nicht verhindern trotz des Antifaschistischen Schutzwalles, der „Brand-Mauer“ gegen Rechts.



Sonntag, 24. März 2024

Die Selbstnegation des Katholischen – ein Musterbeispiel

 

Die Selbstnegation des Katholischen – ein Musterbeispiel



Für wen sind dies die wichtigsten Anliegen: „Partizipation und Teilhabe,Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt,Antifaschismus und Inklusion“? Wohl einer politisch links ausgerichteten Vereinigung, wenn es nicht um eine Präferenzliste einer Einzelperson handelt, ja man könnte sie präziser der traditionellen Linken zuordnen ob der Verwendung des Begriffes des Antifaschismus. Die kommunistische Internationale verwand diesen Terminus, grundgelegt durch das Grundsatzreferat des Genossen Dimitroff 1934.Aber das neulinke Schickeriathema der Geschlechtergerechtigkeit spricht dagegen und daß soziale Probleme überhaupt nicht vorkommen,daß circa 2 Millionen Bürger in Deutschland auf die Armenspeisung der „Tafeln“ angewiesen sind.

Auf welcher Internetauftrittsseite stellt sich wer da so dar? Es ist die KJG, und das „K“ steht hier nicht für „kommunistisch“sondern für „Katholisch“ und JG für „Junge Gemeinde“! Ich erspare nun, lieber Leser, Ihnen das unter diesen Schwerpunkten Geschriebene wiederzugeben oder gar zu kommentieren,zu bekannt ist dies Linksgeschwafele, als daß man es noch mal serviert bekommen möchte. Die „Junge Gemeinde“ zeichnet sich eben nicht durch Kreativität aus, sondern sie läßt einfach den Zeitgeist reden.

Was aber stattdessen zu denken geben muß, daß hier nichts Katholisches, ja nichts Christliches und nicht mal irgendetwas auch nur entfernt an Religiöses Ähndelndes vorkommt. Linkspolitische Christen versuchten ja einst wenigstens noch,ihre politische Positionen theologisch zu begründen oder als im Einklang mit dem christlichen Glauben befindlich darzulegen. Auf solche Versuche kann man nun ganz verzichten, oder ein paar christliche Phrasen einfügen, die man dann aber auch aus den Texten wieder herausstreichen kann, da sie nur dekorativ eingefügt wurden. Die völlige Selbstsäkularisation spricht für sich.

Es drängt sich aber die Frage auf, ob die KJG nun ein außerordentlicher Einzelfall ist oder ob sie nur die allgemeine Tendenz des katholischen Verbandswesens in Deutschland zumindest widerspiegelt. Könnte man sich diese Agenda des KJG nicht bei allen, oder wohl fast allen katholischen Verbänden ebenso als ihr Fundament vorstellen?

Man verfehlt dies Phänomen der Selbstsäkularisation, wenn man es als eine einfache oppurtunistische Anbiederung an den vorherrschenden Zeitgeist interpretiert, denn diese Interpretation präsumiert ja, daß die sich so Anbiedernden eigentlich die Wahrheit des christlichen Glaubens kennen und sie auch bejahen, um dann aber aus Opportunitäts- gründen die Wahrheit verleugnen. Realistischer ist,daß die KJG als Ganzes, für einzelne mag das anders sein, bar jeder Kenntnis der christlichen Religion ist, geschweige denn, daß hier ein Verständnis für die christliche Religion überhaupt vorliegt.

So dokumentiert die KJG das vollständige Versagen der Vermittelung der christlichen Religion an die heutige Jugend, zumindest der, die sich in der KJG und ähnlichen Gebilden organisiert. Ihr inneres Vakuum füllen dann Jugendliche mit einer politischen Ideologie, wobei der Moralismus der linken Ideologie eher Unpolitische anspricht, die sich dann aber politisch gebären.

Corollarium 

Die Tendenz zur Vermoralisierung der christlichen Religion im Geiste der Augfklärung schuf dabei die Voraussetzungen für diese Selbstsäkularisierung, daß ein  linker politischer Moralismus  die christliche Religion ersetzt, die schon zu einem theozentrischen Moralsystem transformiert worden war. Es sei an die Phrase erinnert: Gut bete nur, wer dann auch zur Tat schreite, als wenn das Beten nur eine Selbstmotivation zum Tuen des Guten wäre, auf die dann auch gut verzichtet werden kann, weil es doch nur auf unser Gutes Tuen ankäme und was das Gute sei, das erkenne die Vernunft allein auf sich gestellt ganz ohne einen Gott.


Samstag, 23. März 2024

Confusionen in der heutigen Kirche – Papst Franziskus tut es...

 

Confusionen in der heutigen Kirche – Papst Franziskus macht es wieder...


Am Gründonnerstag feiert die Kirche zwei Großereignisse ihrer Existenz: Ihr Herr hat ihr die Feier der Eucharistie eingestiftet und das Priesteramt gegeben. Wie im Alten Bund es einen Opferkult und das dazu notwendige Priesteramt gegeben hatte, so sollte auch im Neuen Bund es einen Opferkult und das Priesteramt gegeben,denn weil der Alte Bund eine gute Ordnung Gottes war und so dies beides aufwies,so wollte Gott auch den Neuen Bund damit ausstaffieren. Denn zum Wesen der Religion gehört nun mal konstitutiv die kultische Gottesverehrung. Die Religion wird ja völlig verkannt, wenn sie primär als eine Morallehre verstanden wird, die dann als ihre Letztbegründung auf Gott als den Geber von Moralgesetzen verweist. Seit dem Aufklärer Kant scheint sich aber ein solches Mißverständnis des Wesens der Religion zum Allgemeinverständnis der Religion mutiert zu haben.

Papst Franziskus verlegt nun seit einiger Zeit dies Hochfest der Kirche in ein Gefängnis, wo er unter weitestgehendem Ausschluß der Öffentlichkeit Inhaftierten die Füße wäscht. Statt die Einsetzung der Eucharistie und des Priesteramtes Gott dafür dankend zu feiern, inszeniert der Papst – ja was eigentlich?


In der großen Gerichtsrede (Mt 25,36) heißt es nun: „Ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.“ Jesus sagt damit, daß das entscheidende Kriterium des Endgerichtes Gottes die Frage sein wird: Wie hast Du Dich mir gegenüber in Deinem Leben verhalten? Wie Jesus zu Saulus sagte: Indem du die Kirche verfolgst, verfolgst du mich, (Apg 9,4f)so sagt er nun auch zu uns: Wie ihr euch zu der Kirche, den Christgläubigen verhaltet, so verhaltet ihr euch zu mir. Konkreter: Wenn Christen um ihres Glaubens willen inhaftiert werden, dann besucht sie da, sorgt da für sie: Was ihr ihnen Gutes tut, das tut ihr mir nämlich an.Der Herr hat nämlich seine Kirche nicht verlassen, er lebt in ihr und somit auch in all ihren Gliedern. Der Herr seiner Kirche bezeichnet niemals alle Menschen als seine Brüder und Schwestern,sondern stets nur die Christgäubigen. Selbstverständlich präsumiert der Herr der Kirche hierbei, daß die inhaftierten Christen um ihres Glaubens willen verfolgt und eingekerkert worden sind, nicht daß sie um irgendwelcher begangener Verbrechen verurteilt worden sind.

Ein Pfarrer, der Knaben vergewaltigt hat und dafür zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden ist, dürfte sich so gesehen nicht auf diese Aussage Jesu berufend eine besondere Bekümmerung durch die Kirche einfordern.


Im Johannesevangelium expliziert Jesus Christus seine Eucharistielehre im 6.Kapitel und nicht wie die anderen Evangelien in der Nähe zum Karfreitag. Als Surrogat für die Eucharistielehre erzählt das Johannesevangelium von Jesu Fußwaschung in zwei Hinsichten (Joh 13): Wie ich gekommen bin, euch zu dienen, so dienet ihr euch auch untereinander und: Rein seid ihr schon, aber es fehlt euch noch etwas, die Reinigung eurer Füße. Dies ist wohl auf die lässigen Sünden zu beziehen,daß sie noch nicht ganz rein sind. Zu beachten ist dabei Jesu Aussage über Judas Ischariot, daß der nicht rein ist und das obschon er wohl auch ihm die Füße gewaschen hatte. Das hieße, daß die Freiheit von Todsünden die Voraussetzung dafür ist, die lässigen Sünden abgewaschen bekommen zu können.


Offenkundig hat diese Fußwaschung Jesu mit dem, was der Papst da in den Gefängnissen zu Gründonnerstag inszeniert wenig, wenn nicht gar nichts zu tuen. Gemäß der großen Gerichtsrede Jesu müßte der Papst um des Glaubens willen inhaftierte Christen in Gefängnissen aufzusuchen, um für sie zu sorgen. Ginge es aber um die Fußwaschung, wie sie uns das Johannesevangelium berichtet, ginge es a)darum zu erinnern, daß wir Christen uns untereinander dienlich zu sein habe und daß wir alle noch nicht völlig rein sind:“Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße waschen zu lassen“. (13,10) daß wir also durch das Bad der Taufe gereinigt worden sind, aber daß wir doch noch durch lässige Sünden unrein an den Füßen geworden sein können.


Was signalisiert dann diese eigentümliche Fußwaschungsaktion in den Gefängnissen seitens des Papstes? Statt der Einsetzung der Eucharistiefeier und der Einsetzung des Priesteramtes durch den Herrn der Kirche zu gedenken wird hier ein allgemeiner Humanitarismus zelebriert, daß auch die Gefängnisinsassen ein Anrecht auf eine menschenwürdige Behandlung haben. Irgendwie insinuiert diese Fußwaschaktion auch, daß die Inhaftierung von Menschen doch etwas Unrechtes sei, als dürften es keine Gefängnisse geben. Denn daß die da die Füße gewaschen Bekommenden im Regelfall rechtens verurteilte Straftäter sind, wird hier völlig ausgeblendet und selbstverständlich ruft der Papst hier nicht zu einer Umkehr oder mahnt: Sündigt nicht mehr! Was würden die Medien denn schreiben, wenn der Papst so einem Kinderschänder die Füße wüsche? Vorsichtshalber wird deshalb bei der Berichterstattung in den Medien über die Verbrechen der Täter geschwiegen und die Humanität des Papstes betont, der statt so Religiösem einfach Humanität praktiziert!

Zusatz:

Grotesk wird Papst Franziskus Fußwaschaktion aber, wenn er Nichtchristen so die Füße wäscht! Jesus wusch nur  seinen Schülern so die Füße, da sie schon rein waren durch das Bad der Taufe! 



Freitag, 22. März 2024

„Kein kirchliches Ehrenamt bei extremistischen Positionen -Kirchenrechtler Schüller will katholischen "Radikalenerlass"

 

Kein kirchliches Ehrenamt bei extremistischen Positionen -Kirchenrechtler Schüller will katholischen "Radikalenerlass"


Kath de beglückt seine politisch korrekte Leserschaft mit dieser Meldung. Angesichts der bedeutsamen Europawahl und diverser Landtagswahlen, für die alle Prognosen gute Ergebnisse für die AfD und miserable für die „Grünen“ und die SPD voraussagen, entschlossen sich ja die deutschen Bischöfe zu vielfältigen Unterstützungsaktivitäten für den gemeinsamen Kampf gegen die AfD,subsumiert unter der Agitationspropagandaparole: Gemeinsam gegen Rechts. Dazu erweist sich nun allerdings als notwendig, die Glaubenslehre der Kirche zu revidieren, um jegliche Anknüpfungspukte zu rechten Positionen auszulöschen: Man wolle so nicht mehr gegen die Abtreibungen demonstrieren, müsse sich wohl für die Genderideologie mit ihrem Kampf gegen die Ordnung der Ehe und der Familie öffnen und selbstverständlich die Liebe zur Heimat und zum eigenen Volk als nationalistisch-völkisch verteufeln.

Aber das reicht dem Kirchenrechtler Schüler noch nicht: Die Kirche müsse purifiziert werden von sie verunreinigenden Elementen. Hierbei wird die Praxis des Radicalenerlasses als Vorbild angemahnt. Wie ging das? Das Ziel war die Schutz der Beamtenschaft vor dem Eindringen extremistischer Bewerber für eine Verbeamtung. Wenn irgendwer Beamter werden sollte oder wollte, hatte die Behörde, bei der ein solcher Antrag vorlag, die Pflicht, beim Verfassungsschutz anzufragen, ob irgendwelche Erkenntnisse wider den Bewerber vorlägen. Verfügte der Verfassungsschutz über Erkenntnisse, wurde ein Prüfungsgespräch geführt, worauf dann entschieden wurde, ob die Person beamtet werden dürfe oder nicht. In der Regel reichte die Mitgliedschaft in einer Organisation aus, die in einem Verfassungschutzbericht als zu beobachtende aufgeführt war. Man sprach so von der Regelanfrage, da sie durchzuführen war, unabhängig davon, ob es Bedenken vor Ort wider den Zuverbamtenden gab.

Eine Differenz fällt so sofort ins Auge: Der Radicalenerlaß richtete sich allein gegen eine für den Staatsdienst besonders relevante Gruppe, gegen die Beamtenschaft, was damals aber miteinschloß, daß ein Mitglied einer kommunistischen Organisation nicht Briefträger werden konnte, da die Post damals staatlich war und Briefträger verbeamtet wurden. Jetzt kapriziert sich das Interesse in der innerkirchlichen Debatte auf die Ehrenamtlichen, vertrauend darauf, daß die theologischen Fakultäten oder sonstigen Ausbildungsstätten für die Hauptamtlichen der Kirche schon dafür sorgen, daß Rechtsgesinnte nicht die nötigen beruflichen Qualifikationen für einen kirchliche Anstellung erlangen können.

Erstrebenswert wäre so eine Regelanfragepraxis für Ehrenamtliche aus der Sicht des Kampfes gegen Rechts schon. Es kann ja nicht präsumiert werden, daß von jedem Bewerber für eine ehrenamtliche Tätigkeit dessen politische Gesinnung bekannt ist. Bei dem Radicalenerlaß geht es ja nicht um irgendwelche begangenen Ordnungswidrigkeiten oder gar Straftaten, sondern allein um eine Überprüfung der Gesinnung. Daß grundgesetzlich es verwehrt ist, Bürger ob ihrer politischen Gesinnung zu diskriminieren, wurde dabei stets mit dem Argument der besonderen Treuepflicht eines Beamten dem Staate gegenüber außer Kraft gesetzt: Es reiche nicht, daß ein Beamter seine Pflichten als Beamter erfülle, er müsse auch innerlich staatstreu gesonnen sein. Ein demokratischer Staat verlange eben eine gesinnungshomogene ihn bejahende Beamtenschaft.

Zu beachten ist dabei, daß es nicht darum geht, zu prüfen, ob ein Ehrenamtlicher den Glauben der Katholischen Kirche teilt oder gar auch praktiziert, sondern es geht um die Prüfung der politischen Ansichten. So dürfte man zukünftig wohl als gläubiger Katholik, der aber der Meinung ist, daß die meisten Asylbewerber nur aus rein ökonomischen Interessen heraus hier Asylanträge stellen und dann als Abgelehnte „abgeschoben“ werden sollen, nicht mehr ehrenamtlich tätig sein, oder Christen, die gar ihre Heimatliebe durch das Zeigen einer Deutschlandfahne ausdrücken. Als Vereinfachung des Überprüfungsverfahrens wird dabei die Praxis der Unvereinbarkeitsbeschlüsse vorgeschlagen. Am einfachsten könnten dann die jeweiligen Berichte des Verfassungsschutzes herbeigezogen werden, in denen alle politisch bedenklichen Organisationen aufgeführt werden, sodaß eine Mitgliedschaft als eine sogenannte „Kontaktschuld“ bewertet wird.

Wesentlich ist aber, daß nicht geprüft werden soll,ob ein Bewerber den katholischen Glauben teilt, sondern ob er politisch korrekt gesonnen ist. Damit erweist sich wieder einmal, daß die Politische Korrektheit in Deutschland faktisch die Rolle der öffentlichen Religion eingenommen hat und daß sich auch die Katholische Kirche dieser Religion gegenüber subordiniert, sie als von jedem Bürger zu glaubende und zu praktizierende anerkennt. 

1.Zusatz:

Vielleicht könnten die Bischöfe Ostdeutschlands ja bewährte ehemalige Mitarbeiter der Stasi für einen effektiven Kampf gegen Rechts gewinnen, kämpften die doch schon einst gegen Rechts als antifaschistischer Staatssicherheitsdienst der DDR. 

Corollarium

Nach dem Ende der Konstantinischen Epoche übernimmt nun die Politische Korrektheit die Funktion der öffentlichen Religion, der sich die Katholische Kirche nicht nur in Deutschland nun als privatisierte subordiniert. Darum kämpft sie nun auch gegen Rechts, nicht aber gegen Links, denn die heutige Linke ist  politisch korrekt.



Donnerstag, 21. März 2024

Ist der christliche Glaube mit dem Pazifismus vereinbar?

 

Ist der christliche Glaube mit dem Pazifismus vereinbar?


Spontan könnte gemeint werden: Natürlich, es gäbe doch Christen, die Pazifisten seien und verlange Jesu Bergpredigt nicht auch einen praktizierten Pazifismus,also den Verzicht auf jegliche Gewaltanwendung gegen Menschen so als ob eine Gewaltanwendung gegen Menschen immer ein Übel sei, das durch keinen noch so guten Zweck rechtfertigbar sei.

Als in Deutschland noch die Wehrpflicht galt,gewährte der Staat, Wehrpflichtigen die Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung. Dazu war ein schriftlicher Antrag zu stellen mit einer Begründung und dann hatte sich der Antragsteller einer Prüfung zu unterziehen, in der eine Kommission die Wahrhaftigkeit der Ablehnung des Kriegsdienstes zu überprüfen hatte. Dazu wurden dem Zuprüfenden eine Konfliktsituation geschildert und er gefragt,wie er sich in dieser Situation verhalten würde. Eine Beispielsituationsangabe möge dies Verfahren verdeutlichen: Gesetz den Fall, sie gehen in einem Wald spazieren, sehen eine entkleidete Frau am Boden liegend,ein Mann über sie, der sie nun nach der vollzogenen Vergewaltigung mit dem zum tödlichen Stich erhobenen Dolch ermorden will. Daneben liegt in ihrer Reichweite ein Spaten. Was tuen sie?

Unerlaubt ist nun eine Verweigerung einer Antwort, etwa: Ich gehe nie im Wald spazieren oder: Im Wald liegen keine Spaten herum. Der Zentralfrage dieser Gewissensprüfung liegt immer das selbe Schemata zugrunde: Eine oder mehrere Personen sollen von jemandem ermordet werden und der Mord kann nur durch eine Gewaltanwendung gegen den Täter verhindert werden und ein dazu befähigtes Instrument ist vorhanden zur Verhinderung des Mordes. Erklärt der Zuprüfende, auf eine Gewaltanwendung dem Täter gegenüber zu verzichten, nimmt er so billigend die Ermordung des Opfers in Kauf.

Das verstößt nun aber gegen das Gebot der Nächstenliebe, einem, der ermordet werden soll, die für ihn notwendige und erbringbare Hilfe zur Abwehr des Mordes zu verweigern. Es sei denn,es würde gesagt,daß die Nächstenliebe nur gewaltfrei praktiziert werden dürfte, sodaß die Rettung eines Unschuldigen zu unterlassen wäre, wenn dessen Lebensrettung nur durch eine Gewalthandlung wider den Täter möglich wäre. Dies Argument erinnert fatal an das Argument der Pharisäer, daß ein Arzt den Beruf des Heilens auch an einem Sabbat auszuüben habe, aber nur insoweit als es die Sabbatordnung zulasse. So dürfe ein Arzt einen chronisch Kranken am Sabbat nicht heilen, wohl aber die erste Hilfe leisten bei einem Unfall. Darf also die Nächstenliebe limitiert werden durch ein Verbot jeglicher Gewaltanwendung gegen Menschen, auch wenn dadurch die Ermordung von Unschuldigen ermöglicht wird?

Es muß hier die Unterscheidung von Unschuldigen und Schuldigen berücksichtigt werden. Wenn ein Mensch nur durch eine Gewaltmaßnahme von der Ermordung eines anderen Menschen abgehalten werden kann, dann gilt der potentielle Täter als schuldig und das potentielle Opfer als unschuldig, sodaß eine Gewalthandlung gegen den Schuldigen zur Lebensrettung des Unschuldigen erlaubt ist. Denn eine Gewaltanwendung gegen Schuldige, Personen, die andere töten wollen, ist legitim,zumal eine Güterabwägung hier zu vollziehen ist: Wenn keine Gewalt gegen den Täter ausgeübt wird,kommt ein Mensch zu Tode, wohingegen die Möglichkeit ja besteht, den Täter durch eine Gewaltanwendung unfähig zum Töten zu machen,ohne ihn zu töten.

Der Pazifismus kann also in solchen Extremsituationen,daß eine Ermordung eines Unschuldigen nur durch eine Gewaltanwendung verhinderbar ist,dem Gebot der Nächstenliebe nicht gerecht werden. Der Glaube, daß jeder Konflikt ohne eine Anwendung von Gewalt lösbar sei,ist leider durch die Realität des Lebens nicht gedeckt.

Ja, ein konsequenter Gewaltverzicht würde darüber hinaus die Gewaltbereiten nur zur Gewaltanwendung ermutigen, könnten sie darauf vertrauen, daß pazifistisch Gesonnene ihrer Gewalt nichts Effektives entgegensetzen werden.Bestünde ein Gemeinwesen nur aus Pazifisten, könnte jeder Gewalttäter unbegrenzt in ihr morden, so viel er will, weil niemand ihm effektiv entgegentreten könnte, wenn er nur selbst durch Gewalt am Morden gehindert werden könnte.

Für den Glauben, daß die demonstrierte Gewaltfreiheit Gewalttäter an einem Morden abhalten würden,gibt es auch keinerlei Berechtigung,es ist ein phantastischer Irrglaube, der ein pures Wunschdenken mit der Realität des Lebens unheilvoll verwechselt.

Auch ist es sehr fragwürdig, ob der Pazifismus mit dem Gebot der Selbstliebe kompatibel ist: Müßte sich ein Christ ermorden lassen, wenn er seine Ermordung nur durch eine Gewaltanwendung verhindern könnte? Das ist mit dem Gebot der Selbstliebe nicht vereinbar.

Wer nun aber daran festhalten möchte, daß der Pazifismus mit dem christlichen Glauben vereinbar sei, der muß genau darlegen, wie der Pazifismus mit dem Gebot der Nächstenliebe und der Selbstliebe vereinbar sei. Ich gehe davon aus, daß eine Vereinbarkeit nicht beweisbar ist! Der Beweis muß scheitern an der Realität des Bösen,daß es immer Menschen gibt, die bereit sind,unmoralische Ziele per Gewalt zu realisieren. An diesem realen Bösen in der Welt muß der Pazifismus scheitern, weil durch ihn die Welt immer nur noch noch böser und gewaltvoller würde.

Nun können selbstredend so komplexe Kriege wie der Deutschlands gegen die Sowjetunion 1941 oder der jetzige in der Ukraine nicht mit dem simplen Deutungsmuster eines kriegslüsternden Aggressors und eines friedfertigen Opfers  begriffen werden, denn so solche Komplexitätsreduktionismen sind nur Elemente einer Kriegspropaganda und haben sehr wenig mit der Realität gemein, die allein durch sorgfältigste Analysen der Kriege eruierbar ist.



Mittwoch, 20. März 2024

Der Kampf der Kirche gegen Rechts und einer seiner Kollateralschäden,daß die Kirche selbst ihre Gehalte verleugnet- 2 Zusätze

 

Der Kampf der Kirche gegen Rechts und einer seiner Kollateralschäden,daß die Kirche selbst ihre   Gehalte verleugnet


Viele gewichtige Wahlen stehen in Deutschland auf dem Programm, den Regierungsparteien prophezeien die Umfrageergebnisse ein Wahldebakel. Da springt die Katholische Kirche Deutschlands ihren Favoritenparteien eilends zur Hilfe,indem sie ihren Kampf gegen die AfD forciert, der einzig relevanten Oppositionspartei, da die C-Parteien,momentan nicht die Bundesregierung stellend doch nur ein: „Weiter so,nur mit anderen,angeblich besseren Köpfen verheißt.

Aber das ist nun nicht ganz problemlos, steht die AfD doch positiver als die Regierungsparteien dem katholischen Ehe-und Familien-verständnis gegenüber und kritisiert die Praxis der massenhaften Kindestötung per Abtreibung, während alle anderen Parteien die gutheißen, ja sogar wie die Grünen auf ein Menschenrecht zur Kindestötung im Mutterleibe pochen.

Wie erklärt nun ein deutscher Bischof sein Nein zur AfD und sein Ja zu den Regierungsparteien, daß nur sie und die C-Parteien, aber auch die „Linke“ wählbar sind? Kath net enthüllt uns das in dem Artikel des 20.3.2024:“Der Bischof von Dresden hat kein Problem mit dem deutschen „Abtreibungsgesetz“.


Heinrich Timmerevers, der Bischof von Dresden-Meißen, hat kein Problem mit dem deutschen Abtreibungsgesetz, das für zehntausende vorgeburtlich getötete Kinder in Deutschland verantwortlich ist. Bei einer Diskussion meinte der Bischof jetzt zum Paragraf 218 und zur Frage, ob die AfD doch klarer als andere gegen Abtreibung sei, lapidar laut einem Bericht vom "Domradio", dass man manchmal "Kompromisse" machen müsse und die aktuelle Regelung für ihn ein "tragfähiger Kompromiss" sei.


Mehr als 100.000 Kinder fallen diesem Gesetz jährlich zum Opfer, und das erklärt dieser Bischof für einen tragfähigen Kompromiß! Dieser Bischof geht über (Kinder)Leichen, um seine regierungstreue zu beweisen. Ein Mord ist nach der Lehre der Kirche durch nichts zu rechtfertigen und somit kann niemals die Erlaubnis zu einem Kindermord als ein Kompromiß gerechtfertigt werden.

Nun könnte eingewendet werden, daß die Qualifizierung einer Abtreibung als einen Mord eine polemische Überspitzung sei. Deshalb ist diese Qualifizierung als die eines Mordes zu überprüfen. Wir verfügen nun im Strafgesetzbuch über eine Definition des Mordes,die als vernünftige auch für den moraltheologischen Diskurs verbindlich ist ob ihrer Vernünftigkeit:

Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.“


Als erstes muß eine Tötungsabsicht vorliegen,zweitens niedrige Beweggründe und drittens muß er heimtückisch und grausam vollzogen werden. Die Tötungsabsicht liegt in jedem Fall einer Abtreibung vor, heimtückisch ist die Tötung ebenso, bedenkt man, daß als ein Musterfall heimtückischen Ermodens das Erschießen eines Schlafens angeführt wird und da ein Arzt die Abtreibung im Rahmen seiner ärztlichen Erwerbstätigkeit ausübt, ist eine Tötung um der Bezahlung willen als eine aus niedrigen Beweggründen anzusehen.

Ob die Mutter bei jeder Abtreibung aus niedrigen Beweggründen sie verlangt, verlangt dagegen eine Einzellfalluntersuchung,aber das ändert nichts an dem Faktum, daß jede Abtreibung ein Mord ist, weil sie ja beruflich von einem Arzt vollzogen wird.

Diese Abtreibungspraxis bejaht der Bischof in seinem Kampf gegen Rechts, weil er sonst ja dem Wahlvolke nicht erklären könnte,warum ein Katholik jede Abreibungsbefürworterpartei wählen darf, aber die einzig dazu sich kritisch verhaltende nicht!


1.Zusatz:


Am 20.Jänner 2024 rief die neostalinistische MLPD dazu auf:“Der MLPD Kreisverband Heilbronn ruft alle demokratischen und antifaschistischen Kräfte dazu auf, sich an der Demonstration „Gemeinsam gegen rechts“ zu beteiligen. Sie wird am Dienstag, 23.1. um 18:00 Uhr am Marktplatz starten.“ Mit solchen Kämpfern gegen Rechts marschieren politisch korrekte Katholiken gemeinsam gegen Rechts,denn das verstößt nicht gegen die heutig geltenden Kontaktverbote. Die "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" fordert ganz im Geiste des Feminismus gegen Stalins Nein zur Kindestötung im Mutterleibe ein uneingeschränktes Tötungsrecht der Schwangeren und paßt so gut zum Kampf gegen Rechts, ist doch das "Lebensrecht", wie es uns der Feminismus belehrt, eine "Nazi-Parole".

2.Zusatz:

Daß die Katholische Kirche bei ihrem Mitmachen im Kampf gegen Rechts ihre eigene Geschichte vergißt, ist dabei besonders peinlich: Seit der Französischen Revolution über Marx Rede von der Religion als dem Opium für das Volk über die bolsvewistische in Rußland bis zum heutigen Nicaragua hat sich die Linke als christentums- und kirchenfeindlich erwiesen, wohingegen die faschistischen Regierungen Italiens und Spaniens, besonders Franco als Förderer der Kirche sich erwiesen haben. 

Dienstag, 19. März 2024

Wie unter der Flagge des Kampfes gegen Rechts die Katholische Kirche angegriffen wird

 

Wie unter der Flagge des Kampfes gegen Rechts die Katholische Kirche angegriffen wird

Der Tatort ist nicht irgendeine freidenkerische Journaille, sondern die fast offizielle Internetauftrittsseite der Deutschen Bischöfe, das Angriffsziel das Zentrum des christlichen Glaubens, daß der Sohn Gottes sich als die Wahrheit offenbart hat und nicht als eine beliebige unter vielen anderen, als existierten so viele Wege zum Vater, wie es Religionen gäbe.

Im Standpunktkommentar wird nun der Kirchenkampf gegen die AfD, die Regierungsparteien leiden unter arg abnehmender Zustimmung und da will die Kirche den so bedrängten Parteien, den Lieblingsparteien des linksliberalen Katholizismus zur Hilfe kommen .instrumentalisiert,um den Kern der christlichen Religion zu attackieren. „Nach AfD-Erklärung der Bischöfe braucht es konkrete Schritte“,fordert nun der Standpunktkommentar (19.3.2024):

Es gibt Berührungspunkte von rechten Positionen mit theologisch traditionalistischen und antimodernistischen Haltungen. Fundamentalistische Überlegungen gehen einher mit einem alleinigen Wahrheitsanspruch und einem Denken, das die eigene Religion für überlegen über andere hält.“


Ohne Bedenken wird nun das Zentrum der christlichen Religion, daß sie sich als die einzig wahre Religion weiß, als traditionalistisch und als antimodern perhorresziert. Wenn nun alle Religionen gleich wahr wären und das hieße auch, einen Weg zum Vater und zum Heile wären, dann müßte ja die Mission der Germanen und überhaupt jede Mission sinnlos gewesen sein, da wir Deutsche dann etwa in unserer germanischen Religion auch vollständig das Heil erlangen können.

Ja der Sohn Gottes hätte zu seinem Vater sagen können: „Wozu soll ich mir die Mühe machen, Mensch zu werden,gar am Kreuze zu sterben und eine Kirche zu stiften, wenn doch die vielen schon vorhandenen Religionen zum Heile ausreichen, wozu noch eine Wahrheit auf dem Religionsmarkt,wenn alle wahr sind? Das wäre so, als wenn ich darauf insistierte,zu den sagen wir mal 10 Colasorten eines Supermarktes noch eine 11 den Kunden zu offerieren! Der Kampf gegen Rechts verlange also die totale Selbstrelativierung der christlichen Religion und die Herabstufung Jesu zu einem von vielen gleichermaßen wahren Religionsgründern.


Offenkundig gibt es einen Konsens im politischen Diskurs darüber, daß das Zuviel an Meinungsfreiheit die Demokratie gefährde,daß sie deshalb von einem Mißbrauch der Meinungsfreiheit geschützt werden müsse. Als radicalste Möglichkeit wird dabei das Verbot der AfD und die Einschränkung der bürgerlichen Grundrechte von Rechten erwogen. Momentan kapriziert sich der Diskurs auf die Möglichkeiten von Zensurmaßnahmen gegen politisch unkorrekte Internetauftritte. Dazu möchte nun der Standpunktkommentar auch einen Beitrag liefern: Rechte müssen aus der Kirche ausgegrenzt werden, sie dürfen keinen Gremien angehören und in solche nicht gewählt werden. Aber auch für die innerkirchliche Diskussion muß es rote Linien geben: „Hier müssen auch bei kontroversen Auseinandersetzungen die roten Linien gezogen werden.“ Das heißt in Klartext formuliert:Politisch Inkorrektes darf innerkirchlich nicht mehr geäußert werden und ist so sanktionieren.

Es heißt dann zwar:“Zum einen gilt es, die Gemeinden zu einem Ort zu machen, in denen angstfrei über kontroverse Themen, auch darüber, was das Katholisch-Sein ausmacht, gesprochen werden kann.“, aber das darf nicht unlimitiert gelten: Traditionalistisches und Antimodernistisches dürfe keinen Platz in der innerkirchlichen Gesprächskultur haben. Was „das Katholisch-Sein ausmacht“,das bedeutet hier, daß alles Katholische Infrage gestellt werden dürfe, sofern dabei das Geäußerte politisch korrekt ist. Es darf bezweifelt werden, ob in einer Gemeindediskussion noch die Lehre der Kirche,praktizierte Homosexualität sei eine Sünde oder daß Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen habe, geäußert werden darf, da das ja traditionalistische Standpunkte sind.

Einst führte der SPD-Politiker einen Wahlkampf mit der Parole: „Mehr Demokratie wagen“, jetzt heißt es: „Mehr Zensur wagen!“Da muß doch die Kirche mitziehen!Die Regierungskonformität ist somit zur höchsten Tugend des Katholischseins avanciert.