„Theologe Tück: Konzil von Nizäa ist ökumenisch höchst bedeutsam“ Oder ist das Konzil wahr aber unbedeutsam?
So betitelt Kath de am 3.Jänner 2025 den Beitrag des Theologieprofessors Tück zur Bedeutung des Konziles von Nizäa. Diese Behauptung der ökumenischen Relevanz stimmt zwar, aber verkennt doch die Bedeutung der dort dogmatisierten Christologie. Wahrheit und Ökomene, das sind nun auch zwei Begriffe, die nicht miteinander in einer harmonischen Existenz zueinander stehen. In dem ökumenuischen Diskurs wird vorausgesetzt, daß verschiedene confessionelle Verständnisse der einen wahren christlichen Religion existeren, und daß es nun gälte, diese Differenzen zu überwinden durch Consensuspapiere. Der Kompromiß, die Mittel der Diplomatie und der Wille, Differentes nicht als die Einheit Verhinderndes wahrzunehmen, bestimmen diesen Diskurs. Das Konzil von Nizäa dagegen war ein Konzil des Ringens um die wahre Lehre über Jesus Christus. Es sollte kein Kompromiß gefunden werden, dem möglichst alle zustimmen könnten. Nein, das Konzil entschied, was in der Frage der Christologie als wahr und was somit als unwahr zu gelten habe.
Aber auf Kath de lesen wir nun stattdessen: „Zugleich bedauerte der Theologe, dass durch die Beschlüsse des Konzils auch Vertreter anderer Lehren mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft belegt worden seien. Dies widerspreche dem eigentlichen Sinngehalt des Glaubens, der an Freiheit gebunden sei.“ Für diesen Theologieprofessor ist also die Unterscheidung der wahren Lehre von falschen ein Widerspruch zur Freiheit! Wenn die Kirche, indem sie die wahre Christologie von falschen distinguiere und das Falsche aus ihr ausscheide, verstöße sie gar gegen den christlichen Glauben. Was muß das für ein seltsamer Glaube sein, der sich indifferent zur Frage, ob eine bestimmte Lehre wahr oder falsch sei, verhält.
Diese Aussage wird sicher unter der Leserschaft von Kath de auf eine sehr breite Zustimmung stoßen, ist es doch schon schlimm, daß dies Konzil sich erdreistete, zwischen wahren und unwahren christologischen Aussagen zu unterscheiden, daß dann gar die als häretisch deklarierten aus der Kirche ausgeschlossen wurden, sei aber völlig inakzeptabel. Der Grund für die Zustimmung ist offensichtlich die weitestgehende Gleichgültigkeit allen christologischen Fragen gegenüber. So gleichgültig man heute in der Kirche eigentlich allen dogmatischen Fragen gegenübersteht, da ginge es doch nur um nur Theoretisches, so rigoristisch optiert man in moraltheologischen und gar politischen Fragen.
Der Kampf gegen die AfD angesichts der baldigen Bundestagswahl avanciert eben jetzt zur höchsten Christenpflicht. So bejubelt Kath de am 3.Jänner 2024 die große Kirchenwahlkampfinitiative: "Für alle": Kirchen starten Kampagne für Demokratie zur Bundestagswahl“,die der Unterstützung der demokratischen Blockparteien dient, da zuviele Bürger sie nicht mehr wählen wollen.Kath de startet jetzt gar eine eigene Artikelserie zur Unterstützung der Blockparteien: „Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl – Teil 1 Wir haben die Wahl – Überlegungen zu Freiheit und Verantwortung“. Die „Tagespost“ tanzt aber aus der Reihe, indem sie die SPD für nicht wählbar erklärt, da sie immer noch an den Illusionen der sozialdemokrtischen Entspannungspolitik Rußland gegenüber festhält, statt klar auf eine Neuauflage des „Kalten Krieges“ gegen Rußland zu setzen, so in dem Artikel:“Ein Wahlkampf der Angst“ am 3.Jänner 2025.
Die Forderung nach einem Pluralismus und nach der Toleranz allem gegenüber wird so nur in den Gebieten erhoben, die als irrelevant angesehen werden und dazu zählen fast alle dogmatischen Lehren, wohingegen, wenn es um das Gebiet der Politischen Korrektheit geht, ein Höchstmaß an Intoleranz gefordert wird. Ob man Jesus für Gottes Sohn oder für einen humanistisch gestimmten Reformer hält, ist halt gleichgültig, solange klar ist, daß dieser Jesus das Verspeisen eines Negerkusses für eine Todsünde verurteilt, dagegen die Abtreibung als tolerierbar beurteilt und ein Kreuz bei der AfD als die unvergebbare Sünde wider den Heiligen Geist verdammt.
Das vorläufige Fazit zu diesem Konzil lautet so: Daß eine erkannte Wahrheit die durch sie falsifizierten Meinungen zu dieser Causa diskriminiert, kann nicht wegdiskutiert werden, es kann nur die Bedeutung einer wahren Lehre herabgestuft werden als für uns Heutige gleichgültige. Das ist leider der wahre Status des Konziles von Nizäa mit seinen christologischen Aussagen.
Zusatz:
Wenn am Anfang eines Kriminalfilmes der Kommissar vor einer Leiche steht, das ein Fall für ihn ist, dann entwickelt er verschiedene Versionen von dem möglichen Täter, aber dieser Pluralismus wird am Ende aufgehoben in der Erkenntnis des einen wahren Täters. Überall, wo das Ziel die Wahrheit ist, ist der Pluralismus nur ein Durchgangssadium, das aufzuheben ist. Nur, wo keine Wahrheit erstrebt wird, wo das Forschen nach ihr als nutzlos angesehen wird, wird die Pluralität als Sebstzweck bejaht.
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