Warum die katholische Theologie an die staatlichen Universitäten gehört- und wie sie um ihrer Zukunft willen zu beseitigen ist!
Das feministisch inspirierte theologische Internetmagazin: „Feinschwarz“ beglückte am 8.Jänner 2025 ihre Leserschaft mit diesem Artikel:“Theologische Bildung an der Zukunft hat Zukunft-ein Plädoyer“.Konstatiert wird, daß die Religionen, die christliche Religion wohl isb zunehmend an Relevanz verlieren, sodaß sich die Frage aufdrängt,wie denn dann ihre Weiterexistenz an den staatlichen Universitäten noch zu rechtfertigen sei. Nun könnte darauf respondiert werden, daß der Gegenstand der Theologie doch wohl, wie es der Name dieser Wissenschaft aussagt: Gott ist, und dann alle Gegenstände, insofern sie in ihrem Sein aus, in und zu Gott behandelt werden.Aus diesem Gegenstandsbezug und der Methode der Behandung dieser Gegenstände ergäbe sich der wissenschaftliche Charakter der Theologie und die Berechtigung ihrer Existenz an der Universität. So ist ja auch die Existenz der der Theologie verwandesten Wissenschaft, der der Philosophie legitimierbar als der Grundlagenwissenschaft aller anderen Wissenschaften. (Vgl zur Veranschaulichung etwa Fichtes: „Wissenschaftslehre“.)
Der Artikel setzt nun ganz anders an, indem er zwischen der verblassenden Relevanz der Religion für die individuelle Lebensführung und der verbleibenden gesellschaftlichen Relevanz der Religion distinguiert. So heißt es denn da: „Religion als wichtiger gesellschaftlicher Faktor.Religion hat in den vergangenen Jahrzehnten in erheblichem Maße an sozialer und gesellschaftlicher Relevanz verloren, nichtsdestotrotz bleibt sie – betrachtet man die vielen politischen und gesellschaftlichen, oftmals konfliktiven Debatten um Religion der Vergangenheit und Gegenwart – ein wichtiger und zentraler Faktor in unserer Gesellschaft. Dabei scheint sich die Bedeutung von Religion von der individuell-religiösen auf die politisch-gesellschaftliche Ebene zu verschieben. Die öffentlich-politische Ebene tritt angesichts des sozialen Bedeutungsverlusts der individuellen Religiosität stärker in den Vordergrund.“
Damit wird der eigentliche Gegenstand der Theologie substituiert durch den der Religion(en). Zudem wird ein sozialwissenschaftlicher Zugang hier präfiguriert, daß somit die Theologie in der sozialwissenschaftlichen Fakultät ihr Zuhause hätte. Ganz im Sinne des in seiner Bedeutung für die Grundlegung der Geistes- und im Besonderen der Sozialwissenschaften nicht überschätzbarem Max Weber wird nun an seiner Unterscheidung von den Naturwissenschaften als erklärende, auf Ursachen zurückführende Wissenschaften und den Geisteswissenschaften als verstehende, als auf den Sinn von Handlugen ausgerichtete Wissenschaften angeknüpft, um so die Aufgaben der universitären Theologie zu bestimmen:
„Diese Grundkompetenz in Religion ist notwendig, um ein grundlegendes Verstehen von und gegebenenfalls Verständnis für Religion zu ermöglichen. Das beinhaltet, über die kognitive und affektive Auseinandersetzung mit religiöse Deutungssystemen einen Verstehenshorizont dafür zu eröffnen,warum sich Menschen an Religion binden, warum sie unter den pluralen Sinndeutungssystemen gerade Religion als das für sie passende oder für sie „richtige“ wählen, und warum die individuelle Entscheidung für Religion bzw. für ein religiöses Leben keine irrationale Entscheidung ist, auch wenn diese Entscheidung individuell nicht geteilt wird.“
Das ist die vollständige Versozialverwissenschaftlichung der Theologie und somit ein Programm der Auflösung der Theologie! Der religionskundliche Aspekt überwiegt dabei, aber unter der Fragestellung des Sinnverstehens für religiöse Selbst- und Weltdeutungen. Im Zentrum steht der potentielle Kunde der religiösen Sinndeutungsangebote, warum welche Angebote angenommen werden. Eine Prise Marketing schadet keiner Wissenschaft.
„Bildung will das Subjekt zu einer Erschließung und Deutung seiner Selbst, der Welt und der Wirklichkeit befähigen.“ Die christliche Religion aber auch jede andere sei so eine mögliche Option dieser Selbst-und Weltdeutungsaufgabe. Somit sollte diese Option auch an den Schulen angeboten werden.Die universitäre Theologie durchleuchtet dann die Weie, wie die christliche Religion die Leistung einer solchen Deutungskultur erbringt und warum so eine Entscheidung für dies Deutungsunterfangen vernünftig sei so wie eben viele anderen auch.
Die Frage nach der Wahrheit der Theologie wird so umgeformt zu der nach der potentiellen Nützlichkeit der christlichen Religion für Menschen. Der Anthropozentrismus determiniert so die Theologie, die wissen-schaftstheoretisch im Sinne Max Webers als sinnverstehende Wissenschaften zu konzipieren sei , da der Mensch auf ein sinnvolles Leben ausgerichtet sei. Dieses Verständnis des Menschen soll so das Fundament der neuen Universitätstheologie abgeben, um so diese Theologie von allen theologischen Vorgaben, wie, daß Gott sich offenbart habe, daß es hl.Schriften gibt, etc zu emanzipieren.
Einfacher gesagt: Theologie hat es an den staatlichen Universitäten weiterhin zu geben, da diese Wissenschaft nachweist, daß Religionen sinnvoll für den Menschen sein können, das ist also nützlich sein können! Daß Kath de diesen Artikel am 9.Jänner zustimmend bespricht, wird nun niemanden verwundern. Endlich darf wissenschaftstheoretisch fundiert, auf alles Katholische verzichtet werden, und es gibt eine Zukunft für die Theologie als einer sozialwissenschaftlichen Disziplin ganz religionsfrei!Die Pointe dieses Konzeptes ist nämlich die, daß die Akteure dieser Theologie selbst völlig wertneutral der Religion gegenüberstehend sie in ihrer reinen Funktionaität, ihrer potentiellen untersuchen und dann auch als Möglichkeit, weil sie lebensdienlich sein könne,anerkennen.
Zusatz:
Man könnte genauso gut die Astrologie als Wissenschaft legitimieren: Es solle untersucht werden, wie die Astrologie Menschen in welchen Lagen hülfe, mit ihrem Leben besser zu recht zu kommen als ohne sie, wenn man die Perspektive des Nutzers der Astrologie einnimmt.Eine Soziologie der Astrologie ergäbe das und man könnte dazu darauf verweisen, daß a) die Astrologie zu den ältesten Wissenschaften gehöre und daß b) heute mehr ihre Horoskope als in der Bibel lästen! So gab es in den Hochzeiten der Esoterikbegeisterung evtl mehr Mütter, die Antworten auf die Frage des Wies der Erziehung ihres Kindes in astrologischen Analysen der Talentierung ihres Kindes suchten als in der Bibel.
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