Der Problemfall der drei heiligen Könige- dem Aberglauben muß doch die „Rote Karte“ gezeigt werden!
Nicht erst seit Fanatiker der Politischen Korrektheit einen Morenkönig nicht mehr unter den Königen sehen wollen, hat die Kirche ihre Probleme mit diesen Dreien. Das Mathäusevangelium spricht von drei Magieren (Mt 2,1)die Vulgata übersetzt korrekt mit „Magi“,aber das ist für den Jesuiten Augustin Arndt nicht zumutbar, sodaß er sie in in seiner Vulgataausgabe in „Weise“ verwandelt.Die jetzige Einheitsübersetzung offeriert uns die Drei als „Sterndeuter“.In der kirchlichen Tradition wurden die Drei zu Königen und da für uns Katholiken nicht das lutherische: „sola scriptura“ gilt, sind sie für uns auch drei Könige.
„Magier“, die durch ihre astrologische Kompetenz den Weg zum Heiland in der Krippe fanden, um ihn dort anzubeten, das paßt einfach nicht in ein sich modern verstehendes Christentum. Ein Abgrund des Aberglaubens tut sich hier doch auf: Magie, Zauberei und Astrologie. Hätten sich diese Drei an den Katechismus der Katholischen Kirche gehalten, wären sie natürlich nicht dem Stern nach Bethlem gefolgt, denn das war ja praktizierte Astrologie.Mag der Stern auch wie auch immer aus einer astrologischen Perspektive beurteilt, außergewöhnlich gewesen sein, ihn als ein Zeichen für etwas zu deuten, das gehört zur Astrologie und nicht in dem Raum der Astronomie.Wer die Sterne als Zeichen für etwas deuten kann, der galt einst als Magier, heutigen Tages wird er als Astrologie bezeichnet. Die Kirche verurteilt nun die Astrologie als etwas Abergläubisches.
Wie können dann nun die Drei, die uns nun ob der kirchlichen Tradition als Könige gelten, heilig genannt werden, wenn sie zuvörderst Astrologen waren, die auch nur ob dieser besonderen Qualifikation den Stern als den Wegweiser zur Krippe nach Bethlehem deuten konnten? Sicher gibt das Ereignis der drei Könige, die in dem Kinde in der Krippe den einzig wahren König der Welt anbeten, uns Gewichtigeres und Bedeutsameres zu bedenken als die Frage des Wiesichverhaltens des Aberglaubens zur christlichen Religion. Aber es ist auch nicht unerlaubt, weniger Bedeutsames zu durchdenken. Zweierlei wird nämlich unter dem Begriff des Aberglaubens verstanden: das, was der christlichen Religion widerspricht und das, was der Aufklärung widerspricht. Daß etwas, das der christlichen Religion widerspricht, nicht in ihr toleriert werden darf, ist in sich evident. Daß aber die Weltanschauung der Aufklärung für die Kirche verbindlich sei, ist durch nichts begründet. Schon die Romantik kritisierte die Aufklärung und in der Postmoderne bildet diese Kritik ihr eigenes Zentrum.Warum sollte dann gerade diese philosophische Epoche die für die Kirche maßstabsetzende sein? Ginge es der Kirche um die Zeitgemäßheit, hätte sie das Gespräch mit der postmodernen Philosophie zu führen, zumal die Aufklärung mit ihrer religions- und kirchenkritischen Intention nun nicht gerade ein Vorzugspartner sein kann. Die platonische bzw neuplatonische Philosophie wäre da sicher viel geeigneter.
Es bleibt ja der Skandal, daß die drei heiligen Könige nur kraft ihrer astrologischen Kenntnisse den Stern von Bethlehelm richtig zu deuten wußten. Sollte etwa all das, was man so schnell als Aberglaube diffamiert, wenn darunter das der Aufklärung Widersprechende verstanden wird, eine Art Vorbereitung auf die christliche Religion sein? Die These, daß die magischen Praktiken den genuin religiösen vorangingen, verfügt über große Überzeugungskraft. So legt es der Philosoph Georg Lukacs in seiner Ästhetik überzeugend dar. Durch magische Praktiken versucht der Mensch,übernatürliche Kräfte zu beherrschen, um sie für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Die religiösen Praktiken sind dagegen Kommunikationsformen, die die angesprochenen Götter als Subjekte wahrnimmt, die Ja oder auch Nein zu den von Menschen Gewolltem und Erbetetem sagen können, das ist, sie sind nicht beherrschbar und instrumentalisierbar. Die Gemeinsamkeit beider Praktiken ist der Glaube an übernatürliche Mächte, die für das Wohlergehen der Menschen von höchster Bedeutung sind.Beide Praktiken setzen so irgendwie eine dualistisch strukturierte Welt voraus, in der Übernatürliches wesentlichen Einfluß hat auf unsere Lebenswelt. Die Welt.in der wir exitieren, ist eben mehr als die Welt.
Wenn uns die Welt als ein Sammelsurium einzelner Ereignisse erscheinen kann,dann existiert da noch eine höhere Ordnung, die es erlaubt, in den Phänomen der Welt eine besondere Bedeutung zu erkennen, daß eben dieser Stern, den die Könige sahen, für sie als Astrologen der Wegweiser zu dem wahren König dieser Welt wurde.Für den historisch kritisch geschulten Bibelleser kann die Sintflut , wenn sie sich denn überhaupt ereignet hat, nur eine Folge einer Naturkatastrophe gewesen sein, für die hl. Schrift war das aber Gottes Strafgericht über die Menschheit und das Opfer Noahs Gott ein Wohlgeruch, während das für einen aufgeklärten Menschen nur ein abergläubisches Ritual sein kann, von denen es leider in der Bibel zu viele gibt.
Rechnen wir einfach mit einem allmächtigen Gott, der sich für sein Gestalten und Wirken in der Welt nicht von den Aufklärungsdogmen Vorschriften machen läßt,der eben auch Abergläubisches in seinen Dienst stellen kann.Die Welt ist eben viel mehr, als der Verstand uns vormacht.
Zusatz:
Das ganz den Dogmen der Aufklärung verpflichtete Internetportal: Kath de weiß nun allerlei Greußliches zum Fest der hl. drei Könige zu berichten, daß es immer noch eine Volksfrömmigkeit gibt, die durchtränkt sei von abergläubischen Vorstellungen:"Im Gottesdienst am Dreikönigsfest werden bis heute Salz, Wasser, Weihrauch und Kreide geweiht. Diese Artefakte wurden schon seit alter Zeit als Schutzmittel gegen das Böse angesehen. Mit dem geweihten Wasser werden die Räume der Wohnungen und Häuser, aber auch die Ställe besprengt. Dieses Wasser, dem eine besondere Wirkkraft zugesprochen wurde, sollte in besonderer Weise vor dem Bösen schützen und unheilvolle Mächte aus dem Haus verbannen. Wer einen Schluck vom Dreikönigswasser trinkt, wird das ganze Jahr über nicht krank werden, erzählten die Altvorderen. An manchen Tagen des Jahres oder wenn das Vieh krank war, holte man das Dreikönigswasser wieder hervor, um damit den Tod oder böse Mächte fernzuhalten." Kath de 5.Jänner 2025"Von alters her ein Schwellentag: Viel Brauchtum um die drei Könige"
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