Kurze Anmerkungen zur Empfängnis Mariae – sie wird uns in 9 Monaten den Erlöser gebären
Maria hat ihr „Ja“ gesagt dazu, daß sie die Mutter Gottes werden will. Sie hätte auch mit „Nein“ antworten können. Die Fähigkeit zum Ungehorsam ist nämlich nicht ein Mangel, wie es etwa Anselm von Canterbury und viele mit ihm beurteilen, sondern die denknotwendige Voraussetzung dafür, daß Maria auch gehorchend „Ja“ sagen konnte. Hätte sie nicht mit einem: „Nein“ antworten können, wäre ihr „Ja“ kein gehorchendes sondern sie hätte dann nur gut funktioniert, wie mein Computer gut funktioniert, wenn er angeht,wenn ich die Starttaste drücke.
Maria war Jungfrau, denn sie sollte die Mutter Gottes werden und nicht die Mutter von Kindern und dann auch noch von dem Sohn Gottes. Ihr ausschließliches Muttersein für Jesus Christus verlangt ihre immer währende Jungfräulichkeit. So wie die Kirche, in der Jesus Christus in seinem Tabernakel gegenwärtig ist, den Raum der Kirche heiligt und somit jede Nutzung der Kirchenraumes für profane Zwecke ausschließt, so schließt ihre Bestimmung, die Mutter Gottes werden zu sollen, jede weitere Mutterschaft aus, würde durch solche doch ihre heilige Mutterschaft profanisiert.
Daß im Neuen Testament von Jesu Geschwistern und Brüdern die Rede ist, widerspricht der immerwährenden Jungfräulichkeit Mariae nicht: Die beste Erklärung bietet dafür das Protoevangelium des Jakobus, daß Joseph Witwer war und dies Kinder aus seiner ersten Ehe waren.
Wer Gott nicht einmal zutraut, Maria zur Mutter Gottes machen zu können, ohne daß sie dabei aufhört, eine Jungfrau zu sein, hat nicht begriffen, das Gott allmächtig ist und so alles kann, was er will und er auch kann,was er nicht will. In der Ablehnung des Glaubens an die immerwährenden Jungfräulichkeit manifestiert sich so eben ein defizitärer Gottesglaube, daß Gott nicht als allmächtig geglaubt wird. Das Grundlagenproblem der jetzigen Theologie und der Kirche ist eben ein gravierender Mangel an der Gotteserkenntnis.
Die eigentümliche Vorliebe für die Meinung, alles Christliche müsse einzigartig und analogielos sein, erschwert sich die Kirche unnötig ihren Verkündigungsauftrag. Daß Götter mit Menschenfrauen Kinder zeugten, die dann halb göttlich und halb menschlich waren, war in der Antike eine wohlvertraute Vorstellung, man denke nur an Zeus Amoren und erleichterte so damals die Verkündigung der Menschwerdung Gottes. Daß Engel vom Himmel herabstiegen, um mit Frauen Kinder zu erzeugen, sie hatten sich in sie wegen ihrer Schönheit verliebt, wie es uns das Alte Testament bezeugt, kann auch als eine Vorabbilduneg der Mutterschaft Mariae gelesen werden.
Mehr als peinlich ist es aber, wenn man stattdessen in „Predigten“ zu hören bekommt, daß die „Jungfrauengeburt“ Frauen Mut zum unehelichen Kind machen solle, Maria habe die Jungfrauengeburt nur erfunden, um die Folgen eines Fehltrittes zu verbergen und daß es wunderbar sei, daß Joseph seiner Braut diesen Fehltritt verziehen und sie so nicht verstoßen habe. Das sind eben typische Exzesse modernistischer Theologie.
Stattdessen wäre ernsthaft zu untersuchen, ob Maria nicht von der Kirche als Miterlöserin zu lehren sei, da sie durch ihr „Ja“ die Erlösung ja erst möglich gemacht hatte.
Ein kleiner Ratschlag: Wer sich die Bedeutung Mariae für den Katholischen Glauben vor Augen führen lassen möchte, für den ist Maria Valtortas: "Gottmensch" eine der schönsten und besten Medien, auch wenn dieses große Werk auf so viel Ablehnung stößt, vielleicht just, weil es so wahr ist.
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