Samstag, 22. März 2025

Hat die Wunderwaffe der Mißbräuchsfälle für den Kampf für die Verprotestantisierung der Kirche schon ausgedient?

 

Hat die Wunderwaffe der Mißbräuchsfälle für den Kampf für die Verprotestantisierung der Kirche schon ausgedient?



Diese Wunderwaffe ist und das muß neidlos anerkannt werden eine propagandistische Meisterleistung des linksliberalen Katholizismus. Am Anfang war nicht das Wort, sondern das Deformprogramm der antikatholischen Organisation: „Wir sind Kirche“: Weg mit dem (Pflicht)Zölibat, der Forderung nach der Einführung des Frauenpriestertumes, nach der Verdemokratisierung der Kirche und der Verliberalisierung der Sexualmorallehre der Kirche. Das sog. Kirchenvolksbegehren, eine Unterschriftenaktion für diese Forderungen verlief sehr erfolgreich,sodaß von nun die Mär von der progressiven Basis, der die reaktionären Bischöfe entgegenstünden, sich größter Beliebtheit erfreute.

Aber dies Feuerwerk der Reformforderungen verpuffte ohne daß es Wirkungen erzielte. Dann wurden in den Medien die sexuellen Mißbräuchsfälle publik gemacht. Das Entscheidende eines Ereignisses ist nun nicht, was sich da ereignet hatte und nun an das Licht der Öffentlichkeit gebracht wurde, sondern deren Interpretation. Nietzsche mutmaßte gar, daß es gar keine Tatsachen, sondern nur Interpretationen der Tatsachen gäbe, aber so, daß die Tatsachen unerkennbare „Dinge an sich“ seien, um es mit Kant zu formulieren. Wahr ist daran zumindest, daß die Wirkung von Ereignissen nicht den Ereignissen selbst sondern der sich durchgesetzt habenden Interpretation der Ereignisse sich verdankt.

Die propagandistische Verinstrumentalisierung dieses Ereignisses ging nun so vor: Als erstes revitalisierten die Reformkräfte das Deformprogramm dieses Volkskirchenbegehrens und erkürten es jetzt zu dem Reformprogramm, ohne dem es keine Zukunft der Kirche mehr geben könne. Zur Legitimierung dieses Reformprogrammes wurde es nun umgeschrieben als die notwendige Antwort der Kirche auf die bekannt gewordenen Mißbräuchsfälle. Dazu mußte nun eine zu dieser Therapie passende Ursachenanalyse der Mißbräuchsfälle konstruiert werden, daß also das Zölibat, das Fehlen des Frauenpriestertumes und der nichtdemokratischen Struktur der Kirche die Ursachen der sexuellen Mißbräuchsfälle gewesen sein sollen. In das Zentrum dieser Diagnose rückte dabei der Terminus des Klerikalismus und die These, die Sexualmoralehre der Kirche sei schuld an diesen Mißbräuchsfällen.

Daß die Morallehre und isb die Sexuallehre der Kirche an den Mißbräuchsfällen schuld sein soll, ist nun so widersinnig wie die Behauptung, daß die Verkehrsordnungsvorschrift, daß es nicht erlaubt sei, alkoholisiert Auto zu fahren, schuld daran sei, daß in der Folge von Alkohol am Steuer so viele Verkehrsunfälle sich ereigneten. Hielte sich jeder Autofahrer an diese Vorschrift, würden sich diese durch Alkohol am Steuer verursachten Unfälle nicht ereignen und genauso wenig hätten sich die Mißbräuchsfälle ereignen können, hielten alle sich an die Sexualmorallehre der Kirche. Aber nun wurde vehement die Morallehre für das Übertreten von ihr ihr zur Last gelegt, als würden weniger alkoholisiert Auto fahren, wenn das erlaubt werden würde.

Zu dieser propagandistischen Interpretation der Mißbräuchsfälle gehört dann der Begriff der sexualisierten Gewalt mit all ihren Derivaten. Es ist so banal, daß man es gar nicht hier erwähnen müßte, daß Männer Frauen vergewaltigen um ihre sexuellen Begierden zu befriedigen. Um das Phänomen der Vergewaltigung und dann auch aller anderen sexuellen Mißbräuche zu erklären, ist es somit unbrdingt notwendig, dieses Verhalten im Rahmen der Sexualität und der Fortpfanzung zu erörtern. Sex zu haben, ist das Ziel und die angewandte Gewalt das Mittel, dieses Ziel zu erreichen. Diese triviale Wahrheit soll nun der Begriff der sexualisierten Gewalt aus der Welt schaffen, denn nun soll die schlichte Umkehrung gelten: Die Gewaltausübung diene der Durchsetzung der Männerherrschaft in der Kirche und sei eigentlich mit ihr identisch. Eine Weise, nun die Herrschaftsgewalt auszuüben, wäre ihre sexualisierte Version.

Die Männerherrschaft bediene sich also der gewaltsam praktizierten Sexualität, um ihre Herrschaft durchzusetzen und habe so mit sexuellen Begierden und Leidenschaften nichts zu tuen. Diese bewußt erwirkte Entsexualisierung der Vergewaltigung kann als die propagandistische Meisterleistung der Reformlagers angesehen werden. Nun paßt aber die Tatsache, daß die Mehrzahl der Opfer weiblichen Geschlechtes sind, nicht in diese Deutung, daß die Motivation zu diesen Mißbräuchen die Aufrechterhaltung der Männerherrschaft in der Kirche sei, denn dann müßte ja auch in der Kirche die Mehrzahl der Opfer weiblichen Geschlechtes sein. Männer unterdrücken so halt die Frauen!

Früge man nun, wer denn sich durch gewaltsam durchgeführten Sex an Männern und Knaben befriedige, hieße die klare Antwort, das seien homosexuelle Männer, denn heterosexuelle befriedigen ihr Begehren an Frauen. Gerade weil diese Antwort so offensichtlich ist,wurde sie zum Verschwinden gebracht durch die Entsexualisierung der Mißbräuchsfälle.Jetzt sollen machtbessene Kleriker schuld sein an den sexuellen Mißbräuchen, damit niemand mehr nach der sexuellen Ausrichtung der Täter frägt, wenn in der Kirche und nur in ihr die Mehrzahl der Opfer männlichen Geschlechtes sind.

Aber mit dieser Vertuschung um des Täterschutzes willen begnügte man sich nicht, sondern präsentierte sehr medienwirksam die Homosexuellen als das Opfer der unmenschlichen Sexualmorallehre der Kirche! Der Kleriker dagegen, der consersativ sich verstehender Priester soll so die Wurzel allen Übels in der Kirche sein und auf keinen Fall homosexuelle Priester, denn die seien ja das Opfer der Morallehre der Kirche.

So verwandelte sich das ursprüngliche linksliberale Deformprogramm in das Therapiekonzept der von den Mißbräuchen zerrütteten Kirche. Nur haben die vorgeschlagenen Reformen nichts mit den Ursachen der Mißbräuchsfälle zu tuen. Das Credo dieser Reformbewegung lautet einfach: Nur eine Kirche, die sich dem vorherrschenden Zeitgeist unterwirft, hat eine Zukunft. Daß die protestantischen Kirchen kein Deut besser dastehen und daß in ihnen es auch so viele Mißbräuchsfälle gibt wie in der Katholischen Kirche irritiert das linksliberale Reformlager nicht,dogmatisch daran zu festzuhalten, daß nur eine Verprotestantisierung der Kirche sie überlebensfähig mache. Sonst degeniere sie zu einer Sekte.

Aber nun kam die große Ernüchterung: Der Vatican und auch der Reformpapst Franziskus stoppt den Reformübereifer des Synodalen Weges. Es sieht nun so aus, daß trotz der sehr geschickt eingefädelten Instrumentalisierung der Mißbräuchsfälle die alte linksliberale Reformagenda in der Kirche nicht durchgesetzt werden kann, zu stark sind die katholischen Kräfte, die die Kirche als Katholische erhalten wollen.

Die einfachste Lösung wäre ja nun die, daß diese Liebhaber des Protestantismus, diese Deformer einfach in den Protestantismus konvertieren würden, aber sie wollen halt die Katholische Kirche destruieren und begnügen so sich nicht damit, in ihre geistliche Heimat zu konvertieren. 

Merke:

Auf eines ist Verlaß: auf die Feindschaft der Welt gegen die Kirche Jesu Christi, die Katholische Kirche. Die Feinde der Kirche sind nun nicht allein außerhalb der Mauern der Kirche sondern als Wölfe im Schafsfell gerade in ihr. 





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