Brüderlichkeit und Geschwisterlichkeit – gefährliche Parolen? Eine Kritik
Seit der Französischen Revolution gilt die Parole der „Brüderlichkeit“ als eine der Verheißungen für eine bessere Welt, auch wenn Feministin lieber von einer geschwisterlichen Welt schreiben,damit die Frauen da nicht ausgeschlossen werden. Daß die Kirche eine geschwisterliche werden soll, gehört ja auch zur Standartrhetorik des Synodalen Irrweges. Auch sind die Mönche keine Mönche mehr sondern Brüder. Die Lust am Fraternisieren ist eben grenzenlos. Es soll keine Grenzen, keine Differenzen mehr geben, alles soll eins werden in der einen großen Menschheitsbeglückungsver-geschwisterung.
Nur, was nützte es Abel, daß Kain sein Bruder war? Liest man die Bibel als einen großen Roman, dann wird dem Leser gleich am Anfang mitgeteilt, was er von einem der Hauptprotagonisten dieses Romanes zu erwarten hat, daß der Mensch zuvörderst ein Rebell wider Gott und dann ein Brudermörder ist. Wenn man nun meinen könnte, so würde halt der anfängliche noch roh-primitive Mensch charakterisiert, der dann aber im Laufe der Menschheitsentwickelung sich zu einem immer besseren mausern würde, wird doch das letzte Kapitel dieses Romanes maßlos enttäuscht werden: In der Johannesoffenbarung findet sich keine Spur einer sittlichen Weiterentwickelung. Es mag wohl im Laufe der Menschheitsgeschichte immer wieder von dem Ideal der Brüderlichkeit und Geschwisterlichkeit geschrieben worden sein, aber die Praxis verlief doch eher nach der Maxime: „Willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich Dir den Schädel ein!“
Was kennzeichnet den praktizierte Brüderlichkeit der Französischen Revolution so authentisch wie die Guillotine? Der universalistischen Brüderlichkeit stand konträr der Feind der Revolution gegenüber, denn es zu enthaupten galt. Nie wurden in Frankreich so viele Katholiken um ihres Glaubens willen getötet, da sie als die Feinde der Revolution galten. Der große Napoleon wollte nun gar ganz Europa mit den Idealen dieser Revolution beglücken durch seine Kriege wider die reaktionären fortschrittsfeindlichen Mächte und scheiterte dann an der antirevotionärsten Macht Europas, dem zaristisch regierten Rußland1, dem sich dann das nicht minder reaktionäre Preußen anschloß! Aber wie viel Blut floß hier im Namen des Ideales der Brüderlichkeit. Zur praktizierten Brüderlichkeit gehört eben immer auch die Praxis der Guillotine. Die bolschewistische Revolution wiederholte dann ja den Jakobinerterror aufs eindrücklichste ganz erfüllt vom Geiste der kommunistischen Brüderlichkeit. Bürgerliche, die den roten Terror verurteilen, können dies aber nur, insofern sie die bürgerlich-revolutionäre Praxis der Guillotine vergessen.
Aber jetzt ist das ja ganz anders, denn ein humanitärer Geist erfüllt nun die Brüderlichkeit bzw Geschwisterlichkeit, dem nichts so fern liegt als eine Ausgrenzung und Bekämpfung der, die nicht unser Bruder und Geschwister sein wollen.
Aber warum lesen wir dann auf der hundertprozentig politisch korrekten Internetseite Kath de dieses: „Jugendliche sollen sich gegen völkischen Nationalismus stellen. Bischof Meier: "Nicht von Schwarz-Weiß-Malern anstecken lassen" am 23.5.2025. Dieser Bischof praktiziert ein klares Feinddenken: Die völkisch nationalistisch Denkenden, das sind und sollen eure Feinde sein, bekämpft sie, ruft er so der Kolpingjugend zu.In bester Schwarz-Weiß-Malerei zeigt er, wer der Feind ist, der in der brüderlichen bzw geschwisterlichen Kirche keinen Platz haben darf. Papst Franziskus praktiziert das genauso. Ich verweise hier auf den am 21.3.2025 auf Kath info publizierten Artikel: „Traditionelle Katholiken sind psychisch krank.“ Andersdenkende als Kranke zu diffamieren gehört eben auch zur praktizierten Brüderlichkeit: „Willst Du nicht mein Bruder sein“ und das heißt, so denken wie ich, „dann schlag ich Dir den Schädel ein!“
Die Christopher Street Kundgebungen vermarkten sich heutzutage als die Manifestationen gelebter Pluralität und Bundheit und Toleranz, der unbegrenzten Menschenliebe, obschon sie ursprünglich nur Kundgebungen der Homosexlobby waren. Aber CSU und CDU Bürgermeister dürfen an ihnen nicht teilnehmen weil sie nicht links-brüderlich sind, also keine akzeptablen Brüder sind. Sollte gar eine Gruppe Homosexueller mit einem Plakat: „Wir sind schwul und in der AfD und finden das gut“ an so einer Toleranzkundgebung teilnehmen wollen, es fielen eher die Sterne vom Himmel, als daß sie da toleriert würden!
Wo die Brüderlichkeit und die Geschwisterlichkeit propagiert wird, da frägt ein kluger Kopf also: „Und wer soll ausgegrenzt und geköpft werden?“ Die Praxis der Brüderlichkeit ist nämlich die der Ausgrenzung derer, die nicht so denken wollen wie die Brüder. Das Ideal der Brüderlichkeit ist das eine, in der Praxis dominiert der Brudermörder Kain.
Für die Kirche bedeutet die Brüderlich- bzw Geschwisterlichkeitsparole einerseits den Kampf wider die hierarische Struktur der Kirche und andererseits die Ausgrenzung aller nicht Linksliberalen.
Im politischen Raum ist die Ausgrenzung Andersdenkender schon zur selbstverständlichen Praxis geworden: Die designierte Bundestagspräidentin Frau Klöckner wollte sich auch in der Bundestagstraktion der AfD vorstellen, sie soll ja die Präsidentin des ganzen Bundestages werden, aber auf das Ultimatum der Grünen hin, verzichtete sie auf ihren Auftritt: Mit solchen redet eben kein anständiger Mensch.
1Das dürfte auch einer der Hauptgründe des westlichen Europas, das die Parolen der Französischen Revolution zu ihrer Grundlage hat, für seine Feindschaft gegen Rußland sein, das unter Putin wieder ein reaktionäres Land geworden ist.
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