Eine Rejudaisierung der christlichen Religion und die Abschaffung der Kirche!
Der jüdisch- christliche Dialog ist ja geradezu eine Manufaktur der Produktion von allerlei Häresien, wobei aber ein Mangel an Kreativität festzustellen ist, werden doch nur längst verstaubte Häresien neu vermarktet als neue Erkenntnisse des jüdisch – christlichen Dialogisierens. Wo halt liberalistisch Gesonnene zweier verschiedener Religionen miteinander reden, da verbindet sie der Liberalismus so sehr, daß alle theologischen Differenzen in dem Nebel dieser Ideologie verschwinden, verbindet beide doch ihr Herzenswunsch nach einer konsequenten Modernisierung der jeweiligen Religion, daß sie nur noch enthalten dürfe, was dem zeitgenössischen Konsumenten zusagt.
In dem „Communioartikel“: „Dem Juden Jesus auf der Spur“ am 14.3.2025 wird nun ein Höhepunkt dieses Dialogisierens vorgestellt, das gleichnamige Buch von Herrn Norbert Reck, der den Destruktionsversuch des „Theologen“ Wengst nun fortsetzt, die christliche Religion als eine Hervorbringung antisemitischer Christen des 2.Jahrhundertes zu denunzieren!
So euphorisch gestimmt wird der Gehalt des neuen Jesusbuches wiedergegeben: „Es erzählt von einem Christentum, das den Juden Jesus in den Mittelpunkt rückt. Damit ist nicht nur gemeint, dass Jesus Jude war, sondern, dass Jesus die Thora als Mittelpunkt seiner Botschaft begriffen und gelebt hat1. So beschreibt Norbert Reck einen Jesus, der der Thora nichts hinzufügen wollte, was über den jüdischen Diskurs hinausginge, der zu seiner Zeit bis heute unter Juden gepflegt wird. Einen Jesus, der mit seinen jüdischen Glaubensbrüdern und -schwestern diskutiert, zuweilen sicher auch gestritten hat, jedoch die Thora niemals in irgendeiner Form „überwinden“ wollte.“
Dieser Jesus ist - bitte nicht zu verwechseln mit dem vom Neuen Testament bezeugten Jesus Christus - ein wahres Phantasieprodukt der historisch-kritischen Methode und bietet eine reizvolle Antithese zu dem Forschungsergebnis historisch exegetischer Studien von vor ungefähr 100 Jahren, als man erkannte, daß dieser Jesus kein Jude, wahrscheinlich sogar ein Arier gewesen sei. Die Zeitgeistmoden ändern sich halt! Man muß eben halt nur alle dem jeweiligen Wunschergebnis widersprechenden Aussagen aus der hl.Schrift wegexegetisieren.
Aber wenden wir uns nun dem Zentralanliegen dieses Machwerkes zu, ein für die Zeitgenossen wohlgefälliges Christentumsverständnis zu konstruieren, das nichts Anstößiges mehr in sich trägt. Da der größte Skandalon der christlichen Religion das Kreuz Christi ist,drängt sich die Vermutung auf, daß der Karfreitag nun aus der christlichen Religion eskamotiert werden wird und das Ärgernis, daß Jesus nicht einfach ein Mensch sondern auch wahrer Gott gewesen ist und immer noch ist.
So heißt es dann in diesem Artikel: „Mit seinem neuen Buch eröffnet Norbert Reck aber nicht nur Perspektiven für ein vom Antisemitismus befreites Christentum, er gibt auch wichtige Anstöße zur Korrektur gängiger kirchlicher Dogmen, die heute für viele Menschen an Glaubwürdigkeit verloren haben, die nicht mehr vermittelbar sind und auch unserem geschichtlichen Wissen über den historischen Jesus widersprechen. Ein Christentum, das den Juden Jesus in den Fokus rückt, braucht weder eine Opfertod- noch eine sexualfeindliche und lebensverachtende Erbsündenideologie.“
Dem aufklärungsgläubigen Zeitgenossen ist natürlich das Kreuz Christi als unsere Erlösung völlig unzumutbar.Die Erbsündenlehre wird dann auch gestrichen, glaubt die Aufklärung doch an den vernünftigen Menschen, der allein als Vernunftwesen das Gute wollen und realisieren könne, sodaß er keiner Erlösung bedürfe. Aber da nun uns Heutigen der Sex das Allerwichtigste ist, wird zudem die Erbsündenlehre noch als sexualfeindlich und damit als lebensfeindlich denunziert.
„Das Reich Gottes kann sich bereits in dieser Welt finden und es ist die Verantwortung des Menschen, dafür zu sorgen, dass dies auch geschieht.“ Das hätte man, als der christliche Erlösungsglaube noch ernst genommen wurde, als pure Selbsterlösungsallmachtsphantasie abgetan,aber die Hybris der Selbsterlösbarkeit gehört nun mal zu dem Credo der Moderne, das jede Erlösung durch Jesus Christus völlig überflüssig macht.Nicht mal der Urvater der Ablehnung der Gnade Gottes, daß ohne sie kein Mensch erlöst wird, auch wenn das rein theoretisch möglich wäre, der unheilige Pelagius wäre wohl so weit gegangen, das Reich Gottes als von uns Menschen zu Erwirkendes und auch Erwirkbares zu bezeichnen.
So ist es nur konsequent, daß Jesus Christus in diesem Buch einer Totaldemontage unterworfen wird: „Sein Jesus ist kein sich selbst erhöhender oder von Menschen Erhöhung oder gar Anbetung verlangender Erwählter, sein Jesus ist vielmehr in den Menschen zu finden, die mit uns leben, in dem Anderen, insbesondere dem Erniedrigten, dem Armen und dem Hilfsbedürftigen.“ In diesem Zitat muß das ganze Gewicht auf das „Sein“ gelegt werden: Dieser Jesus ist nun wirklich das Produkt seiner Kreativität,aber einer, die sich nicht gerade durch eine besondere Originalität auszeichnet, die sich faktisch darauf beschränkt, eben alles ihr Mißfallende wegzuexegetisieren wird,um einem ihr genehmen Jesus zu konstruieren.Dabei geht dieses Buch noch viel weiter als die arianische Häresie,für den Jesus immerhin noch mehr als ein bloßer Mensch war.
Eines fehlt nun noch, die Destruktion der Kirche: So wird sein Destruktionsprogramm formuliert: „Es geht nicht um Anbetung und Rituale, sondern um Handeln.“ Hier wird mit dürftigen Worten die Umformung der Kirche in eine Sozialagentur gefordert, daß die Kirche halt durch die Caritas zu substituieren sei.Dieser auf den ersten Blick revolutionär anmutende Gedanke ist aber längst zur trivialen Praxis der meisten Christen geworden:Nicht daß man Sonntags zur Kirche ginge,oder bete oder sonst was Frommes tue, mache einen Jesusnachfolger aus, sondern daß er für caritative Zwecke regelmäßig spendet und anständig lebt.
Gelänge so aber wirklich eine Rejudaisierung der Kirche? Alles Christliche soll durch dieses Buch als Inakzeptables und irgendwie auch Antisemitisches abgeschafft werden, aber diese Abschaffung führt nun nicht zu einer Verjudaisierung der Kirche sondern nur zu einer dürftigen Neuauflage des Konstruktes einer rein natürlichen vernünftigen Religion im Geiste der Aufklärung. Mit diesem Aufklärungsliberalismus soll eben nicht nur die christliche Religion und die Kirche abgeschafft werden sondern auch die jüdische Religion.
Zusatz:
Der WDR berichtet in dem Beitrag: "Wie die Bibel in der NS-Zeit umgeschrieben wurde:
1Würde das ernst genommen, müßten wir Christen uns, der Thora gehorchend beschneiden lassen, statt uns taufen zu lassen, denn eine Taufe gab es im zeitgenössischen Thorajudentum nicht. Allerdings würden dann die Feministin protestieren, denn Frauen können nicht beschnitten werden, da sie keine Vorhaut haben!
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