Sonntag, 20. April 2025

Über einen Feind des Osterevangeliumes – hat er sich gar in die Kirche eingenistet?

 

Über einen Feind des Osterevangeliumes – hat er sich gar in die Kirche eingenistet?



Ostern verkündet ja die Kirche nicht nur, daß Jesus Christus von den Toten auferweckt nun ewig lebt, sondern daß nun uns Menschen die Verheißung gilt, daß auch wir mit ihm ewig leben werden,wenn wir an ihm glauben:Ostern wird die endgültige Überwindung des Todes gefeiert. Daß Jesus wirklich den Tod überwunden hat und nicht wie Lazarus nur vom Tode auferweckt worden ist, um dann wieder sterben zu müssen, das offenbart uns aber erst Christi Himmelfahrt. Diese Frohe Botschaft setzt als eigentlich selbstverständlich voraus, daß das Todsein als etwas zu Fürchtendes verstanden wird, das nicht zur Natur des Menschen dazu gehört, sondern etwas, von dem der Mensch erlöst werden möchte. Daß der Mensch von seiner Natur her zu einem ewigen Leben von Gott erschaffen wurde und daß er nun nur deshalb dem Schicksal des Sterbenmüssens unterworfen ist, weil er in Adam gesündigt haben und Gott so uns Menschen mit diesem Schicksal strafte, das gehört zu den Offenbarungswahrheiten der christlichen Religion. Aber gerade diese Wahrheiten werden in der obligatorischen Verwerfung der kirchlichen Erbsündenlehre als nicht mehr zeit(geist)gemäß reprobiert.

Nur, was wird aus der Osterbotschaft, wenn all dieses nicht mehr geglaubt wird und das Sterben und der Tod als zum Leben, also auch zum Leben des Menschen als dazugehörig interpretiert wird? Am Anfang steht der Philosoph Epikur, dessen Anliegen es war, durch seine Philosophie dem Menschen das Leben zu erleichtern. Da die Angst vor dem Tod unser Leben beeinträchtigt, unsere Lebensqualität, frug er, wie der Tod zu denken sei, damit uns diese Angst vor ihm genommen werden kann. Seine geradezu genialistische Antwort lautet: „Solange ich bin, ist der Tod nicht, und wenn der Tod ist, bin ich nicht mehr, also fürchte ich mich, wenn ich mich vor meinem Todsein fürchte, vor etwas, was es gar nicht geben kann.“ Meinen Tod gibt es so nur im Urteil anderer, aber wenn damit mir mein Todsein zugeschrieben wird,dann ist das eine bloße Schimäre.

Wenn der Tod nun gar nicht zu fürchten ist, wozu bedürfte es da einer Erlösung von ihm? Der Ökologiediskurs lebt auch von einer glorifiziereden Mystifikation des Natürlichen, der Natur als dem Guten, die der Mensch in seinem Machtstreben ausbeute und zerstöre. Daß der Mensch nicht natürlich im Einklang mit der Natur lebe, sei der Ursprung aller Übel der Welt. In diesen Kontext gehört dann auch der Revitalisierungsversuch,die Erde als die mütterliche Göttin unter dem Namen der Panamama zu verehren, wie es auf der Amazonaskonferenz durch Papst Franziskus praktiziert wurde.Zu dieser guten Natur gehört dann auch das Sterben und das darauf folgende Todsein des Menschen. Der Mensch stirbt wie die Tiere und wie es selbstverständlich ist, daß ein Hundehalter sein Haustier einschläfern ist,um es vor einem qualvollen Sterben zu bewahren, so verlangt man nun auch das Recht, so eingeschläfert zu sterben für uns Menschen. Der Tod ist einfach nichts anderes als der Schlußpunkt am Ende eines Lebensromanes. So ist er nichts Widernatürliches,keine Folge des Zornes Gottes über uns Sünder, sondern etwas rein Natürliches. Wer damit sich nicht abfinden will, daß sein Leben so ein endliches sei, der rebelliert damit nur gegen die gute Natur. Eine Bekannte meinte gar mal zu mir, wenn ein Mensch blind zur Welt käme,müsse auch das irgendwie etwas Gutes sein, da er ja natürlich blind sei und deswegen müsse man nicht jeden Blindgeborenen heilen.

Da verkündet also die Osterliturgie die Überwindung des Todesschicksales, aber der Tod wird dann von vielen als etwas so Natürliches angesehen, daß man davon gar nicht (mehr) erlöst werden möchte. Man lese daraufhin mal die Todesanzeigen der Lokalpresse: Meiner Beobachtung nach findet sich, wenn noch etwas Christliches da angedeutet wird, nur noch Formulierungen des ewigen Ruhens in Gott, wobei dann aber nicht mehr klar wird, worin sich denn dies Ruhen von dem ewigen Ruhen im Grabe unterscheidet.

Es gab nun Versuche, die Osterbotschaft diesem biologistischen Todesverständnis einzupassen:Jesus befreie uns dazu,natürlich sterben zu können als von Gott Bejahte, die dann lebenssatt und lebenserfüllt ihr Leben beenden. Es drängt sich der Verdacht auf, daß die österliche Botschaft, Jesus lebt, er ist nicht im Tode geblieben, zu dem moralischen Appell transformiert wird, daß sein vorbildliches Leben uns weiterhin zur Nachfolge auffordere.So kann dann als die eigentliche Osterbotschaft der Aufruf zur Erhaltung der Schöpfung, des Eintretens für Gerechtigkeit und und verkündet werden. Eine naturalistisch – biologistische Weltanschauung verunmöglicht so das Hören der Osterbotschaft. Diese versucht nun auch,in die Kirche sich einzuheimaten, um die Osterbotschaft unhörbar zu machen.Dieser biologistische Naturalismus bietet eben eine falsche Versöhnung, die den Tod nicht mehr als das erkennt, was er ist, das von Gott uns verhängte Schicksal ob unseres Sünderseins.

Zusatz:

Laut Kath de vom 20.4.2025, Bischöfe zu Ostern predigte der Vorsitzende der Deutschen Bischöfe zu Ostern: "Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, sieht im Christentum eine wichtige Wurzel für Menschenrechte und die Achtung der menschlichen Würde. Vieles, was heute im Miteinander als selbstverständlich gelte, habe seinen Ursprung in dem, was Christen und Christinnen der ersten Jahrhunderte in die damalige Gesellschaft eingebracht hätten, sagte Bätzing am Ostersonntag im Limburger Dom.

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