Montag, 25. August 2025

Der Kampf gegen die Kirche – Vorwärts mit der Entkernung der christlichen Religion

Der Kampf gegen die Kirche – Vorwärts mit der Entkernung der christlichen Religion



Cyprian verdanken wir die Erkenntnis: Niemand könne Gott zu seinem Vater haben, der die Kirche nicht zu seiner Mutter habe, Deswegen gehört der Kampf wider die Kirche zu den Hauptpunkten des Modernismus in all seinen Variationen. Dem Modernisten Alfred Loisy (1857-1940) verdankt die Welt die Antithese dazu: „Jesus kündigte das Reich an, und die Kirche ist gekommen.“ Dieses Votum avancierte zum Heiligtum des Modernismus, weil damit ausgesagt wird, daß die Kirche, so wie sie entstand und dann geworden ist, eine rein menschliche Hervorbringung sei, die so auch beliebig verändert, verreformiert werden könne. „Nichts ist ihr für die Ewigkeit“, könnte in Anlehnung an einen Liedtext von den „Böhsen Onkelz formulieren.

In Magnus Striet Kampfschrift: „Alte Formeln – lebendiger Glaube“ ließt sich das so: „Jesus hat keine Kirche gestiftet“1,hierin ganz dem Modernisten Loisy folgend. Und wird dann noch ergänzt: „und inwieweit und in welcher Form er zu seinem Gedächntnis aufgerufen hat,muss als historische Frage offenbleiben.2Die antikatholische Intention dieser Aussage erschließt sich durch diese Äußerung: Nach Ostern bekämen für das anfängliche Christentum Versammlungs- und Gedächtnismähler3eine große Bedeutung.Es sei fragwürdig, ob Jesus wirklich selbst am Gründonnerstag das Sakrament der Eucharistie eingesetzt habe und wenn, dann hat er da nur „Gedächnismähler“ initiert. Konfessionskundlich gehört die Vorstellung, daß die Abendmahlsfeier nur eine Erinnerungsfeier an Jesus sei, in die reformierte Kirche und ist eine eindeutig antikatholische Lehre. Hier wird nicht nur der Opfercharakter der Messe verneint sondern auch die Realpräsenz Jesu Christi in dem gewandelten Brot und Wein der Eucharistie. Daß in den Gemeinden solche „Gedächtnismähler“ gefeiert wurden, ist so vermutlich eine kreative Hervorbringung der urchristlichen Gemeinden, die dann später zu einer hl. Opferkulthandlung pervertiert wurde. So liquidiert ein Modernist das Zentrum des christlichen Glaubens, wie es gerade auch das 2.Vaticnum noch mals bestätigte.

Wie entstanden dann nur die Gemeinden und dann die Kirche? „Weil der Glaube, zu dem Jesus ermutigt hatte, auch nachfolgenden Generationen offenstehen soll,bedarf es der Ausbildung von Organisationsformen und Praktiken,die ebenfalls dazu ermutigen.“4 Man beachte hier, daß die Formulierung des des Glaubens, „zu dem Jesus ermutigt hatte“, nur als Genitivus subjectivus gemeint ist: der Glaube, den Jesus selbst gelehrt habe und nicht den Glauben an sich selbst! Wenn Jesus nicht mal zweifelsfrei zur Erinnerung an ihn selbst aufgerufen hat, dann kann er schwerlich zu einem Glauben an sich selbst aufgerufen haben.

Aber wesentlicher ist die Intention dieser antikirchlichen Konstruktion, daß die Kirche, so wie sie dann entstanden ist, ein rein menschliches Produkt ist, deren Ordnung und Praktiken deshalb auch beliebig veränderbar sind, wenn so nur eben anders der Glaube weiterhin vermittelbar werden kann.

Aber der Kampf gegen die Kirche wird dann noch durch ein Pluralismutheorem verschärft. Die Kirche, die das große Glaubensbekenntnis bekennt, hat es nie gegeben und gibt es auch gar nicht: „Es hat diese eine Kirche auch nie gegeben,sondern von Anfang an war sie ausdifferenziert in unterschiedliche Gemeinden,die theologisch und in ihrem Alltagsleben durchaus zu Akzentsetzungen neigten:“ 5 Das darauf Folgende erklärt die Absicht dieser Enteinheitlichung der Kirche: „Kirche gibt es nur in inkulturierter Weise.Und da ich Kulturen unterschiedlich ausgestalten,sich in historischen Prozessen verändern, so kann es überhaupt nicht überraschen, dass auch die Kirchen sich eine neue Gestalt geben.“ Jetzt ist endlich aus der einen in sich ausdifferenzierten Kirche eine Vielzahl von Kirchen geworden.

Als praktische Konsequenz unterstützt dieser Theologe vehement die Deformagenda des Synodalen Weges, aber er verlangt noch etwas Prinzipielleres: Die Kirche muss sich ein bestimmtes, im historischen Prozess errungendes Menschenrechtsethos und damit eine bestimmte Vorstellung von der Würde des Menschen aneignen“.6 Dahinter verbirgt sich die Forderung nach einem Paradigmenwechsel der Kirche, daß sie das Evangelium ersetzen soll durch dies neue Menschenrechtsethos, dem dann die Theologie als kontingente Begründung dieses Ethos zu dienen habe. Die Vulgärversion davon lautet dann einfach: Gott als Schöpfer aller Menschen liebe den Menschen und deswegen käme ihm seine Menschenwürde zu, und es gälte nun dafür Sorge zu tragen, daß universal die Menschen gemäß ihrer Würde leben könnten7. Dafür habe Jesus in seinem Engagement für die Diskriminerten und Benachteiligten schon ein schönes Vorbild geliefert.

Tatsächlich kann und darf so die Kirche nicht beliebig verändert werden, wie dieser Theologe es dann auch deklariert, denn das Menschenrechtsethos, das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben muß das Fundament der neuen Kirchenordnung bilden.

Die Fassade des Glaubensbekenntnis läßt dieser Modernist wie einer Entkernungsmodernisierung stehen, um im Innenraum der Kirche alles Katholische zu exkommunizieren. Die so entrümpelte Kirche hat dann mit der Kirche des Glaubensbekenntnisses nur noch ihren Namen gemein!



1Striet, S.121.

2Striet S.121.

3Striet S.121.

4Striet, S.121.

5Striet, S.122.

6Striet, S,122f,

7Dies Menschenrechtsethos ist aber nicht ganz ungefährlich, führtt doch die westliche Welt all ihre Kriege im Namem der Menschenrechte, nicht nur den dann verlorenen Krieg gegen Afghanistan, auch den gegen Jugoslawien und Libyen. England führte gar die ersten Menschenrechtskriege gegen den Schurkenstaat China, die sog, Opiumkriege, da die chinesische Regierung unzumutbar den freien Handel mit den Rauschgiften unterbinden wollte.Das erste Menschenrecht ist nämlich das, überall in der Welt ingehindert gewinnbringende Geschäfte machen zu können.Zum engländischen Menschenrechtsgeist vgl: Oswald Spengler: Preußentum und Sozialismus.

 

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