Samstag, 16. August 2025

Maria Himmelfahrt – ein feministischer Kampftag oder wozu der vernutzbar ist

 

Maria Himmelfahrt – ein feministischer Kampftag oder wozu der vernutzbar ist



Als die Grundlage der Predigt dieses Hochfestes wählte der Prediger den Besuch Marias bei Elisabeth (Lk 1,39-43).Ich habe noch nie eine Predigt gehört, in der so häufig von einer jungen Frau die Rede war wie in dieser:jung,jung, war sie.Die Intention dieser Betonung der Jugendlichkeit Mariae ist sonnenklar: Sie sei eine junge Frau gewesen, was man nicht, wie es leider die kirchliche Praxis ist, zu einer Jungfrau verlesen sollte.

Da sie so jung und unerfahren war, wandte sie sich der Elisabeth zu als Beistand in ihren Nöten ihrer ersten Schwangerschaft. „Kann ich dem vertrauen, was mir da verheißen worden ist?“- auch diese Frage trieb sie zur lebenserfahrenen Elisabeth. Von einer solchen Motivation weiß weder die das Lukasevangelium noch die Tradition, denn es ist ein pures Phantasiestück dieser Predigt. (Näher liegt die Vermutung, daß Maria der Elisabeth zur Unterstützung kam, da sie sehr alt nun noch schwanger geworden war.)

Und damit stehen wir schon vor dem Höhepunkt dieser Maria-Himmelfahrtspredigt: Sie wandte sich nicht an Joseph, ihrem Verlobten sondern an die Frau Elisabeth.Denn es gibt einfach Probleme, für die eine Frau die bessere Seelsorgerin sei. Frauen seelsorgen eben anders als Männer, beide ergänzten sich wunderbar! Deswegen wäre es inakzeptabel, daß die Frau nicht zu allen Ämtern der Kirche zugelassen werde!

Als zweiten Höhepunkt wurde dann dieser Vorfall erzählt: Eine Frau wollte noch vor ihrem Sterben eine Lebensbeichte ablegen. Als nun der Pfarrer da war, erklärte sie, daß sie schon alles ihrer Freundin gebeichtet hätte,mit ihr verstünde sie sich so gut. Der Pfarrer bräuchte sie nur noch loszusprechen. Das tat er dann auch! In manchen Fällen sei eben eine Frau eine geeignetere Seelsorgerin! Daß diese Beichte ungültig war, da der Priester das „Gebeichtete“ gar nicht gehört hatte,sondern nur sie lossprach, ohne zu wissen, welche Sünden sie denn gebeichtet hätte, erwähnte die Predigt nicht.Daß diese Freundin nicht selbst die gebeichtet Habende von ihren Sünden lossprechen konnte, sei das Ärgernis.

Und was wurde in dieser Predigt zu Mariae Aufnahme in den Himmel gesagt? Nichts, mit keinem Worte wurde das Thema dieses Hochfestes auch nur erwähnt.Dies Thema kam ausschließlich in der von der Liturgie vorgegebenen Texten vor.Das stellt uns die Differenz von der jetzigen Kirche zur sogenannten „vorkonziliaren“ deutlich vor Augen, was in ihr eigentlich keinen Platz mehr hat.

Mariae Himmelfahrt sagt uns also in Hinsicht auf die Mutter des Täufers Elisabeth, daß die Frau zu allen Ämtern der Kirche zuzulassen sei.



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