Freitag, 5. Juni 2015

Fronleichnam- oder "eine wunderbare ökumenische Entwicklung"

"Fronleichnam: In einer großen Stadt hat erstmals neben dem katholischen Pfarrer mit der Heiligen Eucharistie in der Monstranz ein evangelischer Pfarrer die Bibel getragen.", konnte man erstaunt in Kath net am 5.6.2015 lesen! 
Es ist also eine wunderbare Entwicklung, wenn Katholiken und Evangelische zusammen Fronleichnam begehen. Nur was begehen sie denn da gemeinsam? Nach der Katholischen Lehre feiern wir, daß Jesus Christus als wahrer Gott und wahrer Mensch unter der Gestalt des Brotes gegenwärtig ist. Ihn verehren wir, wenn uns die Monstranz gezeigt wird.  Nach Lutherischer Lehre ist Christus Anwesenheit unter Brot und Wein aber zeitlich begrenzt, denn mit dem Ende des Gottesdienst "verläßt" er wieder Brot und Wein, sodaß nur sie übrigbleiben. Zudem lehrt Luther, daß uns das konsekrierte Brot und der Wein ausschließlich zum Essen und Trinken von Jesus Christus eingesetzt worden ist, sodaß eine Anbetung und Verehrung Christi in den konsekrierten Elementen wider den Willen Jesu Christi ist!
Wenn ein Katholik das konsekrierte Brot anbetet, so verehrt er da Jesus Christus selbst in der Monstranz, während der Lutheraner urteilen muß, daß hier Brot wie ein Gott verehrt wird, sodaß es ein Götzendienst ist. Sollen wir nun annehmen, daß der Lutherische Pfarrer die lutherische Lehre vergessen oder verdrängt hat und nun so tut, als wenn auch er an die Realpräsenz Christi in dem konsekrierten Brot in der Monstranz glaubt- oder sollen wir annehmen, daß nun Katholischer Seite man die Katholische Lehre einfach vergessen hat und meint, man erinnere sich angesichts des Corpus in der Monstranz nur an Jesus Christus, den Heiland? 
Wie kann man gemeinsam Fronleichnam feiern, wenn das, was für uns Katholiken das wichtigste ist, die Realpräsenz Christi im Corpus der Monstranz für den Lutheraner nichts als nur ein Stück Brot ist, das ihn höchstens an den Herren erinnert! 
       
Weihbischof Thomas Maria Renz sprach nun zu dieser ökomenischen Verirrung noch ein Grußwort.
Ganz salomonisch stellt er da das "Brot des Lebens" das "Wort des Lebens" zur Seite, um zu urteilen, daß sich so das Katholische anliegen, daß des Brotes des Lebens und das Evangelische harmonisch ergänzten!  Aber den Widerstreit, ob den der Corpus in der Monstranz wirklich der da anwesende Jesus Christus ist oder nur etwas, das uns an ihn erinnern soll, vergißt er in seinem Geleitwort. Aber Katholiken und Lutheranern ist doch das "Wort des Lebens" gemeinsam! Auch das ist nsatürlich ein Irrtum! Denn der biblische  Kanon der Katholischen Kirche enthält viele Texte im AT, die Luther aus der Bibel entfernt hatte und darin folgten und folgen ihm alle Evangelischen! Zudem gehört für uns Katholiken die Tradizion zum "Wort des Lebens" hinzu, was Luther und seine Nachfolger aber ablehnen! Was ist denn nun das"Wort des Lebens", das angeblich wir Katholiken und die Evangelischen gemeinsam haben: der Evangelische oder der Katholische Kanon und gehört nun die Tradition dazu oder nicht? Auch hier nichts als Schweigen.
Der ökumenische Fortschritt, diese wunderbare Entwicklung besteht so- bei Lichte betrachtet-in nichts anderem, als in der VERGLEICHGÜLTIGUNG des Festgeheimnises von Fronleichnam, denn nun soll es um der Einheit der Christen willen gleichgültig sein, ob Jesus Christus wirklich im Corpus der Monstranz gegenwärtig ist oder ob uns sie nur an ihn erinnern soll."     
Und was, wenn die Gläubigen ehrfürchtig kniend den Heiland in der Monstranz anbeten und verehren- betet sie da Jesus Christus an oder nur ein Stück Brot, das uns nur an ihn erinnern kann? Wo der Katholische Glaube wahre Gottesverehrung sieht, da sieht der Lutheraner nur einen Götzendienst! Und diese Differenz soll nun ohne Bedeutung sein? 

Das Resümee dieses ökumenischen Wunders kann deshalb nur lauten: Schlimmeres als diese Vergleichgültigung der Wahrheit kann man dem Fronleichnamsfest nicht antuen! Ökumene, so wie sie hier betrieben wird, ist die Abtreibung der Wahrheit um der Einheit der Christen willen!          

1 Kommentar:

  1. Vielleicht sollten wir einfach annehmen, dass ein protestantischer Pfarrer der Anbetungsform der römisch katholischen Kirche zu Fronleichnam Respekt erweist, indem er, in sein Festtgsgewand gehüllt, mit der Grundlage auch unseres Glaubens in der Hand, bei einer feierlichen Prozession mitschreitet.
    So wie das die Feuerwehr, der Turnverein und der Landfrauenverein und die Reservisten auch machen.

    AntwortenLöschen