Nach den theologischen "Einsichten" von Papst Franziskus hätte in der Bibel nie stehen dürfen:"Der Zorn des Herrn aber entbrannte abermals gegen Israel, und er reizte David gegen sie, indem er sprach:Auf, zähle Israel und Juda." (2.Samuel, 24,1). Gott selbst führt hier David in die Versuchung, indem er ihm eingibt,sein Volk zu zählen. Warum versucht Gott den König David so? Der Zorn Gottes war entbrannt gegen sein Volk.
Papst Franziskus kritisiert ja die bekannte Vaterunser Bitte: Und führe uns nicht in Versuchung, denn das darin inkludierte Gottesverständnis, daß Gott in Versuchung führe, sei inakzeptabel und deshalb müsse diese Vaterunser Bitte ja verändert werden. Aber hier steht nun eindeutig, daß Gott aus seinem Zorn dem Volke Israel gegenüber David in die Versuchung führt. Der König erliegt dieser Versuchung und führt so die Volkszählung durch.
Aber David schlägt nach der Tat sein Gewissen. Er erkennt, schwer gesündigt zu haben gegen Gott.(Vers 10) "Ich habe schwer gesündigt durch diese That; aber ich bitte, Herr! nimm diese Missethat deines Dieners hinweg, denn ich habe überaus thöricht gehandelt."
Was darf nun der Leser angesichts dieses reuigen Sündenbekenntnisses als Reaktion Gottes erwarten? Durch einen Propheten, Seher auch genannt, läßt Gott den König zwischen drei Strafübeln wählen, was ihm Gott antuen soll als Strafe für seine Missetat! So erhörte Gott die Bitte Davids, daß er sich seine Strafe auswählen durfte aus drei Möglichkeiten. Die drei Möglichkeiten: 1.eine sieben Jahre währende Hungersnot, 2.drei Monate soll der König David fliehen müssen vor seinen Feinden, oder 3. drei Tage lang soll die Pest in Israel wüten.
Der König wählt die Pest mit der Begründung, lieber in die (zornigen)Hände Gottes fallen zu wollen als in die der Menschen. Für David ist so die Pest gerade das Strafmittel aus der Hand Gottes. Sind das die beiden anderen vorgeschlagenen Strafen nicht auch? Offensichtlich nicht für den König. Für ihn wirkt Gott die Pest unmittelbar, die anderen Strafen nur vermittels anderer Ursachen. Die Pest tötete dann 70.000 des Volkes Gottes. (V15).
Dann erbarmte sich Gott und ließ die Pest aufhören. Die Pest wird dabei als ein Engel Gottes aufgefaßt, der das Volk schlägt. Gott gebietet ihm Einhalt. (V16)
Was bewegte Gott nun zu dieser Umkehr, daß er dem Pestengel Einhalt gebot. Hier wirkt nun die Erzählung verwirrend! Einerseits wird ausgesagt, daß Gott die Pest zum festgesetzten Termin enden ließ, andererseits heißt es, daß Gott sich erbarmte. Erbarmte er sich zu dem dazu schon festgesetzten Termin?
Der König wird aktiv: Er sagt zu Gott: Ich habe doch gesündigt, warum strafst du dann das Volk? Strafe mich und mein Haus! (V17). Dadurch erhält Davids Wahl der Pest als Strafübel eine andere Bedeutung als es vordem schien: David meinte, Gott würde drei Tage lang ihn und sein Haus mit der Pest bestrafen, weil er gesündigt hatte. Gottes Zorn war aber über das ganze Volk entbrannt, sodaß er das ganze Volk strafen wollte. Oder anders gesagt: Diese Sünde der Volkszählung rechnete Gott dem ganzen Volke als Sünde an!
Wie reagiert nun Gott auf diese Bitte des Königs? Er läßt ihm ausrichten, daß er da einen Altar errichten solle und Opfer darbringen, wo der Pestengel stand, um dann Jerusalem mit der Pest zu schlagen. Jetzt wird das Geschehen dramatisiert: Da, wo der Pestengel bereit steht, um Jerusalem mit der Pest zu überziehen, da bringt David Gott Opfer dar und "der Herr ward mit dem Lande versöhnt, und die Plage ward von Israel abgewehrt." (Vers 25). Also, der Vers 16 sagt, daß Gott den Pestengel zu wirken aufhören läßt. Die folgenden Verse explizieren dann erst, wie es dazu kam, daß David bittet, strafe mich, aber nicht das Volk und daß Gott ihm daraufhin gebietet, Opfer darzubringen,damit die Pest aufhört.
In Hinsicht auf Gott sind so zwei Momente zu unterscheiden:a)Gottes Bereitschaft,die Pest als Strafmaßnahme zu beenden und b) die von Gott dafür selbst gesetzte Bedingung,daß ihm Opfer dafür darzubringen sind. Gott zürnt, er straft, er limitiert aber auch sein Strafen, wenn ihm Versöhnungsopfer dargebracht werden: "et propitiatus est Dominus terrae" (V25= und der Herr ward mit dem Lande versöhnt.)
Diese Geschichte und die meisten anderen der Bibel auch dürften nicht in der Bibel geschrieben stehen, hätte die modernistische Theologie recht mit ihrer neuen Lehre von der bedingungsosen Liebe Gottes! (Vgl dazu: Uwe C. Lay, Der zensierte Gott)
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