Mittwoch, 10. Juli 2019

Zur Todeskultur: "Das Geheimnis Europas ist, daß es das Leben nicht mehr liebt."

"Das Geheimnis Europas ist, daß es das Leben nicht  mehr liebt." Albert Camus,nach 1945, zitiert nach: Sloterdijk,Henrichs, Die Sonne und der Tod.Dialogische Untersuchungen,2001, S.33.Sloterdijk meint, daß diese Äußerung in dem Kontext der antideutschen Äußerungen von Georges Clemenceau zu interpretieren sei, über den deutschen Charakter, der das Leben nicht liebe (S.32). Alle Menschen liebten natürlich das Leben, nur die Deutschen nicht. Georges Benjamin Clemenceau (1841 - 1929), »Der Tiger«, franz. sozialistischer Politiker, Ministerpräsident von 1906-1909 und 1917-1920, verwirklichte als Ministerpräsident die Trennung von Kirche und Staat. Vertreter einer Politik der Revanche gegen Deutschland, war einer der Väter des Versailler Vertrags.

Prägnant formulierte dieser französische Politiker ja: "Es gibt in Europa zwanzig Millionen Deutsche zuviel." Aber es darf wohl bezweifelt werden, daß Camus nun einfach die Charakterisierung von uns Deutschen auf alle Europäer mit diesem Zitat vollzogen hätte: Alle seien wie die Deutschen geworden. Es muß wohl eher an Camus Diktum erinnert werden: "Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Die Entscheidung, ob das Leben sich lohne oder nicht". So eröffnet ja Camus seinen großen Essay: "Der Mythos von Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde. Wie, wenn ein Kollektivsubjekt wie "Europa" zum Urteil kommt, daß das Leben sich nicht lohne? (Sebstredend meint Camus Westeuropa, wenn er von Europa spricht.)
Könnte nicht die Legalisierung der Abtreibung, daß es ein Menschenrecht sei, daß Mütter ihre Kinder im Mutterleibe töten lassen dürfen (so Amnesty International) eine direkte Manifestation des Neins zum Leben sein?  Dazu paßt, daß in allen westeuropäischen Staaten pro Jahr mehr Menschen sterben als geboren werden. Kann diese Kultur des Todes, wozu auch die Glorifizierung der Homosexualität gehört, verstanden werden als direkter Ausdruck des Neins zum Leben, daß Europa das Leben nicht mehr liebt. Dies Nein zum Leben wäre dann nicht ein Produkt irgendeiner dunklen Verschwörung sondern die Praxis der  Dekadenz, des geschwächten oder ganz erloschenen Willens zum Leben.

Die Hl. Schrift irritiert ja manchen Leser, da sie als erstes Gebot, das Gott den Menschen gab, bekundet: Seid fruchtbar und mehret euch !   Wozu gebietet Gott das, wenn doch das Sichfortpflanzen das Natürlichste der Welt sei? Alles, was lebt, trägt in sich den Willen zur Fortpflanzung. Nur,weil es natürlich ist, ist es noch lange nicht auch das von Gott Gewollte. Gott sagt hier somit: So soll es auch sein. Der Mensch hat nun zum Natürlichen ein komplexes Verhältnis. Er kann auch sich dazu entscheiden,widernatürlich zu leben. Zudem ist es das Wesen des Menschen, nicht einfach natürlich zu leben, sondern das Natürliche zu kultivieren. Aber die Kultivierung der Sexualität zur gelebten Sexualität in der Formung der Ehe ist nicht etwas Widernatürliches, wohl aber die Erfindung der Homoehe.
So kann der Mensch sich auch individuell zum Freitod entscheiden, wenn er sein Leben als nicht mehr lebenswert beurteilt. Kann nun aber eine ganze Kultur, die westliche Nein sagen zum Leben? Praktiziert sie das schon jetzt in der aktuellen Politik? Ist die Politik der offenen Grenzen, die Politik des Massenimportes von Nichteuropären nach Europa nur die andere Seite der Lebensverneinung: Wir wollen nicht mehr und übergeben so unsere Heimat Fremden? Camus könnte mit dieser Aussage auf erschreckendster Weise nun recht bekommen!   

Zusätze:
Zu dieser Selbstverneinungskultur gehört auch der Selbsthaß des Westeuropäers. In dem Vortrag: "Was ist Europa" von Josef Kraus (Der Fels Juli 2019) finden sich dazu interessante Belege:
Kardinal Ratzinger sprach vom "Selbsthass des Abendlandes" im Jahre 2000
Sarte: Nach ihm habe der Europäer sich nur zum Menschen machen können, indem er Sklaven und Monstren hervorgebracht hätte,
der Philosoph Pascal Bruckner: "Die ganze Welt hasst uns, und wir haben es verdient:Das ist die feste Überzeugung der meisten Europäer, zumindest im Westen."
Alle Zitate, Der Fels Juli 2019, S.216) Der Hypermoralismus, sich selbst als für schuldig am ganzen Elend der Welt zu fühlen, führt zu einer Kultur der Selbstverneinung, des Neinsagens zum eigenen Leben, da die christliche Konzeption der Vergebung aus dem öffentlichen Bewußtsein verschwunden ist und somit auch die Praxis der Beichte.  
        





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