Sonntag, 17. Januar 2021

„Christologische Abrüstung“- Jesus Christus klein machen! Eine Papst Franziskus-Traditon?



Lange ist es her, da spukte diese Parole in dem theologischen Blätterwald. Geboren wurde die Parole aus dem Geiste der Friedensbewegung:durch Abrüsten zum Frieden. Auch die „Christologische Abrüstung“ sollte dem Frieden dienen, dem zwischen der Kirche und der Synagoge. Pointiert formuliert: Solange die Kirche mit dem Selbstbewußtsein ausgestattet, von Gottes Sohn selbst gegründet worden zu sein, auftritt, behauptend, daß so nur die christliche Religion die wahre sein könne, die anderen dazu sich notwendig defizitär verhielten,könne es keinen christlich-jüdischen Dialog auf gleicher Augenhöhe geben.

Diese Parole ist nun gänzlich aus dem theologischen Diskurs verschwunden mit dem Ableben der Friedensbewegung. Aber in der Sache lebt sie weiter, daß die Christologie das Hindernis für den interreligiösen Dialog darstellt und so dekonstruiert werden muß.


Dem korreliert die Tendenz, Anselm von Canterburys Kreuzeslehre, seine Satifikationslehre zu perhorreszieren, um so schlußendlich jede Heilsbedeutung des Kreuzes Christi zu bestreiten. Ein Gott, der nur die Liebe ist und sonst nichts, kann auf keinen Fall das Opfer seines Sohnes zur Entsühnung verlangen. So hat Jesus uns nur von falschen Gottesvorstellungen erlöst,daß er ein die Sünder strafender sei, auch ein zorniger, indem er uns über Gott aufklärte. Seine Verkündigung war so keine Lehre, er lehrte keine Dogmen sondern praktizierte einfach die Nächstenliebe Gottes in Wort und Tat. So ermöglicht uns Jesus den Glauben an den Liebesgott. Aber um dieses Aufklärungswerk zu vollbringen, war es gar nicht nötig, daß er es als Sohn Gottes wirkte. Sein Aufklärungswerk hätte genauso jeder Prophet wirken können. Zudem kommt es nicht an den Glauben an ihn an, sondern nur auf den monotheistischen Glauben, daß Gott die Liebe ist.

Bedauerlicherweise gibt es nun immer noch fundamentalistische Kreise in der Kirche, die diese „Christologische Abrüstung“, die Entgöttlichung Jesu noch nicht vollzogen hätten! In einer Polemik gegen die Darstellung der weltweiten Christenverfolgung durch die Organisation „Open Doors“ ist so auf Kath de zu lesen


(Evangelischer Theologe für differenziertere Debatte Christenverfolgung: Vereinfachung vergiftet Miteinander der Religionen.Das Hilfswerk "Open Doors" macht jedes Jahr mit einem "Weltverfolgungsindex" auf Christenverfolgung aufmerksam. Doch der vereinfache eine komplexe Situation, was das Miteinander der Religionen belasten könne, sagt der evangelische Pfarrer Enno Haaks.)

Auch die Bedeutung von religiösem Fundamentalismus, der den Glauben der anderen nicht gelten lasse, müsse betrachtet werden. Gegen diesen Fundamentalismus helfe vor allem der Einsatz für religiöse und weltanschauliche Bildung.“


Anhänger von jeder Religion würden um ihres Glaubens willen verfolgt, sodaß es unangemessen sei, die Christen als besonders Betroffene hervorzuheben. Zudem müsse man eben die Ursache im Fundamentalismus sehen, der in jeder Religion präsent ist, als die (Irr)Meinung, nur die eigene Religion sei die wahre. So gälte es jetzt, daß alle Religionen sich als gleich wahr anzuerkennen haben. Und damit sind wir wieder am Ausgangspunkt dieser Erwägung, daß zwar die Parole der „Christologischen Abrüstung“ in völlige Vergessenheit geraten ist, daß die modernistische Theologie dies Projekt aber weiter betreibt: Wir müssen Jesus Christus klein machen, damit er den Frieden zwischen den Religionen nicht stört.


Und was mußten wir dazu auf Kath info lesen? (9.Oktober 2019)


Als Begleitmusik zur Amazonassynode zündete Eugenio Scalfari die Atombombe aller Atombomben. Auf dem Weg zum Einen Gott der Welteinheitsreligion müsse Jesus Christus als Sohn Gottes beseitigt werden, doch das sei klein Problem, denn Papst Franziskus vertrete genau diese Meinung.

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Wer wie ich mehrfach das Glück hatte, ihm zu begegnen und mit ihm in größter kultureller Vertrautheit zu sprechen, weiß, daß Papst Franziskus Christus als Jesus von Nazareth, als Mensch und nicht als menschgewordenen Gott versteht.“













 

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