Mittwoch, 20. Januar 2021

Irrwege der Kirche: Gebetswoche für die Einheit der Christen im Jahre 2021: zur Gottesvorstellung


Kaprizieren wir uns auf eine der Kontroversfragen zur Realpräsenz Jesu Christi in den konsekrierten Elementen der Eucharistie. Nach Katholischer Lehre kann nur ein gültig geweihter Priester die Wandlungsworte so sprechen, daß sich die Wandlung von Brot und Wein in das Fleisch und das Blut Christi auch wirklich ereignet. Nach der lutherischen Lehre kann die Konsekration jeder Laie gültig vollziehen, nur muß er dazu auch kirchenrechtlich berechtigt sein, damit er erlaubt gültig das Abendmahl feiert.

Das sind zwei Lehrpositionen, die nun im ökumenischen Dialog miteinander soweit harmonisiert werden sollen, daß man wechselseitig die Gültigkeit der jeweiligen Feier anerkennt. Am einfachsten: Man erklärte Beides für legitime Meinungen und akzeptiert so die Diversität. Aber wird so nicht die Rechnung ohne Gott gemacht? Wenn das Ziel der Ökumene es sein soll, daß es gleichgültig sein soll, ob nur ein geweihter Priester oder jeder Laie die Eucharistie bzw das Abendmahl zelebrieren kann, wer kann dann mit welcher Berechtigung urteilen, daß es Gott auch gleichgültig ist?

Der ökumenische Dialog sieht eben das Problem der Uneinigkeit in wichtigen Fragen der Theologie nur als ein weltimmanentes Problem divergierender theologischer Auffassungen, die zu einer Zerstreitung der christlichen Gemeinschaften geführt hatte, die es nun aber zu überwinden gälte. Ein eines Christentum wäre eben hinsichtlich der Welt glaubwürdiger.

Nur, wie nun wenn Gott es selbst nicht gleichgültig ist, was die Kirche und die religiösen Gemeinschaften lehren, daß das Problem eben nicht reduzierbar ist auf verschiedene identitätsstiftenden Traditionen, die es nun um der erstrebten Einheit willen gilt, miteinander zu harmonisieren? Wenn Jesus Christus von sich selbst aussagt, daß er die Wahrheit sei, dann verpflichtet das die Theologie und die Kirche zur Wahrheit. Für die Ökumene dagegen gibt es nur divergierende Traditionen, die die Einheit des Christentumes entgegen stehen und die so abgeschliffen werden müssen, bis daß alles harmonisch zueinander passend geworden ist. Die Lehre, die Doktrin, die Dogmen werden so zu potentiellen Störgrößen, ohne die das Christentum viel besser leben würde und somit die Frage nach der Wahrheit mit Pontius Pilatus exkommuniziert als nicht mehr relevant: Was ist schon Wahrheit,wozu ist es gut, nach ihr zu fragen, wenn die Mehrheit den Tod dieses Jesus will und er so eben zu kreuzigen ist?


 

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