Sonntag, 27. Oktober 2024

Glücklich sein oder moralisch leben- eine sinnwidrige oder reale Antithese?

 

Glücklich sein oder moralisch leben- eine sinnwidrige oder reale Antithese?

Lassen wir einfach mal alle inhaltlichen Kontroversen des Widerstreites zwischen der traditionellen Morallehre der Kirche und den Anhängern einer Notwendigkeit ihrer Modernisierung auf sich beruhen, um zu fragen, was denn das Endziel der Moraltheologie ist, auf das hin alles in ihr Gelehrtes hingeordnet ist oder sein sollte.Denkbar wäre doch die Antwort: das Glück, das summum bonum sei das Glücklichsein und deswegen ist die Moraltheologie wie auch die Moralphilosophie die Lehre vom glücklichen Leben. Glücklichsein, das erstrebe jeder Mensch, nur daß es eben eine unübersehbare Vielzahl an Vorstellungen gäbe, worin nun das Glücklichsein bestünde und wie es erlangbar sei.

Nun wenden wir uns einem scheinbar ganz anderem Gebiete zu, dem Schachspiel oder, wem das zu intellektualistisch ist, dem Fußballspiel. Beide Spiele konstituieren sich durch ein komplexes Regelsystem, wie zu spielen ist, was für Spielzüge erlaubt und welche unerlaubt sind und sie definieren das Spielziel, indem festgelegt wird, wann ein Spiel als gewonnen gilt, wenn einer der Könige schmachmatt gesetzt ist oder wenn eine der Fußballmannschaften beim Abpfiff des Spieles mindestens 1 Tor mehr geschossen hat als der Gegner. Regelkonform Fußball oder Schach zu spielen ist nun das Eine, aber das heißt noch nicht, daß wer regelkonform agiert, auch gut spielt. Wer verliert,hat zwar regelkonform gespielt, aber nicht gut oder weniger gut als der Sieger.

Wie nun, würde diese Differenz auf die Moraltheologie bzw Moralphilosophie übertragen. Die Morallehre der Kirche sagte dann aus, wie der Mensch zu leben hat, aber es hieße nicht, daß wenn er die Gebote Gottes und die der Kirche einhielte,auch gut, glücklich leben würde. Der göttliche Lehrer beantwortet die Frage: „Wie habe ich zu leben, um das ewige Leben zu erreichen?“ Er verteht sich dabei als ein Arzt, der die Kranken zu heilen hat, sagen wir mal von der Krankheit zum Tode hin zum ewigen Leben.Aristoteles führt diese sehr sinnvolle Unterscheidung ein: Das Eine tuen wir um seiner selbst willen, wir essen das Süße, weil es uns schmeckt, das Andere um eines Zweckes außerhalb des Tuens selber, wir nehmen die bittere Medizin ein, nicht weil sie uns schmeckt, sondern weil wir durch sie gesunden. Gleichen nun Jesu Christi Antworten auf die Frage: „Was tun, um das ewige Leben zu erlangen?“ mehr einer Süßspeise, die wir zu uns nehmen, weil sie uns so gut mundet oder mehr einer bitteren Medizin, die wir aber einnehmen müssen, um das ewige Leben zu erreichen? Ein kurzer Blick auf Jesu Nachfolgeanforderung der Kreuzesnachfolge beantwortet diese Frage eindeutig.Das Kreuz ist eine bittere Medizin, und das Blut Christi trinken und sein Fleisch essen, um das ewige Leben zu erlangen, klingt auch nicht nach einem genußvollen Gourmandessen. (Aus Rücksicht auf die Feinfühligeren der heutigen Zeit wird so ja auch in der Eucharistiefeier das Trinken des Blutes und das Essen des Fleisches Christi durch ein Begegnungsgeschehen: „Da begegnet Dir Jesus“ ersetzt.)

Das Endziel ist zwar das glückliche Leben im Jenseits, der Weg dahin gleicht aber eher einer Therapie mit bitteren Medikamenten als einem Ausflug auf ein Volksfest mit vielem süßen Naschwerk. Aber wie nun, wenn eine so ausgerichtete Moraltheologie mit dem moralphilosophischen Anspruch, eine Lehre vom guten, vom glücklichen Leben sein zu sollen, konfrontiert wird? Nietzsche sagte zwar, daß nur die Engländer danach strebten, glücklich zu sein, aber dann müßte eingeräumt werden, daß wir Heutigen alle Engländer geworden sind. Unter Glück wird dabei ein Erdenglück verstanden, das sich nicht mit einer Vertröstung auf ein jenseitiges Glück abfinden will. Einfach könnte man es sich machen, wenn man nun die Kreuzesnachfolge versüßte, um sie selbst als eine Weise der Glücklichlebens auf Erden anzupreisen. Aus dem Buß- und Sühnefasten wird dann ein Verzichten um der Gesundheit willen, ja daß die Genußintensivität sich steigere, nähme man weniger intensiver genießend zu sich. Jesus hätte ja auch gar nicht an ein jenseitiges Leben gedacht sondern zeigte uns Wege zu einem sinnerfüllten Leben auf, wobei dann ein sinnerfültes Leben auch ein glückliches sein solle.

Aber diese Transformation scheitert dann doch kläglich an der Materialität der geforderten Kreuzesnachfolge. Denken wir uns ein verheiratetes Paar und der Ehemann verliebt sich in eine andere Frau, ja er liebt sie wirklich. Glücklich leben könnte er nur mit ihr, aber die Morallehre sagt ihm, daß er seiner Ehefrau treu zu bleiben hat.In der Romantik wird gerade dies Problem der Liebe und der Instittuition der Ehe reflektiert, in Goethes „Wahlverwandschaften“ tiefgründig behandelt, und dann in den großen Eheromanen: Fontanes "Effi Briest" und Flauberts „Madam Bovary“.In der gegenwärtigen Literatur spielt dagegen die Liebe zwar eine große Rolle, die Ehe aber als Ort der Liebe fast keine mehr. Nur noch in romantischen Serien gipfelt das Liebesglück in der Ehe, vgl:“Sturm der Liebe“ mit den jeweiligen Hauptpaaren der Einzelstaffeln.

Die Moraltheologie setzt den Menschen als einen Erkrankten und stets von neuem von Krankheiten zum Tode Bedrohten voraus, die Glücksmoral dagegen glaubt an den Gesunden zum Glück Befähigten. Wenn es dann doch noch Unglückliche gibt, dann ist es die Primäraufgabe der Diakonie und der Entwickelungshilfe und des Sozialstaates, jedem Menschen die Voraussetzungen für ein glückliches Leben zu verschaffen. Für eine bittere Medizin ist da kein Platz mehr vorhanden.

Nun könnte eingewandt werden, daß die Moraltheologie nicht reduzierbar sei auf die Lehre: „Was tuen, um das ewige Leben zu erlangen?“ Dieser Einwand ist wirklich berechtigt, denn zur Morallehre gehört auch das Wissen um Gottes Erhaltungsordnungen des Lebens, die das Leben vor ihrer Tendenz zur Selbstzerstörung bewahren soll: die Ordnung der Familie, des Volkes und des Staates, aber auch ganz elementar die Ordnung der Differenz der Geschlechter. Aber diese Schöpfungsordnungen sind eben nicht um des Glückes des Menschen willen, sondern um des Erhaltes des Lebens willen. Eine Kunst des Lebens, wie auf Erden wir auch schon glücklich sein können, gehörte so nicht in das Fachgebiet der Moraltheologie, aber man könnte urteilen, wie das Schach- und das Fußballregelsystem ein gutes Spielen ermöglichen, aber nicht selbst schon durch ihre Befolgung das gute Spiel hervorbringen, so könnte die Morallehre ein glückliches Leben ermöglichen, wenn auch ein moralisch geführtes Leben nicht schon ein glückliches ist.

Aber so harmonisch ist nun das Verhältnis von dem moralischen Leben und nach dem glücklichen Leben nun doch nicht. Gerade König David, der neben dem König Salomon als einer der frömmsten gilt, ließ einen Ehemann ermorden, damit er mit dessen Frau glücklich werden konnte und Salomon ist das Kind dieser Ehe. Ob der sündigen Neigungen kann das Moralische als ein Verzicht auf das Glück erlitten werden. 



Samstag, 26. Oktober 2024

Hat der Bürger auch Pflichten der Allgemeinheit gegenüber? Zur aktuellen Debatte zur Organspende und zu einem möglichen sozialen Pflichtjahr

Hat der Bürger auch Pflichten der Allgemeinheit gegenüber? Zur aktuellen Debatte zur Organspende und zu einem möglichen sozialen Pflichtjahr


Es sei hier vorab auf den lesenswerten „Communio“ Artikel:“Wann sind wir tot?:Zur aktuellen Debatte um die Organspende in Deutschland. Eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten will bei der Organspende den Wechsel von der Zustimmungslösung zur Widerspruchslösung.“ vom 23.10.2024 verwiesen. Hier soll das Problem aber prinzipieller erörtert werden. Ernst von Salomon diskutiert in seinem Roman: „Der Fragebogen“ die Frage, was es bedeutet, seine Staatsanghörigkeit anzugeben. Er gibt darauf eine für heutige Leser mehr als irritierende Antwort, daß eine Staatszugehörigkeit die Pflicht impliziert, im Ernstfalle, dem Kriege also für den Staat zu töten und sich töten zu lassen. Der Stat steht dabei für das Allgemeinwohl, wohingegen der Bürger in seiner zweifachen Position dem Staate gegenüber zu bedenken ist: Als Privatbürger ist ihm die bürgerliche Gesellschaft der Raum der Realisierung seiner Individualinteressen, sodaß ihm der Staat als ein Gegenüber erscheint, daß seiner Verwirklichung seiner Partikularinteressen gegenübersteht und als Staatsbürger ist er eins mit dem Allgemeinwohl, denn das Allgemeinwohl inkludiert stets sein Privatwohl.

Aber das Verhältnis zum Staate ist somit auch ein in sich widersprüchliches, denn als ein Staatsbürger ist er sowohl ein Individuum wie auch ein Allgemeines, ein Teil des Ganzen. So kann er sich um seiner Privatinteressen willen gegen das Allgemeininteresse stellen und stellt sich somit gegen sich selbst.Er spaltet sich auf in den Bourgeois und den Citoyen, wobei er als privater Bourgeois wider den Staatsbürger, den Citoyen in sich selbst streitet. Als Staatsbürger bejaht er den Anspruch des Staates, im Ernstfall in den Krieg zu ziehen, als ein Privatmensch kann er dazu aber sein Nein sagen ob seiner Privatmoral. Der deutsche Staat tolerierte nun, solange die generelle Wehrpflicht bestand, das Recht, aus privatmoralischen Gründen den Kriegsdienst zu verweigern, sodaß dann ein Ersatzdienst, der Zivildienst abzuleisten war. Das muß man gerade auch aus christlicher Sicht als eine gute Regelung bejahen, daß der Staat an der allgemeinen Wehrpflicht festhaltend doch der Privatmoral seinen Respekt erwies.

Eingedenk dieser guten Regelung liegt es nahe, in der Causa der Organspende genauso zu verfahren: Wenn der Gehirntod eindeutig festgestellt wurde und noch Organe transplantierbar sind damit anderen Menschen dadurch das Leben gerettet werden kann, dann ist es auch als eine Pflicht eines jeden Staatsbürgers, zu so einer Organspende bereit zu sein. Theologisch geurteilt ist gerade dies eine gute Möglichkeit, die Nächstenliebe zu praktizieren. Wenn nun ein Staatsbürger ob seiner Privatmoral dazu nicht bereit ist, sollte der Staat das tolerieren, wie er auch das Recht auf eine Kriegsdienstverweigerung anerkannte. Dafür mußte aber der Wehrpflichtige einen Antrag zur Befreiung von dieser Bürgerpflicht stellen. Dem entspräche bestens die Widerspruchslösung, daß ein Bürger sein Nichteinwilligung zu dieser Organspende unter der Bedingung der Feststellung seines Gehirntodes erklären kann. Dagegen widerspricht die jetzige Regelung der Zustimmungslösung, daß Organe nur transplantiert werden dürfen, wenn der Organspender vorher dem freiwillig zugestimmt hat, dem Pflichtcharakter zur Organspende, wie ein freiwilliger Bundeswehrdienst dem Pflichtcharakter des Wehrdienstes widerstreitet.

Problematisch ist es aber, wenn Bürger nur noch auf ihre Freiheitsrechte dem Staate gegenüber pochen, gern als die Abwehrrechts dem Staate gegenüber bezeichnet, aber von den staatsbürgerlichen Pflichten nichts oder kaum noch etwas wissen will. Das kann man nun sehr anschaulich an den Stellungnahmen des BDKJ und der KJG, (der Katholischen Jungen Gemeinde) zur Idee eines für alle verbindlichen sozialen Pflichtjahres wahrnehmen: Gegen ein freiwilliges Jahr habe man nichts einzuwenden, begrüße es gar, aber von einer Pflichterfüllung wolle man nichts wissen. Aber indem so der Privatbürger wider den Anspruch des Staates auf die staatsbürgerlichen Pflichten streitet, streitet er selbst gegen sich selbst. Denn er selbst ist ja ein Staasbürger, der hier nun als ein Bourgeois wider sich als ein Citoyen streitet.

Diese Paradoxie kann an einem simplen Beispiel verdeutlicht werden: Wer lügt, der lügt unter der Voraussetzung, daß es eine allgemeine Pflicht zur Wahrheit gibt, gegen die er nur verstoßen kann, weil er davon ausgeht, daß alle diese Pflicht bejahen, damit seine Lüge als eine Wahrheit angenommen wird. So verneint individuell er das, was er allgemein als eine Pflicht anerkennt. Die Allgemeinheit ist auf die Pflichterfüllung aller angewiesen und dann kann die Allgemeinheit, der Staat auch individuelle Bürgerrechte anerkennen. Aber wo die Staatspflichten im Namen der Privatfreiheit negiert werden, da wird die Allgemeinheit angegriffen, die die Voraussetzung auch für das Privatleben ist. Die Idee der Pflicht überwindet eben den unreflektierten Egoismus des nur nach einer unmittelbaren Interessenbefriedigung Strebens, indem verkannt wird, daß jedes Dienen dem Allgemeinen gegenüber gerade auch ein Sichselberdienen ist, vermittels der Allgemeinheit.

Die Widerspruchslösung ist so als die angemessene anzusehen wie auch ein soziales Pflichtjahr dem Verhältnis des Bürgers zum Staate gerecht wird. In einer Sozialgemeinschaft kann der Einzelne nicht nur als ein Privatiere leben. 

1.Zusatz:

"Kirche und Leben", 6.August 2018: "

"BDKJ-Chef Andonie: Rekrutierung nicht notwendig. Katholische Jugend gegen Dienstpflicht und neue Wehrpflicht"
 
2.Zusatz:
Jesus Christus lehrt uns: "Es gibt keine größere Liebe,als wenn einer sein Leben für seine Freunde dahingibt." (Joh 15,13)  
 
3.Zusatz
Konträr zur Debatte der Pflichten des Bürgers dem Staate gegenüber wird ein Diskurs der Entpflichtung des Staates seinen Bürgern gegenüber geführt: Der Staat solle die ihm zukommenden Aufgaben den Bürgern aufbürden unter der Parole der Eigenselbstverantwort-lichkeit.

 


 

Freitag, 25. Oktober 2024

Eine gefährliche Verharmlosung des Satanismus, der „schwarzen Messe“ und der Religionsfreiheit.

 

Eine gefährliche Verharmlosung des Satanismus, der „schwarzen Messe“ und der Religionsfreiheit.

US-Erzbischof Hartmeyer kritisiert „blasphemische und obszöne Umkehrung der katholischen Messe“ titelt am 24.10.2024 der Kath net Artikel. Da steht dann geschrieben:“Erzbischof von Atlanta ruft wegen satanischer „Schwarzer Messe“ zu Sühnegebeten und Eucharistischer Anbetung auf – „Dieser schreckliche Frevel ist ein gezielter Angriff auf die katholische Messe und die grundlegenden Glaubenssätze aller Christen“

Nach der Erfahrung der Unterdrückung der christlichen Religion in totalitären Staaten, die im Namen ihrer ideologischen Wahrheiten sich berechtigt sahen, die unwahre christliche Religion zu beseitigen, stimmte die Katholische Kirche auch dem Recht auf die Religionsfreiheit zu. Allgemein gilt dies als einer der vozüglichsten Errungenschaften des 2.Vaticanumes. Ja, es sei völlig unverständlich,warum die Kirche nicht gleich die in der Französischen Revolution proklamierten Menschenrechte und somit auch das Recht auf der freien Religionsausübung anerkannt habe. Nun ist der Satanismus eine Religionsgemeinschaft, wird doch auch hier ein höheres Wesen verehrt, auch kultisch und verpflichten sich ihre Gläubigen, gemäß ihrer Glaubensvorstellungen ihr Leben zu führen. Mit welchem Recht kritisiert nun ein Erzbischof Menschen, die nun ihre Religion praktizieren wollen?Unterschiede die Kirche noch zwischen der wahren und den unwahren Religionen, dann wäre diese Kritik eine Selbstverständlichkeit.Es bleibt dann wohl nur der Gestus, daß man den Satanisten das Recht auf ihrer Religionsausübung nicht absprechen kann, aber doch diese Religion kritisieren will.Nur, hätte man das je für möglich gehalten, daß die Katholische Kirche die Teufelsverehrung als ein positives Recht des Menschen anerkennt!

Die „Schwarze Messe“ soll nun ein „gezielter Angriff auf die katholische Messe“ sein. Hat der Erzbischof etwa dabei völlig vergessen, daß die Reformatoren ihre evangelische Abendmahlsfeier als die klare Verneinung der katholischen Messe konzipiert haben, daß es keine Opferhandlung sein dürfe und daß deshalb sie auch nicht von einem Priester zelebriert werden dürfe sondern stattdessen von einem nichtgeweihten Pfarrer? Nein, hier wird die „Schwarze Messe“ und der Satanismus gefährlich verharmlost. Denn die Kirche weiß, daß es den Satan wirklich gibt, daß er als einstiger Engel Lucifer ein sehr machtvolles Wesen ist. Man könnte das mit Hilfe des mathematischen Begriffes des Betrages so ausdrücken: Die Macht, den Betrag an Macht, die Gott den Engeln zum Positiven verliehen hat, behält der gefallene Engel, nur setzt er sie jetzt zum Negativen ein. Das Vorzeichen seiner Macht änderte sich, nicht aber die Fülle seiner Macht, sein Betrag.

Wo der Teufel angerufen wird, da ist er dann auch für die Seinen dar. Das könnte so gedeutet werden: Der Leibhaftige kann Menschen nur in seinen Dienst nehmen, wenn sie ihm freiwillig dienen wollen. Soweit hat Gott die Macht des Teufels begrenzt, aber er kann verführen und manipulieren. Wo er nun freiwillig angerufen wird, da kann er dann auch wirklich unbeschränkt wirken. Nicht wird so in erster Linie die Kirche oder ihre Lehre angegriffen, sondern Gott selbst. Das Reich der Finsternis kämpft wider Gott und die Seinen. Uns Christen ist die Verheißung des Endsieges Gottes gegeben, darauf vertrauen wir, aber wir müssen davon ausgehen, daß der Teufel und die Seinigen an die Möglichkeit ihres Endsieges glauben und darum ihren Kampf führen. Der Satan und die Seinigen gleichen nicht einer 0:5 zurückliegenden Fußballmannschaft, die in der letzten Spielphase nur noch auf den Abpfiff des Spieles hofft.

Wer sich die gegenwärtige Weltlage vor Augen führt, kann doch nicht die Augen davor verschließen, daß der Satan und die Seinigen, und das ist in erster Linie sein Daimonenheer große Erfolge aufzuweisen haben: das Menschenrecht auf die Kindestötung im Mutterleibe, weitestgehend durch den Feminismus durchgesetzt, dem Millionen von Kindern zum Opfer fallen, es ist kein Zufall, daß Feministin sich gerne als Hexen bezeichnen, die Auflösung des Christentumes zumindest in der westlichen Welt, die wachsende Macht des Islam aber auch die LGBTQ-Bewegung als der Kampf gegen die Geschlechterordnung, um nur die allermarkantesten Phänomene des satanischen Wirkens zu benennen. Den Satan ruft man nicht folgenlos an, er kommt und kämpft, wenn es die Seinigen ihm durch ihr Anrufen ermöglicht. Gott hat seiner Macht eine Grenze gesetzt, um uns vor ihm zu schützen, daß er nicht ohne ein menschliches Einwilligen wirken kann. Das drückt sich in größter Klarheit in der Vorstellung des Teufelspaktes aus. Wenn aber er freiwillig von Menschen gerufen wird, dann kann und will er auch mit seiner großen Macht wirken. Dabei muß unterstrichen werden, daß der Satan nicht einfach die Neigung zum Bösen im Menschen ist, sondern ein selbstständiges Subjekt, das mit Menschen cooperiert.



Donnerstag, 24. Oktober 2024

Der Totalausverkauf der Kirche schreitet voran! Die neue Grundordnung der kirchlichen Dienste

 

Der Totalausverkauf der Kirche schreitet voran! Die neue Grundordnung der kirchlichen Dienste



In dem Jubelstandpunktkommentar:“Die neue Grundordnung hilft beim Fachkräftemangel in den Kitas“ vom 24.10.2024 ist zu lesen: „In der Grundordnung heißt es aber jetzt – Gott sei Dank: "Vielfalt in kirchlichen Einrichtungen ist eine Bereicherung." So können "alle Mitarbeitenden unabhängig von ihren konkreten Aufgaben, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihres Alters, ihrer Behinderung, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität und ihrer Lebensform Repräsentantinnen und Repräsentanten der unbedingten Liebe Gottes und damit einer den Menschen dienenden Kirche sein". Also auch evangelische, muslimische oder konfessionslose Erzieherinnen.“ Ist also das den Menschen Dienen die Repräsentation der unbedingten Liebe Gottes zu den Menschen? Wenn diese unbedingte Liebe Gottes gleichermaßen von Christen und Anhängern jeder anderen Religion und auch von Atheisten repräsentiert werden kann, dann kann allein die Praxis Dienens diese Repräsentation sein.

Damit wird auch ausgeschlossen, daß die Mitarbeiter selbst gemäß der Lehre der Kirche ihr eigenes Leben führen sollen.Man entbindet damit die im caritativen Bereich Tätigen von der Morallehre der Kirche, es reiche halt, daß sie ihre Arbeit gut verrichten. Wie können dann aber die so ihre Arbeit gut Verrichtenden Repräsentanten der unbedingten Liebe Gottes sein, wenn für sie gilt, daß für sie die Morallehre der Kirche unverbindlich ist? Das wäre doch nur möglich, wenn die Morallehre der Kirche nichts mit dieser unbedingten Liebe Gottes zu tuen hätte.Das ist offenkundig die Meinung der neuen Grundordnung der kirchlichen Dienste vom 22.10. 2022.

Auf den ersten Blick geht es hier um eine pragmatische Lösung des Problemes, daß es zu wenig für den kirchlichen Dienst Qualifizierte gibt, die der Katholischen Kirche angehören.Die Lösung lautet: Dann verzichten wir eben auf eine Mitgliedschaft in der Kirche und erklären, daß es uns als der Kirche Jesu Christi gleichgültig sei, wie es die Angestellten mit der Religion halten und ob sie die Morallehre der Kirche bejahen. Wer also sein Kind in eine Kindertagesstätte oder einen Kindergarten im kirchlicher Trägerschaft schickt, darf nicht mehr davon ausgehen, daß das dort tätige Personal ein positives Verhältnis zum katholischen Glauben aufweist, oder daß gar die christliche Religion katholisch ausgedeutet hier vermittelt werden soll. Das Personal übt allein wie das Personal in jedem weltlichen Kindergarten bzw in jeder Kindertagesstätte auch seine Arbeit professionell gut aus. Mehr nicht. Nur soll diese berufliche Professionalität den zu betreuenden Kindern gegenüber schon die Repräsentation der unbedingten Liebe Gottes zu den Menschen sein.

Theologisch formuliert heißt das, daß es Gottes Liebe zu uns Menschen gleichgültig sei, wie wir uns zu dieser verhalten. Diese völlige Vergleichgültigung der Gretchenfrage: „Wie hältst Du es mit der Religion“ ist das Charakteristische dieser neuen Dienstordnung, daß selbst die Kirche den Glauben für bedeutungslos erklärt.Oder anders gesagt: Der christliche Glaube wird reduziert auf die Aussage, daß Gott jeden Menschen bejahe,sodaß die einzige Praxis des Christen und der Kirche der Humanismus ist. Aber was soll man von einer Kirche halten, die ihre eigene Morallehre für ihre eigenen Mitarbeiter als nicht verbindlich herabstuft.



Es bedarf nun keiner prophetischen Begabung, um vorauszusehen, daß diese hyperliberalistische Dienstordnung nun doch nicht so tolerant gemeint ist, wie sie auf den ersten Blick scheinend daherkommt. Wer in einer Kindertagesstätte oder in einem Kindergarten arbeiten möchte, aber einer rechten Partei angehört oder mit einem Rechten befreundet, verlobt oder gar verheiratet ist, wird gewiß nicht in einer kirchlichen Einrichtung arbeiten dürfen, nicht mal ehrenamtlich, selbst wenn er ein praktizierender Katholik sein sollte. Der völligen Verliberalisierung durch die Vergleichgültigung der Religion widerstreitet nun die Dogmatik der politischen Korrektheit als ein ein Religionssurrogat, die klar zwischen den Gutmenschen und den Bösen unterscheidet: Nur die Gutmenschen dürfen in der Kirche arbeiten:Lieber eine Schariaverehrerin als eine patriotisch gesonnene Kindergärtnerin!



Mittwoch, 23. Oktober 2024

Aus dem großen Kampf wider die Liturgie. Ein Liturgiewissenschaftler demontiert den Gottesdienst.

 

Aus dem großen Kampf wider die Liturgie. Ein Liturgiewissenschaftler demontiert den Gottesdienst.

So liest sich das auf der quasi offiziellen Internetsauftrittsseite der deutschen Bischöfe: „Kranemann: Für mich wäre entscheidend, dass es sonntags Gottesdienst vor Ort gibt, dass sich Menschen versammeln und sich dadurch Kirche konstituiert. Wenn das in Form der Eucharistiefeier geschieht, wird eine intensive Form des Mahls mit und um Christus gefeiert, das ist lange Tradition. Wo das aber nicht mehr möglich ist, feiert man Christus-Gegenwart in anderer Form, etwa in der Wortgottesfeier. Und das ist dann ebenfalls Sonntagsliturgie.“, zitiert nach Kath de vom 21.10.2024:“Kranemann: Wortgottesfeiern am Sonntag sind keine Mangelverwaltung“.

Nun könnte eingewandt werden, daß ob der Vehemenz, mit dem dieser Theologe ich für die kirchliche Segnung homosexueller Paare einsetzt, das hier Geäußerte ein Nebenkampfgebiet sei. Wenn nun aber diese Passage des Interviews genau gelesen wird, wird feststellen müssen, daß hier das Herzzentrum der Liturgie attackiert wird. Der schlichte Subjektivismus fällt zuerst auf: „Für mich wäre entscheidend“.Die Liturgiewissenschaft frägt aber, was objektiv entscheidend für die Liturgie ist. Damit präjudiziert dieser Liturgieker aber schon ein Verständnis der Liturgie als primär auf die Konsumenten auszurichtende Tätigkeit der Kirche. Der Kunde hat König zu sein. Das hier skizzierte Gottesdienstverständnis ist nun rein protestantisch. Denn nach dem katholischen Verständnis ist der Ort, wo der Gottesdienst stattfindet ein heiliger Ort, er ist es ob der Realpräsenz Jesu Christi im Tabernakel und darum, daß dieser Ort ausschließlich für gottesdienstlichen Zwecke verwendet wird, er also nicht durch profane Tätigkeiten desakralisiert wird. Für den Protestantismus dagegen gilt, daß erst durch das Sichversammeln der Gemeinde ein hl. Ort entsteht ob der Gegenwart Jesu Christi unter den Gläubigen.Es ist sozusagen eine Aktualpräsenz, eine sich immer wieder neu ereignende im Kontrast zum katholischen Verständis der dauerhaften Gegenwart Jesu Christi unabhängig vom Glauben der Gottesdienstteilnehmer.

Die Kirche konstituiert sich auch nicht durch ihre Gottesdienstversammlungen. Die Kirche existiert als der Leib Christi und dieses ihr Sein geht ihrem Tuen, daß sie hl.Messen feiert, voraus. Es gilt zudem, daß für die Gültigkeit der hl. Messe nur ein Priester notwendig ist, er kann und darf kirchenrechtlich allein die Messe zelebrieren. In den Coronazeiten, als teilweise die öffentliche Feier der Messe untersagt worden ist, erwies sich diese Bestimmung der Kirche als sehr bedeutsam: Die hl. Messen konnten gültig gelesen werden, auch wenn kein Gottesdienstteilnehmer dabei war außer dem Priester. Die Versammlung ist so nicht konstitutiv, daß ist sie nur im Protestantismus.Die Eucharistie ist auch nicht nur ein Mal sondern in erster Linie eine kultische Opferhandlung. Ganz arg mißverstanden wird dann die Liturgie, wenn sie auf die Feier der Chritusgegenwart reduziert wird. Im Wortgottesdienst wird das Evangelium verkündet und das ist nicht einfach die Feier seiner Präsenz im Gottesdienst. Das Evangelium lehrt nämlich das Wie seiner Präsenz, was er für uns ist und was wir für ihn sind und sein sollen.

Außerdem ist ob der starken Betonung der Präsenz Jesu Christi die Frage zu stellen, ob der Sohn Gottes nicht überall präsent ist und nicht nur in seiner Kirche. Es wäre also zu unterscheiden zwischen der Präsenz Jesu Christi an allen Orten und seiner besonders qualifizierten in der Kirche in dem Tabernakel. Wenn das allerheiligste Sakrament zur Anbetung ausgesetzt wird an einem Tage der Anbetung, ereignet sich da ein Gottesdienst, wenn auch nur ein Gläubiger gekommen ist, um ihn anzubeten. Es wäre aber nicht katholisch, in den Wald spazieren zu gehen, um dort Jesus Chritus als Gegenwärtigen zwischen Büschen und Sträuchern anzubeten, obzwar er da auch ob seiner Göttlichkeit präsent ist.

Diesem Liturgieverständnis fehlt einfach das Verständnis der spezifischen Gegenwart Jesu Christi im Altarsakrament. Und in ganz protestantischer Manier wird das Faktum, daß die Eucharistie eine kirchliche Opferhandlung ist, vergessen. Die Bedeutung des Sichversammelns zum Gottesdienstes wird dann maßlos übertrieben, weil eben das Zentrum des Gottesdienstes, daß da Gott gedient wird, außer Acht gelassen wird. Es scheint fast so, als wenn Jesus Christus der Gottesdienst eigentlich gleichgültig sei und daß es deshalb auch nicht schlimm sei, wenn kein Meßopfer dem dreieinigen Gott dargebracht würde, weil es doch primär um das Feierbedürfnis der Gläubigen ankäme. Dieser Anthropozentrismus ist wohl das Signifikante dieses Liturgieverständnisses: Das Sichversammeln tritt in den Vordergrund. Dann war der Gottesdienst, den Noah nach der Rettung aus der Sintflut abhielt, ein Irrtum, da da von keiner Gemeindeversammlung die Rede ist. Nun ist aber die Sintflutgeschichte eine Kultätiologie, sie erzählt uns, warum der Gottesdienst zu halten ist.

Es muß hier daran erinnert werden, daß die ursprüngliche Form des Gottesdienstes der jerusalemische Tempelkult war und daß erst im babylonichen Exil der Synagogengottesdienst erschaffen worden ist, weil man Gott im Exil keinen richtigen Gottesdienst feiern konnte, da der nur in dem Tempel zu Jerusalem möglich war ob des deuteronomistischen Kultzentralisierungsgebotes. In der Diaspora entstand so der Synagogengottesdienst, dessen christliche Gestalt dann der Wortgottesdienst wurde, während die Eucharistiefeier die christliche Gestalt des Tempelkultes ist. Demzufolge ist ein reiner Wortgottesdienst ein defizitärer Gottesdienst, der ja seinen Ursprung in dem Synagogengottesdienst hat, der als das Surrogat für den nichtmöglichen Tempelgottesdienst ja erst kreiert worden ist.

Montag, 21. Oktober 2024

„Religionsunterricht zunehmend von Relativismus geprägt.“

 

Religionsunterricht zunehmend von Relativismus geprägt.“



So urteilt der ungarische Kardinal Erdö (Kath net am 21.102024). „Einen tiefgreifenden Wandel in der Ausrichtung des konfessionellen Religionsunterrichts in westeuropäischen Ländern hat der ungarische Kardinal Peter Erdö beklagt. Statt um Glaubensunterweisung gehe es in dem Fach in staatlichen Schulen heute um einen "Unterricht über Religionen". „Religionsunterricht werde dann zu einem "kulturellen Angebot", bei dem es um Gleichheit und Würde aller Menschen gehe, wobei von einer "Relativität aller religiösen Überzeugungen" ausgegangen werde.“

Es ist zu befürchten, daß diese Zustandsbeschreibung des Religionsunterrichtes in den staatlichen Schulen zutrifft,wobei argwöhnt werden darf, daß diese Lagebeschreibung auch auf die meisten Bildungsveranstaltungen in kirchlicher Trägerschaft zutrifft. Die Gleichheit und Würde aller Menschen, das ist dabei zumindest nach der vorherrschenden Strömung des Linksliberalismus auch die Kernbotschaft der christlichen Religion.

Es ist signifikant, daß Armin Risi in seinem sehr spektakulärem Buch: „Machtwechsel auf der Erde“ 2006, als etwas Unzumutbares diese Lehre der Katholischen Kirche zitiert: „So verwerfen und verabscheuen Wir die gottlose Lehre von der Gleichwertigkeit aller Religionen,die auch der menschlichen Vernunft widerstreitet.“ (S.176) So aufgeschlossen dieser Autor auch der Religion gegenübersteht und damit nimmt er unter den Intellektuellen der Gegenwart schon eher eine Ausnahmeposition ein, so unzumutbar ist ihm die Lehre der Kirche, daß es nur eine wahre Religion gäbe. Das 2. Vaticanum wird dann aber gerne im Linksliberalismus so interpretiert, als hätte dies Konzil das auch so gelehrt.

Dann kann man zu dem Schluß kommen, daß eigentlich in der Substanz alle Religionen, zumindest die monotheistischen in dem Glauben an die Menschenwürde übereinstimmten und es deshalb auch gleichgültig sei, welcher man anhänge und auch könne man ein Atheist sein, glaubt man nur an die Menschenrechtsideologie.

Das darf nun nicht mit einem völligen Relativismus verwechselt werden. An die Menschenwürde und an die Gleichheit aller Menschen hat man zu glauben.Das mag auf den ersten Blick trivial klingen, aber ist es nicht. Denn hinter dieser Begrifflichkeit verbirgt sich das ganze Programm der politischen Korrektheit und der LGBTQ. Wer die Segnung homosexueller Paare, das Frauenpriestertum ablehnt, nicht dafür ist, jedem, der in Deutschland leben will, ein unlimitiertes Aufenthaltsrecht mit einem Vollversorgungsanspruch zubilligt, der verstößt ja gegen die Menschenwürde.Dieser Dogmatismus wird nun umkränzt von der völligen Relativierung aller religiösen Praktiken und aller sonstigen Glaubenslehren. Hier könne und dürfe sich jeder Schüler das ihm Zusagendste für sich erküren, solange er das Erwählte dann auch als seine nur persönliche Wahrheit relativiert.

Es spricht aber Manches dafür, daß diese Diagnose für alle in den Schulen unterrichteten Geisteswissenschaften gilt, daß in ihren keine Wahrheitserkenntnis möglich ist und somit auch nicht mehr vorkommt.So lernt man zwar noch im Deutschunterricht, daß Goethe den „Faust“ verfaßt hat, aber daß das ästhetisch geurteilt beste Literatur ist, nicht mehr, denn die Beurteilung der Kunstwerke sei eben eine reine Privatangelegenheit des subjektivistischen Geschmackes. Ob die Reichsgründung 1871 ein Glück für uns war oder nicht, ob das Kaiserreich etwas Gutes war, alles Fragen, die nicht mehr in dem Geschichtsunterricht hineingehören. Es gelten halt nur die Vorgaben der offiziösen Geschichtsschreibung, daß wir 1945 befreit wurden, daß der westdeutsche Staat der beste ist, den wir jetzt haben, auch wenn er von „Rechten“ bedroht wird, aber sonst ist alles rein subjektivistisch deutbar und auch gleichgültig. Es bleibt nur ein Skelett von Tatsachen über, daß Gustav Mahler Symphonien komponiert habe, aber ob die musikalisch wertvoller sind als die Lieder der populären Musikband: „Abba“ kann nicht mehr im Musikunterricht beantwortet werden. Die ganze Frage nach der Wahrheit ist zu einer der Beliebigkeit geworden, mit der Ausnahme des durch die Politische Korrektheit dogmatisierten „Wahrheiten“, daß man etwa keinen „Negerkuß“ essen darf und auch kein „Zigeunerschnitzel“ und und....Es gibt es überhaupt noch ein Gebiet ohne eine Aussagenzensur? 

Merke:

Der offensichtliche Relativismus verbirgt so einen harten dogmatischen Kern, die Mennschenrechtsideologie. Die Aussage:"Alle Religionen sind gleich wahr" ist eben eine dogmatische und keine relativistische. Da aber jede Religion sich von jeder anderen unterscheidet, sonst wäre sie keine bestimmte, und wenn doch alle als gleich wahr gelten sollen, muß die Bedeutung aller Differenzen entwertet werden und das ist dann der Relativismus. 

Sonntag, 20. Oktober 2024

Ist die Menschenwürde links? Ist der Univeralismus ein linkes Projekt der Aufklärung? Ist die chistliche Religion universalistisch?

 

Ist die Menschenwürde links?Ist der Universalismus ein linkes Projekt der Aufklärung? Ist die christliche Religion universalistisch?



So frägt die „Tagespost“ am 19.10.2024. Es dürfte keinen Leser überraschen,daß das verneint wird und zwar mit der Begründung, daß alle Menschen Geschöpfe Gottes seien und mit der, daß man in der Kirche nicht mehr Griechen, Römer,etc kenne (Gal,3,28) weil alle eins seien. Das sind so allseits bekannte Phrasen, daß ihnen unbefragt Glauben geschenkt wird. Aber was, wenn man nun über diese nachdenkt! Der Teufel ist ein Geschöpf Gottes, aber seit Lucifer zum Teufel geworden ist, liebt Gott ihn nicht mehr! Es gibt für ihn auch keine Verheißung obschon er ein Geschöpf Gottes ist. Zu den Schöpfungsordnungen Gottes gehört es, daß jeder Mensch einem Geschlecht, einem Volk und einer Rasse angehört und die Kirche lehrt, daß Gottes Schöpfungsordnungen nicht durch die Gnade zerstört sondern vollendet werden. Durch diese Ordnungen entstehen differenzierte Nähe- und Fernebestimmungen. So steht einer Mutter ihr eigenes Kind näher als das der anderen Mütter, der Landsmann steht dann ebenso näher als der Fremde und der Staat sorgt sich in erster Linie um das eigene Volk.

Diese natürlichen Ordnungen will nun der linke Universalismus nicht gelten lassen.Aber durch was für einen Universalismus will die dann substituieren? Die Französische Revolution gibt uns darauf eine klare Antwort: Es soll nur noch eine Differenz geben, die von den Revolutionsbefürwortern und ihren Gegnern. Die Feinde der Revolution wurden eben enthauptet. In Anlehnung an Carl Schmitt ist nämlich zu sagen, daß die Menschheit keine politische Einheit sein kann, da sie keinen gemeinsamen Feind haben könne, denn auch der wäre ja als ein Mensch ein Teilelement der Gesamtmenschheit. Der linke Universalismus fand nun dafür eine Lösung, indem er einen Teil der Menschheit zu dem Feind der Menschheit erklärte. Die Spur dieser Feindschaft hebt an mit der Enthauptungsmaschine namens Guillotine über den „Archipel Gulag“ Solchenizins bis zur Straßenkampfparole: „Nazis töten!“ Dieser politische Universalismus ist stets einer, der den „Feind“ braucht, um ihn auszuschließen und dadurch erst die Einheit der Menschheit zu kreieren. Aktuell veranschaulicht dies isb der Universalismus des Feminismus, indem er den Kindern im Mutterleibe ihr Lebensrecht abspricht. Der „Feind“ hat eben keine Würde.

Die christliche Religion nun selbst vertritt keinen Universalismus. Diese Religion kennt die Differenz zwischen dem einen von Gott erwähltem Volke und den vielen anderen, die nicht erwählt worden sind.Es kennt, oder besser formuliert verweist auf eines der dunkelsten Geheimnisse Gottes, daß er die einen erwählt und andere nicht und daß sie von dem doppelten Ausgang des Endgerichtes Gottes weiß, die radicalste Entgegensetzung jedes universalistischen Denkens. Aber auch das linke Narrativ einer Emanzipationsgeschichte des Menschen als eine säkularisierte Version der christlichen Heilsgeschichte kennt den Feind, nicht den Teufel, der besiegt werden muß, um das Endziel zu erreichen, orthodox marxistisch den Klassenfeind, neulinks den Reaktionär.

Gott will zwar das Heil aller Menschen, aber für die Kirchengeschichte ist die Differenz von der Kirche und der Welt bestimmend. 

Zusatz:

Der "Universalismus" der Französischen Revolution war ein Partikularismus des 3.Standes,des Bürgertumes gegen die Interessen des Adels und des Klerus und schloß den 4.Stand, den der Arbeiterschaft aus. Die kommunistische Revolution, die diesen Partikularismus überwinden wollte, bekämpfte das Bürgertum im Namen der Arbeiterklasse. 




Samstag, 19. Oktober 2024

Über die vergessende Differenz zwischen der Kirche und der Welt- oder über ihren Identitätsverlust

Über die vergessende Differenz zwischen der Kirche und der Welt


Um mit einem einfachen Bild zu starten: Die Kirche ist die neue Arche Noahs, die Welt geht unter in dem Endgericht Gottes, aber die in der Arche ihre Zuflucht genommen habenden Menschen werden gerettet werden. Wer gehört nun wirklich zur Kirche, avancierte so zu der Zentralfrage: jeder Getaufte oder vielleicht auch Ungetaufte außerhalb der sichtbaren Kirche, die aber doch Erwählte sein könnten oder nur die praktizierenden Christen? Die Differenz ist die zwischen dem Gerettetwerden und dem Untergang im Endgericht.

Jeder aufmerksame Beobachter der heutigen Kirche wird von dieser Differenz nichts mehr zu hören bekommen. Was tritt nun an die Stelle dieser Differenz?

Meine 1.These dazu heißt: Es soll nur noch eine noetische Differenz geben: In der Kirche wird geglaubt, daß Gott als der Schöpfer alle und jeden Menschen bejahe, daß das die unverlierbare Würde jedes Menschen sei und daß demgemäß wir unser Leben mit allen anderen zusammen zu gestalten haben. In der Welt würde die Menschenwürde, als die Menschenrechtsideologie ausgelegt geglaubt werden und das sei auch die christliche Praxis, nur daß wir dann noch an den Gott glaubten, der die Menschenwürde letztbegründe.Die Differenz ist dann wirklich nur eine der Erkenntnis, denn die Praxis der Kirche unterscheide sich im Wesentlichen nicht von der jedes Menschenrechtsgläubigen.

Meine 2.These lautet nun: Alle monotheistischen Religionen glauben auch an einen Schöpfergott und deswegen auch an die Würde jedes Menschen. Ob dieser allen monotheistischen Religionen gemeinsamen Substanz erübrigt sich jede Art von Mission. Auch Atheisten, wenn sie nur an die Würde des Menschen glaubeSn, bedürfen der christlichen Religion. Die Kirche, die monotheistischen Religionen und die atheistischen Humanisten sind in der Substanz eins, denn der Glaube an den einen Schöpfergott hat ja nur noch die Funktion einer (nicht notwendigen) Letztbegründung der Menschenwürde. Es kann so nur noch eine Bedrohung geben, Kräfte, die dem allgemeinen Humanitarismus sich widersetzen, etwa die Fundamentalisten, die es in jeder Religion gäbe und die zu bekämpfen seien.

Meine 3.These lautet nun, daß der Glaube an einen Gott, der nur noch das große Jawort zu allen Menschen ist,die Vorstellung einer Rettung durch die Kirche verunmöglicht. Das hat dann auch direkte Folgen für das Verständnis der Kirche mit ihren Sakramenten, daß sie nur noch in Worten und symbolischen Handlungen dieses Ja verkündet und zum Humanitarismus aufruft als der christlichen Praxis,, die sie mit allen Menschen guten Willens vereint. Die Kirchenkritiker monieren nun nur noch, daß die Kirche in ihrem Innenleben sich noch nicht hinreichend genug humanisiert habe, daß es in ihr noch nicht demokratisch zugehe, daß die Frauengleichberechtigung noch nicht verwirklicht sei und die Sexualmorallehre inhuman sei.


 

Wie anders ist doch der Gott der hl. Schrift als der heutige Kirchengott, der völlig domestizierte

Eine grauenhafte Geschichte, nicht von einem Horrorromanschriftsteller sondern aus der Bibel

 

Jiftach legte dem Herrn ein Gelübde ab und sagte: „Wenn du die Ammoniter wirklich in meine Gewalt gibst, und wenn ich wohlbehalten von den Ammonitern zurückkehre, dann soll, was immer mir (als Erstes) aus der Tür meines Hauses entgegenkommt, dem Herrn gehören, und ich will es ihm als Brandopfer darbringen.“ (Richter, 11,30f). Krieg war mal wieder. Israel gegen die Ammoniter. Dieser Richter wußte, daß ein Sieg oder eine Niederlage in einem Kriege zuerst und letztendlich von Gott abhängt. Nur wenn Gott mit ihm ist, dann wird er siegen. Wendet Gott sich ab von ihm, dann wird er mit seinem Heer unterliegen. War Gott nicht immer mit Israel, seinem erwählten Volk? Für diesen Richter war das keine Selbstverständlichkeit. Gott war und ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott, der Israel aus Ägypten befreite, der Gott der Wüstenwanderung, aber er ist kein Gott, der selbstverständlich immer mit seinem Volke ist. Denn Gott ging einen Bund mit ihm ein. Wenn Israel bundestreu ist, dann ist auch Gott mit seinem Volke, bricht Israel den Bund, dann gelten ihm Gottes Verheißungen nicht mehr. „Der Geist des Herrn kam über ihn“ (V.29), über den Richter, und er zog aus in den Krieg. Dann legt der Richter das Gelübde ab. Ist auch dies Gelübde noch inspiriert vom Geist des Herrn? Jiftach wußte: Nur wenn Gott mit mir ist, wird sein Heer gewinnen. Er verspricht Gott ein Opfer. Ich werde es dir darbringen, wenn du nun mir und meinem Heer zum Siege verhilfst. Auch hier steht ein Opfer im Vordergrund. Unfromm, aber nüchtern betrachtet: es klingt wie ein Bestechungsversuch: „Gib du mir, dann gebe ich dir.“ Das den modernen Bibelleser Befremdlichste: Gott nimmt dieses Geschäft an. Er gibt dem Richter und seinem Heer den Sieg für das Versprechen eines Opfers. Ein seltsames Opfer verspricht  der Richter: „Das, was mir als Erstes aus der Haustüre entgegenkommt, wenn ich siegreich aus dem Krieg heimkehre, werde ich dir, meinem Gott opfern.“ Gott hat seinen Wunsch erhört, weil er ihm dies Gelübde gab. Gott war natürlich nicht moralisch verpflichtet, sich darauf einzulassen, aber er war so gnädig, daß er das tat. Auch hier sei wieder angemerkt: wie wertvoll sind Gott doch die Opfer, die Fromme ihm darbringen!

 

Und dann die Tragödie: Seine einzige Tochter kam ihm entgegen, tanzend zur Pauke, den siegreichen Vater zu empfangen. Es war sein einziges Kind, seine Tochter. Sie trat ihm aus dem Haus entgegen, um ihn zu empfangen. Das war ihr Todesurteil. Dadurch wurde sie dazu bestimmt, das versprochene Opfer zu werden. Der Richter zerriß seine Kleider - das ist die ritualisierte Form, um das innere Entsetzen, das den Vater überfiel, auszudrücken. Kann es für diesen Vater ein größeres Unglück geben als das, seine Tochter nun als Opfer darbringen zu müssen? Es stürzte ihn ins Unglück.

Ich habe dem Herrn mit eigenem Mund etwas versprochen und kann nun nicht mehr zurück.“ (V35). Wir möchten nun gern unsere Augen vor dieser Tragödie abwenden - oder wollen wir darauf hoffen, daß Gott, dem der Richter sein Gelübde gegeben hat, ihn von der Erfüllung dispensiert? Die Tochter: „Was du dem Herrn als Gelübde versprochen hast, das mußt du einhalten. Er gab dir den Sieg für dein Gelübde. Nun mußt du es einlösen.“

 

Hier müßte nun doch Gott diese Tragödie abwenden. Nur er könnte jetzt „Stopp, halte ein!“ rufen. Aber kein Gott rettet die Tochter. Sie stirbt als Opfer, nachdem sie vorher noch zwei Monate mit ihren Freundin auf den Bergen verbringen durfte. Diese Erzählung schweigt dezent über das  Innenleben der Tochter. So wollen wir es auch halten. Wer könnte denn auch die Qual dieser zwei Monate schildern! Zwei Monate lebte sie noch, dann mußte der eigene Vater sie als Opfer Gott darbringen, weil er es seinem Gott so versprochen hatte. Wir können es uns nun leicht machen, wenn wir diese Tragödie lesen als weisheitliches Lehrstück: Bedenke genau, was du Gott als Gelübde versprichst, denn du wirst es, wenn Gott dich erhört, wirklich einlösen müssen. Auch der Apostelfürst Paulus legte Gott Gelübde ab, um so von Gott etwas gewährt zu bekommen. Paulus hatte sich aufgrund eines Gelübdes den Kopf kahl scheren lassen (Apg18,18).  Der Richter hatte Gott ein Opfer versprochen, und nun mußte er, statt wie Paulus seine Haare, seine einzige Tochter opfern. Aber so verlören wir das Tragische aus dem Blick: daß hier ein Mensch Gott geopfert wird und daß Gott nicht „Nein!“ sagt. Wenn diese Tochter die Geschichte vom Opfer Abrahams kannte, hoffte sie bis zum letzten Augenblick, daß der Gott ihres Vaters sie rette? „Opfere mir, statt deiner Tochter dies oder jenes Tier!“ Aber Gott schritt nicht ein. Eine wahre Tragödie. Es ist kein Privileg der Griechen, große Tragödien hervorgebracht zu haben. Wo Menschen im lebendigen Kontakt mit ihrem Gott leben, da erleben und erleiden sie immer auch wahre Tragödien.

 

Jeder Moralist müßte urteilen, daß der Vater nicht zum Opfern seiner Tochter verpflichtet war. Sicher müsse er ein Gott gegebenes Gelübde einlösen, aber das hier nicht. Es verstieße so sehr gegen die Moral, daß er von der Einlösung selbstverständlich dispensiert ist. Nur, warum urteilt die Tochter, das Opfer dieses väterlichen Gelübdes, nicht so? Wäre sie nicht dazu prädestiniert, hier im Namen der Moral: „Halte ein!“ zu rufen? Und warum sprach hier nicht das väterliche Gewissen: „Halte ein!“ Fragen, die sich uns angesichts dieser Erzählung bedrängen. Sie zeigen uns aber überdeutlich, wie weit wir uns vom Leben religiöser Menschen entfernt haben! Um Gottes Willen zu töten, erscheint uns als vollkommen unmoralisch und als völlig verwerfliches Tun. Genau diese Entfremdung vom Archaisch-Religiösen macht es uns modernen Christen aber auch unmöglich, in islamischen Terroristen, im Selbstmordattentäter das zu sehen, was sie nach ihrer Religion wirklich sind: Gotteskrieger, die uns sagen: „Wenn es einen legitimen Grund gibt zu töten, dann kann das nur Gott selber sein!“  Jeder militante Islamist steht so diesem Richter näher als wir! Aber trotzdem: Diese Tragödie entsetzt uns zu recht. Wer Rudolf Ottos Begriff Gott als das Heilige, als Einheit von tremendum und faszinosum nacherleben will, der halte sich dies Bild vor Augen: der Vater, der seine einzige Tochter als Opfer darbringt und Gott über dem Opfer, der nicht einschreitet: „Du brauchst mir dies Opfer nicht darbringen!“ Ein dunkler Hintergrund: Wenn der Geist des Herrn mit dem Richter war, als er dies Gelübde Gott gab, wußte der Geist Gottes schon, was das für Folgen haben wird ob der Allwissenheit des göttlichen Geistes. Trotzdem ließ der Geist dies Gelübde zu! Eine wahre Tragödie! Der Vater Abraham, der seinen einzigen Sohn nicht opfern mußte, weil Gott im letzten Augenblick eingriff - das Bild haben wir gern vor Augen, gerade wenn wir vom Happy-End herkommend, das Tragische dieses Bildes übersehen, daß da ein Vater bereit war, seinen einzigen Sohn Gott zu opfern, weil Gott es so wollte. Aber mit welchem Recht verdrängen wir dies andere Bild ohne ein Happy-End: Der Vater, der seine einzige Tochter Gott opferte, weil er verpflichtet war, Gott sein Gelübde gegenüber einzulösen und wo Gott nicht rettend einsprang? Dürfen wir angesichts des geretteten Sohnes einfach die geopferte Tochter übersehen und verdrängen? Ist sie nicht ein Opfer praktizierter Religion?

Ein Auszug aus meinem Buch: "Der zensierte Gott"

Freitag, 18. Oktober 2024

Neubrandenburg holt die Regenbogenfahne runter“ Hat das eine Bedeutung?

 

Neubrandenburg holt die Regenbogenfahne runter“ Hat das eine Bedeutung?



Am 18.10.2024 konnte die „Freie Welt“ vermelden:“AfD wirkt.Die Brandenburger Landtagswahl hat für neue Mehrheitsverhältnisse gesorgt in den Stadtparlamenten. Nun zeigen sich erste Ergebnisse: Die Stadt Neubrandenburg lässt die Regenbogenfahne offiziell abnehmen.“

Als erstes ist nach der Bedeutung der Regenbogenfahne zu fragen. Die biblische Antwort dürfte nun selbst Bibeelkundige sehr irritieren! Gott selbst sagt nämlich dazu: „Balle ich Wolken über der Erde der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken,dann gedenke ich des Bundes,der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen,allen Wesen aus Fleisch,und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden,die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.“ (1.Mose 9,14f) Gott stellt sich den Regenbogen vor Augen, damit, wenn er beginnt, wieder eine zweite Sintflut vorzubereiten, er seines Entschlusses erinnert wird, die Erde nicht noch einmal durch eine Sintflut zu vertilgen. Die Sintflutgeschichte als Ganzes ist eine Erzählung, warum der Mensch Gott Opfer darzubringen habe, daß Gottes Zorn über die Sünden der Menschen eine stete Bedrohung für alle Menschen ist, daß Gott aber um des Wohlgeruches des Opfers willen auf eine weitere Sintflut verzichtet, obschon wir Menschen zum Sündigen neigen. Mit diesem biblischen Verständnis haben die vor Rathäusern und auch Kirchen wehenden Regenbogenfahnen nichts gemein.

Wofür stehen sie dann? Die Regenbogenfahne ist sehr vieldeutig, aber zeigt als eine Homosexfahne gedeutet als erstes ein Ja zur homosexuell und lesbischen praktizierten Sexualität an. Die Sexualität solle ganz von ihrer natürlichen Ausrichtung auf die Fortpflanzung emanzipiert werden, um als etwas um seiner selbst willen zu Praktizerendes anerkannt zu werden. Jede Art von Sex sei zu bejahen. Nun könnte man spontan meinen, was wer wie mit wem in seinem Bette macht, gehe dem Staate wirklich nichts an, das sei doch eine reine Privatangelegenheit,aus der er sich rauszuhalten habe. Würde aber dieser Standpunkt wirklich konsequent ernst genommen, müßte der Staat auch etwa unter 18 Jährigen die Prostitution erlauben und Erwachsenen, Sex mit Minderjährigen zu haben. Nein, auch in Deutschland schützt das Jugendschutzgesetz Jugendliche und Kinder vor den sexuellen Begierden Erwachsener. Hoffentlich will nun kein Kritiker der angeblich so repressiven bürgerlichen Sexualmorallehre diesen Schutz abschaffen, aber es erheben sich solche Stimmen, auch etwa die Pädophilie zu erlauben. Also muß der Statt doch in diese Intimsphäre seiner Bürger eingreifen, um die allerschlimmsten Auswüchse sexueller Begierden zu unterbinden durch die Androhung von Strafen.

Aber der Staat hat ja nicht nur die Aufgabe, negatives Verhalten durch die Androhung von Strafen zu unterbinden und dann auch die Täter zu bestrafen, sondern auch die Aufgabe, positives Verhalten zu fördern. Der Staat dienst als der Volksstaat dem Leben des Volkes, für das er da ist. Der Lebenserhalt des Volkes durch eine dazu notwendige Fortpflanzung zu ermöglichen, ist so eine der Zentralaufgaben des Staates. Diese gelegentlich als „Biopolitik“ kritisierte Bevölkerungspolitik kann es nun nicht gleichgültig sein, wie die Bürger ihre Sexualität praktizieren. Es gilt die zu fördern, die das Leben des Volkes erhält und das ist nun mal die heterosexuell gelebte. Denn nur sie bringt Kinder hervor und ohne ausreichenden Nachwuchs droht der Tod jedes Volkes.

Die „Regenbogenfahne“, die faktisch aber als ein Bejahungssymbol lesbischer und homosexuell praktizierter Sexualität verstanden wird, stellt somit eine Anerkennung einer Praxis da, die den Lebensinteressen jedes Volkes entgegengesetzt ist. Eine solche Praxis kann und soll aber nun durch den Staat nicht gefördert werden. Der Staat hat stattdessen Lebensdienliches zu fördern und das heißt isb die Ehe als dem angemessenen Ort für das Leben der Kinder. Die Allgemeinwohlorientierung des Staates impliziert immer die Aufgabe, für den Erhalt des Staatsvolkes zu sorgen und deswegen alles Lebensbefördernde zu unterstützen und nicht lebensverneindes Verhalten. Es muß ja die Homosexualität nicht bestraft werden, wie es in vielen Staaten üblich war und wie es selbst der linksradicale J.Stalin praktizierte , aber der Staat hat positiv alles Lebensförderliche zu unterstützen auch durch symbolische Handlungen, etwa durch die Ehrung kinderreicher Familien. Wehten erst Mutterkreuzfahnen statt Homosexfahnen vor den staatlichen Gebäuden und vor den Kirchen, wäre das ein Gewinn für jedes Volk. 

Wenn die Kirche in Deutschland Nein sagt zum "völkischen Nationalismus" und Ja zur Homosexfahne, dann sagt sie damit Nein zum Leben des eigenen Volkes.











Donnerstag, 17. Oktober 2024

Eine verdrängte Wahrheit - existiert eine verbindliche Lehre in der Katholischen Kirche? Lehrte Jesus etwa nicht?

 

Eine verdrängte Wahrheit - existiert eine verbindliche Lehre in der Katholischen Kirche?


Oft kann man lesen, aber auch in Predigten hören, daß im Zentrum der christlichen Religion nicht eine Lehre, oder gar Dogmen stünden, sondern eine Person, dieser Jesus - von Nazareth wird gerne hinzugefügt, auch um zu insinuieren, daß dann die Kirche alles Mögliche aus ihm gemacht hätte, ihn verdogmatisiert habe und so das Eigentliche, ihn, seine Persönlichkeit ganz aus dem Auge verloren hätte. Ja, Lehren und Dogmen, das hätten die Pharisäer und Schriftgelehrten wohl doziert, Jesus hingegen praktizierte die universalistische Liebe Gottes zu allen Menschen, die keinen ausschlösse , ja er war eben mehr ein Mann der Tat als ein Theoretisches Lehrender.

Aber warum kann es in dem 2.Johannesbrief (1,9) heißen: „Jeder der nicht in der Lehre Christi bleibt,hat Gott nicht,Wer aber in der Lehre bleibt, hat den Vater und den Sohn.“ Die „Lehre Christi“ ist hier nun eindeutig doppeldeutig. Einerseits bezeichnet dieser Genitiv als Genitivus subjectivus das, was Jesus gelehrt hat und andererseits, was über ihn gelehrt wurde als von ihm selbst und von anderem über ihn als Genitivus objectivus. Ja im Markusevangelium wird angesichts eines Exorzismus Jesu gefragt: „quaenam doctrina nova?“ =Was ist das für eine neue Lehre? Mk 1,27. Jesus lehrt eine Doktrin!Der Apostelfürst Paulus schreibt gar in seinem Römerbrief: „Gott aber sei Dank;denn ihr wart Sklaven der Sünde,seid jedoch von Herzen der Lehre gehorsam geworden,an die ihr übergeben wurdet.“ (Röm 6,17) Der Lehre sind sie nun gehorsam!

Wer nun aber im Stichwortregister der Ökumenischen Einheitsübersetzung, einem erfreulich ausgiebigen nachschlägt, findet da weder das Stichwort: Lehre noch Lehrer , es gibt Jesus nur als Meister. Dem entspricht ja die gängige Übersetzungspraxis, aus den Schülern des Lehrers Jesus „Jünger“ zu machen. Wenn man nun die Art der Interaktion zwischen Jesus und seinen „Jüngern“ analysiert, ist es ein klares Lehrer-Schüler-Verhältnis. Der bekannte Schülerwitz möge es uns verdeutlichen: „Herr Lehrer, warum fragen Sie mich dauernd nach Dingen, die Sie viel besser wissen als ich?“ Der Lehrer Jesus frägt seine Schüler nie, weil er etwas von ihnen wissen oder erfahren möchte, sondern um zu überprüfen, ob sie den Lernstoff verstanden haben. Allerdings erweisen in der Regel seine Schüler sich nicht als Musterschüler, denn wie oft verstehen sie das von ihm Gelehrte nicht. Besonders ist dabei noch die Unterscheidung der Lehrtätigkeit Jesu einer allgemeinen Öffentlichkeit gegenüber und der seiner besonderen Lehrtätigkeit seinen Schülern gegenüber zu beachten: Es gibt Lehren eigens für seinen Schülerkreis.

Jesus lehrt über das Reich Gottes, legt das Gesetz Gottes aus und auch die hl.Schrift. Wie oft ist doch im Neuen Testament zu lesen,daß er in den Synagogen lehrte. Diese Feststellung ist nicht ohne eine Relevanz für die heutige Kirche: Jesus Christus war in erster Linie als ein Lehrer, nein als der Lehrer der Wahrheit tätig. Er lehrte dabei gerade auch über sich selbst. Es existiert also eine Lehre über Jesus, die er selbst autorisiert hat. Wenn die Kirche Jesus vermittelt, dann hat sie die „Lehre Jesu“ zu lehren als Genitivus subjectivus wie als objectivus. Das ist aber etwas anderes, als die“Person“ Jesu in den Mittelpunkt zu stellen und die Lehre dann als etwas Sekundäres abzuqualifizieren. Die Wahrheit seiner Person entfaltet sich erst in der Lehre Jesu Christi. Deshalb ist Jesus uns in der Lehre gegenwärtig, in der er sich uns expliziert.Wo aber Jesus seiner Lehre entkleidet wird und er nur noch als eine pure Person gelten soll, da wird so eine Person konstruiert als eine reine Projektionsfläche, auf die dann Phantasiebilder von Jesus projiziert werden: „Mein Jesus- mein Wunschjesus!“ 

Anders gsagt: Der christlichen Erlösungseligion liegt eine große Erlösungserzählung zugrunde, in der der Akteur Jesus Christus nur begriffen werden kann, wenn er als ein Element, eines der wesentlichen wahrgenommen wird.  Erst in der Umformung der Erlösungserzählung in eine Lehre wird dann aber erst dieser Akteur wirklich begriffen, also in der Lehre der Kirche.

 

Mittwoch, 16. Oktober 2024

Die Verheißung des Naturalismus: Alles sei weltimmanent erklärbar, Gott sei so überflüssig

 

Die Verheißung des Naturalismus: Alles sei weltimmanent erklärbar, Gott überflüssig


Vorab, hierzu sei auf den guten Artikel zu dieser Causa der Internetseite „Communio“ vom 14.10.2024 verwiesen. Gott würde somit für nichts mehr gebraucht. In einer Hinsicht muß dieser These zugestimmt werden, daß viele Heutige ganz auf eine Vorstellung von Gott verzichten, da alle ihnen relevante Fragen ohne einen Rückgriff auf Gott als respondierbar scheinen. Die Welt sei eben ein sich geschlossenes und abgeschlossenes System,in dem alle seine Elemente hinreichend erklärt werden können. Manch moderne Theologie,sich dabei gerne auf D.Bonhoeffer berufend erwidert dann, daß Gott eben kein Lückenfüllergott sei, der nur dann noch ins Gespräch gebracht werden könne, wenn die Theologie etwas weltimmanent nicht Erklärbares aufgefunden habe: Da bräuchten wir Gott noch zum Erklären!

Es sollen nun trotzdem versucht werden, Gott als Lückenfüller zu rechtfertigen oder doch zumindest in dieser Funktion zu plausibilisieren. Gesetz den Fall, daß das Ganze ein in sich geschlossene System ist, in dem alle seine Elemente, daß sie sind und wie sie in dem System agieren, aus dem System selbst deduzierbar sind, woher kommt dann das Ganze und woher seine Ordnung? Denknotwendig muß immer ein letzter oder erster Grund angegeben werden, aus dem heraus dann alles andere ableitbar ist.Das heißt aber, daß jedes gründliche Denken ein metaphysisches ist, da es diesen Urgrund angeben können muß, aus dem dann alles andere deduzierbar ist.

Der in seiner Bedeutsamkeit kaum überschätzbare Philosoph Fichte hat das in seinem Werk: „Über den Begriff der Wissenschaftslehre“ auf den Punkt gebracht, daß eine Wissenschaft, die alles zu erklären habe, mit einem Grundsatz anzufangen habe, aus dem sie dann das Ganze konstruiert und somit die ganze Wirklichkeit begreift. Dieser Grundsatz kann nun wieder selbst nicht von etwas anderem abgeleitet werden, denn dann wäre er kein Grundsatz sondern nur ein Derivat. Der Grundsatz muß also in sich selbst evident sein.Es bliebe so nur die Wahl zwischen einer theologischen Metaphysik mit Gott als dem Urgrund und einer atheistischen Metaphysik. Aber der Naturalismus verwirft jede Metaphysik - siehe den Communioartikel. Er verzichtet so auf eine Antwort nach dem Grund von allem.

Das Ganzes, die Welt besteht nun aber nicht nur aus mit indikativischen Aussagen Aussagbarem, sondern auch aus Realitäten, die durch den Konjunktiv ausgesprochen werden. „Ich las gestern einen Roman, ich hätte mir auch einen Film ansehen können.“ Wie ist eine konjunktivische Aussage als eine wahre in der Welt, wenn sie ein geschlossenes Ganzes ist, in dem jedes Ereignis aus der Welt deduziert werden kann, zu erklären.Die naturalistische Sicht auf das Ganze kann genau genommen keine Ereignisse als kontingent geschehen erklären und für ihn kann es dann auch keinen freien Willen des Menschen geben. Die Willensfreiheit ist nämlich nach Kant kein Element der durch die theoretische Vernunft erkennbaren Welt. Der Kausalnexus der Welt verunmöglicht die Vorstellung von kontingenten Ereignissen und eines freien Willens. Das Ganze ist somit mehr als die Welt, die in den indikativischen aussagbare.

Daß es eine Moral gibt, die uns imperativisch auffordert, setzt voraus, daß es einen freien Willen gibt, der den moralischen Gesetzen gehorchen kann oder auch nicht. Die Naturgesetze determinieren den Lauf der Dinge der Welt, das ist die naturalistische Welt, aber die Moralgesetze konstituieren noch eine andere Welt, die der Freiheit, des so oder so auch nicht Wollenkönnens, der Kontingenz. Nur diese Welt der Freiheit ist nicht enthalten in der Welt des Naturalismus. Das Ganze ist also größer als die Welt des Naturalismus.


Eine menschliche Handlung hat ihren Sinn in sich oder außer sich, sodaß sie sinnvoll darauf bezogen vollzogen wird. Ich lese um des Lesevergnügens willen, oder um mich für eine Prüfung vorzubereiten. In der Welt sind nun viele Handlungen wahrnehmbar, die so sinnhaft erklärt werden können und wenn nicht, dann fehlen dem Interpreten der Handlung die Informationen, um den Sinn der Handlung zu verstehen. Denken wir an ein Theaterstück:Die Handlungen in ihm, alle zusammen haben einen Sinn, es reicht nicht aus, die eine Handlung eines Schauspielers zu verstehen, das ganze Theaterstück will verstanden werden. So drängt diese simple Tatsache einen gründlich die Welt als Ganzes Bedenkender die Frage auf, ob auch das Ganze einen Sinn hat oder nur eine Serie von Dingen und Ereignissen sei. Wer den Anspruch erhebt, das Ganze zu verstehen, muß auch hier eine Antwort geben. Die Theologie kann das, aber auch Metaphysiken geben darauf Antworten, nur der Naturalismus kann das nicht.Er kapituliert vor dem Ganzen, das aber nicht verstanden ist, solange um es mit Aristoteles zu sagen weder die Wirkursache noch die Zweckursache erfaßt ist. Auf Gott ist so nur zu verzichten, wenn der Anspruch des Erklärens sehr reduziert würde. Man stelle sich einmal vor, jemand beschriebe exakt jeden Spielzug einer Schachpartie aber könnte den Sinn keines Zuges erklären, da er das Regelsystem des Schachspieles nicht kennte.

Zusatz:

„Wir alle sind Schauspieler auf dieser großen Bühne, die sich Erde nennt“ Shakespeare. Der Naturalismus kann so dem Ganzen nicht  gerecht werden, dem Sinn des Erdentheaters. Wo etwas Ganzes ist, sieht der Naturalismus nur eine Vielzahl von Ereignissen ohne einen sinnhaften Zusammenhang.

 






















































Ratzinger als ein Prophet: Zur Krise der Kirche



1958 prophezeite Ratzinger ein Neuheidentum,das in der Kirche sich ausbreiten werde. Auf Kath info wurde dankenswerter Weise dieser prophetische Text des späteren Papstes vollständig abgedruckt am 14.10.2024 und sei hiermit eindringlichst zur Lektüre empfohlen. Da ist zu lesen: „Dieses dem Namen nach christliche Europa ist seit rund vierhundert Jahren zur Geburtsstätte eines neuen Heidentums geworden, das im Herzen der Kirche selbst unaufhaltsam wächst und sie von innen her auszuhöhlen droht. Das Erscheinungsbild der Kirche der Neuzeit ist wesentlich davon bestimmt, daß sie auf eine ganz neue Weise Kirche der Heiden geworden ist und noch immer mehr wird“.

Die rund vierhundert Jahre könnten auf die Reformation bezogen verstanden werden, aber in dem Gesamttext findet sich keine und auch nur die kleinste Anspielung auf die Reformation. Dabei wäre die These, daß durch die Zerspaltung des Christentumes in die Katholische Kirche und den Protestantismus der Anfang des Zerfalles des damals noch existierendem christliche Abendlandes gesetzt worden sei, sehr plausibel.Wer den Text aber sehr genau liest, könnte eher den Eindruck bekommen, daß die staatliche Anerkennung der christlichen Religion durch den Kaiser Konstantin die Neuverheidnisierung der Kirche eingeleitet hätte. In der Konstantinischen Epoche sei eben die Differenz zwischen der Kirche und der Welt nivelliert worden, indem die christliche Religion zu der Staatsreligion avancierte.In dem Text wird ja antithetisch die Zeit, als die Menschen Christen wurden, indem sie sich persönlich zu Christus bekehrten von der Zeit unterschieden, in der man in die Kirche hineingeboren und hineingetauft wurde als ein Kind christlicher Eltern. Jetzt gälte es also, daß die Kirche sich in ihrer Differenz zur Welt begreifen müsse, damit sie sich nicht völlig verweltliche durch das Konzept der Staatsreligion, in dem tendenziell nicht die Welt verchristlicht sondern die Kirche verweltlicht würde. So habe hier der Theologe Ratzinger die Einsicht des Papstes Benedikt XVI, daß die Kirche sich zu entweltlichen habe, vorweggenommen.

Die Wahl des Begriffes des Neuheidentumes ist aber mehr als unglücklich. Denn die Heiden waren ja weder theoretische noch praktische Atheisten, sondern sie glaubten an ihre Götter und auch praktizierten sie ihre Religion,lebten also nicht so, daß sie zwar an ihre Götter glaubten, aber ihr Leben so führten, als existierten sie nicht. Unsere Gegenwart ist aber durch einen massenhaften Atheismus geprägt, bzw durch einen Gottglauben, ein Höheres wird es schon geben, der aber keine Relevanz für das Leben besitzt.Davon wäre ein neues Interesse an den heidnischen Religionen zu distinguieren, in der Romantik anhebend als das Interesse an den volkstümlich ursprünglichen Religionen, die dann die Katholische Kirche verdammt hätte. Die Verweltlichung der Kirche kann so auf keinen Fall als eine Selbstverheidnisierung aufgefaßt werden. Es ist stattdessen ihre Selbstversäkularisierung, daß sie nur noch eine Sozialdienstagentur sein will.

Auch ist wohl die pointierte Gegenüberstellung von der Kirche, der nur die sich zu Christus Bekehrten angehören zur Volkskirche, in die man hineingetauft wird, sehr problematisch, verkennt sie doch, daß wie der Alte Bund ein Bund Gottes mit einem Volke war, dem jüdischen, so auch der Neue Bund der mit einem Volke ist, dem Kirchenvolke. Zum Volkssein gehört nun aber konstitutiv,daß man in es hineingeboren wird und nicht in es eintritt wie in einen Verein. Das Problem ist deswegen nicht das Hineingeboren- und Hineingetauftwerden, sondern daß die Vermittelung des christlichen Glaubens an die so Hineingetauften nicht gelingt.

In dem Text wird die These aufgestellt, daß es selbst den Christen nicht mehr vorstellbar sei, daß es die eine wahre Religion gäbe, die als solche heilsnotwendig zu glauben sei, daß es doch wohl ausreiche, anständig zu leben, um gottefällig zu sein. Alle Religionen seien so gleichgültig für das Heil, wenn man denn überhaupt noch an eine Erlösung glaube.Heiden war ihre Religion aber nie so gleichgültig. Diese Vergleichgültigung kann wirklich nicht unter dem Begriff eines Neuheidentumes subsumiert werden. Wir erleben und erleiden eine Selbstsäkularisation, die so es vordem noch nie in der Menschheitsgeschichte gegeben hat.


























































Dienstag, 15. Oktober 2024

Ratzinger als ein Prophet: Zur Krise der Kirche

 

Ratzinger als ein Prophet: Zur Krise der Kirche



1958 prophezeite Ratzinger ein Neuheidentum,das in der Kirche sich ausbreiten werde. Auf Kath info wurde dankenswerter Weise dieser prophetische Text des späteren Papstes vollständig abgedruckt am 14.10.2024 und sei hiermit eindringlichst zur Lektüre empfohlen. Da ist zu lesen: „Dieses dem Namen nach christliche Europa ist seit rund vierhundert Jahren zur Geburtsstätte eines neuen Heidentums geworden, das im Herzen der Kirche selbst unaufhaltsam wächst und sie von innen her auszuhöhlen droht. Das Erscheinungsbild der Kirche der Neuzeit ist wesentlich davon bestimmt, daß sie auf eine ganz neue Weise Kirche der Heiden geworden ist und noch immer mehr wird“.

Die rund vierhundert Jahre könnten auf die Reformation bezogen verstanden werden, aber in dem Gesamttext findet sich keine und auch nur die kleinste Anspielung auf die Reformation. Dabei wäre die These, daß durch die Zerspaltung des Christentumes in die Katholische Kirche und den Protestantismus der Anfang des Zerfalles des damals noch existierendem christliche Abendlandes gesetzt worden sei, sehr plausibel.Wer den Text aber sehr genau liest, könnte eher den Eindruck bekommen, daß die staatliche Anerkennung der christlichen Religion durch den Kaiser Konstantin die Neuverheidnisierung der Kirche eingeleitet hätte. In der Konstantinischen Epoche sei eben die Differenz zwischen der Kirche und der Welt nivelliert worden, indem die christliche Religion zu der Staatsreligion avancierte.In dem Text wird ja antithetisch die Zeit, als die Menschen Christen wurden, indem sie sich persönlich zu Christus bekehrten von der Zeit unterschieden, in der man in die Kirche hineingeboren und hineingetauft wurde als ein Kind christlicher Eltern. Jetzt gälte es also, daß die Kirche sich in ihrer Differenz zur Welt begreifen müsse, damit sie sich nicht völlig verweltliche durch das Konzept der Staatsreligion, in dem tendenziell nicht die Welt verchristlicht sondern die Kirche verweltlicht würde. So habe hier der Theologe Ratzinger die Einsicht des Papstes Benedikt XVI, daß die Kirche sich zu entweltlichen habe, vorweggenommen.

Die Wahl des Begriffes des Neuheidentumes ist aber mehr als unglücklich. Denn die Heiden waren ja weder theoretische noch praktische Atheisten, sondern sie glaubten an ihre Götter und auch praktizierten sie ihre Religion,lebten also nicht so, daß sie zwar an ihre Götter glaubten, aber ihr Leben so führten, als existierten sie nicht. Unsere Gegenwart ist aber durch einen massenhaften Atheismus geprägt, bzw durch einen Gottglauben, ein Höheres wird es schon geben, der aber keine Relevanz für das Leben besitzt.Davon wäre ein neues Interesse an den heidnischen Religionen zu distinguieren, in der Romantik anhebend als das Interesse an den volkstümlich ursprünglichen Religionen, die dann die Katholische Kirche verdammt hätte. Die Verweltlichung der Kirche kann so auf keinen Fall als eine Selbstverheidnisierung aufgefaßt werden. Es ist stattdessen ihre Selbstversäkularisierung, daß sie nur noch eine Sozialdienstagentur sein will.

Auch ist wohl die pointierte Gegenüberstellung von der Kirche, der nur die sich zu Christus Bekehrten angehören zur Volkskirche, in die man hineingetauft wird, sehr problematisch, verkennt sie doch, daß wie der Alte Bund ein Bund Gottes mit einem Volke war, dem jüdischen, so auch der Neue Bund der mit einem Volke ist, dem Kirchenvolke. Zum Volkssein gehört nun aber konstitutiv,daß man in es hineingeboren wird und nicht in es eintritt wie in einen Verein. Das Problem ist deswegen nicht das Hineingeboren- und Hineingetauftwerden, sondern daß die Vermittelung des christlichen Glaubens an die so Hineingetauften nicht gelingt.

In dem Text wird die These aufgestellt, daß es selbst den Christen nicht mehr vorstellbar sei, daß es die eine wahre Religion gäbe, die als solche heilsnotwendig zu glauben sei, daß es doch wohl ausreiche, anständig zu leben, um gottefällig zu sein. Alle Religionen seien so gleichgültig für das Heil, wenn man denn überhaupt noch an eine Erlösung glaube.Heiden war ihre Religion aber nie so gleichgültig. Diese Vergleichgültigung kann wirklich nicht unter dem Begriff eines Neuheidentumes subsumiert werden. Wir erleben und erleiden eine Selbstsäkularisation, die so es vordem noch nie in der Menschheitsgeschichte gegeben hat. 

Klärungsbedürftig ist angesichts dieses Ratzingertextes aber auch prinzipiell das Verhältnis der heidnischen Religionen zu der christlichen. 














Montag, 14. Oktober 2024

LGBT-Lobby: Wer soll Priester werden können, und wer nicht? Kein Beitrag zum leidigen Frauenpriestertumsdiskurs

 

Wer soll Priester werden können, und wer nicht? Kein Beitrag zum leidigen Frauenpriestertumsdiskurs



Papst Franziskus ernennt nun den LGBT-Aktivisten Pater Radcliffe zum Kardinal. Die „Freie Welt“ weiß von dem Folgendes zu berichten: „Bereits 2005 sprach er sich in einem offenen Brief gegen ein vom Vatikan geplantes Verbot zur Priesterweihe homosexuell orientierter Männer aus. Er betonte, dass »tief verwurzelte Vorurteile wie Homophobie« ein Ausschlussgrund für das Priesteramt sein sollten, nicht jedoch die sexuelle Orientierung selbst.“

Die Botschaft ist klar: Nicht mehr soll eine tief verwurzelte Neigung zur Homosxualität ein Ausschlußgrund für den Empfang der Priesterweihe sein, sondern „tief verwurzelte Vorurteile wie Homophobie“ sollen solche vom Priesteramt ausschließen. Es sollen also auch noch andere „tief verwurzelten Vorurteile“ Ausschlußgründe sein. Auch wenn sich in dem Text keine Hinweise auf diese anderen möglichen Vorurteile eruieren lassen, ist es wohl keine überzogene Spekulation, daß etwa die Verneinung der Möglichkeit der Einführung eines Frauenpriestertumes als ein Ausschlußgrund hier mitgemeint sein dürfe.

Prinzipiell geht es Papst Franziskus in seiner Personalpolitik,wenn ernennt er zu einem Kardinal, in dem Wahlgremium seines Nachfolgers eine klare Mehrheit den progressiven Kräften zu verschaffen, damit die Modernisierung der Kirche vorangetrieben werden kann.Die Ernennung dieses LGBT- Lobbyisten weist aber über dies machtpolitische Kalkül hinaus.Die Kirche soll eben auch zu einem Fillialbetrieb dieser Homosexbewegung werden. Damit schwenkt Papst Franziskus, der sonst eher politisch traditionell sich positioniert als ein Kämpfer für Gerechtigkeit und als ein Interessensvertreter der Zukurzgekommenen als Linksliberaler, denen gerade die Befreiung der Sexualität aus der bürgerlichen repressiven Normierung ihr Herzensanliegen ist.

Bezeichnend ist nun an dem Vorschlag dieses Lobbyisten, daß er nun Kritiker der LGBT-Ideologie vom Priesteramt ausgeschlossen sehen möchte, da das ja Menschen mit tief verwurzelten Vorurteilen gegen Homosexuelle seien.Keine pessimistische Schwarzmalerei ist es, wenn ich mutmaße, daß niemand in einer evangelischen „Kirche“ zum Pfarrer ordiniert wird, der die praktizierte Homosexualität für eine Sünde hält. Ob auch in dieser Causa die Kirche vom Proestantismus lernen will? Daß also Personen mit einer tief verwurzelten Neigung zur Homosexualität trotzdem zu Priester geweiht werden sollen, die Sinnhaftigkeit dieser Deform der Kirche erschließt sich erst, wenn sie in ihrem Zusammenhang mit dem Kampf wider den Priesterzölibat gesehen wird. Die Abschaffung der als Pflichtzölibates verunglimpften

Ordnung des Priesterlebens soll ja nun nicht primär dazu dienen, daß Priester heiraten können, sondern daß isb den homosexuellen Priestern eine freie Ausübung ihrer Sexualität ermöglicht werden soll. Man gibt damit der Meinung, daß Männern mit stark homosexuellen Neigungen ein enthaltsames Leben schwerer falle als heterosexuellen, aber dies Problem ließe sich doch leicht lösen, wenn erst allen Priestern ein Ausleben ihrer Sexualität gestattet wird. Was einem evangelischen Pfarrer selbstverständlich erlaubt ist,müsse auch katholischen zugestanden werden.Die Ökumene bringt eben vielfältigste Früchte hervor, blühende Wiesen von Disteln und Dornbüschen.Wie oft konnte und kann man nun schon vor Kirchengebäuden gehißte Homosexfahnen wehen sehen.... Der Kurs der Kirche ist klar hin zur einer demokratischen Zeitgeistgemeinschaft, in der vor allem auf die Stimme der Medien und den Weltgeist gehört wird.