Donnerstag, 19. Dezember 2024

 

Das katholische System sei Schuld an den Mißbräuchsfällen – eine Kritik des Klassiker der Deformagenda


Am 26.Jänner 2024 beschwor der Kath de Standpunktkommentar noch das Dogma von den systemischen Ursachen der Mißbrauchsfälle, nachdem peinlicherweise eine Studie zu den Mißbrauchsfällen in der EKD zeigte, daß all dies der Katholischen Kirche Spezifische so auch in den protestantischen „Kirchen“ sich ereignet hat: „Missbrauch: Systemische Faktoren bei Katholiken nun nicht relativieren.“ Da tönt es nun: „Die Reduzierung von Sexualität auf den Geschlechtsakt in der Ehe, der Zölibat als Rückzugsort für Menschen, die ihre Sexualität unterdrücken woll(t)en und/oder anschließend nicht ausleben durften sowie die Ehrfurcht vor dem geweihten Mann haben Missbrauch und dessen Vertuschung begünstigt.“ Diese Analyse ist offenkundig das Produkt des Wunschdenkens des linksliberalen Reformlagers. Die Therapie lag diesen Reformern schon in der Gestalt des Forderungskataloges der antikatholischen Initiative: „Wir sind Kirche“ vor, sodaß nur noch die dazu passende Analyse der Ursachen der Mißbräuchsfälle konstruiert werden mußte. Daß nun in den protestantischen „Kirchen“ die Mißbrauchsfälle sich genauso ereigneten wie in der Katholischen Kirche, fichtet diese Dogmatiker nicht an, den sie brauchen diese systemischen Ursachen für ihr Destruktionsprogramm der Kirche.

Aber wie wäre es, wenn man wirklich nach systemischen Ursachen der Mißbräuchsfälle forschte und dabei bedenkt, daß, wenn in zwei christlichen Organisationen das Gleiche sich ereignet, es wohl wenig plausibel ist, daß für die Mißbräuchsfälle in der Katholischen Kirche Systemisches die Ursache sein soll, das es im Protestantismus nicht gibt. Wären nicht eher gleiche Ursachen für diese Vorfälle verantwortlich zu machen, also in beiden Organisationen Vorfindliches.

Eine These möchte ich dazu zur Diskussion stellen. Wenn es eine in beiden Organisationen die Mißbrauchsfälle Förderliches gibt, dann ist das ein sehr problematischer pazifistischer Interpretationskomplex der Bergpredigt. Dieser Vorstellungskomplex setzt sich aus ein paar rekonstruierbaren Axiomen zusammen:

a) Es wird die Aussage: „Leistet dem,der euch etwas Böses antut,keinen Widerstand“. (Mt, 5,39) von den Opfern selbst auf sich bezogen: daß ein Mißbrauchtwerden ein Böses Angetanwerden ist,ist dabei unbestreitbar.

b) Nun soll gar gelten, daß dem Mißbrauchstäter 77x zu vergeben sei, so hieße es ja Mt 18,21f. Wer als Opfer so dem Übeltäter vergeben soll, wie sollte der denn dann noch anzeigen können!

c) Ein Narrativ verbindet sich damit, das der Gewaltspirale, daß wenn A aggressiv sich B gegenüber verhält, und B aggressiv reagiert, reagiere A noch agressiver als beim ersten male, sodaß sich die Gewalt permanent steigere, sich hochschaukele von Stufe zu Stufe. Diese Spirale der Gewalt könne nur gestoppt werden, wenn das Opfer B auf ein aggressives Reagieren verzichtet und stattdessen dem Täter A vergibt. Angeblich soll Jesus sich bei seiner Kreuzigung auch so verhalten haben: Er verzichtete auf eine aggressive Reaktion sondern ließ sich zu Tode quälen, um so keine Gewalteskalation in Gang zu setzen. So hätte sich auch ein Opfer von Aggressionen zu verhalten als ein guter Jesus nachfolgender Christ.

d) Ein weiteres Narrativ verbindet sich damit, daß vom Kern her jeder Mensch gut sei, daß ihn aber eine traurige Kindheit oder sonstige Negativeinflüsse in seinem Gutsein beeinträchtigt hätten. Es gälte so, in dem Täter zuvörderst ein Opfer negativer Beeinflussungen zu sehen, der statt bestraft zu werden, das Mitgfühl und das Mitleid gerade des Opfers bedarf, um wieder ganz ein guter Mensch zu werden.So gälte es, ihm zu verzeihen und ihm dann zu helfen, wieder in Ordnung zu kommen. Ihn der Tat zu beschuldigen, ihn als Täter gar anzuzeigen, sei so wider den Geist Jesu. Je sanftmütiger und devoter sich das Opfer dem Täter gegenüber verhält, desto christlicher verhält es sich. Eine Aggression dem Täter gegenüber sei so geradezu widerchristlich.

Aus diesen Axiomen baut sich dann eine Gesamthaltung des Opfers auf, die das Opfer geradezu dazu prädestiniert, immer wieder die Opferrolle zu übernehmen. Man muß dabei davon ausgehen, daß der Täter ein Blick für so sich verstehende Christen hat, daß sie sein Idealopfer sind. So wie das Vorzugsopfer des Mobbings der nicht Zurückmobbende ist, der stattdessen alles über sich ergehen läßt, so findet auch ein Mißbrauchstäter sein Idealopfer, den so seine Jesusnachfolge Verstehenden.

Ein alte Römerweisheit sagt: Wer in Frieden leben will,muß kriegsbereit sein. Auf gestellten Photographien lächeln in der Rege alle Photographierten in die Kamera. Dabei zeigen sie lächelnd immer auch die Zähne. Warum? Mit ihrer Körpersprache sagen sie so zweierlei aus: „Ich kann zu Dir freundlich sein, ich kann aber auch anders, denn ich kann Dich auch beißen!“ Es ist doch vernünftig, sich statt auf einen Beißkampf einzulassen, friedlich miteinander umzugehen. Wo nun aber potentiell zur Gewalt Bereite auf Menschen stoßen, die zum Ausdruck bringen, daß sie sich nicht wehren werden, greift wer sie an, ja daß sie gar ganz sanftmütig pazifistisch gesonnen stets alles erdulden und vergeben werden, da sind so Eingestellte das Idealopfer für nach Opfern ausschauende Sexualstraftäter.

Die systemischen Ursachen sind dann genau in diesem pazifistischen Konzept zu finden, daß man meint im Geiste der Bergpredigt, dem Bösen, was einem angetan wird, sich nicht widersetzen zu dürfen, sondern es erdulden zu haben, um dann dem Täter gar zu verzeihen und ihm sein Böses mit Gutem vergelten zu haben.

Der Bundeskanzler Helmut Schmidt urteilte, daß man mit der Bergpredigt keine Politik machen dürfe, denn dann würde das Böse triumphieren. Wenn in der Kirche nicht mehr gewußt wird, daß der Mensch von seiner depravierten Natur her zum Bösen neigt und durch die Androhung von Strafen davon abgehalten werden muß,da gedeiht ein Klima, das die sexuellen Mißbräuche fördert. Eine bittere Wahrheit: Eine Gesellschaft kann nur humanitär sein, wenn sie auch repressiv ist. Durch einen sanftmütigen Pazifismus im hier dargelegten Sinne werden aber die zum Bösen Geneigten nur dazu motiviert, auch böse nun zu handeln. 

Merke:Gemeingefährlich sind Schafe, die ihren Mitschafen aufklären, daß Wölfe Vegetarier seien! 










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