Aussagen über Gott,die nicht in der Bibel stehen dürften....
Nicht nur die Aussage, Gott reue etwas,am ärgsten: „Als aber der Herr sah,daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens böse war immerdar,da reute es ihn,daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen.“ (1.Mose 6,5f) stellt einen Skandal da. Gott könne nichts reuen,zudem habe er in seiner Allwissenheit ja im Voraus gewußt, daß die Menschen so sein werden, und wo bleibt denn da die Menschen-freundlichkeit Gottes! Zudem wird hier der Mensch doch arg verzeichnet, verkennt dieser anthropologischer Pessimismus doch völlig unsere moralischen Qualitäten.
Aber es lassen sich nun auch weitere skandalöse Aussagen über Gott in der hl. Schrift finden,zum Beispiel diese. Gott sprach zu Moses: „Mein Angesicht kannst Du nicht sehen,denn kein Mensch wird leben,der mich sieht.“ (2.Mose 33,20) Die einfachste Ausdeutung dieser Aussage wäre: Da Gott Geist,inmateriell sei, besäße er kein Angesicht und was er nicht besitzt, kann auch nicht gesehen werden. Aber dann wird die Hauptaussage eine sinnlose, daß wer Gott sieht,das nicht überleben wird,denn die setzt voraus, daß der Mensch Gott sehen kann.Nun könnte man meinen, daß Gott zwar vom Menschen gesehen werden könnte, weil Gott sich für ihn sichtbar machen könnte, daß der Mensch Gott aber nicht sehen könne, weil er nun mal ein zum Bösen Geneigter sei. Unter dem Angesicht Gottes würde dabei die Zugewandtheit Gottes als dem Menschen sehbare verstanden werden.Aber dem sündigen Menschen würde das ihm seinen Tod bringen.
Aber diese Aussage widerspricht nun die Vorstellung von der Menschenfreundlichkeit Gottes völlig und außerdem stellt uns die Bibel Mose gerade nicht als einen zum Bösen Geneigten vor, obschon von ihm erzählt wird, daß er einen ägyptischen Aufseher getötet hatte. (Ein aufmerksames Lesen des 2.Buches Mose kommt aber eher zu dem Resultat, daß Moses hier schon als der Befreier des jüdischen Volkes aus der ägyptischen Verknechtung vorgestellt wird, wobei die Tötung schon die Gewaltsamkeit der Befreiung antizipiert: Gott selbst wendet Gewalt an,um sein Volk zu befreien, man denke nur an die Plagen,mit denen Gott die Ägypter schlägt,bis hin zur Kindertötung!)
Die Aussage, daß das Sehen Gottes dem Menschen seinen Tod bringt, gehört vielleicht gar nicht in den moralischen Raum, sondern existiert in dem Raum,der durch die Polarität von „heilig“ und „profan“ konstituiert ist.Das „Heilige“ wäre dann die Negation des „Profanen“. Wenn ein Mensch Gott in seiner ihm eigenen Heiligkeit sähe, könnte er das ob seiner Nichtheiligkeit nicht überleben. Diesem Gedanken könnten wir uns annähern durch die platonische Vorstellung von Gott als dem Sonnenlicht,daß wir nicht direkt in das Sonnenlicht schauen können,ohne letztlich zu erblinden,daß wir aber alles,was wir sehen können,nur in dem Lichte der Sonne sehen können.
Wenn Gott von uns gesehen werden möchte, sodaß wir dabei nicht sterben, verkleidet er sich sozusagen, wird Mensch, damit wir in dem Kinde in der Krippe Gott sehen können,ohne sterben zu müssen.
Aber diese Aussage bleibt skandalös, durchstreicht sie doch das Gerede von der reinen Menschenfreundlichkeit Gottes. Gerade in der hl.Schrift steht uns Gott auch als der Heilige gegenüber, der so auch ein Nein zu uns Menschen ist, die wir eben nicht heilig sind.Dabei ist dann aber der Begriff der Heiligkeit von dem der Moralität zu distinguieren.Ein Ort der Gegenwart Gottes,etwa der Tempel zu Jerusalem wird durch Gottes Realpräsenz zu einem heiligen Ort und hier kann die Heiligkeit nichts mit einer Moralität zu tuen haben. So ist im Neuen Bund jede Kirche ein heiliger Raum,nicht weil da Gläubige sich zu einem Gottesdienst versammeln, sondern weil da im Tabernakel Gottes Sohn realpräsentisch gegenwärtig ist unter einer Umhüllung, damit wir ihn sehen können, ohne sterben zu müssen. Gottes Sohn verbirgt sich hier im Tabernakel sozusagen doppelt,in seiner Menschlichkeit und dann noch unter den Akzidentien des Brotes.
Gott ist nicht einfach einer,zu dem der Mensch sich hinsehnt, sondern auch einer,von dem sich der Mensch verbergen möchte.So schauen wir ja auch nur mit einer starken Sonnenschutzbrille ausgestattet direkt in die Sonne. Wie die scheinende Sonne unsere Augen blendet, obzwar wir nur in ihrem Lichte sehen können, so würde uns auch Gottes Heiligkeit blenden, sähen wir sie unmittelbar.Darum muß es als einen außergewöhnlichen Gnadenakt Gottes angesehen werden, wenn die Heiligen im Himmel Gottes Angesicht sehen dürfen,ohne daran zu sterben.
Zusätze
Die Religion konstitiert sich nicht durch die Differenz von Moral und Unmoral sondern durch die Differenz von "heilig" und "profan". Die Biologie konsituiert sich ja auch durch eine Differenz, die zwischen "Leben" und "Tod",, die Rechtswissenschaft durch die von Recht und Unrecht etc.
Das Zentrum der christlichen Relgion als christlcher ist so der Tabernkel als dem Orte der realen Gegenwart Gottes unter uns Menschen als für uns Ansprechbarem! Deswegen sollte auch die Aussetzung des Allerheiigsten und seine Anbetung wieder mehr in das Zentrum der religiösen Praxis gestellt werden!
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