Scheitert die Deformagenda des Synodalen Weges? Oder wird hier ein trojanisches Pferd in die Kirche eingeschleust?
Der Standpunktkommentar von Kath de :“Der Reformstau in der Kirche in Deutschland macht mich ratlos“ des 4.9.2025 bringt es auf den Punkt:“Nicht zuletzt deshalb, weil nun auch das Prestigeprojekt des Synodalen Weges in Gefahr ist: das synodale Gremium, in dem Laien und Bischöfe gemeinsam über bundesweite kirchliche Themen beraten und entscheiden sollten. Denn die Entscheidungskompetenz steht nun, so hört man, zur Disposition.“
Auch wenn man ob der Kritik an dem Installationsveruch eines Synodalrates als des obersten Beratungs- und Beschlußgremiumes der Kirche in Deutschland auf den Namen „Rat“ verzichten wollte,vielleicht auch, weil dieser Name Assoziationen an die linksradicale Parole: „Alle Macht den Räten“ aufkommen läßt, sollte doch an diesem „Prestigeprojekt“ seitens der Reformer festgehalten werden. Wäre dies Entscheidungsgremium wirklich kirchenrechtlich verbindlich installiert,wäre das der Todesstoß der hierarisch aufgebauten Kirche.Eine Gremium,in der so viele Laien ein Stimmrecht hätten,sodaß gegen sie nichts mehr entschieden werden könnte, das wäre der Endsieg der Demokratie über die Kirche.
Aber kann nun noch gehofft werden, daß Rom unter der Führung des neuen Papstes diese deutsche Kröte schlucken wird?Nicht nur diesem Standpunktkommentar befallen Zweifel. Allerdings wird in diesem Kommentar die Intention des Dogmenkritikers Seewald mißverstanden, wenn dieser in dem Kath de Artikel: „Vorwürfe gegen deutschen Synodalen Weg. Theologe Seewald kritisiert Geschichtsvergessenheit von Theologie“ vom 25.8.2025 die defizitäre Theologie des Reformpaketes des Synodalen Weges kritisiert. Dieser Dogmenkritiker meint, daß die geschichtliche Bedingtheit aller Lehren der Kirche nicht hinreichend mitreflektiert würde,sodaß Lehren anerkannt werden würden, die, sagen wir es zeitgeistgemäß, auch dekonstruiert werden könnten.
Auf Kath net war nun gar am 3.9.2025 zu lesen: „Kirchenrechtler Schüller befürchtet: Der gesamte Synodal-Prozess in Deutschland steht auf der Kippe.“ Geht etwa nun dem modernistischen Reformlager die Puste aus? Eines ist aber unübersehbar: Die Deformagenda des Synodalen Weges, ursprünglich von der antikatholischen Bewegung: „Wir sind Kirche“ zusammengechnürt und populär gemacht durch das sog.“Volkskirchenbegehren“ hat mit einer analytischen Aufarbeitung der „Mißbäuchsfälle“ und einer aus der erfolgten Diagnose erstellten Therapie nichts zu tuen. Die Therapie war schon fix und fertig, bevor irgendwer nach den Ursachen der Mißbräuchsfälle zu forschen begann,nämlich das Deformpogramm des Vereines: „Wir sind Kirche“. Da nun die beauftragten Analysen der Mißbräuchsfälle auch nicht eindeutig feststellten, daß der Zölibat, die Morallehre der Kirche und der Klerikalismus an allem Übeln der Kirche schuldig war, verstieg man sich zu der Behauptung, um wieder glaubwürdig werden zu können, müßte diese Deformagenda umgesetzt werden, ohne daß dann erklärbar war, warum die evangelischen „Kirchen“,in denen diese Reformen schon längst umgesetzt sind,nicht glaubwürdiger erscheinen als die Katholische Kirche.
Aber was bleibt von dieser Deformagenda substantiell übrig, läßt sich die Kernforderung, die der Überwindung der hierarischen Struktur der Kirche nicht durchsetzen, die ihrer Verrätung: „Alle Macht den Räten!“ Gut vorbereitet ist dies Konzept der Verdemokratisierung der Kirche ja schon durch den innerkirchlichen erfolgreichen Kampf gegen Rechts, daß rechtsgesonnen Christen das passive Wahlrecht aberkannt worden ist,sodaß solche nicht in irgendwelche Entscheidungsgremien gewählt werden können.Preisfrage: Kann noch jemand für ein kirchliches Gremium kandidieren, der sich für den Lebensschutz einsetzt und so eine sehr bedenkliche Nähe zur AfD bekennt? 1
Aber was nützt dieser Etappensieg, wenn am Ende nicht auf allen kirchlichen Ebenen Entscheidungsgremien implantiert werden können, die dann wirklich regieren und so die Entscheidungsmacht für sich usurpieren?Immerhin soll so ein circa 2000 Jahre praktizierter Irrtum, daß vom ersten Apostelkonzil angefangen bis zum bisher letzten die Laien nicht mitbestimmten und schon gar nicht demokratisch die Kirche regierten,daß leider der Gründer der Kirche,Jesus Christus selbst diese hierarische Struktur seiner Kirche eingestiftet hat. Deswegen erfreut sich ja die Behauptung,Jesus habe keine Kirche gewollt und schon gar nicht gestiftet, solch großer Beliebtheit, da dann alle Ordnungen der Kirche als etwas bloß von Menschen Hervorgebrachtes entwertet und somit zur Disposition gestellt werden kann.
Der Kampf um die Verdemokratisierung und Entkatholisierung ist noch nicht endgültig abgeschlossen, begann er doch schon mit der Reformbewegung der Rotte Korach und der Synodale Weg wird nicht der letzte Angriff auf die Kirche sein, aber in Bälde wird sich zeigen, ob es gelingen wird,mit dem trjojanischen Pferd der Einsetzung eines nationalen Entscheidungs-gremiumes die hierarische Struktur der Kirche zumindest in Deutschland weitestgehend auszuhebeln. Ihre Protagonisten scheinen selbst nicht mehr sehr zuversichtlich zu sein, aber sie werden weiterkämpfen.
1Die Kirche übernimmt hier eine Vorreiterrolle für das Konzept der „Wehrhaften Demokratie“, daß den Regierenden nicht genehmen Kandidaten das Recht,kandidieren zu dürfen, abgesprochen wird, oder gleich ganzen Parteien.
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