Das Kriterium der Synodalität: "Was alle angeht, soll von allen beraten und entschieden werden" 1
So lautet die Zentralaussage des Standpunktkommentares vom 25.9.2025:“Mit synodaler Weitsicht zu einer dezentralen Kirche“ und ich muß jetzt schon darauf hinweisen,daß dieser Kommentar wirklich ernst gemeint ist und nicht ursprünglich für das Satiremagazin „MAD“ von Alfred E. Neumann verfaßt worden ist! So wird dieser Artikel präludiert: "Der Heilige Geist und wir haben beschlossen", heißt es beim Apostelkonzil in der Bibel. Michael Böhnke sieht darin die Grundlage für eine dezentrale Gestalt der Kirche: Pluralitäten müssen anerkannt, Widersprüche ausgehalten werden, kommentiert er.“
Nun stellt uns diese zwei Aussagen vor ein unlösbares Problem: In dem ersten Apostelkonzil beschlossen die Apostel und die Presbyter in der Kraft des Heiligen Geistes, wie die Heidenmission zu betreiben sei. Die Heiden, um die es hier ging, die wie zu missionieren seien, nahmen an diesem Apostelkonzil nicht teil, obschon sie doch die „Betroffenen“ waren, die dieser Beschluß anging! Zudem dürften doch wohl nicht nur die Apostel und die Presbyter in der Heidenmission tätig gewesen sein, aber nur diese zwei Gruppen entschieden über diese Causa.
Kontrovers wurde diskutiert, ob es für die Heiden heilsnotwendig sei, beschnitten zu werden. Vgl dazu die Kontroverse zwischen dem Heidenmissionar Paulus und seinen Kritikern in der galatischen Gemeinde bezüglich der Beschneidungsfrage. Das Apostlkonzil gab Paulus Recht und widersprach so der Position seiner Kritiker! „Pluralitäten“ wurden hier nicht anerkannt sondern es wurde eindeutig zwischen wahr und unwahr unterschieden.
Der Hebräerbrief teilt uns mit, daß die nicht an Christus glaubenden Juden von der Teilnahme an der Eucharistie ausgeschlossen worden sind, (Hebr 13,10): Selbstverständlich ist diese Ausschlußentscheidung ohne eine Mitbestimmung der von diesem Ausschluß Betroffenen gefaßt worden! Dieser Exsystematikprofessor versteigt sich nun aber zu der Behauptung: „Und doch ist das Kriterium "nicht ohne" allein nicht zureichend. Es wäre durch das Kriterium "nicht gegen" zu ergänzen, und zwar in dem Sinn, dass den Gläubigen nicht gegen deren Willen Lasten auferlegt werden“. Jede Verurteilung einer Lehre als eine Häresie wurde aber durch die Kirche in der Kraft des Heiligen Geistes gegen den Willen der so verurteilten Vertreter der häretischen Lehre getroffen. Die Kirche hat eben nicht , pluralitätsbejahend es den Gemeinden oder jedem Christen freigestellt, ob sie das Alte Testament zum Kanon der Kirche dazuzählten oder es im Sinne Marcions verwarfen.
Von einem Dezentralismus kann auch in Hinsicht auf das 1.Apostelkonzil keine Rede sein, galten doch deren Beschlüsse als verbindlich für die ganze Kirche und somit wurde es nicht jeder Gemeinde freigestellt, wie sie eigenverantwortlich die Heidenmission durchzuführen habe.
Aber jeder Kath de Leser ahnte natürlich schon, worum es dem Kommentar ging, als er die Vokabel der dezentralen Kirche ins Spiel brachte, daß nun zum zigsten Male die Deformagenda des Synodalen Irrweges durchgesetzt werden soll: Wen das schon nicht in der ganzen Kirche möglich ist, dann wenigstens in avantgardistisch voranschreitenden Regionalkirchen. Daß das Lehramt die Zulassung von Frauen eindeutig nicht nur als unerlaubt sondern auch als unmöglich, im Sinne von, daß Frauen die Priesterweihe nicht gültig empfangen können, erklärt hat, ficht diesen Dezentralisierer nicht an: Jeder Bischof oder vielleicht gar jede Gemeinde sollte doch wohl das Recht haben, Lehren der Kirche für sich als ungültig zu erklären.
Das hätte selbstredend aber nichts mit einem legitimen Pluralismus zu tuen, den es in der Kirche tatsächlich in bestimmten theologischen Fragen gibt, z. B in der Frage: Starb die Muttergottes wirklich und ist dann gleich vom Tode erweckt leiblich in den Himmel aufgenommen oder ist sie ohne zu sterben leiblich in den Himmel aufgenommen worden?, sondern wäre ein endeutiger Fall einer Insubordination. Einfacher gesagt: Wir hier in Germanien machen, was wir wollen, ganz gleich, was Rom sagt. Das hat schon der „Reformer“ Luther so nicht folgenlos praktiziert. Es ist ja offenkundig, daß die meisten Anhänger des Synodalen Irrweges viel mehr im Protestantismus als in der Katholischen Kirche geistlich beheimatet sind. Nur sage man nicht, daß dieses Destruktionsvorhaben der Kirche durch ihre Dezentralisierung etwas mit einem legitimen Pluralismus gemein habe, denn in der Kirche kann es keine Indifferenz gegenüber dem Unterschied von wahr und unwahr geben. In der Autorität einer erkannten Wahrheit hat sie stets unwahre Lehren aus sich ausgeschlossen und nicht pluralitätsbegeistert in sich aufgenommen.
Eine Schlußfrage:
Könnte nicht Alfred E. Neumann zukünftig die Kommentare für Kath de verfassen, sie fielen humoristischer aus.Sollte ein Leser diese Persönlichkeit des öffentlichen Lebens nicht kennen, empfehle ich, Alfred E.Neumann, Bilder im Internet sich anzuschauen!
1Kath de Standpunktkommentar 25.9.2025: Mit synodaler Weitsicht zu einer dezentralen Kirche.
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