Montag, 8. September 2025

Wie man die Liturgie zerstört, indem der Kirchenraum modernisiert und den Klerikalismus bekämpft

Wie man die Liturgie zerstört, indem der Kirchenraum modernisiert und den Klerikalismus bekämpft



Der Gottesdienst findet in einem architektonisch gestalteten Raum statt.Da liegt es doch auf der Hand, daß, um die traditionelle Liturgie zu überwinden und selbst die modernisierte nachkonziliare ist manchem Modernisten noch zu katholisch, die Innenraumgestaltung der Kirche in Angriff zu nehmen. Auf der Internetseite: „Feinschwarz“ berichtet nun der Artikel:“in mitten drin“ vom 8.5.2029 von einem erfolgreichen Kampf wider die katholische Liturgie: „Die ersten Gottesdienste zeigten: Der klare, stimmige Raum ließ die gewohnten Liturgien nicht zu.“ Es ist also gelungen, die Kirche so zu renovieren, daß die katholische Liturgie, wie sie seit dem 2.Vaticanum zelebriert wird, nicht mehr in dieser reformierten Kirche durchgeführt werden kann! Deshalb mußte nun die Liturgie dem neuen Kirchenraum eingepaßt werden.

Ich möchte hier dazu raten, diese Internetseite aufzuschlagen, da dort ein sehr aussagekräftiges Bild des modernisierten Kircheninnenraumes abgebildet ist: ein mehrreihiger Stuhlkreis, in dessen Mitte etwas steht, das man als einen Altar vermuten kann in einem sonst leeren Raum mit kühler Betonathmosphäre. Ein Knien ist hier unmöglich ob der geringen Abstände zwischen den allerdings lose herumstehenden Sitzstühlen.

Also mußte nun die Liturgie theologisch und praktisch diesem neu gestalteten Kircheninnenraum eingepaßt werden und das geschah auch ganz demokratisch, denn nun produzierte ein Liturgiekreisdas Einpassungskonzept: „Der Liturgiekreis reflektiert im Laufe der Jahre liturgietheologisch alle Details und prüft, wie sie mit dem Raum in Einklang kommen.“ So erblickte eine neukonzipierte Communioliturgie das Licht der Welt:

Alle können alle sehen. Alle können von allen gesehen werden. Tun sie das immer wieder, verschwinden Scheu und Scham. Man kann sich gegenseitig wahrnehmen, sehen, wie es dem anderen geht. Das ist ein zentraler Aspekt, wie ein Communio-Raum communio schafft. Solange Kirchgänger:innen hintereinander wie im Bus sitzen, Hinterköpfe statt Gesichter sehend, lernen sie kaum jemanden kennen. Sobald die Hinterköpfe Gesicht zeigen, kann Gemeinschaft wachsen. Pfarrer können noch so viel über Kommunion predigen. Gemeinsames Tun wirkt. So kann ich nicht nur meine Sitznachbarin irgendwann auf der Straße grüßen.“

Die Euphorie über dies Begegnungsevent, daß jeder Teilnehmer das Angesicht jedes anderen Teilnehmers anschauen kann, ist grenzenlos. Durch dies Aneinanderanschauen wächst eine Gemeinschaft, ja entsteht erst dadurch.Man sieht gar, wenn da wer einen Schnupfen hat und kann ihm so hoffentlich noch ein unbenutztes Schnupftuch durchreichen lassen zum Reinschneuzen! Aber wesentlicher ist es doch, daß ich dann einen Eventteilnehmer außerhalb des Gottesdienstes wiedererkennen und somit auch kontaktieren kann.

Besonders beglückend ist diese neue Sitzordnung nun für den Pfarrer: Als Zelebrant war es nicht ganz einfach, plötzlich in der Mitte am Altar zu stehen. Alle so nah, ungewohnt! Es dauerte nicht lange, da spürte ich Gemeinschaft, Energie, die die Gemeinde zur Mitte ausstrahlte – Realpräsenz energetisch, schon jetzt.“

Das ist nun wirklich eine revolutionäre Neuerfindung dieser Communioliturgie, daß Energien aus den auf ihren reihenförmig angeordneten Stühlen Sitzenden in die Mitte des Kirchenraumes strömen und sich auf und um den Altar herum konzentrieren, ja daß der Zelebrierende in diesem Energiezentrum dann gar Realpräzenz „energetisch“ erlebt.Nur bleibt unklar, wessen Realpräsenz da nun erfahrbar wird? Vielleicht die Enegieura der im Kreise Herumsitzenden?

Aber das ist nicht der einzige Tiefstpunkt dieser Comminioliturgie: „Um dem Communio-Raum noch weniger im Weg zu stehen, verließ ich meinen Priestersitz am reservierten Platz. Nun sitze ich wie alle nebeneinander auf einem Stuhl an unterschiedlichen Plätzen.“ Der Priester stört als Priester die „Communio“ und darum laiiziert er sich,indem er sich als einer unter den Gleichen in den Stuhlkreis eingliedert. So würde der Klerikalismus, der Dualismus zwischen dem Priester und den Laien überwunden:Der Communio-Raum löst wunderbar den unchristlichen Dualismus zwischen Klerus und Laien auf.“

Dabei vernutzt nun diese Communiotheologie Paulus Aussage, daß wir alle eins seien in Christus (Gal 3,28) zu einer Absage an die hierarchische Struktur der Kirche, um im Geiste der Rotte Korach einem Egalitarismus zu huldigen, als dürfte es nach dem Apostelfürsten Paulus keine Ämter und keine Hierarchie in der Kirche geben. Aber es wird noch demokratischer:

Ein weiterer Schritt, Communio mit Wort, Geist, Ritual und Mitfeiernden zu steigern ist die Einführung eines Ortes, an dem ein Mikrofon steht. Nach der Wortfeier darf jedermann/-frau ans Mikro gehen und inmitten der Gemeinde zu Wort kommen. Das Trauen war ein Sprung nach vorne. Das kultische Privileg des Priesters als Redner endete; ein emanzipatorischer Schritt für ein tieferes sich Kennenlernen durch das Teilen persönlich spiritueller Zeugnisse.“

Wenn nicht nur der Pfarrer sondern jeder in diesem Communiotreffen reden darf und gar durch das Mikrophon zu allen anderen, dann ereignet sich da die wahre Communio! Ist es nicht wunderbar, wenn so Menschen zueinander finden, sich wechselseitig in die Gesichter schauen, sich dann auch noch nach dem Treffen außerhalb wiedererkennen und kontaktieren können! Und dann noch dies Energieausströmerlebnis im Zentrum! Das Allerwichtigste ist aber doch die Ermöglichung eines tiefen sich wechselseitig Kennenlernens in dieser Communioveranstaltung.

Eine Kirche mit solchen Pfarrern braucht keine Feinde mehr! 

Zusatz:

Es gibt gute Gründe, warum man Wein nicht aus Kaffeetassen und Bier nicht aus Sektgläsern trinkt, denn der Inhalt,der Wein bzw das Bier muß zur Form der Trinkgefäße passen. Daraus entspringt die Konzeption, die Form des Gottesdienstes zu verändern,um seine Inhalte zu beseitigen. 





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