"Den meisten philosophischen Lehren zufolge versklavte Gott die Welt, als er sie schuf.Dem Christentum zufolge entließ er sie beim Akt ihrer Erschaffung in die Freiheit.Gott hatte etwas geschrieben, nicht so sehr ein Gedicht als ein Bühnenstück, ein Stück, das vollkommen hatte sein sollen, das aber zwangsläufig menschlichen Schauspielern und Regisseuren überlassen blieb, die seitdem ein heilloses Durcheinander angerichtet hatten." Gilbert Keith Chesterton, Orthodoxie. Eine Handreichung für die Ungläubigen, 2015, S.156
Kann man es trefflicher auf den Punkt bringen? Nur, wo bleibt hier der Gedanke, daß Gott die Welt regiert, gerade als göttliche Vorsehung? Im Begriff des Schicksales kumuliert dies damit gesetzte Problem, wie Gottes Bestimmen, daß es so in der Welt läuft, sich zur Freiheit seiner menschlichen Schauspieler verhält.Gott schaut ja nicht einfach zu, wenn die Menschen als freie Schauspieler die Regie übernehmen und doch setzt er sie als freie, nicht durch ihn determinierte Schauspieler! Ein wahrhaft theologisches Problem!
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