Mittwoch, 30. November 2016

Eine kleine Replik wider die Polemik des Bonifatiuswerkes wider den Weihnachtsmann

Alle Jahre wieder beglückt uns das Bonifatiuswerk mit seiner Polemik gegen den Weihnachtsmann. "Weihnachtsmann freie Zone" im Anspiel auf die Parole der Friedensbewegung von einer "atomwaffenfreien Zone". Statt sich auf Weihnachten auszurichten soll das Augenmerk auf den Nikolaustag kapriziert werden,  denn dieser Tag ist eben wichtiger als das Geburtsfest des Heilandes!
Der Weihnachtsmann ist wohl eines der beeindruckendsten Hervorbringungen heutiger noch möglicher Volkskultur, daß die tiefe Glaubenswahrheit des Beschenktwerdens vom Himmel am Weihnachtstage in der Geburt des Heilandes poetisch bildlich zum Ausdruck gebracht wird, daß der vom Himmel kommende Weihnachtsmann  uns, und nicht nur die Kinder beschenkt. Das Beschenktwerden vom Himmel,  dieser abstrakte Gedanke drückt eben sinnlich anschaulich die Figur des Weihnachtsmannes aus, als das Transzendente in einer sinnlichen Erscheinungsform!
Aber gibt es denn denn auch?Die diffizile Sache erhielt der Redakteur Francis Pharcellus Church zur Beantwortung. Ihm glückte eine so überzeugende Darlegung, daß ich sie hier auch publizieren möchte, zitiert nach:Wikipdia: Weihnachtsmann) 

Die folgende Fassung ist eine am Originaltext orientierte Eindeutschung ohne die sonst in der Presse oder auf Internetseiten in deutscher Sprache üblichen Ausschmückungen.
Mit Freude beantworten wir sofort und damit auf herausragende Weise die folgende Mitteilung und geben gleichzeitig unserer großen Freude Ausdruck, dass ihre gewissenhafte Autorin zu den Freunden der Sun zählt:
Lieber Redakteur: Ich bin 8 Jahre alt.
Einige meiner kleinen Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt.
Papa sagt: ‚Wenn du es in der Sun siehst, ist es so.‘
Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann?
Virginia O’Hanlon.
115 West Ninety-fifth Street.
Virginia, deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Zeitalters. Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen. Sie glauben, dass nichts sein kann, was ihr kleiner Verstand nicht fassen kann. Der Verstand, Virginia, sei er nun von Erwachsenen oder Kindern, ist immer klein. In diesem unserem großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben. O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick. Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht.
Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest ebenso gut nicht an Elfen glauben! Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.
Du kannst die Babyrassel auseinanderreißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinanderreißen könnte. Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseiteschieben und die übernatürliche Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.
Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank! lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehnmal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit zu erfreuen.

Corollarium 1
Die Verachtung der Volksfrömmigkeit ist sicher einer der Gründe der Auflösung der christlichen Religion in Europa nach dem 2.Vaticanum. Religion ohne Volksfrömmigkeit ist zum Sterben verurteilt! Die Erinnerung an eine historische Gestalt, etwa an den Bischof Nikolaus kann eben nie die poetische Kraft der Vorstellung des Weihnachtsmannes ersetzen!   

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