Wer solche Freunde hat – Gott kann keine Gebete erhören!
Zur Dekonstruktion der christlichen Religion gehört insbesondere auch der Kampf gegen den Glauben, daß Gott Gebete erhören könne und gar erhöre. Das Ziel dieser Gebetskritik ist dabei die Ethisierung der christlichen Religion, daß ihre Praxis wesentlich ein humanistisches Engagement sei. Alles andere ist dann nur legitim, insofern es der Motivation zu einem solchen Engagement diene. Die Vorstellung, Gott erhöre Gebete verhält sich dazu kontraproduktiv, denn solch ein Gebets-verständnis hielte ja vom eigenen Tuen nur ab. „Manche fürchten,das Gebet könnte eine Flucht sein vor der Verantwortung und dem Einsatz in der Welt,eine Vertröstung,welche die Kraft und die Phantasie des Menschen lähmt.“ „Credo“ Glaube und Bekenntnis der Christen Bd 1, Medienverbundprojekt zum Katholischen Erwachsenen-Katechismus, S.56.
Eine Seite später schwingt sich dann der Text: „Das Gebet“ zu dieser Fundamentalkritik der Vorstellung, Gott könne Gebete erhören, auf:
„Es widerspricht unserem Glauben zu meinen, wir könnten Gott veranlassen,etwas Gutes zu tun,indem wir bitten.Warum? Weil wir glauben,daß Gott die Liebe ist.Die Liebe,d.h. Nicht irgendein knauseriger Liebender,der seine Gaben abzählt und nur unter Bedingungen gibt. Gott ist Liebe ohne Vorbehalt,ohne Grenzen, unendlich, über alles Fassen hinaus.Er begegnet uns unaufhörlich mit seiner grenzenlosen Liebe und jedem gleichermaßen,allen Menschen ohne Unterschied.Er macht sich nicht abhängig, nicht einmal von der miserablen Verfassung unserer Herzen.Er überschüttet Sünder und Heilige gleichermaßen mit unendlicher Liebe.“
Also: Weil Gott der jeden Menschen Liebende ist, wirkt er auch so auf jeden. Gott kann dies Lieben nicht verändern und so kann auch kein Gebet erhört werden, denn wenn um etwas Gutes gebetet wird für den Beter oder für andere, kann es nur 2 Möglichkeiten geben: Entweder ist das Erbetete wirklich gut für den Beter oder für den, für den gebetet wird, dann wirkt Gott dies sowieso als Liebender oder das Erbetete ist nicht das, was Gott als Liebender sowieso schon wirkt und dann kann er es nicht erhören. Die Beziehung Gottes zum Menschen wird so als eine Einbahnstraßenkommunikation interpretiert: Gott sendet immer nur seine Liebe zu jedem Menschen aus. Wie immer nun ein Mensch darauf reagiert, es hat keinerlei Auswirkungen auf Gottes liebendes Verhalten zu einem Menschen. Da es keinerlei Reaktionsvermögen Gottes geben kann, da er ganz monistisch nur die Liebe ist und nur so handeln kann, ist jede religiöse Praxis sinnlos. Es kann nur eine Praxis in Hinsicht auf andere Menschen geben, also eine rein humitaristische. Der Gottesdienst, wie auch das Gebet kann so letztendlich nur noch legitim sein, wenn so die Motivation zu einem solchen Engagement potenziert wird.
Aber da das den Autoren doch etwas zu wenig ist, kann dann das Gebet auch noch als Hinwendung des Menschen zu Gott interpetiert werden als fader Aufguß des personalistischen Begegnungsdenkens: Du begegnest mir und dann geht jeder fort und alles ist wie vordem.
Daß der Gott der Bibel und der Jesu Christi isb und der der Kirche nichts mit diesem Liebesgott dieses Machwerkes gemein hat, ist so offenkundig, daß das nicht bewiesen werden braucht. Hier wird ein komoder Gott erphantasiert, ein honigsüßer, der leider ein Manko aufweist: Diesen Gott gibt es nur in der Phantasie seiner Autoren!
Wer sich über die Realität von Gebetserhörungen überzeugen will, den verweise ich auf das vorzügliche Buch: Gabriele Wozniak: Hilft mir Gott? Wunderbare Gebetserhörungen in der Coronazeit“.
Ein irritierenderr Zusatz:
"Wir wissen,daß Gott einen Sünder nicht erhört,wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut,den erhört er." Joh 9,31 Der Kontext: Weil Gott Jesu Beten erhört, ist Jesus ein Gerechter. Wir rufen die Heiligen an, weil sie vor Gott Gerechte sind und so ihre Gebete erhört werden.
Das ist nur zu wahr.
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