Donnerstag, 1. September 2022

„Ein Segen zum Schulbeginn sagt: Du bist gut, so wie du bist“ Eine theologische Absurdität

Ein Segen zum Schulbeginn sagt: Du bist gut, so wie du bist“



So titelt die quasi offizielle Internetauftrittsseite Kath de am 29.8.2022. Worum geht es? Was habe die Kirche in den Schulanfangsgottesdiensten den Erstklässlern insbsondere zu sagen! Indem die Erstkläßler gesegnet werden, wird ihnen gesagt: „Du bist gut, wie du bist“. Dieser Segen bewirkt also nichts sondern soll nur an diese Wahrheit, die jedem Erstkläßler wie wohl auch jedem Menschen gilt, erinnern. Die Schule wie auch die Welt beurteile Menschen nach ihrem Leistungsvermögen, kannst Du rechnen, lesen und später Deinen Beruf gut ausüben,aber bei Gott sei das ganz anders. Es wird zwar dann 1.Sam 16,7 zitiert,daß Gott den Menschen nach seinem Herzen beurteile und nicht nach Äußerlichem , das sollen dann die Leistungen des Menschen sein, aber dabei wird einfach verdrängt, daß diese Stelle nicht präsumiert, daß alle Menschen von ihrem Herzen her gute Menschen seien.

Denkt man länger über diese Aussage: „Du bist gut, so wie du bist“ nach, frägt man sich, warum es nicht heißt: „Gott liebt dich, wie du bist“? Gott könnte ja auch imaginiert werden als ein jeden Menschen, egal ob er gut oder böse ist, Liebender. Nein, der kirchliche Segen besagt, daß jeder Erstkläßler ein guter Mensch sei. Ja, jeder Mensch ist wohl, so wie er ist ein guter Mensch, denn warum sollte jeder Erstkläßler ein guter Mensch sein, wenn nicht jeder Mensch gut ist? Wenn das Menschsein nicht sein Gutsein inkludiert, dann könnte es ja auch unter den Erstkläßlern nichtgute geben.

Aber seit wann lehrt uns die hl. Schrift, die Kirche oder die Theologie, daß jeder Mensch, so wie er ist,ein guter Mensch sei? Früge man den Verfasser dieses Artikels oder die Redaktion dieser Weltnetzseite, ob den der russische Präsident Putin, conservative Kritiker des Synodalen Weges oder AfD- Parteimitglieder gute Menschen seien, selbstverständlich würde die Antwort lauten: „Mitnichten!“ Also sind doch nicht alle Menschen gute, genaugenommen sind nur die Politisch Korrekten gute. Warum soll dann die Kirche in den Schulgottesdiensten jedem Schüler sagen: „Du bist gut“? Darauf gibt es nun eine einfache pädagogische Antwort:Glaubt ein Schüler, daß er gut ist,fällt es ihm leichter, die Anforderungen der Schule an ihn gerecht zu werden als wenn er das nicht glaubte.

Gut vorbereitet bin ich für die Examensprüfung, gut bin ich in diesem Fach!“ Wer so gestimmt in eine mündliche Prüfung geht, hat auch gute Chancen, sie zu bestehen, weil seine Selbstwahrnehmung, so gut bin ich!, die Wahrnehmung durch den Prüfer selbst beeinflußt. Den Erstkläßlern zu sagen: „Du bist gut!“, soll ihm also das Selbstvertrauen vermitteln: Ich schaffe die Schule schon! Denn das Gutsein ist ja nicht auf die moralische Sphäre beschränkt zu denken, dem Erstkläßler verheißt das auch: „Du wirst ein guter Schüler sei!“, denn Du bist gut.

Theologisch ist die Aussage, jeder Mensch sei gut absurd, und so auch die Aussage, jeder Erstkläßler sei gut, ja Jesus Christus urteilt gar, daß nur Gott gut sei, Nur, was haben theologische Wahrheiten auch in einem Schulgottesdienst zu suchen. Nichts und der Segen? Der wird auch gleich mit den theologischen Wahrheiten als nicht schülergerecht abgeschafft. Denn der kirchliche Segen bewirkt etwas, dieser Pseudosegen des Erstkläßlergottesdienstes dagegen drückt nur eine allgemeine Wahrheit aus, die unabhängig vom Vollzug des Segens wahr ist. Nicht weil in meinem Personalausweis mein Geburtsdatum steht, bin ich dann auch geboren worden sondern es wird so nur dokumentiert, wann ich geboren wurde, So dokumentiert dieser Segen eben auch nur, daß alle Erstkläßler gute Menschen sind. Der Segen bewirkt so nichts bei den Gesegneten und könnte so auch unterlassen werden. Es genügte ja vollkommen, in der Predigt zu sagen: „Ihr alle seid gute Menschen!“ So ist wohl Jesus auch in die Welt gekommen,um jedem zu sagen:“Du bist gut. Bleibe, wie Du bist!“ 

1.Zusatz:

Jesus soll selbst ein begeisteter Mitleser von Kath de sein, weil er da täglich Dinge zu lesen bekommt, die er nie für möglich gehalten hat.  

 2.Zusatzd

Zum Segen, der nichts bewirkt: Es ist überhaupt die Tendenz wahrnehmbar, die Sakramente nur noch als eine Symbolhandlung zu interpretieren,  die nichts bewirken, sondern nur anzeigen, was unabhängig von ihrem Vollzug gilt, daß eben die Taufe nur anzeigt, daß Gott eben den Zutaufenden liebt wie er halt jeden liebt.

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