Mittwoch, 14. September 2022

Papst Franziskus: „Rechtfertigen wir niemals Gewalt!“

Papst Franziskus: „Rechtfertigen wir niemals Gewalt!“



Franziskus vor Delegierten des Weltkongresses der Religionen in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan: "Gott ist Frieden und führt immer zum Frieden, niemals zum Krieg" So sprach Papst Franziskus auf diesem Weltkongreß. (Kath net am 13.9. 2022)


Von welchem Gott spricht der Papst hier? Der Gott, den Jesus Christus uns verkündigte, ist kein vom Gott des Alten Testamentes verschiedener gegen Marcion. Keine Falschmeldung: Eine sich selbst als Traditionalistin bezeichnende Katholikin sagte mir, daß die „Amtskirche“ die Lüge in die Welt gesetzt habe, der Gott Jesu sei identisch mit dem Gott Jahwe, der doch realiter ein Daimon sei, von dem uns Jesus befreien wollte. Dieser daimonische Gott sei eben ein Gott der Gewalt und der Kriege, aber Jesu Gott sei der der Liebe.

Das Zeugnis des Alten Testamentes ist nun eindeutig: Israel hat das ihm von Gott verheißende Land kriegerisch erobert und Gott hat nicht nur diese Kriege gewollt, sondern ist mit dem Volke in die Kriege gezogen. Als Israel 586 erobert wurde, war das das Strafgericht Gottes über das jüdische Volk für seinen Bundesbruch Gott gegenüber. Auch und gerade diesen Krieg hat Gott als Strafgericht gewollt.


Wenn nun die Einheitsübersetzung schreibt: „Selig, die keine Gewalt anwenden,denn sie werden das Land erben.“, dann ist das eine eindeutige Falschübersetzung, denn im Original heißt es: „die Sanftmütigen“. Mose wird 4.Mose 12,3 als sanftmütig bezeichnet, und er hatte einen ägyptischen Aufseher getötet. „Mose aber war ein überaus sanftmüthiger Mann, mehr als alle Menschen,die auf Erden lebten.“


Noch eindeutiger wird die Frage des Verhältnisses von Gott und der Gewalt, wenn man auf die christliche Staatslehre schaut: Gott gibt selbst dem Staat das Schwert in die Hand, damit er damit regiere. Die Staats-Gewalt ist stets von der Kirche bejaht worden. Das inkludiert immer auch das Recht, Kriege zu führen. So wie es ein Recht auf eine Notwehr gibt, so gibt es das Recht des Staates, einen Verteidigungskrieg zu führen. Strittig ist dagegen die Frage, ob auch ein Präventivkrieg rechtfertigbar sei. Eines ist aber unstrittig, daß die Kirche stets im Einklang mit der hl. Schrift die Staatsgewalt bejaht hat als von Gott gewollte. Siehe Röm 13.


Es drängt sich so leider der Eindruck auf, daß auf diesem Religionenkongreß der Papst nicht von dem Gott der christlichen Religion sprach, sondern von einem erphantasierten, einem für die heutige Welt nützlichem und bequemen, aber nicht vom Gott Jesu Christi. Ob ein bestimmter Krieg also gerechtfertigt ist als ein Mittel der Politik (Clausewitz), kann so nur eine genaue Analyse des zu beurteilenden Krieges ergeben und keine Pauschalverurteilung. Inakzeptabel ist es so, pauschal alle amerikanischen Kriege zu rechtfertigen, (Afghanistan, Irak und Libyen), weil sie die USA führten und alle russischen zu verurteilen, weil es Kriege des „Feindes“ des freien Westens seien! 

1.Zusatz:

Sagt ein Gutmensch, daß der Krieg nie ein Mittel der Politik sein dürfe, respondiert er ebenso energisch: Selbstverständlich war die Kriegserklärung Englands und Frankreichs an Deutschland 1939 gerechtfertigt, denn wir Deutschen waren da ja die "Bösen"!  

2. Zusatz

Nähme man Papst Franziskus Aussage wirklich ernst, müßte die Kirche jeden Staat, weil sein Wesen Gewalt ist, ab!  

 

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