Montag, 26. September 2022

Wie conservative Bischöfe eine geheime Abstimmung mißbrauchten...

Wie conservative Bischöfe eine geheime Abstimmung mißbrauchten...



So liest sich dieser Mißbrauchsskandal auf der quasi offiziösen Internetsauftrittsseite der deutschen Bischöfe am 26.9.2022: Herbst-Vollversammlung der Bischöfe:


Eine Minderheit von konservativen Bischöfen nutzte ihre Sperrminorität, um einen grundlegenden Ansatz zur Neuformulierung der katholischen Sexualmoral zu verhindern. Das stürzte den Synodalen Weg in eine Krise, sogar von einem vorzeitigen Ende der Synodalversammlung war die Rede. Viele Synodale fühlten sich von den Bischöfen verraten,“.


Aber die kluge Leitung des Synodalen Irrweges fand dann ein Mittel, daß so ein Fehlverhalten conservativer Bischöfe sich nicht noch einmal ereigne:

Die weiteren Texte wurden angenommen, wohl auch, weil in der Folge namentlich abgestimmt wurde.“

Da offenkundig eine Minderheit von konservativen Bischöfen geheime Abstimmungen zu irregulären Abstimmungsverhalten mißbrauchen können, darf es eben keine geheimen mehr geben. Ein Antrag auf eine Geheimabstimmug wurde so von der Synodenleitung reprobiert. Zwar gehört zu demokratischen Wahlen und Abstimmungen, daß sie zumindest auf einen Antrag hin geheim durchzuführen sind, aber damit nicht noch ein Deformtext durchfällt, verweigerte die Leitung das Procedere einer geheimen Abstimmung. Diese Verweigerung erwies sich dann ja auch als effektiv: Die als „Verräter“ Stigmatisierten stimmten nun in ausreichender Zahl zu.

Signifikant für das Betriebsklima dieser Pseudosynode ist diese Ablehnung des Modus der Geheimabstimmung schon: Die Leitung vertraute darauf, daß sich die conservativen Abweichler nicht trauen werden, öffentlich ihr „Nein“ zu den Vorlagetexten zu offenbaren. Nun soll die Kirche auf allen Ebenen durch Rätegremien geleitet werden. Diese Verweigerung von der Möglichkeit geheimer Abstimmungen läßt Schlimmstes für die neue Rätekirche erahnen, daß auch da die conservativen Minderheiten mundtot gemacht werden können durch die Verweigerung von Geheimabstimmungen. Die conservative Minderheit erwies sich auf dem Synodalirrweg als nicht couragiert genug, mit der Lehre der Kirche Unvereinbares abzulehnen, wenn das Nein öffentlich anzuzeigen gewesen wäre. So können die Linksliberalen wohl darauf hoffen, in den nun zu installierenden Kirchenräten immer über satte Mehrheiten zu verfügen, die Katholische Kirche weiterhin zu demontieren.


Merke: Auch Demokraten willigen in die Möglichkeit von geheimen Wahlen nur ein, wenn sie sicher sind, daß richtig gewählt wird. Wenn doch die Wähler falsch wählen, müssen die Wähler eben sanktioniert werden. Was werden die Eurokraten wohl gegen die Falschwahl Italiens jetzt unternehmen? 

Zuatz

Schon Nikodemus traute sich nur des Nachts, mit Jesus zu disputieren, damals aus Angst vor den Juden. (Joh, 3). Die Scheu, sich öffentlich zu abweichendem Denken zu bekennen, gehört wohl zu menschlich-allzumenschlichen Konstanten. Deshalb funktioniert der öffentliche Diskurs ja auch so gut, indem da Dissidentenhaftes erst gar nicht auftaucht. 

 

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