Mittwoch, 15. November 2023

Geht das Christentum in Deutschland unter?

Geht das Christentum in Deutschland unter?

Knapp 80 Prozent der Deutschen ist die Religion bedeutungslos oder kaum wichtig. Dies und viele weitere desillusionierende Ergebnisse erbrachte die gestern vorgestellte Untersuchung: „Kirchenmitgliedsschaft-Untersuchung“. Im epd-Video: „Kirche am Wendepunkt“ wird zudem noch vermeldet, daß nur noch 4 Prozent der Katholiken sich als gläubig und kirchennah verstehen, unter den Evangelischen 6 Prozent. 43 Prozent der Katholiken erwögen einen Kirchenaustritt. Kath net titelte so am 15.11.2023: Deutschland: „Bis 2040 wird sich durch die "Kirchenaustritte" die Zahl der Christen halbieren.“

Niemanden wird nun aber die vorgeschlagene Therapie wundern: Abschaffung des Zölibates, die Einführung des Frauenpriestertumes und die Segnung homosexueller Paare. Daß aber unter evangelischen Christen die Lage nicht viel besser aussieht, übersieht dieser Therapievorschlag genauso wie das Faktum,daß eher evangelikal, biblizistisch ausgerichtete Gemeinden für die etwas besseren Ergebnisse verantwortlich sind.

Wenn circa 50 Prozent der Bevölkerung noch einer Kirche angehören, aber 80 Prozent die Religion gleichgültig oder wenig bedeutsam ist, dann zeigt das auch an, daß vielen Kirchenmitgliedern ihre Religion kaum etwas noch bedeutet. Die Säkularisation hält eben nicht vor den Kirchenmauern, sondern überspült auch die Kirchen.

Wenn die Katholische Kirche alles besser machte, dann sähe das anders aus, könnte nun geurteilt werden. Nur was denn die Kirche anders machen müßte, darüber herrscht kein Konsens, auch wenn zwei Hauptlinien gut herausdestillierbar sind: die liberale, daß die Kirche sich der Welt weitestgehend anähneln solle und die conservative,daß sie zu ihrer Wahrheit wieder umkehren müsse. Aber diese 2 Optionen können in keinster Weise plausibel machen, daß so der Zerfall der Kirche aufhaltbar sei. Der überwältigenden Mehrheit dürfte es gleichgültig sein, welchen Kurs die Kirche einschlägt.

Das wahre Problem ist das Desinteresse an der christlichen Religion überhaupt,egal ob sie liberal oder conservativ inszeniert wird. Müßten wir in Anlehnung an Heidegger rufen: "Nur Gott kann seine Kirche hier noch retten"? Die Gottvergessenheit ist eben der Grund unserer jetzigen mißlichen Lage.Das bestätigte sich auch durch RP-Online vom 15.11.2023: 

 "Nur etwa ein Drittel der Kirchenmitglieder und 19 Prozent der Gesamtbevölkerung bejahten die Aussage: „Ich glaube an einen Gott, der sich in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat.“ 33 Prozent der Gesamtbevölkerung, 18 Prozent der evangelischen und 15 Prozent der katholischen Kirchenmitglieder sagen hingegen: „Ich glaube nicht, dass es einen Gott, irgendein geistiges Wesen oder eine höhere Macht gibt.“

Zusatz:

Allerdings sollte diese Studie auch kritisch gelesen werden. Der "Spiegel" ("Mangelndes Vertrauen, 15.11.2023) schreibt, daß diese Untersuchung auch ergeben hätte:

 "Auch eine große Mehrheit der Konfessionslosen erwartet, dass sich die Kirchen für Flüchtlinge und für Menschen mit Lebensproblemen einsetzt. 73 Prozent der konfessionslosen Menschen in Deutschland wollen, dass sich die Kirchen konsequent für Geflüchtete und die Aufnahme von Geflüchteten einsetzen. Bei evangelischen Christen sind dies 77 Prozent, bei katholischen Christen sogar 80 Prozent."

Sämtliche aktuellen Befragungen widersprechen dem und selbst die Regierung sieht sich genötigt, ihre Politik der unkontrollierten Aufnahme von "Flüchtingen" zu korrigieren. Ob vielleicht die Befragten in diesem Punkte zumindest genau so antworteten, wie es die Befrager von ihnen erwarteten.

 

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