Halloween- immer wieder ein Ärgernis, ein Indiz des Abfalles vom Glauben?
Pater Wallner, bekannt als Leiter von „Missio Österreich“ unterbreitete über Kath net am 30.10.2023 ein Alternative:eine „Heiligen-Verkleidungsparty“daß Kinder,statt Halloween zu feiern, sich als Heilige verkleiden sollten. Mißlich an dieser kreativen Idee ist nun aber, daß diese Aktion so gar nicht zu dem Kirchenjahr, in dem in diesen Tagen der Toten gedacht wird, passen will. Da heutigentags zudem die Heiligen auch noch nur nach als Vorbilder für ein moralisches Handeln wahrgenommen werden,wenn sie nicht ganz in Vergessenheit geraten sind, ist diese Verkleidungsparty auch kein wirklicher Kontrapunkt zum säkularistischen Zeitgeit, gehört doch die Reduzierung der Religion auf eine Moral zum Projekt der Säkularisierung.
Vielleicht könnte etwas ganz anderes versucht werden, wenn zuvörderst das ursprünglich katholische Anliegen dieses Festes in das Aufmerksamkeitszentrum gerückt wird, das aus seiner verkommerzialisierten Gestaltung herauszudestillieren ist. Meine These lautet, daß dies ursprünglich in der irrisch-katholischen Volksfrömmigkeit verwurzelte Fest besagte, daß Arme Seelen aus dem Fegefeuer in dieser Nacht auf Erden erscheinen durften, um um Hilfe für sie zu bitten. Die Maskerade soll nun diese Armen Seelen visualisieren, daß sie wirklich leidende Seelen sind. Die Gaben, die ihnen dann gegeben werden sollen uns daran erinnern, daß wir nun auch für sie Gutes tuen sollen: Beten für sie und besonders Ablässe zu den besonderen Conditionen dieser Tage. Ein Fest ist es, weil Gott hier sich als gnädig erweist, daß wir für unsere Verstorbenen Heilsames wirken können, woran uns dieser Tag besonders erinnern soll. Die Verkleidungen,gerade in ihren ot grotesken Versionen halten uns dabei vor Augen, daß die Seelen wirklich im Fegefeuer zu leiden haben.
So gesehen ist dies Fest ursprünglich ein sehr gehaltvolles Fest, stellt es uns doch die Gerechtigkeit Gottes, er straft unsere Sünden aber auch seine Barmherzigkeit vor Augen, daß er bereit ist, unser Tuen zugunsten der Armen Seelen gnädig zu erhören.Statt diese Verkostümierei zu verurteilen,könnte sie so zu ihrem ursprünglichen Anliegen zurückgeführt werden, daß so die Armen Seelen in ihrem Leiden vergegenwärtigt werden sollen, daß Halloween aber auch eine besonders hervorgehobene Gnadenzeit ist für das Erbeten von Ablässen.
In Amerika ist nun das ursprünglich gut katholische Fest verkommerzialisiert worden, aber warum sollte es unmöglich sein, in ihm den gut katholischen Gehalt zu revitalisieren. Ein Produkt romantischer Phantasie ist dagegen die These, diesem Fest läge ursprünglich etwas Heidnischvolkstümliches und somit Gutes zugrunde, das dann verchristlicht, seines Eigentlichen beraubt wurde. Für einen heidnischen Ursprung existiert kein einziger Beleg.
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