Kommt nun die Revolutionierung der Kirche und der Theologie?
Kath de brachte am 4.11.2023 die Jubelnachricht, daß am kommenden Freitag die erste Sitzung zur Konstituierung des Synodalen Rates stattfinden soll. Ein Synodaler Ausschuß soll die Einsetzung dieses neuen Leitungsgremiumes der Kirche vorbereiten. Die hierarische Struktur der Kirche soll dabei auf allen Ebene durch eine Spielart der Rätedemokratie ersetzt werden, deren oberste Rat der Synodale Rat sein soll. Die Vorbereitungssitzungen sind gut präpariert, indem für klare Mehrheiten für die Deformagenda gesorgt ist. Das Revolutionäre ist nun die Einsetzung dieses mit dem Wesen der Kirche unvereinbaren Leitungsgremiumes. Alle „Roten Karten“ Roms ignorierend soll nun die Umwandelung der Katholischen Kirche in einen demokratisch strukturierten Verein vorangetrieben werden.
2 Tage davor konnte Kath de auch schon feiern: „Neues Motu Proprio: Papst fordert "mutige Kulturrevolution.“ „In der Theologie soll es zu einem Wendepunkt kommen. Das fordert Papst Franziskus in seinem neuen Motu Proprio "Ad theologiam promovendam". Es gelte, den Dialog mit den Humanwissenschaften zu intensivieren, um neue Wege gehen zu können.“ Der Terminus:Revolution ist ernst zu nehmen, denn seit den Tagen der marxistisch fundierten Befreiungstheologie stößt die Idee der Revolution auf Sympathie unter lateinamerikanischen Katholiken. Auch die Hinwendung zu den Humanwissenschaften, wobei dabei dann isb an marxistische Soziologien gedacht wurde, paßt zu so einer Revolution der Theologie.
„Um die Theologie der Zukunft zu fördern, dürfe man sich daher "nicht auf Formeln und Schemata der Vergangenheit beschränken" und diese in abstrakter Form neu anbieten, sondern "die Gegenwart prophetisch deuten und neue Wege für die Zukunft" suchen. Das am Mittwoch veröffentlichte Motu Proprio "Ad theologiam promovendam" spricht unter anderem von einer "grundlegend kontextuellen Theologie", die das Evangelium unter den Bedingungen des Alltagslebens der Menschen lesen und interpretieren müsse.“
Hier wird nun der Zentralbegriff der Befreiungstheologie repristiniert, der der „kontextuellen Theologie.“ Der Kontext, der durch die Wissenschaften zu erhellen ist, avanciert dabei zu der Norm der Theologie und somit der kirchlichen Praxis. Die herkömmliche Theologie sei abstrakt, da sie einerseits ihre eigene kontextuelle Bedingtheit nicht mitreflektiere und andererseits nicht reflektiere, für welchen Kontext sie jetzt betrieben werden soll. Damit wird der Wahrheitswert der Lehre der Kirche weitestgehend relativiert, um sie so weich zu machen für völlig neue Lehren.Im Diskurs des Synodalen Weges fungiert ja der Verweis auf die neuen Erkenntnisse der Humanwissenschaften als das Argument gegen die Sexualmorallehre der Kirche und ihre nicht mehr vertretbare Lehre von der Geschlechterdifferenz, daß Gott den Menschen als Mann und Frau erschuf.
Aber Papst Franziskus bietet noch mehr auf zur Destruktion der alten Theologie: Die Gegenwart soll prophetisch gedeutet werden. Das ist eine theologische Absurdität,denn jede Prophetie setzt voraus, daß Gott selbst Menschen sein zukünftiges Wirken offenbart hat, damit diese Offenbarung dann von dem Propheten, das ist der Empfänger einer Botschaft Gottes, verkündet wird. Eine prophetische Deutung der Gegenwart, die nicht selbst von Gott offenbart wurde, kann so keine prophetische Deutung sein. Anders verhält es sich mit den prophetischen Zukunftsaussagen der Johannes Offenbarung: Die sind als prophetische Worte, die uns das Zukünftige voraussagen, zu verkünden. Aber in politisch ausgerichteten Theologien meint diese Formulierung nur politische Aufrufe zu und gegen etwas, die ihren Wahrheitsanspruch dann durch die bloße Behauptung, dies sei eine prophetische Rede, autorisieren und jeder politischen Kritik entziehen will.
Die Wahrheit der katholischen Theologie soll nun ihre Unwahrheit sein, da sie abstrakt als ewig gültige Wahrheit ausformuliert ist, statt jeweils sich den sich verändernden Kontexten einzupassen und nur so wahr sein könne.Das könnte man auch simpler ausdrücken, daß eben der Kunde König auch in der Kirche sei und sie ihr Angebot stets nachfrageorientiert neu auszurichten habe. Die Kirche als ein religiöses Dienstleistungsunternehmen müsse eben ihr Angebotssortiment nach den aktuellen Kundenwünschen ausrichten. Wenn homosexuelle Paare gesegnet werden wollen, dann muß die Kirche diesen Kundenwunsch eben erfüllen.
Aber so einfach soll nun nach Papst Franziskus die neue Theologie nicht sein.Er denkt mehr in politischen Kategorien, daß die Kirche und somit auch die Theologie einen Beitrag zur Verhumanisierung der Welt zu leisten habe und daß das ihre jetzige Mission sei.
In Deutschland machen sich die Deformkräfte daran, die hierarische Ordnung der Kirche abzuschaffen, indem sie durch eine Rätestruktur revolutioniert werden soll, wohingegen der Papst die Kirche in eine linkshumanitaristische NGO revolutionieren will: Einig sind sie sich im Kampfe gegen die Kirche, so wie sie als Katholische ist.
Merke: Eine Revolutionierung der Kirche und ihrer Theologie könnte theologisch geurteilt nur legitim sein, wenn der Herr der Kirche seine Kirche verlassen hätte, sodaß sie von der Wahrheit abgefallen nun wieder zur Wahrheit zurückzuführen sei. Das wäre aber keine Revolution sondern eine Restaurierung der Kirche.
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