Donnerstag, 22. Februar 2024

„Absolute Wahrheiten“ „müssen niedergerissen werden“. Daß es keine Wahrheit geben darf

 

Absolute Wahrheiten“ „müssen niedergerissen werden“.


So schreibt es der Großmeister der größten Freimauerloge Italiens Herr Bisi . (Kath info am 22.2.2024).Man debattiert mal wieder über eine Verbesserung des Verhältnisses der Katholischen Kirche zum Freimaurertum. Der Großmeister lamentiert:

In den mehr als 300 Jahren ihres Bestehens ist keine Institution so sehr bekämpft, mystifiziert, verleumdet und gefürchtet worden wie die Weltfreimaurerei“, sagte Bisi und kritisierte dafür die katholische Kirche, „die in der Freimaurerei einen potenziellen Konkurrenten bei der Vergeistigung und Erhebung des Menschen gesehen hat“. (Kath de)

Daß 300 Jahre lang das Weltfreimaurertum die Kirche angegriffen hat und attackiert, vergaß der Großmeister dabei im Eifer des Gefechtes. Dafür geht er dann gleich zum Angriff über:“Warum ist die Freimaurerloge so schön und warum gefällt sie den kirchlichen Autoritäten nicht?“, fragte Bisi: „Weil unter demselben Himmel – der die Schöpfung darstellt – jeder Mensch ein Bruder für den anderen ist, das Band der Brüderlichkeit ist unabhängig vom Glauben. Man muß nur an den großen Baumeister des Universums glauben. Der Sternenhimmel ist derselbe für den Buddhisten, für den Katholiken, für den Waldenser, für den Moslem, für alle, die an ein höheres Wesen glauben. (…) Absolute Wahrheiten und Mauern des Verstandes gehören nicht zu uns, und für uns müssen sie niedergerissen werden“.

Die Katholische Kirche lehrt nun aber absolute Wahrheiten,das ist gerade ihre Substanz, daß sie nicht einfach menschlich, allzumenschliche Ansichten über Gott und die Welt vertritt, sondern daß ihre Lehre in der Offenbarung Gottes fundiert ist. Was hier niedergerissen werden soll,ist also eindeutig die Katholische Kirche selbst.

An die Stelle des katholischen Glaubens soll der Glaube an eine universalistische Brüderlichkeit treten, die sich in gründen soll in dem Glauben an den einen „Baumeister des Universums“. Dem nun sollen alle Religionen gleichgültig sein.Woher weiß das nur das Freimaurertum: Hat ihnen das dieser Baumeistergott etwa selbst offenbart? Wird damit dann nicht selbst die Gleichgültigkeit dieses Gottes allen Religionen gegenüber als die absolute Wahrheit gelehrt? Das bedeutet dann aber für alle Religionen, daß sie diese eine absolute Wahrheit der Gleichgültigkeit aller Religionen anerkennen sollen und somit die eine Wahrheit der Freimaurerei.

Der Wunsch von Bisi, „die Zugehörigkeit zu einer Freimaurerloge und die Zugehörigkeit zum katholischen Glauben für vereinbar zu erklären“, ist somit nichts anderes als die Aufforderung an die Kirche, sich dem Glauben der Freimaurer zu subordinieren, und so den dreieinigen Gott nur als einen anderen Namen für diesen Baumeistergott der Freimaurer anzuerkennen.

Zu befürchten ist, daß diese Freimaurerbotschaft in der Kirche auf fruchtbarem Boden fallen dürfte. Die Parole einer universalistischen Menschheitsverbrüderung, auch wenn Feministin da lieber von einer Verschwisterung lesen würden, gehört ja zur „Dogmatik“ des Humanitarismus, ja ist ihr Zentrum, von dem sich dann die vielfältigsten Weltverbesserungsprojekte ableiten lassen. „Wir sind eben alle Brüder, und da sei es eben gleichgültig,ob und was wir glauben, Hauptsache, wir übernehmen unsere Weltverantwortung. Genau dieser Humanitarismus hat sich nun ja schon in der Kirche eingenistet und läßt dabei die eigentlich religiösen Gehalte in den Hintergrund treten.Alle Religionen können dann als gleichgültig angesehen werden, stimmen sie nur in diesem Kern, dem Humanitarismus überein.

Die Hoffnung auf die Erlösung durch Gott wird so substituiert durch den Appell an alle Menschen guten Willens, die Welt humaner zu gestalten.Die eigentlich religiösen Gehalte werden dabei völlig säkularisiert durch diesen Appell und der Funktionalisierung der religiösen Gehalte für diesen Appell. Dabei wird dann aber faktisch auch der Primat des Freimaurertumes anerkannt mit seinem Baumeistergott,dem alle Religionen gleichgültig sind, wenn sie nur zur universalistischen Verbrüderung aufrufen-und es ist zu ergänzen unter der Herrschaft des Freimaurertumes. Damit das möglich werden kann,muß aber nun die Kirche mit ihren absoluten Wahrheiten niedergerissen werden. Dabei stößt der Freimaurer Bisi nun aber auf eine Kirche, die selbst schon sich aufgibt, weil sie selbst nicht mehr an ihre ihr offenbarten Wahrheiten glauben will,die sich selbst dem Relativismus übergeben will. 

Corollarium

Dieser Relativismus, daß alle Religionen irgendwie gleich wahr seien, ist theologisch rezipierbar durch die Setzung der Differenz, wie Gott an sich sei und wie er in den Religionen er- und auch immer verkannt würde. Alle Religionen besaäßen nur Vorstellungen, Bilder von Gott, aber keine sei dann identisch mit dem Gott, wie er wahrhaftig sei. So sei dann auch die christliche Gotteserkenntnis nur ein Bild von Gott. Wenn dann noch an der Vorstellung von Gottes Sichoffenbaren festgehalten werden soll, dann wird zwischen der Offenbarung und unserem menschlichen Verständnis der Offenbarung unterschieden: Gott ist dann absolut, aber keine der Religionen, die doch nur das Produkt eines menschlichen Verstehens der Offenbarung seien. 

Wie kann dann aber die Gleichgültigkeit aller Religionen vertreten werden? Da uns Gott, wie er wahrhaftig ist, unerkennbar sei, kann die These der Gleichgültigkeit der Religionen nicht in einer Gotteserkenntnis begründet sein. Diese These der Gleichgültigkeit ist die Antwort auf die Frage: Wie muß Gott gedacht werden, damit er dem  Ziel der universalistischen Verbrüderung nicht nur konträr gegenübersteht, das täte er, wenn ihm die Religionen ungleich legitim wären, sondern die Verbrüderung geradezu verlangt. Die Vergleichgültigung aller Religionen wie auch aller anderen Differenzen ethnischer und kultureller Art ist eben die Voraussetzung einer uniformen Weltgesellschaft beherrscht durch eine Zentralmacht. 



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