Freitag, 2. Februar 2024

Eine katholische Morallehre ohne die Gebote Gottes und ohne Gott?

 

Eine katholische Morallehre ohne die Gebote Gottes und ohne Gott?  Oder es lebe die "Autonomie"!


Kant folgend wird in der Moraltheologie die These vertreten, daß das jedem Menschen zueigene Vermögen, zu erkennen, was gut und gerecht sei, ein Offenbaren göttlicher Gebote völlig überflüssig mache, ja daß so offenbarte Gesetze auch der Autonomie des Menschen widersprächen und wenn doch Gott Gesetze offenbart hätte, die doch nur das beinhalten könnten, was die menschliche Vernunft nun aus sich heraus schon als das Gesollte erkennen könne. Ihren Sitz im Leben hat diese Moralvorstellung in dem Willen der Aufklärung, den Menschen von der Kirche zu emanzipieren,indem gelehrt wurde, daß die Vernunft allein ausreiche für das richtige moralische Leben und auch für die Religion.

Das Ziel einer vernünftigen Morallehre kann nun aber nur das gute Leben des Einzelnen oder das einer sozialen Gemeinschaft sein. Dabei kann unter dem guten Leben, daß es einem gut geht oder daß man moralisch gut lebt, gemeint sein. Ein reductionistischer Ansatz wäre nun der, daß die Moral das Miteinander der Menschen so zu regulieren habe, daß dann jeder nach seinem Belieben leben kann, wenn dabei die Lebensweise der Anderen nicht gestört würde. Diese Regulierung wäre dann nicht schon für sich das gute Leben, sondern nur der Ermöglichungsgrund für das Gutleben jedes Bürgers nach seinem Geschmack.

Wenn all das im Vermögen der natürlichen Vernunft läge, wie kann sie dann aber erkennen, was Gott von uns will, was dann ein gottgefälliges Leben wäre? Das Ziel der Moraltheologie ist ja die Beantwortung der Frage: Wie habe ich zu leben,um Gott so zu gefallen, daß ich in das ewige Leben eingehen werde? Wer diese Frage anfängt zu durchdenken, wird einräumen müssen, daß sie die Vernunft nicht respondieren kann.Den Ordo Salutis hat Gott selbst festgesetzt und wenn er ihn uns nicht offenbarte, könnten wir den nicht aus uns selbst erkennen. Der Vernunft ist etwa die Heilsnotwendigkeit der Taufe oder des Glaubens an Gott nicht zugänglich. Sie könnte nur sagen, daß Gott wohl nicht mehr als das von uns vernünftig Erkennbare und somit Leistbare verlange, um das ewige Leben zu erlangen, aber sie kann nicht mehr ihre Hoffnung, daß Gott nur dies von uns verlange, begründen! Es ist nur eine rein optativische Aussage. Gott ist als Souverän völlig frei darin, wie er und ob er überhaupt einen Ordo Salutis bestimmt. Das festzuhalten, ist der große Verdienst Wilhelm Ockhams.

Nur wenn die Moraltheologie sich transformierte zu der Frage nach den Möglichkeiten eines guten Lebens auf Erden, könnte sie sich auf das der Vernunft Erkennbare limitieren, aber sie wäre damit keine theologische Disziplin mehr.

Unter Physikern wird kolportiert, daß Gott jeden Tag die neuesten Erkenntnisse der Physik studiere, um seine Schöpfung täglich auf diese neuesten Erkenntnisse hin zu  kalibrieren. Moraltheologen glauben so an den ihre Bücher lesenden Gott:Schreiben wir nur oft genug, daß die  praktizierte Homosexualtät keine Sünde sei, wird er es auch anfangen zu glauben. 


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