Dienstag, 22. Juli 2025

Ein Retour zu der Tradition der Kirche? Das sei „abstoßend“!

 

Ein Retour zu der Tradition der Kirche? Das sei „abstoßend1“!

Die ganz dem Geiste des Modernismus verpflichtete Internetseite: Kath de kämpft nun weiter gegen die Tradition der Kirche und als der Manifestation allen Traditionalismus, gegen die „Alte Messe“. Nun erlitten die Kämpfer wider die „Tridentinische Messe“ eine herbe Niederlage, als nun Papst Franzikus Machinationen wider die „Alte Messe“ und gegen Papst Benedikts Anliegen, die „Alte Messe“ in die Kirche zu reintegrieren, offenkundig geworden worden sind. Da die Befragung der Bischöfe zu dieser Causa nicht das von ihm erwünschte Ergebnis erbrachte, daß die teilweise Zulassung der „Alten Messe“ der Kirche schade und so zu revozieren sei, verbot der Papst einfach die Veröffenlichung der Befragungsergebnisse und log stattdessen, daß er nur den Wunsch der befragten Bischöfe befolge, indem er nun weitestgehend die „Tridentinische Messe“ zu verbieten versuche.Als Jesuit hielt sich (auch?) hier an das Prinzip: „Der Zweck heiligt das Mittel“, daß eben im Kampf gegen die „Alte Messe“ und gegen die Tradition der Kirche alles erlaubt sei!2

Aber der Kampf wird weiter geführt. So lesen wir dann am 22.7.2025 auf Kath de3: „Der Religionssoziologe Detlef Pollack hält eine Rückkehr zu mehr religiöser Tradition für ein schlechtes Mittel gegen den Glaubensschwund in der Gesellschaft. "Für die Mehrheit wäre das eher abstoßend", sagte Pollack der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag), etwa mit Blick auf die "Alte Messe" in der katholischen Kirche. Es gebe eine gesamtgesellschaftliche Tendenz zu liberalen Werten .>Werten und Selbstbestimmung, zur Gleichberechtigung der Geschlechter und der Akzeptanz von Homosexualität. Wenn die Kirche nicht mit der Zeit geht, würde sie noch mehr Menschen verlieren und nur wenige gewinnen<, so der Leiter des Centrum für Religion und Moderne der Universität Münster.“

Ein Zurück zur „Alten Messe“ wirke abstoßend- aber für welche Mehrheit? Hätte er hier an die Mehrheit der Hauptamtlichen der Kirche gedacht, an die Professorenschaft Deutschlands, isb die Theologieprofessoren und an die politisch korrekten Medien, dann müßte man ihm uneingeschränkt zustimmen.Aber für die Behauptung, die Mehrheit der Kirchenmitglieder, oder die Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands lehnte die „Alte Messe“ ab, gibt es keine zuverlässigen Untersuchungsergebnisse! Die Postmoderne mit ihrer charakteristischen Tendenz zum Ästhetischen läßt eher eine Zustimmung zu einer Zulassung der „Alten Messe“ vermuten, zumal ja die Befürwortung einer Pluralität dem postmodernen Geiste mehr entspricht als das Verbot von Früherem, blos weil es nicht modern sei. Oder sollte etwa nach der Meinung dieses Religionssoziologen eine Mehr an Vielfalt dem liberalen Denken widersprechen?

Aber dieser Religionssoziologe weiß auch, für was sich die Kirche einzusetzen habe, um bei den Menschen der Moderne anzukommen: „Selbstbestimmung, zur Gleichberechtigung der Geschlechter und der Akzeptanz von Homosexualität.“ Welchen Bürgern Deutschlands sind das wohl die wichtigsten aktuellen Sorgen, daß angeblich Homosexuelle diskriminiert würden,daß Frauen in der Katholischen Kirche nicht Priester werden dürfen, das ist gemeint, wenn in kirchlichen Kreisen von der Glechberechtigung der Geschlechter geredet wird und daß Frauen immer noch die Kirche das Recht abspricht, selbstbestimmt ihre Kinder abtreiben, töten lassen zu dürfen?

Aber die Kirche müsse mit der Zeit gehen, sonst verlöre sie noch mehr Mitglieder. Es gibt nun in Deutschland die protestantische „Kirche“, der man alles vorwerfen kann, nur eines nicht, daß sie nicht beständig bemüht ist, dem Zeitgeist zu folgen und immer auf der Höhe (oder Tiefe) der Zeit zu sein. Sie macht somit genau das, was hier dieser Kath de Artikel empfieht und sie steht genauso schlecht, vielleicht sogar noch schlechter da.

Ein Religionssoziologe könnte ja nun auch mal, statt nur in seinen linksliberalen Milieu sich zu verbarrikadieren einen Blick in die weite Welt wagen. Dann sähe er etwas Unbegreifliches, daß nämlich bei allen großen Weltreligionen, der christlichen, der muslimischen, der jüdischen und der hinduistischen gerade die traditionalistischen, modernitätskritischen lebendig sind und wachsen, wohin die liberal Ausgerichteten der Weltreligionen eher stagnieren. Wer heute von einem lebendigen Hinduismus spricht, hat Indien vor Augen, in dem Hindufundamentalisten den Ton angeben und in Israel ist auch fast nur noch ein antiliberales Judentum lebendig. Daß die Renaissance des Islam sich seiner fundamentalistischen Kreise verdankt, ist unverkennbar. Wer nun von diesem Weltbild ermüdet zurückschaut auf die deutschen Lande: Im Protestantismus sind doch auch nur noch evangelicale, biblizistische Gemeinden lebendig! Je mehr eine Religion sich modernisieren will, mit dem Zeitgeist sich paart,der Zeitgeist scheint sehr unfruchtbar zu sein, desto unlebendiger wird sie!



1So urteilt der Religionssoziologe Pollack in dem Kath de Artikel des 22.7.2025: Pollack: Rückkehr zu Tradition schlechtes Mittel gegen Glaubensschwund,

2Der Kath info Artikel: „Die Unterlagen zum alten Ritus, die Franziskus verschwinden ließ“ vom 18.7.2025 bietet zu dieser Causa einen gediegenen Einblick.

3Siehe Fußnote 1.

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